Depression Seite 14
Was kann man selbst tun - und der Stellenwert
alternativer Therapien - oder lassen Sie sich nicht für schädliches und
wirkungsloses das Geld aus der Tasche ziehen.
- Sport und Bewegung
- Johanniskraut
- Kräutermischungen
wie sie aus China und Japan
- Algen
- Fischöl
- Kava Kava
- Lichttherapie
- DHEA
- Aromatherapie
- Melatonin
- Ginkopräparate
-
Pflanzenpräparate vor Operationen
rechtzeitig absetzen
-
Alternative
Therapien
der
Depression
bei Kindern
und
Jugendlichen
Ratschläge -
was man selbst zumindest versuchen kann |
-
Ich unterscheide zwischen
den Dingen bei denen ich etwas tun
kann, und den Dingen bei
denen ich etwas tun muss.
-
Ich verschwende meine
Energie nicht mit Dingen oder Vorhaben auf die ich nach meiner Erfahrung
keinen Einfluss habe.
-
Wenn ich einen Fehler
mache, sage ich mir, keiner ist perfekt und ich versuche den Fehler zu
nutzen um etwas daraus zu lernen, bzw. es nächstes Mal besser zu machen.
-
Im allgemeinen sind meine
"Träume" und meine Erwartungen an das Leben realistisch. Nur bei
realistischen Erwartungen kann ich auch Erfolge haben.
-
Ich versuche immer die
positive Seite einer schwierigen Situation zu sehen (soweit dies
realistisch ist).
-
Ich verstehe es auch in
einer peinlichen Situation selbst komische oder absurde Aspekte zu sehen
und kann auch mal über mich selbst lachen.
-
Ich akzeptiere meine
Grenzen und die der Anderen.
-
Ich pflege meine
Partnerschaft und meine Freundschaften und weiß, dass der
"Arbeitsaufwand" hierfür eine gut Investition ist.
-
Ich sorge für
regelmäßigen körperlichen Ausgleich, Spaziergänge, Sport, Gymnastik. Ich
gehe jeden Tag vor die Tür und bewege mich möglichst viel an der
frischen Luft. Ich schlafe genügend um erfrischt aufzustehen.
-
Auch in längeren
Stressperioden esse ich regelmäßig. Ich ernähre mich gesund (wenig Fett,
regelmäßig Gemüse, Obst, usw.).
-
Wenn ich mich angespannt
fühle, versuche ich mich bewusst zu entspannen. (z.B. auch mit einem
gelernten Entspannungsverfahren).
-
Jede Woche unternehme ich
mehrfach etwas was mir Freude macht. - Wenn wenig dazu einfällt, mache
ich eine Liste mit Aktivitäten, die mir bisher Freude gemacht haben und
versuche diese zu Hilfe zu nehmen.
-
Ich suche ein
Gleichgewicht zwischen beruflichen Verpflichtungen, familiären
Verpflichtungen und Freizeitaktivitäten.
-
Ich trinke (Alkohol) und
rauche nur wenig oder gar nicht, besonders aber achte ich darauf, dass
es in Stresssituationen nicht mehr wird. Auch Schlaf- und
Beruhigungsmittel nehme ich nur in Ausnahmesituationen und nie
regelmäßig.
-
Wenn ich überfordert bin,
setze ich mir Prioritäten, mache mir einen schriftlichen Plan um meine
Zeit optimal zu nutzen und für mich auch Erholungszeit einzuplanen.
-
Jede Woche mache ich mir
einen Plan, in dem ich mir notiere, was ich muss und will, um für mich
das Beste aus meiner Zeit zu machen.
|
Alternative Therapien gegen Depression
Es soll über unkonventionelle Therapiemethoden der Depression berichtet
werden. Als konventionell weil wissenschaftlich unzweifelhaft abgesichert, gilt
die Behandlung mit Antidepressiva, Verhaltenstherapie, tiefenpsychologisch
orientierten Psychotherapien, Lichttherapie bei eindeutig saisonal abhängigen
Depressionen und Elektrokrampftherapie bei schwersten therapieresistenten
Depressionen.
Depressionen werden häufig nicht oder falsch diagnostiziert. Depressionen
gehören zu den häufigsten Krankheiten, die zur Aufnahme einer
naturheilkundlichen oder alternativmedizinischen Behandlung führen. 20%
aller Amerikaner und 45% aller Dänen mit einer Depression sollen innerhalb des
letzten Jahren eine solche Behandlung versucht haben. Was ist bisher bezüglich
seiner Effektivität untersucht? Es soll, da hier der Effekt am eindeutigsten
ist, zu körperlichem Training und Johanniskraut eine Übersicht über den Stand
der Wissenschaft gegeben werden. Nach Durchsicht von Übersichtartikeln zum
Thema und Suche in Medline muss zunächst festgestellt werden: Es gibt zu den
meisten alternativen oder komplementären Therapien nur wenige Untersuchungen
über deren Wirksamkeit in der Depressionsbehandlung. Die Daten, die vorhanden
sind, kommen oft aus methodisch fragwürdigen Studien mit schlechter Qualität.
