Karl C. Mayer Heidel4.de Probleme lösen bei Angststörungen, Depressionen oder Psychosen Nach Duncker steht ein Individuum genau dann vor einem Problem, „wenn es ein Ziel hat und nicht 'weiß', wie es diese Ziel erreichen soll“. Vom Problemlösen ist daher genau dann die Rede, wenn „ein unerwünschter Ausgangszustand in einen erwünschten Endzustand transformiert werden soll, diese Transformation jedoch durch eine „Barriere“ behindert wird.“
1. Schritt: Was ist das Problem?
_______________________________________________ ______________________________________________ ______________________________________________ 2 Schritt: Schreiben Sie alle möglichen
Lösungen für Ihr Hauptproblem auf (1)___________________________________ (2)___________________________________ (3)___________________________________ (4)___________________________________ (5)___________________________________ (6)___________________________________ Schritt 3: Gehen Sie jede mögliche
Problemlösung durch Schritt 4: Wählen Sie die beste und
praktikabelste Lösung Schritt 5: Planen Sie wie Sie die beste
Lösung ausführen können benötigte Ressourcen: _____________________________________ zu überwindende Schwierigkeiten:_________________________________ Schritt 1: _______________________________________________ Schritt 2: _______________________________________________ Schritt 3: _______________________________________________ Schritt 4: _______________________________________________
Schritt 6: Führen Sie Ihre Lösung durch
Schritt 7: Überlegen Sie wie gut Sie die
Lösung des Problems durchführen konnten, loben Sie sich für jede Bemühung
Problemlösungsbehandlung eignet sich für Patienten mit einer Depression, Psychose oder Angststörung. Es handelt sich dabei um keine eigentliche Psychotherapie. Gruppen sind nicht immer Einzelnen überlegen. Auch Selbsthilfegruppen können die Lösung eines Problems im Extremfall sogar verhindern. Bei Krankheitszuständen ist deshalb immer Wert auf einen erfahrenen Leiter von Gruppen zu legen. Problemlöse-Gruppen entwickeln manchmal eigene Dynamik d.h. der mögliche Vorteil der Kombination unterschiedlichen Expertenwissens in einer Gruppe kann ins negative umschlagen, wenn sich Normen herausbilden, die sich mehr auf den Zusammenhalt und das Gruppenverständnis beziehen als auf die sachgerechte Lösung anstehender Probleme. Im Extremfall wird in solchen Gruppen die Außenwelt nicht mehr realistisch wahrgenommen, die Menge der Lösungsalternativen vorzeitig eingeschränkt und herkömmliche Moralvorstellungen außer Acht gelassen, wodurch Fehlentscheidungen unumgänglich werden. Der Vorteil einer Kombination der medikamentösen Therapie mit der Problemlösungsbehandlung besteht darin, dass der Patient nicht passiv und u.U. regressiv auf Heilung wartet, wie es im Fall einer reinen medikamentösen Behandlung leicht möglich ist, sondern aktiv an der Behandlung und an der Verbesserung seines Zustandes beteiligt wird, indem er sich im Rahmen der Problemlösungsbehandlung evtl. schon lange bestehenden belastenden und an der Auslösung der Depression beteiligten Faktoren stellen kann und nicht nur wegen der Biologie seiner Erkrankung behandelt wird. Kommt es zu keiner Korrektur der an der Auslösung der Depression beteiligten psychosozialen Faktoren, kann mit langen Krankheitsverläufen und Rückfällen gerechnet werden. Man kann auch das Indikationsgebiet der Problemlösungsbehandlung ausweiten, z.B. auf Belastungsstörungen mit unterschiedlicher klinischer Symptomatik. Gerade bei solchen Störungen sind belastende Erlebnisse oder Lebenskrisen, die einer Problemlösungsbehandlung zugeführt werden könnten, wichtige und zentrale Kriterien. Bei rezidivierenden depressiven Störungen sind solche Belastungen oft auch weniger deutlich ausgeprägt. Sowohl in der Langzeittherapie schizophrener Patienten als auch in der Therapie stationär aufgenommener Patienten könnten Interventionen wie die Problemlösungsbehandlung hilfreich sein. Dabei kann die Unterstützung von Fachpersonal ohne psychotherapeutische Ausbildung ausreichend sein. Problemlösungsbehandlung bedarf also nicht explizit eines Arztes oder Psychologen, sie ist damit auch preisgünstig. Sie sollte allerdings nicht ohne ärztliche Diagnostik und Indikation durchgeführt werden. Literatur zu Problemlösegruppen
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