Powerpointpräsentation zu
Alkoholabhängigkeit
Alkoholabhängigkeit-Folgen
nach
Deutsche
Hauptstelle gegen die Suchtgefahren
(DHS), Westring 2, Hamm 1, Tel. (02381) 25855
Alkohol im Straßenverkehr auf der Homepage
Leitlinien
der
Deutschen
Gesellschaft
für
Psychiatrie,
Psychotherapie
und
Nervenheilkunde
(DGPPN):
Riskanter
schädlicher
und
abhängiger
Alkoholkonsum:
Screening,
Diagnostik,
Kurzintervention
Postakutbehandlung alkoholbezogener Störungen
www.alkoholratgeber.de Frank Cramer (Alkoholtherapeut). Homepage mit gut
Laienverständlichen Erklärungen
Alkoholabhängigkeit ist eine
Krankheit. Der Kranke muss dabei, wie bei anderen Krankheiten, als Patient (also
Leidender) gesehen werden. Moralische Abwertungen und Vorhaltungen verhindern
eine wirkliche Hilfe und verstärken nur meist ohnehin vorhandene
Minderwertigkeitsgefühle.
Erst im Laufe der Nachkriegszeit
definierte die Medizin den Alkoholabhängigkeit im Sinne der „Alkoholabhängigkeit“ – in
Abgrenzung vom „Alkoholmissbrauch“ – als ein komplexes Krankheitsbild. Kriterien
sind das pathologische Trinkverhalten, die alkoholbedingten somatischen und
psychosozialen Schäden sowie die körperliche und die psychische Abhängigkeit. So
erkannte das Bundessozialgericht 1968 den Alkoholabhängigkeit in einem Urteil als
Suchtkrankheit an, was zu einer entsprechenden „Suchtvereinbarung“ der
Sozialversicherungsträger führte.
Verleugnung des Ausmaßes des Suchtproblems sind Teil der Erkrankung und
entsprechen keinen "Lügen". Klare und ehrliche Bestandsaufnahmen müssen dennoch
erarbeitet werden. Krankheit bedeutet allerdings nicht automatisch Befreiung von
der Verantwortung für das eigene Tun, und auch keine Minderung der daraus
resultierenden Konsequenzen. Therapeutisch ist dies aber nur bei
vorhandenem Respekt dem Suchtkranken gegenüber möglich. Eine unbewusste negative
Gegenübertragung der Therapeuten scheint verantwortlich zu sein für das
Misslingen einer Vielzahl von therapeutischen Maßnahmen bei Alkoholpatienten.
Die Auswirkungen dieses Gegenübertragungsmechanismus spiegeln sich nicht nur in
der negativen Einschätzung von Suchtpatienten wider, sondern finden sich auch
häufig in dem theoretischen Konzept von entsprechenden Therapieeinrichtungen.
Dabei kann eine positive Therapieerfahrung aber nur dann möglich sein, wenn sich
der Therapeut von unbewussten negativen Gegenübertragungsgefühlen freimachen
kann. Gerade in der Anfangsphase einer Therapie scheinen Unzuverlässigkeit,
ungepflegtes Aussehen des Alkoholikers sowie die Verleugnung der Alkoholsucht
häufiger zu aggressiven Gegenübertragungen beim Therapeuten zu führen. Später
sei dann nicht selten der Versuch von Patienten zu beobachten, den Behandler
seiner professionellen und/ oder seiner persönlichen Identität zu berauben. Dies
kann wie z. B. anhaltende Existenzsorgen auch in wirtschaftlich guten Zeiten.
Entwertungen von Therapeuten und Klinik durch die Patienten können als
Übertragungs- /Gegenübertragungs-mechanismus das gesamte Klima einer Institution
vergiften. Die unbewusste Gegenübertragungsdynamik scheint auch noch weitere
Auswirkungen im Therapiegeschehen zu haben. So schleicht sich in Einrichtungen
manchmal verstärkter pädagogisch- erzieherischer Druck auf die Suchtpatienten
ein. Begründet wird Handhabung der Haus- und Klinikregeln diese Maßnahme
vordergründig damit, dass eine äußere Struktur zu einer inneren Strukturbildung
führe. Beim Patienten entsteht dann in erster Linie ein Gegenübertragungsgefühl
von Ohnmacht beim Therapeuten entgegen. Alkohol:
Der Begriff „Alkohol“ geht auf das arabische „kuhl“
(das heißt fein pulverisiertes Antimon; allgemein: durch Sublimierung oder
Destillation gewonnene Substanzen) zurück und wurde von Paracelsus speziell auf
„Weingeist“ (alcohol vini) bezogen und auch als „Allerfeinstes“ (pulvis
subtilissimus) bezeichnet
Alkohol, vor allem in Form von Wein, war bereits in den antiken Hochkulturen
bekannt und wurde insbesondere im klassischen Altertum kultisch verehrt
(Dionysos, Bacchus). Mehr oder weniger ausschweifende Trinkgelage – es sei hier
nur an den Begriff „Symposion“ erinnert – dienten als Gemeinschaft stiftendes
Ereignis im kulturellen Leben.
Schott,
Prof. Dr. med. Dr. phil. Heinz Serie -
Alkoholabhängigkeit: Das Alkoholproblem in der Medizingeschichte,
Deutsches Ärzteblatt 98, Heft 30 vom 27.07.01, Seite
A-1958
PDF
Der Alkoholkonsum ist in den einzelnen Ländern der Welt sehr
unterschiedlich. 1993 lag Deutschland beim jährlichen Pro-Kopf-Konsum an reinem
Alkohol weltweit an der Spitze (11,5 Liter, als Vergleich: USA 6,8 Liter), beim
Bierkonsum auf Platz 2 (138,1 Liter), bei Spirituosen auf Platz 4 (2,6 Liter)
und beim Weinkonsum im Mittelfeld (22,6 Liter) (Junge, 1995). Der
durchschnittliche Verbrauch reinen Alkohols lag 1950 pro Kopf bei 3,3 Litern, in
den letzten Jahren hat sich der Pro-Kopf-Konsum reinen Alkohols zwischen 11 und
12 Litern eingependelt. Die vergleichsweise hohen Zahlen für den Alkoholkonsum
in der Bevölkerung lassen vermuten, dass die Prävalenzraten für
Alkoholmissbrauch,
Alkoholabhängigkeit und Alkoholfolgekrankheiten in Deutschland ebenfalls
vergleichsweise hoch sind (Fichter & Frick, 1992).
Es besteht bei 9.3 Millionen Menschen in der Altersgruppe von 18 bis 69
Jahren ein riskanter Alkoholkonsum. Hiervon liegt bei 2.7 Millionen Menschen ein
missbräuchlicher Konsum mit bereits eingetretenen Folgeerkrankungen vor. Bei 1.7
Millionen Menschen
muss von einem behandlungsbedürftigen Alkoholsyndrom mit
massiven gesundheitlichen und sozialen Schäden gesprochen werden.
Alkoholabhängigkeit ist damit das größte
Suchtproblem unserer Gesellschaft. In chirurgischen und internistischen
Krankenhaus- Abteilungen finden sich circa 20 Prozent Alkoholpatienten, oft
bleibt hier der Alkoholabhängigkeit unerkannt. In psychiatrischen Krankenhäusern sind
circa 30 Prozent der Patienten alkoholkrank, und bei 40 Prozent aller Aufnahmen
sind Alkoholpatienten zu verzeichnen. Leichter bis moderater Alkoholkonsum - so
wie er von relativ vielen Menschen betrieben wird (bis 15 g pro Tag bei der Frau
und bis 30 g pro Tag beim Mann) - stellt bei gesunden Menschen ein im
Durchschnitt geringes Krankheitsrisiko dar. Möglicherweise
verzögert
ein
geringer
Alkoholkonsum
bis zu
15mg (ein
Glas Wein,
Bier ...)
pro Tag
bei Frauen
sogar den
geistigen
Abbau im
Alter;
unabhängig
von der
Art des
Alkohols.
Stampfer
et al. NEJM
352:245-253
Eine der bedeutendsten negativen Effekte von
Alkohol ist die Abhängigkeit. Familien-,
Zwillings- und Adoptionsstudien haben einen genetischen Einfluss zweifelsfrei
zeigen können. Verwandte ersten Grades von Alkoholkranken haben ein etwa
siebenfach höheres Risiko, selbst abhängig zu werden. Soziale Faktoren haben
dabei einen erheblichen Einfluss darauf, ob jemand tatsächlich abhängig wird. So
ist bekannt, dass die Zahl der schweren Trinker mit der Gesamtmenge des von der
Bevölkerung konsumierten Alkohols zunimmt. In diesem Zusammenhang scheint es
wichtig darauf hinzuweisen, dass eine generelle Empfehlung von Alkohol zur
Koronarprotektion für Menschen, die bisher keinen Alkohol getrunken haben, mit
einer circa zehnprozentigen Abhängigkeitsrate einhergehen würde. Die
Nebenwirkungen chronischen Alkoholkonsums sind beträchtlich und unterliegen
nicht nur der Dosis, sondern auch einer individuellen Empfindlichkeit. So ist es
sehr schwer, negative Folgeerkrankungen durch chronischen Alkoholkonsum
vorherzusagen. Es gibt keinen risikofreien
Alkoholkonsum. Man kann lediglich eine risikoarme, maximale
Trinkmenge angeben (die risikoarme maximale Trinkmenge für alkoholische Getränke
pro Tag bei gesundes Personen beträgt für Männer dreimal 1/4 Liter Bier oder
dreimal 1/8 Liter Wein und bei Frauen zweimal 1/4 Liter Bier oder zweimal 1/8
Liter Wein). Der Anteil von Personen mit schädlichem Gebrauch (hier: Männer
mindestens 40 Gramm, Frauen mindestens 20 Gramm Reinalkohol pro Tag) beträgt bei
Männern in den westlichen Bundesländern 15.1 Prozent, in den östlichen
Bundesländern 20.5 Prozent, bei den Frauen 10.0 Prozent bzw. 10.5 Prozent. >In
der Gruppe der 45 bis 64-Jährigen lagen die Alkoholabhängigkeitsraten sowohl bei
Männern als auch bei Frauen am höchsten. Akute Alkoholvergiftungen
verlaufen in der Regel folgenlos; ihre Therapie ähnelt der anderer Vergiftungen.
Hingegen führt chronische Vergiftung durch Alkohol früher oder später zu
schweren Krankheitsbildern an verschiedenen Organen und Organsystemen. Laut
WHO verursacht Alkoholkonsum etwa 4 % der globalen Gesundheitslast, Tabakkonsum
zum Vergleich 4,1% und Bluthochdruck 4,4 %. Alkohol verursacht oder
verschlimmert mindestens 60 verschiedenen Gesundheitsschäden. Starker Alkoholkonsum nimmt bei beiden
Geschlechtern mit dem Alter zu; jedoch ist er nach der Bundesstudie bei Männern
mit 15,2 % ca. doppelt so hoch wie bei Frauen mit 8,4 %. Während Männer gerne
Bier und Spirituosen trinken, werden von Frauen Wein und Sekt bevorzugt.