Gar keine verwertbaren Daten gibt es z. B. zu Behandlungsverfahren wie der
Alexander- Technik, Bach- Blüten Therapie, Farbentherapie, Kinesiologie, Quigong,
oder Reflextherapie. Die Auswertung von Berichten und auch Studien scheitert oft
auch daran, dass beispielsweise in der Homöopathie und der traditionellen
chinesischen Medizin (TCM) wissenschaftlich anerkannte Klassifikationsschemen
nicht benutzt werden und statt dessen eigene nicht vergleichbare Diagnosen
(z.B.: als Windkrankheit in der TCM) zugrunde gelegt werden. Homöopathie spielt
in der Depressionsbehandlung keine wesentliche Rolle. Zur Akupunktur in der
Depressionsbehandlung sind überwiegend die Studien von Roschke J, et al aus
Mainz in den letzten Jahren zu finden. Dort zeigte sich zwar ein zum
Antidepressivum additiver Effekt, allerdings war dieser Effekt bei einer
Scheinakupunktur ebenso vorhanden, wie bei Verumakupunktur. In
Zeitschriften für alternative Medizin oder TCM werden aber teilweise in
methodisch schwierig zu beurteilenden Untersuchungen gar 90%ige Besserungsraten
mit Überlegenheit gegenüber Antidepressiva für 10 Sitzungen Akupunktur
berichtet. Emotionen sind nach der Lehre der trad. chin. Medizin
einzelnen Organsystemen zugeordnet. Mit einer bestimmten Nadelung soll somit
über dieses Organsystem auch diese Emotion zu beeinflussen sein. Dass dieses
Lehrsystem kein Humbug ist, wird nach Meinung von derart ausgebildeten Mediziner
und Heilpraktikern dadurch bewiesen betrachtet, dass es sich über 2000 Jahre
behaupten konnte. Allerdings hat auch der Antisemitismus, fast jede Religion und
sehr vielfältiger Aberglaube Jahrhunderte und Jahrtausende alte Tradition. Über
den Wahrheitsgehalt einer Überzeugung sagt deren Alter wenig aus. Nieren-,
Herz-, oder Leber-, Transplantierte behalten ihr ursprüngliches Gemüt, Berichte,
dass sie die Emotionen und psychischen Krankheiten des Spenders angenommen
haben, sind mir nicht bekannt geworden. Bestimmte Hirnkrankheiten dagegen
verändern nachvollziehbar die Emotionalität. Man bedenke immer, dass die alten
Chinesen wenig Anatomiekenntnisse haben konnten, da eine Sektion nicht erlaubt
war. Krankheitserreger waren zum Zeitpunkt der Entwicklung der TCM nicht
bekannt. Eine Untersuchung zu Kräutermedizin im Internet zeigte,
dass von 443 Webseiten 338 (76%) Verkaufseiten waren, oder direkt zum Verkäufer
gelinkt waren. 273 (81%) von 338 Verkaufsseiten stellten mindestens einen
Behauptung der Wirksamkeit her, 149 (55%) behaupteten, dass mit dem Kraut
mindestens eine Krankheit behandelt oder diagnostiziert werden kann oder dieser
vorgebeugt werden kann. Über die Hälfte (153/292; 52%) der Seiten ließ den
obligatorischen Disclaimer vermissen. Seiten ohne Verkaufsangebot hatten eher
Verweise auf Literatur, allerdings boten nur 52 (12%) der 443 Web Information
mit Referenzen ohne direkten Link zu einem Verkäufer.
Charles A. Morris; Jerry Avorn
Internet
Marketing of Herbal Products
JAMA. 2003;290:1505-1509.ABSTRACT
|
FULL TEXT |
PDF
Vieles was nützlich sein kann und noch als alternative Heilmethode zu
bezeichnen ist, kann hier aus Platzgründen nicht besprochen werden. Dazu gehören
beispielsweise Musiktherapie, Gestaltungstherapie und Kunsttherapie aber auch
Beten.
Der Effekt von
körperlichem Training (siehe auch
Sport und Depression) gilt als einigermaßen gesichert. In
Studien, die überwiegend mit gesunden Probanden durchgeführt wurden, zeigten
sich positive Einflüsse von Ausdauertraining auf Stimmung, Depressivität,
Ängstlichkeit, Selbstbewusstsein und Stressbewältigungsvermögen. Eine
umfangreiche prospektive Studie ergab, dass es bei Probanden mit geringer
körperlicher Aktivität im Vergleich zu sportlich aktiven Personen innerhalb von
acht Jahren zu einer doppelt so hohen Depressionsrate kam (Farmer et al 1988).
Eine Cochrane review kommt nach Analyse von 25 Studien die Sport mit keiner
Behandlung oder mit etablierten Behandlungen vergleicht 2009 zu dem Ergebnis,
dass Sport die Symptome der Depression bessert. Angesichts der Heterogenität der
Studien lässt sich aber zur genauen Wirkstärke und dazu welche Art von Sport am
besten geeignet ist, keine sichere Aussage treffen. Die vorhandenen
Studien lassen vermuten, dass Sport eine längere Zeit durchgehalten werden muss,
um den Nutzen auf die Stimmung zu erhalten. Insgesamt ist der Effekt
des körperlichen Trainings gut belegt.
Cochrane Database of Systematic Reviews 2008, Issue 4. Art. No.: CD004366.
DOI: 10.1002/14651858.CD004366.pub3.
Volltext Englische Leitlinien zur Depressionsbehandlung
empfehlen Sportprogramme mit 3x wöchentlich 45-60 min sportlicher Aktivität zu
Behandlung leichter Depressionen. Depressive Menschen sind häufig
körperlich inaktiv. Körperliche Aktivität kann von den depressiven
Gedanken ablenken, Fitness und das Erlernen neuer Sportarten das
Selbstbewusstsein bessern. Sport kann neue soziale Kontakte schaffen. Die
Endorphinausschüttung kann auch die Konzentration antidepressiv wirksamer
Monoamine anheben und das Stresshormon Kortison absenken, Studien lassen
vermuten, dass durch Sport neue Nervenzellen wachsen und das Überleben der
Nervenzellen verlängert wird.
Attraktiv ist körperliche Aktivität auch unter Kostengesichtspunkten und in
Hinblick auf gesundheitsfördernde Effekte auch im Hinblick auf andere Leiden.
Problem ist, dass viele schwerer depressive Patienten so sehr antriebsgemindert
sind, dass sie sich einfach zu körperlichem Training nicht aufraffen können.