Bierkonsum ist unter westdeutschen Frauen verbreiteter als unter ostdeutschen
Frauen. Der Anteil der Bierkonsumentinnen steigt mit dem Alter. Vergleicht man
die Mengenangaben über Alter, Geschlecht und Region, finden sich bei den Männern
in beiden Landesteilen die höchsten Werte bei allen Getränkesorten jeweils in
der Altersgruppe der 40- bis 59-jährigen. Bei Frauen sind mit Ausnahme der
Konsummengen bei Wein und Sekt, die ebenfalls mit dem Alter steigen, keine
klaren Muster zu erkennen. Konsequenzen des Alkoholkonsums können neben
gesundheitlichen Folgen z.B. Unfälle unter Alkoholeinfluss, Verletzungen,
Familienstreit wegen Alkohol etc. sein. Auffällig sind die im Vergleich zu
Frauen bei allen Items deutlich höheren Prävalenzwerte bei Männern. Verglichen
mit der relativ hohen Prävalenz von schädlichem Gebrauch, Missbrauch und
Abhängigkeit ist der Anteil derer, die einen Arzt wegen einer Alkoholproblematik
aufsuchen, recht niedrig. Bei der Befragung der Jugendlichen ergab sich in der
letzten durchgeführten Studie, dass 26 % der 12- bis 25-jährigen Bier trinken; 9
% trinken ein oder mehrmals in der Woche Wein, 7 % alkoholhaltige Mixgetränke
und 5 % trinken mindestens einmal in der Woche Spirituosen. Im Vergleich der
letzten Jahre zeigt sich alles in allem ein Rückgang in der Häufigkeit des
Alkoholkonsums und ein Anstieg der Anteile der Selten- oder Nietrinker. Diese
Entwicklung ist vor allem darauf zurückzuführen, dass in Ostdeutschland junge
Männer deutlich weniger häufig Bier trinken, während gleichzeitig der Bierkonsum
bei den weiblichen Jugendlichen in den neuen Bundesländern leicht ansteigt. Auch
der Weinkonsum sowie der Konsum von Spirituosen geht zurück. Diese Befunde
werden auch durch Zeitreihenvergleiche als längerfristiger Trend bestätigt.
Dennoch liegt der Alkoholverbrauch in Deutschland im europäischen Vergleich auf
einem sehr hohen Niveau. Je früher der erste Alkoholkonsum allgemein, umso
höher das Risiko der Entwicklung einer Abhängigkeit und umso höher auch das
Risiko andere Komplikationen zu entwickeln.
CAGE
Screening
Fragen zur
Diagnose
der
Alkoholabhängigkeit
Nach Ewing
JA.
Detecting
alcoholism:
the CAGE
questionnaire.
JAMA.
1984;252:1905-1907.
Effekt von Alkohol auf die Sexualität
Anteil der Straftaten unter Alkoholeinfluss (in Prozent) an der Gesamtzahl der jeweiligen Straftaten
Quelle: Simon et al.: Suchtbericht Deutschland 1997.
Bis zu 75 Prozent der Alkoholiker, die zur stationären Entwöhnungsbehandlung kommen, leiden an Alkoholfolgekrankheiten. Bei 29 Prozent der Männer und neun Prozent der Frauen, die in ein Allgemeinkrankenhaus eingewiesen werden, liegt eine mit Alkohol zusammenhängende Erkrankung vor. Besonders betroffen sind Erwachsene im mittleren Alter (35 bis 55 Jahre). Internistische Folgen Alkoholische Myokardiopathie Es handelt sich vorrangig um die Folgen einer direkten toxischen Wirkung des Alkohols (> 1,4 g/kg/die), wenn auch konstitutionellen Faktoren, Begleitstoffen und evtl. auch Virusinfektionen eine gewisse Bedeutung zukommen mag. Die Altersgruppen zwischen 30 und 50 Jahren sind bevorzugt. Etwa ein Prozent bis zwei Prozent aller Patienten mit chronischem Alkoholabusus entwickeln Symptome einer Herzinsuffizienz. Schätzungen gehen davon aus, dass dilatative Kardiomyopathien „unklarer Genese“ zwischen 40 Prozent und 60 Prozent auf chronischen Alkoholabusus zurückzuführen sind. Dabei scheint für die Manifestation einer Kardiomyopathie die lebenslang kumulativ aufgenommene Alkoholmenge von entscheidender Bedeutung zu sein. Die meisten Patienten haben über mehr als zehn Jahre tägliche Alkoholmengen von (> 40) bis 80 g und mehr aufgenommen. Leitsymptome sind : Rhythmusstörungen (im EKG: 15-20% Vorhof-Flimmern, P-Pulmonale, Schenkelblockbilder), Hypertrophiezeichen (Röntgenaufnahme), Herzinsuffizienz Koronare Herzerkrankung: Mäßiger Alkoholkonsum vermindert das Risiko für eine koronare Herzerkrankung und einen Herzinfarkt. Dies gilt für 1-2 Drinks pro Tag. Was mehr ist schadet auch den Herzkranzgefäßen. Alkoholexzesse, auch unter sonst normal oder wenig Alkohol trinkenden Menschen vergrößert das Herzinfarkt und Schlaganfallrisiko und die Sterblichkeit daran. Arterioscler. Thromb. Vasc. Biol., July 1, 2006; 26(7): 1607 - 1612. [Abstract], J. Am. Coll. Cardiol., September 11, 2007; 50(11): 1009 - 1014. [Abstract], Am. J. Clinical Nutrition, December 1, 2005; 82(6): 1336 - 1345. [Abstract], Am. J. Epidemiol., March 1, 2005; 161(5): 423 - 433. [Abstract] Am. J. Epidemiol., September 1, 2004; 160(5): 466 - 474. [Abstract], Arch Intern Med, March 22, 2004; 164(6): 623 - 628. [Abstract] Alkoholische Myopathien (selten!) (selten!) Neben der direkten toxischen Wirkung exzessiver und über längere Zeit zugeführten Alkoholmengen spielen manchmal ungewohnte körperliche Anstrengungen eine Rolle. - Bei der akuten Form werden Muskelschmerzen und -krämpfe geklagt, bei der chronischen Form auch Muskelschwäche. Die betroffene Muskulatur kann druckschmerzhaft sein. Akute Gastritis Die Wirkung von Äthanol auf die Magensäuresekretion ist konzentrationsabhängig: niedrigprozentige Äthanollösungen (1,4- und 4 Prozent vol/vol) bewirken eine mäßige Stimulation der Magensäuresekretion (23 beziehungsweise 22 Prozent des „maximal acid output“, MAO); höherprozentige Äthanollösungen (von 5 bis 10 Prozent vol/vol) haben keinen Effekt; 20- beziehungsweise 40-prozentige Äthanollösungen bewirken eine – allerdings statistisch nicht signifikante – Hemmung der Magensäuresekretion. Ursächlich für die Gastritis ist die direkte toxische Wirkung großer Alkoholdosen, u.U. interferieren bestimmte Medikamente (Antirheumatika). Klinisch manifestiert sich diese Schädigung als akute (hämorrhagische) Gastritis. - Der Patient klagt über Magenschmerzen, Druck- und Völlegefühl im Oberbauch, Übelkeit und Erbrechen. Eine Magenblutung kann einsetzen. Wichtigste Komplikation: Mallory-Weiss-Syndrom (lebensbedrohende obere Gastrointestinalblutung aus Schleimhautrissen im Kardia- und Fundusbereich nach heftigem Würgen oder Erbrechen). Alkohol führt auch zu schweren Veränderungen der gastrointestinalen Mukosa. Der Konsum größerer Mengen alkoholischer Getränke führt häufig zu ausgeprägten Schleimhautverletzungen bis zu Blutungen. Erheblich verstärkt wird die Neigung zur Entstehung solcher Verletzungen bei zusätzlicher Einnahme von acetylsalicylhaltigen Medikamenten zur Linderung von ,,Katersymptomen". Des Weiteren wird die Mukosa des Dünndarms morphologisch und funktionell geschädigt, was zu einer Malabsorption von Vitaminen (insbesondere Thiamin), aber auch Aminosäuren und Fetten führen kann. Aufgrund der vermehrten Durchlässigkeit der Mukosa werden Endotoxine über das Pfortadersystem aufgenommen und der Leber zugeführt. Leitsymptome sind :
Ulkus-Krankheit Alkohol verschlimmert den Verlauf des
Ulkus-Leidens und verzögert die Geschwürsheilung. Interaktionen mit so genannten
ulzerogenen Medikamenten (Azetylsalicylsäure, Antiphlogistika/Antirheumatika)
sind zu beachten. Retrospektive, epidemiologische Untersuchungen kommen zu dem
Schluss, dass akuter und chronischer Alkoholkonsum nicht mit einer erhöhten
Inzidenz von Ulzera peptica im Magen und Duodenum assoziiert ist. In zwei großen
neueren prospektiven Untersuchungen wurde auch unter Berücksichtigung der
konsumierten alkoholischen Getränke (wie Bier, Wein und Spirituosen) keine
Assoziation zwischen der Inzidenz peptischer Ulzera und dem Konsum alkoholischer
Getränke errechnet. Bisher ist lediglich eine Untersuchung bekannt, in der ein
signifikanter Einfluss des chronischen Alkoholkonsums auf die Inzidenz des Ulcus
duodeni nachgewiesen wurde. Piper und Mitarbeiter (1984) wiesen nach, dass
Patienten mit einem Alkoholkonsum von mehr als 60 g pro Tag ein 3,3fach
signifikant erhöhtes Risiko aufwiesen an einem Ulcus duodeni zu erkranken (Odds
Ratio 1,8). Die Inzidenz des Ulcus ventriculi wurde durch chronischen
Alkoholkonsum in dieser wie auch in anderen Studien nicht erhöht. Speiseröhren und Kehlkopfkrebs Alkohol begünstigt eine Vielzahl von
Krebserkrankungen, nach einer neuen Studie gehen etwa 13% der Brust-, Leber-,
Enddarm-, und Krebserkrankungen der oberen Atemwege bei Frauen auf
das Konto von Alkoholkonsum, wobei für dieses Risiko schon kleine Mengen
ausreichen. (JNCI
Journal of the National Cancer Institute Feb 2009 , doi:10.1093/jnci/djn514) Chronischer Alkoholmissbrauch begünstigt
bösartige Tumoren der Schleimhaut (Karzinome) in Mundhöhle, Rachen und
Speiseröhre. Dabei besteht unabhängig von der Art des konsumierten alkoholischen
Getränks eine Dosis-Wirkungs-Beziehung zwischen dem täglichen Alkoholkonsum und
dem Krebsrisiko. Das Risiko, an einem Mundhöhlen- oder Kehlkopfkarzinom zu
erkranken, ist bei einem täglichen Alkoholkonsum von 75 bis 100 g um mehr als
das 13fache und bei über 100 g um das 14fache gegenüber der Normalbevölkerung
erhöht. Das höchste Risiko betrifft den Rachenkrebs. Für den Konsum von mehr als
100 g Alkohol pro Tag wurde ein relatives Risiko von 125 errechnet. Wird bei
Rauchern (mehr als 75 Prozent der Alkoholiker rauchen) der Krebs erzeugende
Effekt des Tabakrauchs berücksichtigt, steigt das relative Risiko, an einer der
genannten Krebsarten zu erkranken auf das 16-, 19- beziehungsweise 210fache an.