Bei Patienten mit Panikstörung und Agoraphobie führte ein zehnwöchiges
Ausdauertraining im Rahmen einer plazebokontrollierten, randomisierten Studie zu
einer signifikanten Besserung der Angstsymptomatik und der depressiven
Begleitsymptomatik (Broocks et al 1998). Trotz methodisch bedingter
Einschränkungen spricht die Gesamtschau der bisher vorliegenden Daten dafür,
dass körperliches Training allein oder in Kombination mit anderen
Behandlungsformen zu einer Besserung von depressiven Symptomen führt. Das Ausmaß
dieser Besserung korreliert offenbar nicht mit der spiroergometrisch
objektivierten Änderung der Ausdauerleistungsfähigkeit; zwei Studien mit
depressiven Patienten berichten über einen vergleichbaren therapeutischen Effekt
bei Anwendung von Krafttraining.
Depressionen
verschlechtern die Prognose koronarer Herzkrankheiten und begünstigen allgemein
vaskuläre Erkrankungen. Diese Nebenwirkung der Depression geht in hohem Maße auf
die Passivität durch die Antriebsminderung zurück. Sport kann diesen Risiken
entgegen wirken.
Zu den Nebenwirkungen von
körperlichem Training: Besonders ältere Patienten sollten
vor ungewohnten körperlichen Belastungen ihren Arzt um Rat fragen, ob
Untersuchungen der Belastbarkeit notwendig sind. Nicht vernachlässigt werden
darf eine nicht unerhebliche Zahl von Sportverletzungen jedes Jahr. Insgesamt
überwiegen die Vorteile oder der Nutzen körperlicher Aktivität im Regelfall die
Risiken bei weitem. Dies insbesondere wenn man noch das bei Depressionen erhöhte
Risiko von Herz- Kreislauferkrankungen mitbedenkt. Bedenken Sie auch, die
Risiken beim Sport nehmen dort zu, wo der Spaß aufhört und aus Freizeitsport
Leistungsport wird.
- Dunn, A. L., Weintraub, P. (2008). Exercise in the Prevention
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ABSTRACT |
FULL TEXT
An zweiter Stelle nachgewiesener Effektivität
steht Johanniskraut (Bild
aus dem Linde- Artikel) bei leichten bis mittelschweren depressiven
Störungen. Der Effekt ist schlechter nachgewiesen als für körperliches Training.
Als Wirkungsmechanismus wird eine Reuptake- (Wiederaufnahme) Hemmung der
Neurotransmitter Noradrenalisn, Serotonin, und Dopamin angenommen.
Der Einsatz von Johanniskraut ist aber leichten Fällen durchaus inzwischen
als Teil der Schulmedizin zumindest in Deutschland zu bezeichnen.
Eine Übersichtsarbeit
von Linde et al. im Britisch Medical Journal über randomisierte
Studien 1996 war hier international eine Art Eisbrecher. In den USA bleibt man
aber noch zurückhaltender oder misstrauischer. In
Pur
mied finden sich bis heute
immerhin 160 überwiegend positive Artikel zum Thema. Zusammenfassend kam die
Arbeit von Linde zu dem Ergebnis:
Es gibt Hinweise aus wissenschaftlichen Untersuchungen, dass
Johanniskraut- Extrakte wirksamer als Placebo in der Behandlung von
depressiven Störungen sind, unbekannt ist weiter; ob es bei bestimmten
depressiven Störungen wirksamer ist als bei anderen. |
Die gegenwärtigen Daten erlauben keine Aussage ob Johanniskraut-
Extrakte so wirksam sind wie andere Antidepressiva und ob sie weniger
Nebenwirkungen haben. |
Weitere Studien sollten durchgeführt werden um Johanniskraut- Extrakte
mit anderen Antidepressiva bei genau definierten Patientengruppen zu
vergleichen, um die Langzeitnebenwirkungen beurteilen zu können und die
relative Wirksamkeit verschiedener Dosen und Arzneimittelzubereitungen
beurteilen zu können. |
Linde K, und Mulrow CD. veröffentlichten ihre Ergebnisse dieses Jahr
auch in der allgemein anerkannten
Cochrane Database Syst Rev.(Der Adresse für evidence based medicine).
Linde et
al. haben
2005 eine
neue
Literaturübersicht
im
British
Journal of
Psychiatry
veröffentlicht.
In der
Auswertung
neuerer
Studien
kommt
Linde
jetzt zu
der
Auffassung:
Die
gegenwärtige
Beweislage
zur
Wirksamkeit
von
Johanniskraut
ist
widersprüchlich
und
verwirrend.
Bei
Patienten
mit majoren
Depressionen
haben
einige
neuere
Plazebo-kontrollierte
Studien
nur eine
minimale
positive
Wirkung
von
Johnniskrautextrakt
zeigen
können,
während
andere
Untersuchungen
im
Vergleich
zu
Standardantidepressiva
eine
ähnlich
positive
Wirkung
gezeigt
haben. Offensichtlich zeigen Studien zu Johanniskraut in Deutschland eine
wesentlich bessere Wirksamkeit als dies in englischsprachigen Ländern der Fall
ist.
Linde
K, Berner MM, Kriston L. St John's wort for major depression. Cochrane Database
of Systematic Reviews 2008, Issue 4. Art. No.: CD000448. DOI:
10.1002/14651858.CD000448.pub3.
Es gibt Studien die Johanniskraut eine ähnliche Wirksamkeit wie konventionellen
Antidepressiva bescheinigen. Allerdings sollte man bezüglich dieser Studien noch
skeptisch bleiben, Überprüfungen nach Standards der "evidence based medicine
halten diese Studien nur zum Teil Stand. Siehe
Review: St John's wort is more effective than placebo for treating depressive
disorders Evidence-Based Mental
Health
Medizinhistorisch kann man die Anwendung von Johanniskraut bis in die Antike
zurückverfolgen. Auch Paracelsus schätzte das Johanniskraut als hervorragendes
Heil- und Zaubermittel. Die erste Anwendung bei psychiatrischen Indikationen ist
aber erst seit dem frühen 19. Jahrhundert bekannt Der Dichterarzt Justinus
Kerner (1786-1862), Oberamtsarzt im schwäbischen Weinsberg, der dort auch die
psychisch Kranken betreute, versprach sich aus dem roten Saft frischer
Johanniskrautblüten eine Reinigung des melancholischen "schwarzen" Blutes. Als
Entdecker der Wirksamkeit von Hypericumzubereitungen bei so genannten
funktionellen Depressionen darf jedoch K. Daniel (1935) gelten. Aber erst mit
dem Einsatz hoher Standards und ständiger Qualitätskontrollen haben
Phytopharmaka und somit auch Johanniskraut einen hohen Stellenwert in der Praxis
gewonnen. Der Wirkmechanismus von Johanniskraut ähnelt dem der meisten chemisch
definierten Antidepressiva. Die synaptosomale Aufnahme von Noradrenalin,
Serotonin und Dopamin wird gehemmt. Für die antidepressive Wirkung stehen
verschiedene Substanzen zur Diskussion wie Hypericin, Procyanide, Hyperforine
und Flavonoide. Man vermutet synergistisch additive Effekte der Inhaltsstoffe im
Gesamtextrakt. Die Auffassung des generell in der
Arzneimittelbehandlung kritischen Arzneimittel- Telegrams: Rund ein
Drittel aller 1997 in deutschen Apotheken verkauften Mittel gegen Depressionen
enthielten Johanniskraut JARSIN nimmt 1996 mit fast 2 Millionen Verordnungen
Rang 1 der zu Lasten der Gesetzlichen Krankenversicherung verordneten
Antidepressiva ein und liegt damit vor Trizyklika wie Doxepin (APONAL, 1,5
Millionen Verordnungen) und Amitriptylin (SAROTEN, 1,4 Mio.). Angesichts der
unzureichenden Nutzenbelege erstaunt diese Dominanz für ein Phytopharmakon,
dessen aktive Bestandteile unbekannt sind. Eine Standardisierung auf Hypericin
gilt als nicht sinnvoll. Unsere US-amerikanische Schwesterzeitschrift Medical
Letter fordert bessere Studien, um Nutzen und Risiken beurteilen zu können. Zwar
gibt es In-vitro-Daten zum Einfluss von Johanniskraut auf verschiedene
Neurotransmitter wie Serotonin und Noradrenalin, doch bleibt offen, ob es
überhaupt die Blut-Hirn-Schranke überwindet. In den USA hat Johanniskraut bis
heute nur den Status eines "Nahrungsergänzungsmittels" (Med. Letter 39 [1997],
107 / ati d). Bei dieser Datenlage kann unseres Erachtens die Verwendung von
Hypericum-Präparaten allenfalls in Einzelfällen bei leichten depressiven
Verstimmungen in Erwägung gezogen werden arznei -
telegramm 4 / 9 8,
www.arznei-telegramm.de In einer neuen qualitativ hochwertigen
amerikanischen Studie an 200 Patienten mit einer im Durchschnitt eher
längerdauernden und mittelschweren bis schweren Depression über 8 Wochen zeigte
sich standardisierter Johanniskrautextrakt (täglich 900 mg bis 1.200 mg) in der
Behandlung Placebo nicht signifikant überlegen und wurde damit als unwirksam
bewertet. (Shelton RC et al. Effectivness of St. John's wort in major depression;
in JAMA 2001,285;1978-86. Solange keine Publikationen über gut geplante positive
Studien vorliegen, schließen wir aus den Ergebnissen, dass es keine glaubhafte
Evidenz für die Wirksamkeit von Hypericum bei Depressiven gibt. Studien in
anderen diagnostischen Gruppen, zum Beispiel Personen mit Angststörungen, mögen
gerechtfertigt sein." Die Autoren stellten die Ergebnisse der übrigen bekannten
Studien (insbesondere auch der Metaanalyse von Linde bei Cochrane) in Frage. Sie
gehen davon aus, dass bisher überwiegend die positiven Untersuchungen
veröffentlicht wurden und dadurch eine Verzerrung des Bildes in den Metaanalysen
zustande gekommen war. Auch eine weitere
amerikanische Studie (mit immerhin 340
Patienten), die von Herstellern von Johanniskraut finanziert wurde um die
angestrebte Zulassung von Johanniskraut in den USA zu erreichen zeigte keinen
Effekt. In dieser Studie zeigte auch Sertalin keinen eindeutigen Effekt
war allerdings im Gegensatz zu Johanniskraut (bis 1500mg) mit überwiegend 50 mg
unterdosiert.
Effect of Hypericum perforatum (St John's wort) in major depressive disorder:
a randomized controlled trial. Hypericum Depression Trial Study Group. JAMA 002; 287: 1807-14).
Auch eine weitere amerikanische Studie verlief nun negativ, dennoch kommen
deutsche Autoren weiterhin zum Schluss, dass eine Wirksamkeit vorliege. Laakmann
G, Jahn G, Schule C.. Nervenarzt 2002 Jul;73(7):600-12. Auch eine
neue französische Studie mit 375 Patienten zeigte eine Überlegenheit gegenüber
Placebo.Lecrubier
Y, Clerc G, Didi R, Kieser M.
Johnaniskraut bleibt damit ausnahmslos damit der Behandlung leichter und
allenfalls mittelschwerer Depressionen vorbehalten. Wie bei chemischen
Antidepressiva gilt, dass spätestens wenn nach einem Monat keine Besserung unter
Johanniskraut eintritt auf ein anderes Antidepressivum umgestellt werden sollte.