Es besteht eine eindeutige Dosis-Wirkungs-Beziehung zwischen dem täglichen
Alkoholkonsum und dem Auftreten bösartiger Tumoren. Jeder Alkoholkonsum – ob
gering, moderat oder stark – steigert die Krebshäufigkeit: Mit jedem
durchschnittlich pro Tag getrunken „Drink“ (1 Drink entspricht im Mittel circa
10 g Alkohol) steigt das Risiko an einem bösartigen Tumor zu erkranken um 5 bis
30 Prozent, mit dem höchsten Risiko bei den Tumoren der Mundhöhle, des Pharynx,
Hypopharynx und des Ösophagus. Eine Schwellendosis, das bedeutet eine Dosis bei
der dieser Effekt nicht auftritt, gibt es nicht. Durch Abnahme des Tonus des
unteren Ösophagussphinkters und der Peristaltik wird gastroösophagealer Reflux
begünstigt. Alkohol schädigt konzentrationsabhängig direkt die Schleimhaut von
Mundhöhle und Ösophagus und kann eine Refluxösophagitis unterschiedlichen Grades
hervorrufen.
Darmkrebs Im Dickdarm haben Patienten mit einem hohen
Alkoholkonsum ein zwei- bis dreifach erhöhtes Risiko adenomatöse Polypen zu
entwickeln. Chronischer Alkoholkonsum erhöht wahrscheinlich das Risiko für die
Entwicklung kolorektaler Adenokarzinome. Als gesichert gilt ein solcher
Zusammenhang für das Rektumkarzinom: Bei Biertrinkern, die mehr als einen Liter
(> 40 g Alkohol) pro Tag trinken, ist das Risiko dreifach erhöht. Schon bei
Alkoholkonzentrationen von 0,5 bis 2,0 Promille, Werte, die auch bei
gesellschaftlich akzeptiertem Alkoholkonsum gesehen werden, kommt es neben einer
direkten äthyltoxischen Mukosaschädigung zu DNA-Schädigungen durch den toxischen
Metabolit des Äthanols, das Acetaldehyd sowie durch Karzinogene, die mit den
Getränken aufgenommen werden. Es wird angenommen, dass auf dem Blutweg Alkohol
an die Enddarmschleimhaut transportiert wird und dort nach Aufnahme (durch
Diffusion) von Darmbakterien zu Acetaldehyd abgebaut wird, welcher neben anderen
Karzinogenen toxisch für die Rektumschleimhaut ist.
Fettleber -chronische Alkohol-Hepatitis - Leberzirrhose Ursächlich ist die toxische Alkoholwirkung (bei
Männern wahrscheinlich > 40 g/die, bei der Frau > 20 g/die in Verbindung mit
Mangel- und Fehlernährung. - Bei Fettleber klagen die Patienten
über Druck-und Völlegefühl im Oberbauch, Meteorismus und Appetitmangel. Bei
einem Konsum von 40 bis 60 g Alkohol pro Tag fand sich ein sechsfach erhöhtes
Zirrhoserisiko im Vergleich zu einer Gruppe mit einem Konsum zwischen 0 bis 40 g
pro Tag. Ein circa 14-fach höheres Risiko fand sich bei einem Konsum von 61 bis
80 g pro Tag und ein über 50-faches Risiko bei 81 bis 1000 g Alkohol pro Tag.
Eine enge Beziehung besteht zwischen Alkoholkonsum und Zirrhosesterblichkeit.
Der Anstieg der Zirrhosesterblichkeit in Deutschland zwischen 1950 und 1980
betrug circa 400 Prozent. Wichtig erscheint ferner, dass Alkoholkonsum einen
ungünstigen Einfluss auf den Verlauf chronischer Lebererkrankungen anderer
Ursache hat. Patienten mit einer Hepatitis C beispielsweise müssen Alkohol
komplett meiden. Chronischer Alkoholkonsum führt bei Patienten mit einer
chronischen Hepatitisinfektion zu einem vermehrt progressiven, das heißt zu
einem die Lebererkrankung beschleunigendem Verlauf. Dies gilt insbesondere für
die Hepatitis-C-Infektion und resultiert in einer erhöhten Inzidenz an
Leberzirrhose und des primären hepatozellulären Karzinoms (HCC). Bei Patienten
mit einem Alkoholkonsum von mehr als 10 g/Tag und einer
Hepatitis-C-Virusinfektion vermehrt sich das Virus deutlich schneller, da beide
„Noxen“ über teilweise die gleichen beziehungsweise zusätzliche Pathomechanismen
die Leber potenzierend schädigen. Patienten mit einer chronischen
Hepatitis-C-Infektion dürfen somit keinen Alkohol trinken! Bei zurzeit circa 1
400 000 Patienten mit einer chronischen Hepatitis allein in Deutschland – davon
entfallen auf die Hepatitis C circa 600 000 Fälle mit einer jährlichen
Neuinfektionsrate von momentan 15 000 – ein nicht zu unterschätzendes Problem.
Demgegenüber ist zum Beispiel eine ausgeheilte Hepatitis-B-Infektion ohne
Residuen (histologischer Befund) keine absolute Kontraindikation gegen einen
moderaten Alkoholkonsum. Leitsymptome sind :
Bei Leberzirrhose finden sich außerdem Klagen über Müdigkeit und allgemeine Hinfälligkeit. Leitsymptome sind : Gewichtsabnahme Sekundäre Leberhautzeichen (Weißnägel, Palmarerythem, Spider Naevi) Gynäkomastie Ikterus Milzvergrößerung Im Falle der hepatischen Dekompensation treten auf: Aszites Ödeme Oesophagus-Varizenblutung Hepatische Encephalopathie (,,Flapping Tremor") Blutdruck Alkoholkonsum jenseits der als mäßig zu betrachtenden Grenzen ist ebenfalls mit einem erhöhten Risiko verbunden, an Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu sterben, bedingt durch das gehäufte Auftreten von Bluthochdruck, von alkoholischen Herzmuskelerkrankungen und Rhythmusstörungen. Alkohol wird als eine der bedeutendsten und häufigsten Ursachen der sekundären Hypertonie und auch der therapieresistenten Hypertonie beschrieben. Eine klinisch manifeste Hypertonie kommt bei Alkoholkonsumenten doppelt so häufig vor wie beim Nichtkonsumenten. Zwischen dem Alkoholkonsum und dem Blutdruck besteht eine mehr oder weniger lineare Beziehung ohne Schwellenkonsum. Alkoholabstinenz oder Konsumreduktion führt praktisch immer zu einer Blutdrucksenkung. Aufgrund der Blutdruckeffekte ist der Alkoholkonsum mit einem deutlich erhöhten Schlaganfallrisiko verbunden. Ab einem Alkoholkonsum von 30 g pro Tag bei Männern beziehungsweise 20 g pro Tag bei Frauen muss mit einem signifikanten Anstieg des Blutdrucks gerechnet werden. Eine Reduktion der Alkoholaufnahme beeinflusst den Blutdruck günstig. Bei Patienten mit Bluthochdruck wird daher ein weitgehender Verzicht auf Alkohol empfohlen. Siehe auch Chen L, Davey Smith G, Harbord RM, Lewis SJ (2008) Alcohol Intake and Blood Pressure: A Systematic Review Implementing a Mendelian Randomization Approach. PLoS Med 5(3): e52 doi:10.1371/journal.pmed.0050052 , UK Blood Pressure Association information about alcohol affects blood pressure, Flávio Danni Fuchs; Alcohol Consumption and the Incidence of Hypertension, Hypertension. 2001;37:1242 Akute Alkoholhepatitis (lebensbedrohend!) Auslösend ist ein Alkoholexzess bei chronischem Alkoholabusus. .Leitsymptome sind :
Zieve-Syndrom (selten !) (selten !) Die Ursache ist unbekannt. Alkoholexzesse und genetische Faktoren können eine Rolle spielen. - Die Kranken klagen über allgemeine Hinfälligkeit, Anorexie, Erbrechen, Durchfälle und Schmerzen im Oberbauch. Leitsymptome sind :
Exogene Hypertrig!yceridämie (Typ V) (Typ V) Es handelt sich um eine Alkohol-Induzierte Überproduktion von VLDL (Leber). - Als Beschwerden werden Abdominalschmerz und andere wie bei allgemeiner Leberschädigung beklagt. Als Komplikation kann eine Pankreatitis auftreten. Leitsymptome sind : u.U. eruptive Xanthome, Arteriosklerose-Manifestationen, Metabolisches Syndrom Alkoholmissbrauch erhöht das Risiko eines metabolischen Syndroms. Am. J. Clinical Nutrition, May 1, 2008; 87(5): 1455 - 1463. [Abstract] Alkohol-Induzierte hepatische Porphyrie (Porphyria cutanea tarda) Es handelt sich um die Folgen toxischer Alkoholwirkungen bei angeborenem latenten Enzymdefekt. Die Manifestation erfolgt am häufigsten zwischen dem 40. und 60. Lebensjahr. - Die Beschwerden gleichen denen bei anderen allgemeinen Leberschädigungen. Leitsymptome sind : erosive und bullöse Läsionen an Licht-exponierten Hautpartien Zeichen der Leberschädigung Akute Pankreatitis - Rezidivierende akute Pankreatitis Von 4 Fällen sind 3 alkohol-toxischer Natur! Ein
bis vier Prozent aller Alkoholiker entwickeln eine solche chronische
Pankreatitis und 30 bis 60 Prozent zeigen eine Schädigung der
Bauchspeicheldrüse. Mitunter spielen Fehlernährung und konstitutionelle Faktoren
als Mitursache eine Rolle. Voraus geht oft ein Alkoholexzess in Verbindung mit
voluminösen Mahlzeiten. Als Beschwerden werden gürtelförmiger Abdominalschmerz
(,,Gummibauch"), Meteorismus und allgemeine gastrointestinale Symptome
angegeben. Im Mittel tritt kommt es nach 17 Jahren chronischen Alkoholabusus bei
Männern und zehn Jahren bei Frauen von mehr als 80 g Alkohol (entspricht circa 1
Liter Wein) pro Tag zu der chronischen Pankreatitis. Nach den vorliegenden
Untersuchungen ist für die Entwicklung der chronischen Pankreatitis nicht die
Art des alkoholischen Getränks, sondern die absolute Alkoholmenge der
entscheidende schädigende Faktor. Als untere Dosis, ab der das Risiko für eine
chronischen Bauchspeicheldrüsenerkrankung ansteigt, wird ein täglicher
Alkoholkonsum von 20 g pro Tag angegeben. Eine untere Schwellendosis lässt sich
allerdings nicht nachweisen. Folge kann neben einem Diabetes und
Verdauungsstörungen auch ein Pankreaskarzinom sein. Leitsymptome sind :
Chronische Pankreatitis/Pankreasinsuffizienz Bei ca. 75% der Erkrankten handelt es sich um die Folge toxischer Alkoholwirkung. - Die Kranken klagen über chronischen Abdominalschmerz (in den Rücken ausstrahlend!), Gewichtsabnahme und voluminöse Fettstühle. Leitsymptome sind :
,,Krisen" durch Alkohol- und Nahrungsexzesse Darüber hinaus findet sich eine ungünstige Beeinflussung des Krankheitsverlaufs durch Alkoholabusus bei zahlreichen anderen Erkrankungen, z.B. bei
Neben diesen wichtigen organbezogenen
Alkoholschäden führt Alkohol auch zu systemischen Störungen sowie
Störungen des Immunsystems, was gehäuft zu bakteriellen Infektionen,
zum Beispiel Lungenentzündungen und Tuberkulose führen kann.
Bakterielle Infektionen einschließlich septischer Erkrankungen sind eine
wesentliche Ursache für die erhöhte Krankheitsanfälligkeit und erhöhte
Sterblichkeit bei Patienten mit Alkoholmissbrauch. Alkohol führt auch zu
hormonellen Störungen, beim Mann zu vermindertem Testosteronspiegel mit
Hodenatrophie, was klinisch in einem deutlichen Libidoverlust
und Impotenz resultiert. Liegt gleichzeitig eine Leberschädigung vor,
fällt außerdem eine Feminisierung mit erhöhten Östradiolspiegeln auf, was zu
einem typisch weiblichen Behaarungstyp und einer Gynäkomastie führt. Alkohol
schädigt zudem die Spermienproduktion. Bei der Frau führt ein moderater
Alkoholkonsum zu einer Erhöhung der Östradiolwerte, was einerseits das Risiko
für den Herzinfarkt vermindert, andererseits das Risiko für das Auftreten von
Brustkrebs erhöht. Jeder zusätzliche Alkoholische Drink (0,33L Bier
oder 0,14 L Wein) pro Tag führt zu 11 zusätzlichen Brustkrebserkrankungen pro
1000 Frauen bis zum Alter von 75 Jahren. (JNCI
Journal of the National Cancer Institute Feb 2009 , doi:10.1093/jnci/djn514). Alkohol führt auch zu einer Reihe von
Krebserkrankungen, nämlich zu Karzinomen des oberen Alimentär- und
Respirationstrakts (Oropharynx, Larynx und Ösophagus), zu
Leberkarzinomen auf dem Boden einer alkoholischen Zirrhose aber auch - wie
bereits erwähnt - zu Mammakarzinomen und Kolorektalkarzinomen.
Das Risiko für den oberen Alimentärtrakt ist besonders hoch und bei
gleichzeitigem Rauchen sieht man einen synergistischen Effekt. So liegt das
Risiko eines Ösophaguskarzinoms bei mehr als 80 g Alkohol pro Tag bei einem
Faktor von 18, bei mehr als 20 Zigaretten pro Tag, bei einem Faktor von 5 und
wenn beides zusammenkommt, bei einem Faktor von 44! Insgesamt trägt der
Alkoholkonsum in den entwickelten Ländern wesentlich zur Krebshäufigkeit mit
bei. Weiterhin kann Alkohol zu
schweren Ernährungs- und Stoffwechselstörungen führen. Der Stoffwechsel aller
Vitamine und Spurenelemente wird durch Alkohol auf allen Stufen des
Stoffwechsels ungünstig beeinflusst, angefangen von der Zufuhr mit der Nahrung,
der Verdauung, der Aufnahme, des Transportes im Blut, der Speicherung, der
Stoffaktivierung und der Ausscheidung. Nicht nur wegen des beträchtlichen
Kaloriengehaltes von Alkohol (7,l kcal/g), sondern auch weil der
Fettstoffwechsel (Verminderung der Fettverbrennung durch Alkohol) gestört wird,
muss der moderate Alkoholkonsum auch als Risikofaktor für die Entstehung von
Übergewicht betrachtet werden. Übergewicht gehört zu den
wichtigsten Faktoren, die das Herzkreislaufrisiko erhöhen. Weiter sind zu
nennen: Hyperlipoproteinämie, Hyperurikämie bis hin zum Gichtanfall,
Hyperlactacidämie mit Acidose, Hypoglykämien und Porphyrien. Die Wechselwirkung
zwischen Alkohol und einer großen Zahl von Medikamenten stellt für die Praxis
und die Klinik ein wichtiges Problem dar. Die Wechselwirkungen betreffen sowohl
den Arzneimittelstoffwechsel als auch zum Teil die Arzneimittelwirkung.
Moderater Alkoholkonsum reduziert das Diabetesrisiko, erhöhter Alkoholkonsum
verdoppelt besonders bei Frauen das Diabetesrisiko. Sofia Carlsson,
Niklas Hammar, Valdemar Grill, and Jaakko Kaprio Diabetes Care 2003 26:
2785-2790. Neurologische Folgen Die akute Wirkung des Alkohols Rausch => Exzitation=> Koma => Tod; beweist dessen Toxizität für das Nervensystem. Die meisten akuten Alkoholvergiftungen klingen allerdings folgenlos ab; dennoch können therapeutische Maßnahmen notwendig werden, z. B. wegen Atemdepression, Aspiration usw. - Dagegen führt die chronische Vergiftung durch Alkohol nicht selten zu schweren neurologischen und psychiatrischen Krankheitsbildern.
.Alkoholpolyneuropathie Dieser distal betonten Schwerpunktpolyneuropathie liegen Schädigungen der Achsenzylinder oder der Markscheiden oder von beiden Strukturelementen peripherer Nerven zugrunde. -Als Beschwerden begegnet man spontanen Schmerzen in den Wadenmuskeln (die häufigste Fehldiagnose ist daher ,,Durchblutungsstörungen"), Muskelkrämpfen in den Unterschenkeln und symmetrischen, distal betonten Parästhesien und Taubheitsgefühl. Auch Muskelschwäche kommt häufig vor, ohne immer als Beschwerde erwähnt zu werden. Ferner wird Gehunsicherheit als Folge der Störung der Tiefensensibilität beobachtet. Klinisch imponieren distal- und beinbetonte sensomotorische, langsam progrediente Ausfälle, Extremitätenschwäche, Schmerzen, Parästhesien, Muskelkrämpfe, Taubheitsgefühl, Gangataxie, brennende Dysästhesien, Abschwächung der Muskeleigenreflexe, eingeschränktes Vibrationsempfinden, verminderte Oberflächensensibilität und Schwächesymptomatik, selten Beteiligung der Hirnnerven sowie Impotenz. Impotenz ist bei Alkoholikern zwar ein relativ häufiges Phänomen, wahrscheinlich aber eher Ausdruck psychogener und hormoneller Veränderungen als einer assoziierten autonomen Neuropathie. Ödeme und trophische Veränderungen, eine Hyperpigmentation oder Ulzeration der Haut können Hinweise auf eine Polyneuropathie sein. Therapeutisch können Alkoholabstinenz und Thiaminsubstitution häufig eine Progression der alkoholbedingten Polyneuropathie verhindern und führen gelegentlich zu klinischen Besserungen. Leitsymptome :
Hirnorganische (epileptische) Krampfanfälle Jeder erste epileptische Anfall (grand mal) bei einem Erwachsenen muss als alkohol-toxisch bedingt verdächtigt werden! (Wichtigste Differentialdiagnose: Intrakranielle Raumforderung - Tumor cerebri, Blutung, Ischämie). Epileptische Anfälle sind mit einer Prävalenz von 20 bis 35 Prozent die häufigsten neurologischen Folgen des Alkoholmissbrauchs. Sowohl Alkoholintoxikationen als auch Alkoholentzüge sind die häufigsten Ursachen epileptischer Anfälle bei Alkoholikern. Alkoholentzug kann zu tonisch-klonischen (Grand Mal) Anfällen führen, davon gehen zwei bis zehn Prozent in einen Status epilepticus über und 30 Prozent der Patienten entwickeln zusätzlich nach einem Entzugsanfall ein Delirium tremens. Die klinisch neurologische Untersuchung ist bei alkoholassoziierten epileptischen Anfällen ebenso wie das EEG zumeist unauffällig. Beim erstmaligen epileptischen Anfallsgeschehen muss durch EEG und CT eine andere zerebrale Ursache ausgeschlossen werden. Im Rahmen einer bestehenden Epilepsie kann Alkohol epileptische Anfälle provozieren oder demaskieren. Bei alkoholinduzierten epileptischen Anfällen ist eine antikonvulsive Therapie aufgrund der geringen Compliance nur selten indiziert. Im Fall einer Alkoholentzugsbehandlung ist bei Patienten mit bekannten Entzugsanfällen eine antikonvulsive Prophylaxe jedoch sinnvoll. Pellagra Bei Alkoholikern kann im Rahmen einer Pellagra,
die auf dem Boden eines Mangels an Nikotinsäure (Vitamin B2) oder einer
Aminosäurevorstufe, dem Tryptophan, resultiert, ein Demenzsyndrom entstehen.
Neuropathologische Veränderungen betreffen in erster Linie die großen Neurone
des Motorkortex (aber auch Basalganglien, zerebelläre Kerngebiete,
Vorderhornzellen). Neben neuropsychologischen Symptomen wie Depression,
Müdigkeit, Konzentrationseinbußen, Verwirrtheitszuständen, Halluzinosen,
Optikusneuropathie treten systemische Prodromalsymptome auf wie
Appetitlosigkeit, Diarrhö, Glossitis, Anämie und kutane Erythemata auf.
Differenzialdiagnostisch muss bei den zentralnervösen Störungen der Pellagra an
eine Enzephalitis oder Enzephalopathie anderer Ursache gedacht werden, bei denen
normalerweise zentrale Lähmungen vorliegen. Pellagra lässt sich gut durch
Niacinsubstitution behandeln, obwohl die zerebralen Symptome oft nicht komplett
reversibel sind. Niacin kommt vorwiegend als Niacinamid in Hefe, Fleisch, Fisch,
Geflügel und geröstetem Kaffee vor, Tryptophan in Milch und Eiern. Alkoholtoxische Kleinhirnrindenatrophie Das Krankheitsbild entwickelt sich schleichend.
Bei etwa einem Drittel aller Alkoholabhängigen finden sich Zeichen einer
zerebellaren Dysfunktion. Die Spätatrophie des Kleinhirns, eine alkoholbedingte,
irreversible degenerative Schädigung des Kleinhirns kommt vornehmlich bei
Männern vor. Thiaminmangel wie auch ein unmittelbar toxischer Effekt des
Alkohols und Elektrolytverschiebungen werden als Ursachen diskutiert. Klinische
Symptome sind unter anderem die zerebellare Gangataxie mit stetiger Progredienz,
Extremitätenataxie (vor allem der Beine), Dysarthrie und die Polyneuropathie.
Die Diagnose der Spätatrophie des Kleinhirns wird nach klinischen Kriterien
gestellt. Im CT oder MRT finden sich häufig eine Oberwurmatrophie und eine
kortikale zerebellare Atrophie. Eine Therapie mit Thiamin wird empfohlen. Die
neuropathologischen Veränderungen bestehen aus einem überwiegenden Verlust
kortikaler zerebellarer Neuronen, insbesondere der Purkinje-Zellen mit
Prädilektionsstellen im Bereich des vorderen und oberen Kleinhirnwurms. Die
Kleinhirnhemisphären sind weniger häufig betroffen. Leitsymptome :
Hirnatrophie Die graue und weiße Substanz
sind betroffen, dies ist im Computertomogramm oder Kernspin als
Ventrikelerweiterung und Verbreiterung der Sulci sichtbar. Besonders betriff
dies die frontale Hirnrinde. Die Hirnventrikel werden bei Verlust an
Hirnsubstanz größer. In funktionellen Aufnahmen zeigt sich ein verminderter
Glukoseverbrauch im Frontallappen. Bei vergleichbarem
Alkoholkonsum sind Frauen von einer Hirnatrophie stärker betroffen als Männer,
bei Abstinenz erholen sich Frauen aber auch schneller.