Zu den Nebenwirkungen von Johanniskraut:. Fast alle
Daten zu den unerwünschten Wirkungen von Johanniskraut-Extrakt beruhen auf
verhältnismäßig kurzen Studien. Dies gilt auch für eine große offene Studie,
in der 3250 Personen in 663 Arztpraxen für vier Wochen LI 160 erhielten. In
dieser Untersuchung klagten insgesamt nur knapp 2,5% der Behandelten über
(vorwiegend gastrointestinale) Nebenwirkungen. In einzelnen kontrollierten
Studien waren unerwünschte Ereignisse wesentlich häufiger, wenn auch in der
Regel nur etwa halb so häufig wie unter trizyklischen Antidepressiva. Am
bekanntesten ist bei Johanniskraut die Gefahr von Sonnenallergien und vermehrter
Empfindlichkeit für Sonnenbrand. (soll neuerdings eventuell bei bestimmten
Hautkrankheiten therapeutisch genutzt werden). Neuerdings wurde
festgestellt, dass Johanniskraut die Wirksamkeit anderer Arzneimittel
verändert. Vorsicht ist geboten bei der Einnahme in Kombination mit anderen
klassischen Antidepressiva, bei Mitteln zur Verhütung von Blutgerinnseln mit der
Wirksubstanz Phenprocoumon und bei Herzmitteln mit der Substanz Digoxin.
Patienten mit geschädigter Leber sollten ebenfalls auf die Dosis achten, da die
Bestandteile von Johanniskraut bei Funktionseinbußen der Leber langsamer als in
gesunden Organen abgebaut werden. Es ist möglich, dass es wegen zunehmend
bekannt werdenden Nebenwirkungen es zu einer Verschreibungspflicht kommen wird.
(Ivar Roots vom "Institut für Klinische Pharmakologie" der
Berliner Charité ), ein
möglicher Wirkverlust der Antibabypille unter Johanniskraut wird vom arznei -
telegram berichtet. Todesfälle durch Nachlassen der Wirksamkeit der Medikamente
die die Abstoßung der transplantierten Herzen und Nieren entstanden sind, sind
berichtet worden. Die Wirksamkeit einer Chemotherapie kann durch Johannikraut in
Frage gestellt werden. Dies kann auch dann noch geschehen, wenn die
Johanniskrauteinnahme bis zu 3 Wochen zurückliegt. (St John's wort interferes
with chemotherapy, study shows Deborah Josefson Nebraska BMJ, 31.8.02
[Full text] )
J Natl Cancer Inst. 2002 Aug 21;94(16):1247 Bereits eine 2 wöchige Gabe
von Johanniskraut verkürzt die Halbwertszeit des Beruhigungsmittels Alprazolam
von 12 auf 6 Stunden und macht damit eine Verdoppelung der Dosis erforderlich.
Da Alprazolam von der CYP 3A4 verstoffwechselt wird, und etwa 50% aller auf dem
Markt befindlichen Arzneimittel ebenfalls über dieses P-450 Enzym
verstoffwechselt werden, ist anzunehmen, dass dieser Effekt für die Hälfte aller
Medikamente gilt. Anästhesisten empfehlen
grundsätzlich 2 Wochen vor Operationen Johanniskraut abzusetzen.
Hodges
PJ, Kam PC. Auch Aidspatienten die Johanniskraut einnahmen kamen
durch Nachlassen der wirksamen Virustatika zu Schaden. In der amerikanischen
Studie beklagten sich signifikant mehr Patienten aus der Hypericum-Gruppe
über Kopfschmerzen als aus der Placebo-Gruppe. Weiter berichtete Nebenwirkungen:
gastrointestinale Beschwerden (Brechreiz, Bauchschmerzen, Appetitverlust,
Durchfall), allergische Reaktionen, Müdigkeit, Unruhe, Schwindel; selten:
Mundtrockenheit, Schlafstörungen, Herzklopfen, Schwächegefühl, Tremor,
Kreislaufbeschwerden, Sehstörungen, Miktionsbeschwerden; in Einzelfällen
Auslösung von hypomanischen und manischen Syndromen; keine
Leistungsbeeinträchtigung bezüglich Eignung zum Führen von Kraftfahrzeugen,
keine Wechselwirkung mit Alkohol. Der tatsächliche Gehalt an Wirkstoffen vom im
Handel befindlichen Johanniskrautzubereitungen scheint nach eine neuen
kanadischen Untersuchung sehr unterschiedlich zu sein. Oft ist nicht das drin in
der Tablette was drauf steht. Eine für den Verbraucher nachvollziehbare
Standardisierung ist noch nicht vollzogen. Problematisch bezüglich der
Wechselwirkungen von Johanniskraut ist bisher, dass diese für Patienten und Arzt
nicht berechenbar sind. Zuverlässige Studien, die Aussagen erlauben würden wann
die begleitenden anderen Arzneimittel wie höher oder niedriger dosiert werden
müssten fehlen. Es ist auch unbekannt wie sich unterschiedliche
Johanniskrautzubereitungen und Dosierungen auswirken. Schnellübersicht Antidepressiva
Unerwünschte Wirkungen machen den Unterschied NeuroTransmitter 11-2001, Bove
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ABSTRACT
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Bekannte häufigere
Wechselwirkungen von Johanniskraut
New Advice On St John's Wort (Bitisches
Gesundheitsministerium und Herb and drug interactions Mayoclinic) ergänzt
durch Ergebnisse neurer Studien |
Medikament |
Wo die Medikamente
hauptsächlich eingesetzt werden |
Markumar |
Herzerkrankungen zur Blutverdünnung
|
Digoxin |
Herzerkrankungen |
Antikonvulsiva (Carbamazepin, Phenobarbital,
Phenytoin) |
Epilepsie, Schmerzbehandlung, Depression,
Schizoaffektive Störungen |
Theophyllin |
Asthma und chronische Bronchitis |
Alprazolam |
Angst |
Selektive Serotonin Reuptake Hemmer (SSRIs)
(Citalopram, Fluoxetin, Fluvoxamin, Paroxetin, Sertralin) |
Depression (Gefahr eines sehr unangenehmen
Serotoninsyndroms mit Kopfschmerzen, Bauchweh, Übelkeit, Nervosität..) Am
besten Johanniskraut 2 Wochen vorher absetzen. |
Triptane (Sumatriptan, Naratriptan,
Rizatriptan, Zolmitriptan) |
Migräne |
Cyclosporin |
nach Transplantation |
Chemotherapeutika |
Krebsbehandlung |
Indinavir, Nelfinavir, Ritonavir,
Saquinavir Efavirenz, Nevirapin |
HIV Infektion |
Theophyllin |
Asthmamedikament |
orale Contrazeptiva |
Pille zur Verhütung (Wirkverlust, ungewollte Schwangerschaft |
Insgesamt bleibt, beides sowohl Johanniskraut als auch Sport ist
antidepressiv wirksam. Johanniskraut sollte bis weitere Studien
vorliegen nur bei leichten und allenfalls bei leichten bis mittelschweren
Depressionen eingesetzt werden. Es sollte vorerst nicht mit anderen
Antidepressiva kombiniert werden. Ein Wirkungsverlust der Antidepressiva oder
eine Zunahme der Nebenwirkungen ist zumindest möglich. Gesichert ist die
Wirksamkeit auch nur für qualitativ hochwertige Produkte. Die Wirksamkeit von
Sport oder allgemeinem körperlichem Training ist noch eindeutiger belegt, als
dies für Johanniskraut gilt. Sport kann auch mit allem kombiniert werden, ist
zwar auch nicht "nebenwirkungsfrei", die meisten Nebenwirkungen dürften aber
angenehmer Natur sein. Den Gang zum Arzt sollte weder Sport noch Johanniskraut
ersetzen.