Die Hirnatrophie ist im frontalen Kortex und Zerebellum besonders ausgeprägt,
findet sich aber auch im anterioren Hippocampus alkoholabhängiger Patienten, und
zwar unabhängig vom Vorliegen eines Wernicke-Korsakow-Syndroms. Das Ausmaß der
alkoholassoziierten Hirnatrophie im frontalen und temporalen Kortex ist klinisch
besonders wichtig, da eine Störung dieser Hirngebiete die längerfristige
Handlungsplanung und das Arbeitsgedächtnis beeinträchtigen und einen auf
kurzfristige Belohnung angelegten Alkoholkonsum verstärken kann. Bei
langfristiger Abstinenz bildet sich die Atrophie zumindest teilweise zurück.
Geringe Mengen Alkohol schützen eher vor einer Demenz, massiver
Alkoholmissbrauch macht die Demenz wahrscheinlicher. Alkohol ist wahrscheinlich
die Ursache von etwa 10% der Demenzerkrankungen, bei 21–24% aller
Demenzerkrankungen ist Alkohol ursächlich mitbeteiligt. Lancet 2002; 359:
281–6.Lancet 1981; 1: 824–7.Int J Addict 1995; 30: Polioenzephalitis haemorrhagica superior acuta (Polioencephalopathie Wernicke) Das lebensbedrohliche Krankheitsbild tritt meist akut auf. Leitsymptome:
Wichtig: Das Auftreten einer
Wernicke-Enzephalopathie zwingt zur sofortigen hochdosierten parenteralen
Vitamin-B1l-Therapie (bereits vor der in jedem Fall notwendigen
Klinikeinweisung!). Das
Auftreten einer Wernicke-Enzephalopathie zwingt zur sofortigen hochdosierten
parenteralen Vitamin-B1l-Therapie (bereits vor der in jedem Fall notwendigen
Klinikeinweisung!).
Vielleicht hätte Harald Juhnkes geistiger Abbau
verhindert werden können, wenn er regelmäßig zum Alkohol Vitamin B1 genommen
hätte.
zentrale pontine Myelinolyse Die zentrale pontine Myelinolyse ist eine seltene bilaterale, symmetrische, fokale demyelinisierende Erkrankung des zentralen/ventralen Pons (in zehn Prozent auch weitere extrapontine Läsionen), die sich in einer relativ raschen Entwicklung einer Para- oder Tetraparese, einer Pseudobulbärparalyse sowie einer deutlichen Bewusstseinseinschränkung manifestiert. Histologisch findet sich ein massiver Verlust an Myelin und eine reduzierte Oligodendrozytenzahl. Neurone und Axone bleiben weitgehend intakt. Eine Hyponatriämie scheint der Ausbildung einer zentralen pontinen Myelinolyse vorauszugehen. Häufig wird eine rasche Korrektur einer Hyponatriämie berichtet und ist als wahrscheinlich ätiologischer Faktor anzunehmen. Es erscheint wichtig, dass die Natriumkonzentrationen nicht schneller als mit 10 bis 12 mmol/l/Tag angehoben wird. Es empfiehlt sich parallel eine Vitamin-B1-Substitution durchzuführen, da eine begleitende Wernicke-Enzephalopathie, bei etwa einem Drittel der Fälle gleichzeitig beobachtet wurde. Eine erfolgreiche medikamentöse Therapie einer zentralen pontinen Myelinolyse ist nicht bekannt. Marchiafava-Bignami-Erkrankung Die Marchiafava-Bignami-Erkrankung ist eine seltene Erkrankung, die bei Patienten (meist Männer) mit chronischem Alkoholmissbrauch und Mangelernährung auftritt. Histopathologisch werden Demyelinisierung und Axonverlust des Corpus callosum (Balken = Verbindung der beiden Hirnhälften) beschrieben. Klinisch manifestiert sie sich unter anderem in Form von Krampfanfällen, Vigilanzstörungen, Spastik, Tremor, frontalen Enthemmungsphänomenen, Apathie und apraktischen Störungen. Als Therapie werden eine Alkoholkarenz, Vitamin-B1-Substitution und normalisierte Ernährung empfohlen. Tabak-Alkohol-Amblyopie Bei Alkoholabusus und Mangelernährungen kann es in Kombination mit Tabakkonsum zu einer Tabak-Alkohol-Amblyopie mit Visusverlust (bilateral; zentrale beziehungsweise zentrozekale Skotome) durch eine selektive Schädigung des N. opticus kommen. Trotz der Bezeichnung „Tabak-Alkohol-Amblyopie“ ist weder für den Alkohol noch für den Tabak die pathogenetische Bedeutung eindeutig geklärt, sodass mehrere Autoren die Mangelernährung als zentrales Element annehmen.
Alkohol-Entzugs-Syndrom Etwa die Hälfte aller Alkoholabhängigen Menschen entwickelt bei Einstellung des Konsum ein Entzugssyndrom. Entzugssymptome entsprechen in der Regel einem Rebound oder dem Gegenteil der Alkoholwirkung. Körperliche Erkrankungen vergrößern das Risiko eines schwereren Entzugssyndroms. Entzugssymptome beginnen meist 8 Stunden nach dem
deutlichen Abfall der Blutalkoholkonzentration. Das Punktum maximum ist
nach 2 Tagen erreicht, nach 4 oder 5 Tagen gehen die Entzugsymptome deutlich
zurück. .
Leitsymptome :
Delirium tremens Diese charakteristische exogene Psychose kann durch verschiedene Ereignisse provoziert werden oder spontan auftreten. Das spontane Delir galt als Exzeß-Delir, aber auch ihm geht eine wenigstens relative Alkoholabstinenz immer voraus. Dagegen ist das provozierte Delir Ausdruck besonders schweren Alkoholentzugs-Syndroms. Der besondere Schweregrad des ,,Exzess - Delirs zeigt sich in erhöhter Letalität und häufigerem Auftreten von grands maux und von Polyneuropathie. Leitsymptome:
Im Gegensatz zur deutschen Behandlung mit Distraneurin, ist es in den angelsächsischen Ländern üblich Entzugsyndrome mit Benzodiazepinen zu behandeln. Benzodiazepine sind nicht nur billiger, sie sind vor allem sicherer. Beta-Blocker sind eher kontraindiziert. Sie reduzieren zwar den Blutdruck und verlangsamen den Puls, sie können aber ein drohendes Delir verschleiern. Die Dosis der Benzodiazepine wird in der Regel täglich um 15–20% reduziert. Die initiale Dosis richtet sich nach der Schwere der Entzugsymptome, die Häufigkeit der täglichen Gabe nach der Halbwertszeit des Medikamentes (z.B. lorazepam, 2–4 mg 4x täglich). Die Dosierintervalle sollten strikt eingehalten werden um Entzugsanfälle zu verhindern. Bei Verschlimmerung der Entzugssymptome nach Reduktion, wird langsamer reduziert, bzw. die Reduktion um einen Tag verzögert. Antiepileptika haben ein höheres Nebenwirkungsrisiko als Benzodiazepine. Ein stabiler Patient, ohne Vorgeschichte von Anfällen oder eines Delirs kann auch ambulant behandelt werden, unter der Voraussetzung einer engmaschigen Überwachung- die allerdings derzeit im Bereich der gesetzlichen Krankenversicherung das Budget bei Weitem überschreitet. Zur anschließenden Vorbeugung nach Stabilisierung könnte Naltrexon Oral 50–100 mg /Tag oder 380 mg i.m. pro Monat sinnvoll sein, ist aber in Deutschland (im Gegensatz zu den USA) dafür nicht zugelassen. Die Rückfallrate unter Naltrexon ist nach Studien etwa 20% geringer. Naltrexon kann die Leberwerte erhöhen und die Schmerzempfindlichkeit steigern, seltener auch Depressionen auslösen. .Amnestisches Syndrom Allmähliche Entwicklung ist häufiger als akutes Einsetzen. Leitsymptome :
Als
Korsakow-Syndrom bezeichnet, wenn Konfabulationen als produktive
,,Konfabulose" das psychopathologische Bild bestimmen. Das Korsakow- Syndrom
kann sich akut entwickeln, aber auch einer Wernicke-Enzephalopathie oder einem
Delir nachfolgen. Der russische Psychiater und Neuropsychologe Sergej Korsakow
beschrieb dieses Syndrom schon im Jahre 1887 mit den Worten: "Die
Erinnerung an kurz zurückliegende Ereignisse ist fast gänzlich zerstört;
Eindrücke aus der unmittelbaren Vergangenheit werden offenbar als erste getilgt,
während solche, die aus früherer Zeit stammen, genau erinnerlich sind, so dass
die Auffassungsgabe des Patienten, sein Scharfsinn und seine geistige
Beweglichkeit weitgehend unbeeinträchtigt bleiben." Es handelt sich bei
diesem Syndrom um eine Beeinträchtigung der Verarbeitung neuer
Informationen im Kurzzeitgedächtnis, um diese dauerhaft im
Langzeitgedächtnis zu speichern. Die klassische Definition beschreibt eine tiefe
und permanente Auslöschung des Gedächtnisses infolge einer Zerstörung von
Neuronen in den winzigen, für das Gedächtnis aber unentbehrlichen
Mammillarkörpern des Hypothalamus durch Alkoholmissbrauch. Das übrige Gehirn
bleibt unbeeinträchtigt. Das durch alkoholisch-toxische Einflüsse
verursachte Korsakow-Syndrom, auch als Korsakow-Psychose oder amnestisches
Psychosyndrom bezeichnet, kommt selbst bei starken Trinkern selten vor. Andere
mögliche Ursachen von Schädigungen dieser Art sind aber zum Beispiel ein
Hirntumor oder Hirnverletzungen mit Beeinträchtigung der
Mammillarkörper. Das akute Korsakow-Syndrom geht mit hohem Fieber einher.
Der Patient phantasiert und hat extreme Gedächtnisstörungen. Nacheinigen Tagen
klingt das Fieber ab, zurück bleiben irreparable Schäden und ständige
Konfabulationen. Betroffene Menschen können sich an die Zeit vor der
Neuronenzerstörung erinnern, haben also noch Zugriff auf das Langzeitgedächtnis,
neue Informationen können jedoch nicht mehr im Kurzzeitgedächtnis verarbeitet
und später im Langzeitgedächtnis gespeichert werden. Das sensorische und das
Langzeitgedächtnis sind nicht beeinträchtigt, aber ohne die unerlässliche
Verarbeitung im Bindeglied Kurzzeitgedächtnis können Erlebnisse, Ereignisse,
Daten und andere Informationen nicht mehr an das bisher Gespeicherte anknüpfen.
(--anterograde Amnesie: Verlust der Fähigkeit, Erinnerungen an neue
Fakten zu bilden--) Neues Lernen wird dadurch nahezu unmöglich. In Verbindung
mit dem Korsakow-Syndrom tritt oft noch eine weitere Form der Amnesie auf. Es
ist dem Patienten nicht nur unmöglich, sich an Dinge nach der Zerstörung seiner
Merkfähigkeit zu erinnern, sondern zusätzlich werden weitere Zeitspannen seines
Lebens vor der Erkrankung in seinem Gedächtnis praktisch ausgelöscht. Wenn das
akute Syndrom zum Beispiel vor zwei Jahren eingesetzt hat, ist die letzte
Erinnerung, der permanente aktuelle Stand des Patienten, möglicherweise vor
weiteren fünf oder sogar mehr Jahren anzusetzen. (--retrograde Amnesie:
rückgreifender Gedächtnisverlust über individuelle Zeitspannen vor der
Neuronenzerstörung--) Betroffene Menschen sind zeitlich und räumlich
desorientiert. Für die jeweilige psychische Situation hat das
Korsakow-Syndrom fatale Folgen in Bezug auf die eigene Identität.
Korsakow-Patienten befinden sich in gleichgültigen oder
heiteren Stimmungslagen. Der Gedächtnisverlust bringt einen Empfindungsverlust
mit sich. Wahrnehmungen folgen einander in unbegreiflicher Schnelligkeit, ohne
verarbeitet werden zu können. Um die eigene Identität zu wahren, braucht der
Mensch aber eine fortlaufende innere Geschichte. Korsakow-Patienten sind sich
ihrer Gedächtnisstörung gleichzeitig bewusst und auch nicht bewusst, da sie zwar
merken, dass etwas fehlt und sie ständig auf Widersprüche zwischen ihrem
aktuellen Informationsstand und der Realität stoßen. Gleichzeitig vergessen sie
allerdings auch diese Widersprüche nach kurzer Zeit. Sie knüpfen Erfahrungen in
der Gegenwart immer wieder neu an einen fixierten, längst vergangenen Zeitpunkt
ihres früheren Lebens an. Dadurch sind sie zeitlich und räumlich desorientiert
und ohne Kontinuität. Es gehen Jahre eines Lebens durch das Vergessen verloren.
Oliver Sacks beschreibt in seinem Buch "Der Mann, der seine Frau mit
einem Hut verwechselte" zwei seiner Patienten mit Korsakow-Syndrom. In beiden
Fällen treten besonders der Verlust von innerer Realität, Gefühl und Lebenssinn
in den Vordergrund. Die für die Identität so wichtige Urteilsfähigkeit, die
zwischen wahr und unwahr, wichtig und unwichtig, wirklich und unwirklich
entscheidet, ist durch das ständige Vergessen und die Unfähigkeit, Ereignisse in
Relation zueinander zu setzen, verloren. Der eine Patient fällt besonders durch
ständiges oberflächliches Geplapper auf. Er erfindet in seinen phantasiereichen
Geschichten die Welt um ihn herum immer wieder neu. Diese hektische,
verzweifelte Suche nach einem Sinn zieht sich permanent durch sein Leben, sobald
er mit Menschen zusammen ist und versucht, diese in sein Leben einzuordnen und
ihnen dabei in nur wenigen Minuten zahlreiche Personen und Berufe
zuordnet. Nur im Garten und ohne Ablenkung kommt dieser Mensch zur Ruhe.
Alkoholtoxische Wesensveränderung Sie lässt einzelne vorgegebene Persönlichkeitseigenheiten stärker in Erscheinung treten; sie impliziert aber auch eine Veränderung der Reaktionsmuster des Betroffenen auf alltägliche Belastungen und chronische Konflikte. Stimmungsschwankungen, Antriebsstörungen, vermindertes Durchhaltevermögen, mangelhafte Konzentration, Beeinträchtigung zielgerichteten Handelns, Interessenverarmung und Einbußen an verlässlicher Kontinuität eigenen Handelns lassen den Alkoholkranken wesensmäßig unharmonisch-entdifferenziert erscheinen. Die Wesensveränderung mischt sich mit und wird damit Teil der Depravation des Suchtkranken. Sie kann sich in Kritik- und Urteilsschwäche, Unehrlichkeit, Verwahrlosung, Dissozialität und Kriminalität manifestieren und ist immer Ausdruck der im Zentrum getroffenen und veränderten (,,entkernten") Persönlichkeit, der das Vermögen verloren gegangen ist den eigenen Seinsentwurf zu leben. Zur Wesensveränderung gehören auch die Dissimulations-, Bagatellisierungs- und Verleugnungstendenzen bezüglich der eigenen Trinkgewohnheiten, welche man mit mangelnder Krankheitseinsicht nur unvollkommen zu umschreiben versucht. Je deutlicher die Zeichen eines organischen Psychosyndroms, um so uniformer zeigt sich die alkoholtoxische Wesensänderung und verwischen sich die individuellen Besonderheiten. So wichtig im Einzelfall die aktuelle psychopathologische Struktur der Wesensänderung auch sein mag (zumal sie therapeutisch und prognostisch von hoher Wertigkeit ist), so liegt ihre folgenreichste Auswirkung im Bereich der zwischenmenschlichen und sozialen Bezüge und Wechselwirkungen. Deshalb ist die alkoholtoxische Wesensveränderung die schwerwiegendste Alkoholabhängigkeit-Folge überhaupt. Andere Alkohol-Psychosen Die wichtigsten sind Alkoholhalluzinose (meist isoliert auftretende Verbalhalluzinose) und alkoholtoxischer Elfersuchtswahn (beim meist impotent gewordenen Alkoholkranken). Besonders beim Eifersuchtswahn finden sich krankheitsbedingt ausgeprägte chronische soziale und besonders familiäre Konfliktsituationen. Alkoholtoxische Großhirnatrophie Dieser Hirnschrumpfungsprozess, dessen Nachweis im Computertomogramm ohne weiteres möglich ist, verläuft schleichend progredient. Leitsymptome : Wesensveränderung Demenz Psychosoziale Folgen Sie sind das Ergebnis der alkoholtoxischen Persönlichkeitsveränderung und der vorgegebenen, meist neurotisch verdichteten Wesensstruktur. Diese verhängnisvolle Kombination verstärkt und verschärft bestehende Konflikte in den verschiedenen Lebensbereichen und bedingt neue schwerwiegende Lebensschwierigkeiten. Beispiele sind:
Jeder Konflikt vermehrt ,,das schlechte Gewissen" und wird damit zur ,,Energiequelle" für den Circulus vitiosus des sich selbst verstärkenden Krankheitsprozesses. Tatsächlich entwickelt sich jeder Alkoholkranke über kurz oder lang zum bedeutenden neurotisierenden Faktor für Partner und vor allem für Kinder. Diese Sekundärfolgen werden viel zu wenig beachtet und auch von der Öffentlichkeit völlig ausgeblendet. Der Rausch ist aus psychiatrischer Sicht die relativ monotone Antwort des zentralen Nervensystems auf die Zufuhr einer Reihe psychoaktiver Stoffe. Rauschähnliche Zustände können auch ohne Substanzkonsum zustande kommen, etwa als Ekstasen oder in Form anderer nicht stoffgebundener Rauschzustände. Räusche können typisch oder atypisch verlaufen. Hauptkennzeichen sind die Bewusstseins- und Orientierungsstörungen, aber auch Veränderungen der Stimmung, des Affekts, des Antriebs, des Hemmungsvermögens und des Gedankenablaufs gehören dazu. Differentialdiagnostisch können wir den Rausch auf der einen Seite gegen die Intoxikationen am Inhalt, auf der anderen Seite gegen die Psychosen an der Abwesenheit einer verursachenden Fremdsubstanz und am längeren Verlauf unterscheiden.
Sucht und Psychose Die Zusammenhänge zwischen Suchterkrankungen und Psychosen wurden in den letzten Jahren in zahlreichen Studien untersucht. Je nach Schwerpunkt wurden dabei Patienten, die wegen einer Abhängigkeit in ärztlicher Behandlung waren auf zusätzliche psychiatrische Diagnosen überprüft, oder Menschen mit Störungen aus dem schizophrenen Formenkreis nach ihrem Konsum psychotroper Substanzen befragt. Bei einer breit angelegten amerikanischen Untersuchung zur Komorbidität Drogenabhängiger (Regier et al., 1990) konnte bei über 50 Prozent eine weitere psychiatrische Diagnose gestellt werden, davon 11,4 Prozent mit schizophrener Erkrankung. Am häufigsten jedoch war bei der Untersuchung Abhängiger das Vorliegen von Angststörungen und affektiven Erkrankungen zu beobachten. Diesen psychischen Störungen kommt im Hinblick auf den Behandlungsverlauf sowohl im ambulanten als auch im stationären Setting eine erhebliche Bedeutung zu. So reduziert sich beispielsweise bei methadonbehandelten Heroinabhängigen, bei denen eine Depression diagnostiziert und behandelt wurde der Drogenkonsum erheblich (Woody et al., 1975). Möglicherweise lassen sich auch bei stationären Entwöhnungstherapien und ambulanten Behandlungen die Ergebnisse verbessern, wenn den der Abhängigkeit zum Teil zugrunde liegenden psychotischen Störungen mehr Aufmerksamkeit gewidmet wird. Im Rahmen mehrerer katamnestischer Studien mit Alkohol- und Drogenabhängigen Patienten wird unter anderem dieser Teilaspekt aktuell durch den Tübinger Forschungsschwerpunkt Suchtforschung überprüft. Bei Patienten mit affektiven oder schizophrenen Störungen rückte seit den achtziger Jahren der Begriff der "Selbstmedikation", der Gebrauch psychoaktiver Substanzen zur Linderung psychischer Symptome, in den Mittelpunkt des Interesses. Die verstärkte Verfügbarkeit psychotroper Substanzen mit Suchtpotential führt dazu, dass bei schizophrenen Patienten zunehmend auch Abhängigkeitsdiagnosen gestellt werden müssen. In einer großangelegten epidemiologischen Studie konnte gezeigt werden, dass Patienten mit einer Störung aus dem schizophrenen Formenkreis ein bis zu 7,6 mal höheres Risiko für die Entwicklung einer Drogenabhängigkeit und sogar ein 10,5 mal höheres Risiko für die Entwicklung einer Alkoholabhängigkeit aufwiesen (Krausz et al., 1996). Vor allem bei ambulant behandelten schizophrenen Patienten konnte bei 50 Prozent ein Substanzmissbrauch oder -abhängigkeit nachgewiesen werden. Am häufigsten wurde dabei Alkohol konsumiert (52,2 %), gefolgt von Cannabis (25 %), Opiaten (4,1 %), Sedativa und Hypnotika (2,7 %) und Kokain (0,5 %). Ein multipler Substanzgebrauch konnte bei 14 Prozent beobachtet werden (Lambert et al., 1997). Dabei tendieren schizophrene Patienten dazu, mehrere Substanzen zu kombinieren, die ähnliche Wirkungen zeigen, z.B Alkohol und Cannabinoide. Als Motivation für den Substanzkonsum wird häufig die "autotherapeutische" Wirkung beschrieben. So führt der Konsum von Alkohol zu einer Verringerung des Unbehagens vor Halluzinationen. Patienten berichten, dass die Einnahme psychotroper Substanzen Ängstlichkeit, paranoid-halluzinatorische Symptome, innere Unruhe und Spannungszustände, depressive Stimmungen und ein Gefühl der Leere mindern (Cleghorn et al., 1991). Ungeklärt ist bis heute, ob die Einnahme psychotroper Substanzen, für sich eine "Selbstmedikation" einer Psychose darstellt, oder ob die Einnahme Auslöser einer Psychose sein kann. In einer Stichprobe von 222 schizophrenen Patienten mit Suchtmittelkonsum nahm bei 37 Prozent der Konsum psychotroper Substanzen bei den ersten Anzeichen psychotischer Symptome deutlich zu. Der Beginn des Suchtmittelkonsums bei allen untersuchten Patienten lag allerdings signifikant vor dem Beginn der schizophrenen Störung. Die Mehrzahl der Patienten selbst gab an, dass die Sucht vor der Psychose vorgelegen habe. Grundsätzlich ist davon auszugehen, dass bei der Doppeldiagnose Sucht und Psychose die Behandlung erschwert ist. Eine ausführliche Anamnese und Diagnostik des jeweils anderen Krankheitsbildes ist unerlässlich, da sich hier frühzeitig entscheidende Weichen hinsichtlich einer optimalen Therapie gestellt werden. Bei Vorliegen einer affektiven Störung bei abhängigen Patienten ist je nach Schwere eine antidepressive Therapie durchzuführen. Schizophrene mit Suchtproblemen sollten in entsprechenden Einrichtungen für Doppeldiagnosen behandelt werden. Zitat nach Christopher Dedner
Nach der derzeitigen Studienlage ist es wahrscheinlicher, dass Alkoholabhängigkeit zu schweren Depressionen führt als umgekehrt. (Arch Gen Psychiatry. 2009;66(3):260-266) Häufig ist damit der Alkoholmissbrauch keine Selbstbehandlung der psychischen Störung, sondern ein Auslöser der anderen psychischen Störung.