Warnung der amerikanischen Arzneimittelbehörde
Übersichten zu Johanniskraut und seiner antidepressiven Wirkung:
http://www.infomed.org/pharma-kritik/pk20a-96.html
http://www.mja.com.au/public/issues/xmas98/rey/rey.html
http://archinte.ama-assn.org/issues/v160n2/full/ira81029.html Unklar
bleibt die Frage: Kann Johanniskraut ein psychotisches Syndrom mit Wahn und
Manie auslösen? St. Francis Journal of MedicineVol.5
No.2 2000
Herbal Medicine Induced
Mood Disorder Shabbir A. Chowdhury, MD; Prabir K. Mullick, MD; Manohar
Shetty, MD; Burton Singerman, MD, MPH; C.W. Fetrow, Pharm.D.; and Teddi A.
Gianangeli, Pharm.D. Warnung der amerikanischen Arzneimittelbehörde:
http://www.fda.gov/cder/drug/advisory/stjwort.htm
Tryptophan
Es handelt sich um die Aminosäure Tryptophan, wie sie auch in den
Nahrungsmitteln vorkommt. Der Abbau erfolgt über die Kynurenine. Das Angebot der
Serotonin (5-HT)-Vorstufe kann die Verfügbarkeit von Serotonin im Gehirn
steigern. Dass serotonerge Verbindungen eine
wesentliche Rolle bei der Entstehung von Depressionen. Nachgewiesen sind bei
Menschen mit Depressionen erniedrigte Serum Tryptophanspiegel, erniedrigte
Serotoninspiegel im Liquor, eine verminderte Aufnahme von Serotonin in die
Blutplättchen. Bildgebende Verfahren zeigen in vielen Gehirngebieten eine
erhebliche Verminderung der serotonergen Funktion. Besonders interessant ist
eine Veränderung des Serotonintransporters (5-HTT). Hier greifen die
Serotoninreuptake- Hemmer an. Das menschliche Gen des 5-HTT ist auf dem
Chromosom 17q11.1-q12 identifiziert, zumindest 2 verschiedene Varianten davon
sind bekannt geworden. Eine kurze Form, führt zu einer niedrigeren Re-uptake
Aktivität. Diese Varianten beeinflussen die Transskripitonsaktivität und die
5-HTT Funktion. Menschen mit der kurzen Form zeigen in Studien einen höheren
Neurozitismus, definiert als höhere Angstpegel, Feindseeligkeit und Depression
als Menschen mit der langen Form des Gens. Diese Befunde wurden allerdings nicht
von allen Untersuchern in anderen Untersuchungen bestätigt. Tryptophan ist die
Vorstufe von Serotonin. Experimentell lässt sich durch Gabe eines
Aminosäuregemisches in dem Tryptophan fehlt, der Tryptophanspiegel bei
Versuchspersonen absenken. Nur ein kleiner Teil von Versuchspersonen reagiert
auf eine solche künstliche Absenkung des Tryptophanspiegels mit depressiven
Symptomen. Möglicherweise spielt dabei die genetische Variation in der 5-HTT
Funktion eine Rolle. A. Neumeister et al Arch. Gen Psychiatry;
59;2002; 613 ff Wirksamkeit wird
hauptsächlich für Schlafstörungen angenommen. Bei leichten bis
mittelschweren depressiven Erkrankungen ist diese zumindest zweifelhaft. Darf
nicht gegeben werden bei: Schwere Leber- und Nierenfunktionsstörungen;
Karzinoidsyndrom. Relative Kontraindikation: arterielle Hypertonie.