Alkohol als teratogene Noxe Während eine mutagene Wirkung des väterlichen Alkoholabusus auf die Nachkommen bisher nicht nachgewiesen werden konnte, ist es seit Jahren unbestritten, dass mütterlicher Alkoholabusus während der Schwangerschaft teratogen wirken kann. Die Schädigungen der Kinder werden mit dem Terminus Alkoholembryopathie (AE) umschrieben. Die unten beschriebenen Auffälligkeiten im Gesicht sind bei den Erwachsenen später weniger deutlich als bei Kindern, die Folgen auf die geistig/seelische Entwicklung und die verschiedenen organischen Schäden stehen im Vordergrund und sind auch im Erwachsenenleben der Kinder erheblich nachteilig.
Leitsymptome dieser Embryopathie sind :
Die Ausprägung der Embryopathie ist
unterschiedlich (Grad I bis Ill). Während sich bei Grad I nur Minderwuchs,
Untergewicht und Mikrozephalie finden, sind bei Grad Ill alle oben angeführten
Symptome ausgeprägt. Hinzu kommen oft schwere neurologische Störungen aufgrund
von Hirnfehlbildungen. Die AE ist heute die häufigste Störung embryonaler
Entwicklung durch eine teratogene Noxe. Das fetales Alkoholsyndrom ist die
häufigste Ursache für eine geistige Retardierung des Neugeborenen ist das fetale
Alkoholsyndrom (noch vor dem Down-Syndrom). Die Zahlen schwanken je nach
untersuchter Gruppe zwischen 1:100 und 1:1000. In Frankreich fand bei älteren
Untersuchungen eine Häufigkeit von 1-3/1000. Häufigkeit und Schweregrad der
kindlichen Fehlbildungen hängen weniger von der Quantität des mütterlichen
Alkoholabusus ab als vom Stadium der Alkoholkrankheit. Befand sich die Schwangere
noch in der Prodromalphase, wies kein Kind eine AE auf. In der kritischen Phase
fanden sich bei 20% der Nachkommen meist leichtere Schäden (die häufig übersehen
werden). Unter den Nachkommen von Müttern in der chronischen Phase der
Alkoholkrankheit wiesen doppelt so viele Schädigungen, meist schwerere Formen
der AE, auf. - Eine Indikation zur Interruptio aus eugenischer Indikation ergibt
sich zwingend nur bei Schwangeren in der chronischen Phase der Alkoholkrankheit.
Die Schädigung des Embryo erfolgt überwiegend im ersten Trimenon. Das
Risiko für Alkoholiker, ein Kind zur Welt zu bringen, das durch ein fetales
Alkoholsyndrom geschädigt ist, liegt bei 32 bis 43 Prozent und ist abhängig von
der zugeführten Alkoholmenge sowie dem Stadium der chronischen Abhängigkeit. Es
konnte gezeigt werden, dass bereits zwei bis drei Drinks pro Tag (25 bis 35 g
Alkohol pro Tag) zu stark vermindertem Geburtsgewicht führen können. Auch die
Fehlbildungsrate ist dosisabhängig. Eine sichere Schwellendosis für den
mütterlichen Alkoholkonsum gibt es nicht. Die Langzeitentwicklung der Kinder ist
ungünstiger als noch in den siebziger Jahren vermutet wurde. Die
Intelligenzminderung ist nicht reversibel; nahezu die Hälfte der Kinder besuchen
Sonderschulen für Lern- und geistig Behinderte. Kein Kind erreicht die
Oberschulreife. Die Hyperaktivität mindert sich spontan im Laufe der Jahre.
Überwiegend werden Berufe ohne höhere Qualifizierung ausgeübt. Nur zwölf Prozent
erreichten bisher eine Selbstständigkeit in Familie und Lebensführung. Das
Risiko einer stoffgebundenen Suchtentwicklung kann bei diesen Kinder auf
mindestens 30 Prozent geschätzt werden. Eine primäre Alkoholprävention sollte
versucht werden. Siehe auch Gideon Koren, Irena Nulman, Albert E. Chudley and
Christine Loocke Fetal alcohol spectrum disorder CMAJ • November 25, 2003;
169 (11) |FULL ARTICLE,
DANIEL J.
WATTENDORF,
MAXIMILIAN
MUENKE,
Fetal
Alcohol
Spectrum
Disorders
Am Fam
Physician Wechselwirkungen Alkohol hat Wechselwirkungen mit vielen
Medikamenten.Vorsicht ist insbesondere bei Schmerzmitteln, bestimmten
Antibiotika, Antikoagulantien (Marcumar), Antidepressiva, Antihistaminika,
Antiepileptika, Diabetesmedikamenten, ß-Blockern und Schlafmitteln geboten.
Anticarving Wenn eine Alkoholabhängigkeit
eingetreten ist, wird der chronische Alkoholkonsum oft beibehalten, um das
Auftreten von unangenehmen und körperlich bedrohlichen Entzugserscheinungen zu
vermeiden. Entzugserscheinungen können aber auch als konditionierte Reaktionen
auftreten. Dann lösen Umweltreize, die bisher mit dem Alkoholkonsum assoziiert
waren, im Organismus die Erwartung aus, dass jetzt der Alkoholkonsum unmittelbar
bevorsteht. Das Konzept geht auf Wikler zurück, der beobachtete, dass
Laborratten, die an eine Opiatgabe in einer bestimmten Umgebung gewöhnt waren,
Entzugserscheinungen zeigten, wenn sie in dieser Umgebung kein Opiat erhielten.
Wikler und Siegel folgerten, dass als konditionierte Reaktion Prozesse
auftreten, die der Wirkung der Suchtsubstanz entgegengesetzt sind. Die Wirkung
des Suchtmittelkonsums wird so begrenzt und eine zu starke Störung der Funktion
des zentralen Nervensystems wird verhindert. Auf den Alkoholkonsum bezogen
bedeutet das, dass beispielsweise die sedierende Wirkung des Alkohols durch eine
konditionierte Verstärkung der exzitatorischen Übertragung im Nervensystem
ausgeglichen wird. Kommt es allerdings nicht zur antizipierten Alkoholeinnahme,
kann der Patient subjektiv die zentralnervöse Übererregung als innere Unruhe,
Ängstlichkeit und Alkoholverlangen spüren. Die Übererregung des
Zentralnervensystems im konditionierten Entzug kann durch die so genannte „Anti-Cravingsubstanz“
Acamprosat abgeschwächt werden. Acamprosat reduziert die glutamaterge
Übertragung am NMDA-Rezeptor. In kontrollierten Studien verringerte die
Acamprosatgabe die Rückfallrate entgifteter Patienten. Möglicherweise sprechen
gerade die Patienten besonders gut auf Acamprosat an, die unter einem
konditionierten Alkoholentzug und Alkoholverlangen leiden.
Alkohol im Straßenverkehr auf der Homepage
Dumme Sprüche zum Thema aus dem Gesundheitsministerium: "Nach 2
Gläsern sollte Schluss sein, jedenfalls für den Durchschnittsmenschen.
Ausnahmemenschen wie manche Spitzenpolitiker dürften, genetisch bedingt,
vielleicht etwas mehr vertragen. Um Spitzenpolitiker zu werden, muss man schon
recht robust sein. Sonst kommt man nicht so weit". So der allseits von der
Presse hoch gelobte und medizinisch hoch gebildete SPD Abgeordnete K. Lauterbach
im Spiegel 10/2009 vom 2.3.09. Der Abgeordnete bekundet dort, dass er die
Verlockung spüre, er trinke gern einen guten Rotwein und als Politiker habe er
ja jeden Abend einen Termin mit Gelegenheit dazu. Herr L. könnte sich dabei
sicherlich auch eigene Kosten ein sehr gutes Tröpfchen leisten.
Entgeltliche Tätigkeiten neben dem Mandat: Mitglied im Aufsichtsrat der
Rhön-Kliniken AG (2002 Einnahmen von 43.000 Euro + 77.000 Euro für
Beratungstätigkeit, laut
altersdiskriminierung.de ) Die
Nebeneinkünfte von Herrn Lauterbach
auch aus anderen Quellen kann man in der Gesamtsumme nur erahnen. Warum
allerdings "Spitzenpolitiker" ein geringeres Risiko im Umgang mit Alkohol haben
sollten, als deren Durchschnitts-Wähler, kann man medizinisch nicht begründen.
Vor anderen gesundheitlichen Gefahren warnt der geübte Blickdiagnostiker
Lauterbach seine Kollegen nach dem Spiegelartikel auf unaufgefordert. Auch ohne
eigene Behandlungserfahrung ist Herr L. ein Experte der im Gesundheitswesen, wie
er sagt Orientierung geben kann. Dass Spitzenpolitiker auch erhebliche und
beeinträchtigende Alkohol bedingte Gesundheitsprobleme- und Alkohol
bedingte Beeinträchtigungen ihrer Leistungsfähigkeit- haben können, wird
jedenfalls z.B. auch dem ersten SPD- Kanzler der Republik Willy Brandt
nachgesagt. US-Präsident George W. Bush hat zugegeben, bis zu seinem 40.