Nebenwirkungen sind: Schwindel, Kopfschmerz, gastrointestinale Störungen; die
Kombination mit MAO-I oder stark serotonerg wirksamen Substanzen ( SSRI); kann
zum Serotoninsyndrom führen und sollte vermieden werden. Die Wirkung von TZA und
Li kann verstärkt werden. In früheren Jahren hatten verunreinigte Präparate zu
schwersten oft bleibenden Behinderungen geführt. Berichtet wurde über 2000
Fälle, davon 500 in Deutschland. Das Problem soll angeblich behoben sein und
nicht wieder auftreten können. Das Arzneitellegramm bezweifelt dies, da weder
gesichert sei, dass die Verunreinigungen schuld seien, noch sei das Problem
völlig behoben (Arzneitelegramm 10/96) . Die Verunreinigung die jetzt
festgestellt werden seien zwar geringer als bei der damals betroffenen Charge
damals, könnte aber erklären, warum die bedrohliche Schadwirkung auch noch in
den 90-er Jahren in Verbindung mit Oxitriptan berichtet worden ist. Wird
Oxitriptan in der hierzulande für die Substitution bei Biopterin-Synthese- oder
Dihydropterin-Reduktase-Defekt empfohlenen hohen Tagesdosis bis 1 g eingenommen,
liegt die Aufnahme der Verunreinigung auf dem Niveau der damals EMS-auslösenden
Peak-X-Menge (WILLIAMSON,B. L. et al.: Nat. Med. 4 [1998], 983 / Zitat nach
Arzneitelegramm 10/98). Aufgetreten war damals ein sogenanntes
Eosinophilie-Myalgie-Syndroms (EMS) in Verbindung mit der Einnahme von
L-Tryptophan-haltigen Erzeugnissen. Erkrankungen, die durch eine Eosinophilie
sowie durch Zeichen einer chronischen Entzündung der Muskulatur, der Faszien und
Sehnen (eosinophile Fasciitis), der peripheren Nerven (idiopathisches
Hypereosinophilie- Syndrom) und der Lungen (eosinophile Pneumonitis) auffielen,
sind sowohl in der Veterinärmedizin wie auch in der Humanmedizin mehrfach
beschrieben worden, ohne dass die Pathogenese erklärbar war. Eine Zuordnung der
Erkrankung zu dem rheumatischen Formenkreis wurde diskutiert, jedoch wies die
Symptomatik mit initialen oder auch persistierenden hohen Temperaturen,
grippeähnlichen Beschwerden und schwerem Krankheitsgefühl auf eine
immunallergische Genese hin, wobei bei den individuellen Verlaufsformen häufig
eine Myositis, Fasciitis, Polyneuritis, Alveolitis, Arthritis und - als
potentiell lebensbedrohliche Verlaufsform - generalisierte Vaskulitis im
Vordergrund standen. Kortikoidgabe führte meist zu einer raschen Rückbildung der
Eosinophilie. Die Myositis zeigte aber häufig nur eine schlechte
Rückbildungstendenz. Arzneitelegramm Januar 1990
Siehe Arzneitelegramm 1990 Seite: 8
1990 WW Seite: 42
1990 WW Seite: 63
1991 Seite: 106
1992 BW Seite: 53
1992 BW Seite: 58 - 59
1992 NW Seite: 113
1993 BW Seite: 26
1993 NW Seite: 125
1995 NW Seite: 114
1996 BW Seite: 93 - 94
1998 NW Seite: 92
1990 Seite: 1 - 3
1990 Seite: 25 - 26
1990 Seite: 64
1990 Seite: 75
1991 Seite: 30
1991 Seite: 47
It's natural so it must be safe (Editorial) A. Smith,
Interactions between complementary medicines and warfarin S.P. Myers.
S.N. Young, Are SAMe and 5-HTP safe and effective treatments for depression? J
Psychiatry Neurosci 2003;28(6)
full text in PDF]
Berichte über andere Heilpflanzen und
Kräutermischungen wie sie aus China und Japan
zu uns kommen, kommen zu dem Schluß: Für andere Heilpflanzen ist kein
Effekt in der Depressionsbehandlung nachgewiesen.
1,2,
Sind dann wenigstens die
Kräuter ohne Nebenwirkungen???
Eine Studie ging generell der Frage nach in wie weit Nachschlagewerke über
pflanzliche Heilmittel ausreichend über die Nebenwirkungen und den Umgang damit
informieren. Geprüft wurde insbesondere auch die Hinweise zum Umgang mit
Notfallsituationen und Vergiftungen. Gesucht wurde nach Johanniskraut, ma
huang, Echinacea, Guarana, Ginkgo, Ginseng, Baldrian, Teebaumöl, Arnika,
Yohimbin und Kava Kava. Im Ergebnis waren die Nebenwirkungslistungen und die
Hinweise zum Umgang mit Notfallsituationen mangelhaft.
Haller CA, Anderson IB, Kim SY, Blanc PD.An
evaluation of selected herbal reference texts and comparison to published
reports of adverse herbal events.Adverse Drug React Toxicol Rev.
2002;21(3):143-50.
Ein kleiner unvollständiger Beipackzettel (mit Quellenangaben) für die
Liebhaber chinesischer Medizin. - Leider suchen Sie einen solchen Beipackzettel
bisher auf den Zubereitungen vergebens. Ephedra Sinica, auch als Ma
Huang bekannt kann Angstsyndrome, Manien und akute Psychosen auslösen, Folgen
bis zum Suizid sind bekannt. Grundlage ist die Amphetaminartige Wirkung, wobei
die Wirkkonzentration meist an den Produkten nicht spezifiziert ist. (Doyle
H and Kargin M. Herbal stimulant containing ephedrine has also caused psychosis
(letter). Br Med 1996;313(7059):756. und Gonzalez-Seijo JC, Ramos YM and
Lastra I. Manic episode and ginseng: report of a possible case (letter). J Clin
Psychopharmacol 1995;15(6):447-8. ) Neben Ephedrin, das in zahlreichen
chinesischen Naturheilmitteln vorhanden ist, kann auch Ginseng über seine
aktivierende und pulssteigernde und stoffwechselerhöhende Wirkung Angstsymptome
auslösen. Ma-huang, das Ephedrin enthält ist in vielen Erkältungsmitteln,
Diätpillen usw. enthalten. Es erhöht den Puls, erhöht den Blutdruck, führt zu
Schweißausbrüchen, alles Symptome, die denen der Angst ähneln. Ephedrin wirkt
aufputschend wie Adrenalin oder Amphetamine. Es ist gefäßverengend,
blutdrucksteigernd, zentral erregend, stark entwässernd, appetitdämpfend und
krampflösend an den Bronchien. Nervosität, Tremor, Schweißausbrüche,
Herzrhythmusstörungen, erhöhter Blutdruck, psychische Störungen und
Krampfanfälle inbegriffen.