Geburtstag alkoholsüchtig gewesen zu sein. Soviel Ehrlichkeit gibt es -
besonders bei Politikern- selten und bei Bush gab es die auch nur für die weit
zurückliegende Vergangenheit,- ob eine Persönlichkeitsveränderung geblieben ist,
und wie diese die amerikanische Politik unter seiner Regentschaft beeinflusst
hat, muss allerdings offen bleiben. Vermehrter Alkoholkonsum stellt ein
Gesundheitsrisiko in allen Berufen dar. Politiker sollten hier Vorbild sein und
mit dummen Kommentaren zurückhaltend sein. Für Gesundheitspolitiker gilt
dies in besonderem Maße. Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen (DHS) e.V. Westenwall 4, 59065
Hamm, Postfach 1369, 59003 Hamm, Telefon: (0 23 81) 90 15 - 0, Telefax: (0 23
81) 90 15 - 30 info@dhs.de,
www.dhs.de Anonyme Alkoholiker Interessengemeinschaft e. V Lotte-Branz-Straße 14 80939
München Telefon: (0 89) 31 69 50 0 Telefax: (0 89) 31 65 10 0 Geschäftsführer:
Günther Hebedank
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The International Center for Alcohol Policies provides drinking guidelines for countries around the world Alkoholdelir Psychische und Verhaltensstörungen durch psychotrope Substanzen Giftzentrale der Uni Bonn Spielsucht A Personal Checklist Around The Use Of Alcoho. Amphetamine Dependence Cannabis Dependence Cocaine Dependence Drugs (Addiction) document-list Ärzte Zeitung. Hallucinogen Dependence Inhalant Dependence Opioid Dependence Sedative Dependence Sucht document-list Ärzte Zeitung, dail. Web of Addictions Abhängigkeit und Selbsthilfe Anonyme Alkoholiker BALANCE Blaues Kreuz Blaues Kreuz2 Deutsche Hauptstelle gegen die Suchtgefahren National Institute on Alcohol Abuse and Alcoholism Linkliste Sucht Bundesverband für stationäre Suchtkrankenhilfe e.V. Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung Deutsche Gesellschaft für Drogen- und Suchtmedizin e.V. Deutsche Gesellschaft für Suchtforschung und Suchttherapie e.V. Deutsche Hauptstelle gegen die Suchtgefahren Deutsche Initiative zur Förderung eines verantwortungsvollen Umgangs mit alkoholhaltigen Genussmitteln Fachverband Sucht e.V. Gesamtverband für Suchtkrankenhilfe im Diakonischen Werk der Evangelischen Kirche Deutschlands Institut für Therapieforschung Koordinationsstelle für Suchtprävention in Hessen Landeskoordinierungsstelle Suchtvorbeugung Nordrhein-Westfalen Landesstelle gegen die Suchtgefahren für Schleswig-Holstein e.V. Landesstelle gegen die Suchtgefahren in Baden-Württemberg Landesstelle gegen die Suchtgefahren Mecklenburg-Vorpommern e.V. Landschaftsverband Rheinland Landschaftsverband Westfalen-Lippe Netzwerk Psychologische Suchtforschung Niedersächsische Landesstelle gegen die Suchtgefahren Rheinisches Institut für Angewandte Suchtforschung Trierer Forschungsgruppe Abhängigkeit und Suchtmittelmißbrauch Verband der westfälischen Einrichtungen stationärer Drogentherapie e.V. Alkohol: Akute Wirkung, BAK-Berechnung . . . Alkohol im Straßenverkehr: Infosystem Verkehr Alkohol im Straßenverkehr: Promille-Rechner Alkohol: Online-Diagnose Amphetamine: Diagnose, Behandlung . . . Benzodiazepine: Equivalence Charts Drogenberatung Online Drug information Ecstasy: Das Ecstasy-Projekt Ecstasy: Risiken, Notfälle . . . Illegale Drogen: Street Drug Slang Internet Addiction Disorder: Beratung Internet Addiction Disorder: Center for On-Line Addiction Internet Addiction Disorder: Empirische Untersuchungen Komorbidität: Dual Diagnosis Website Leicestershire Substance Misuse Web Site Nikotin: European Network on Young People and Tobacco Prävention: The Indiana Prevention Resource Center Substanzen von A-Z Substanzmißbrauch und -abhängigkeit: Ursachen und Symptome Adult Children of Alcoholics AL-ANON and ALATEEN Alcoholics Anonymous Anonyme Alkoholiker Deutschland Another empty bottle Amerikanische Selbsthilfeorganisationen Arbeitsgemeinschaft der deutschen Abstinenzverbände Blaues Kreuz in der evangelischen Kirche Blaues Kreuz in Deutschland e.V. Forum Selbsthilfe Guttempler in Deutschland Hilfe zur Selbsthilfe für Onlinesüchtige e.V. Kreuzbund e.V. Narcotics Anonymous Nicotine Anonymous NonAlc e.V. Self-Help Sourcebook SOS - Mit Wucht aus der Sucht Suchthilfe Fleckenbühl e.V. WHO: Alcohol - less is better Alcohol policy and the public good Drug abusers in prisons: managing their health problems. Report on a WHO meeting European Conference on Health, Society and Alcohol, Paris, December 1995 Mapping the social consequences of alcohol consumption Publication series of the European Alcohol Action Plan Onmeda.de/Abhängigkeit-Sucht.htmlDas kleine "Ich bin Ich!"Ein Projekt zur Sucht- und Gewaltprävention bei Kindern und Jugendlichen von der Techniker Krankenkasse in Kooperation mit der Kassenärztlichen Vereinigung Hessen GEK-Patienteninfo pdf Format Stressbewältigung und Balancing GEK-Patienteninfo pdf Format Kurzentspannung GEK-Patienteninfo pdf Format Sucht Artikel der Ärztezeitung zu Sucht / Drogen Rauchen Cannabis Alkohol Alkoholsucht Addiction Alcohol
Andere englische Adressen: Die US Regierung hat eine Sammlung von über 2000 Umgangssprachlichen Ausdrücken für Drogen (street terms) angelelgt. (www.whitehousedrugpolicy.gov/streetterms), Beispiel Heroin ist dort als "galloping horse," Crack- Kokain als "devil's dandruff," und Opium als "God's medicine." aufgeführt. Eine Mixtur von Crack und Phenylcyclidin wird "Beam me up Scottie" genannt. Ziel der Sammlung ist es Helfern, der Polizei und den Gerichten den Umgang mit Drogenproblemen zu erleichtern. Da gerade in diesem Bereich häufig Anglizismen übernommen werden, lohnt sich auch für Deutsche oder Europäer einen Blick darauf zu werfen. Alcohol Problems and Solutions Alcohol and Substance Abuse Evaluation Cannabis Psychosis Center for Substance Abuse Treatment Dialectical Behaviour Therapy in the Treatment of Borderline Personality Disorder Drug Use and Dependence - Merck Manual Drugs, Brains and Behavior Emergency Psychiatry Service Handbook, U.Iowa Guidelines for Child Custody Evaluations in Divorce Proceedings Psychiatric Emergencies - Merck Manual Psychiatric Conditions in Childhood and Adolescence - Merck Manual Substance-Use Disorders Suicidal Behavior - Merck Manual Alcohol Concern, UK Alcoweb, EU Anton Proksch Institut, Wien Canadian Centre on Substance Abuse, Canada Centre for Addiction and Mental Health, Canada Connecticut Clearinghouse, USA Dutch Organization Information Systems on Addiction Care and Treatment, NL Eurocare - Advocacy for the Prevention of Alcohol Related Harm in Europe, EU European Addiction Training Institute, EU European Community Action Programme for the Prevention of Drug Dependence, EU European Monitoring Centre for Drugs and Drug Addiction, EU Institut für Suchtforschung, Zürich Institute for the Study of Drug Dependence, UK Institute of Alcohol Studies, UK Internet Alcohol Recovery Center ITACA Benzodiazepine ("downers," "dolls," or "tranqs") gehören weiterhin zu den am häufigsten gebrauchten Drogen auch auf dem Drogenmarkt. US News Online berichtet die Geschichte vom Aufstieg und Fall von Valium (www.usnews.com/usnews/issue/991227/sternbach.htm), ´unvergesslich gemacht durch den Song der Rolling Stones 1967 "Mother's Little Helper". Die die ihre Benzodiazepinabhängigkeit beenden wollen und gerade dabei sind von einem Entzugssyndrom zu genesen finden bei der englischen Online Support Group www.benzo.org.uk Unterstützung. Beim Royal College of Psychiatrists findet man ein ausgewogenes "factsheet" über Risiken und Vorteile der Tranquilliser, lesbar für Ärzte und Pattienten die Englisch sprechen www.rcpsych.ac.uk/info/factsheets/pfactranq.htm. In der Onlineversion des British National Formulary (www.bnf.org) findet man eine lange Liste der Indikationen dieser Medikamente, einschließlich Epilepsie, Bewegungsstörungen und temporomandibuläre Gelenkdysfunktionen.
JAMA - May 3, 2000Vol 283, No. 17, pp 2199-2340Alcohol and Motor
Vehicle-Related Deaths of Children as Passengers, Pedestrians,and Bicyclists
L. H. Margolis, R. D. Foss, W. G. Tolbert
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CME Exam
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Um Mitteilung wo dies nicht der Fall ist bin ich dankbar. Fragen Sie hierzu immer Ihren behandelnden Arzt. Dieser weiß in der Regel über die hier dargestellten Sachverhalte gut Bescheid und kann Ihren individuellen Fall und Ihre Beschwerden besser einordnen- was für einen bestimmten Patienten nützlich ist, kann einem anderen schaden. Selbstverständlich gibt es zu den meisten Themen unterschiedliche Auffassungen. Soweit möglich wird hier dargestellt woher die Informationen stammen. In den meisten Fällen mit einem entsprechenden Link (da diese oft ohne Ankündigung geändert werden, sind diese leider nicht immer aktuell zu halten).. Leider ist die zitierte Literatur nicht immer kostenfrei zugänglich. Die Beschränkung auf kostenfrei zugängliche Literatur würde manches sehr oberflächlich lassen. In der Regel versuche ich mich in der Darstellung an deutschen oder internationalen Leitlinien der Fachgesellschaften und Metaanalysen der Literatur zu orientieren. Auch dies ist nicht überall möglich. Zum einen gibt es nicht überall solche Leitlinien, zum anderen werden diese mir nicht immer sofort bekannt. Manche Leitlinien sind lange nicht aktualisiert worden und von neuerer Literatur überholt, bzw, ergänzungsbedürftig. Wenn möglich sind im Text Links zu solchen Leitlinien eingebaut. Auch Leitlinien sind nur Orientierungen, sie schließen nicht aus, dass generell oder im Einzelfall Fehler enthalten sind oder diese im Einzelfall nicht anwendbar sind. Ziel der Darstellung ist hier definitiv nicht, mich als Experten für irgendeines der in der Homepage dargestellten Krankheitsbilder auszuweisen. Ich gehe davon aus, dass alle vergleichbaren Fachärzte für Neurologie, Psychotherapeutische Medizin und Psychiatrie ihre Patienten sorgfältig und genau so gut wie ich behandeln. Sollten Sie über eine Suchmaschine direkt auf diese Seite gekommen sein, werden Sie gebeten auch die Hauptseite aufzusuchen. 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