Das
Bundesinstitut für gesundheitlichen Verbraucherschutz und Veterinärmedizin
Problematisch in China wie bei uns bei Nutzung
traditioneller Medizin ist häufig, dass die Zubereitungen nicht deklarierte
Substanzen enthalten, darunter nicht selten sehr wirksame westliche Medikamente
und Schwermetalle (siehe auch
Chi YW, Chen SL, Yang MH, Hwang RC, Chu ML.) in nicht überprüfbaren
Konzentrationen und Mischungen. Arzneipflanzen beziehungsweise die verwendeten
Pflanzenteile enthalten eine Vielzahl von teilweise gleichen, zum Teil auch
unterschiedlichen Inhaltsstoffen. Phytotherapeutika, Arzneimittel auf
pflanzlicher Basis, sind demnach Vielstoffgemische und komplexe Systeme. Es ist
oft nicht genau bekannt, welcher der Inhaltsstoffe für die Wirkung
verantwortlich ist. Häufig sind dies mehrere Substanzen oder Stoffgruppen.
Die wechselnde Zusammensetzung von pflanzlichen Gemischen stellt die Hersteller
von Naturheilmitteln vor ein besonderes Problem: die Mischung muss immer wieder
genauestens austangiert werden. Kleinste Mengenunterschiede oder
Zeitverschiebungen beim Aufsetzen der Extrakte können die Wirkung
beeinträchtigen oder bisher unbekannte Nebenwirkungen hervorrufen.
Unkontrollierte Beimengungen hochwirksamer Medikamente mit gravierenden
Nebenwirkungen werden auch weiterhin aus europäischen Ländern berichtet.
Aktuell wird auch in Kanada vor Beimengungen von hochwirksamen
Medikamenten berichtet, die nicht deklariert sind, darunter Östrogene mit
Krebsrisiko, Indomethacin, oder das Beruhigungsmittel Alprazolam
( June 19, 2002 Health Canada) Manche chinesische Potenzmittel auf dem
westlichen Markt sind einfach deshalb wirksam, weil sie Viagra (mit all seinen
bekannten Nebenwirkungen. ohne dass dies angegeben ist, beigemengt haben (Hua
Fo, chinese herbal contaminated with sildenafil (Viagra) (HC) April 5, 2002,
Public not to use Hua Fo (HC) February 2002) Nicht selten sollen sie sogar
Bestandteile bedrohter Tierarten enthalten Mark Gould
Patients warned of dangers of Chinese medicines
BMJ 2001; 323: 770e.
[Full
text], Deborah Josefson
US moves to tighten law on health supplements
BMJ 2001; 323: 654f.
[Full
text] Aber auch Vergiftungen mit Akonitin (in 'chuanwu'
und 'caowu' und andern Käutern mit der Gefahr von Herzrhythmusstörungen und
Tetraplegien
Dickens P, Tai YT, But PP, Tomlinson B, Ng HK, Yan KW. oder
Chan TY, Tomlinson B, Tse LK, Chan JC, Chan WW, Critchley JA . oder
Tai YT, But PP, Young K, Lau CP. oder
But PP, Tai YT, Young K. oder
Chan TY, Tomlinson B, Chan WW, Yeung VT, Tse LK.
Chan TY, Tomlinson B, Critchley JA, Cockram CS.
Chan TY.) , Podophyllin oder Anticholinergika (besonders in
Yangjinhua und Panax Ginseng der mit Mandragora officinarum (Scopolamin)
verunreinigt sein kann aber auch bei anderen Kräutern) kommen nicht ganz
selten vor. Auch chinesische Toxikologen raten vom Gebrauch ab. Besonders bei
Kindern. Blei, Quecksilber (cinnabar und andere) Mangan (Valstar
E.
de Smet PA.
de Krom MC, Boreas AM, Hardy EL.) und Arsenvergiftungen auch bei
Säuglingen und Schwangeren sind keine Seltenheit (Vet Hum Toxicol 1994
Jun;36(3):238-40). Nicht deklariertes Cortison und Diazepam (Valium) in den
Kräutern kommt durchaus vor (de
Smet PA, Wagenaar HW, Smeets OS.
Gertner E, Marshall PS, Filandrinos D, Potek AS, Smith TM) Auch
tödliche Leberschäden (Gut 1995 Jan;36(1):146-7oder
Perharic L, Shaw D, Leon C, De Smet PA, Murray VS. oder
But PP, Tomlinson B, Lee KL.) und erhebliche Verunreinigungen mit
ansteckenden Bakterien (Scott Med J 1998 Feb;43(1):7-15)durch die Kräuter kommen
vor. Selbst nicht deklarierte Zubereitungen mit Phenytoin, Carbamazepin und
Valproat in Kombination sind beschrieben und haben zu einem Koma durch
Phenytoinvergiftung geführt (Hum Exp Toxicol 2000 Jul;19(7):385-6)
Einschränkungen der Spermamobilität bis hin zu Unfruchtbarkeit sind für manche
Kräuter (Caesalpinia sappan) ebenfalls berichtet. Verweiblichungen mit
Brustwachstum (Gynäkomastie) bei Männern sind ebenfalls berichtet.(
Goh SY, Loh KC. )Kombinationen von Medikamenten mit der Folge von
Schlaganfall, Leber- Nierenversagen, schwersten Herzrhythmusstörungen,
Lungenembolien sind ebenfalls berichtet (Med J Aust 1992 Oct 5;157(7):484-6)
Allergien und Krebsverursachung sind gut dokumentiert (Ernst
E.). Eine Erhöhung der Blutungsneigung kommt insbesondere bei
Feverfew, Knoblauch, Ingwer, Ginkgo, und Ginseng vor und kann bei Operationen
und Unfällen zu verlängerten und verstärkten Blutungen führen.
Tödliche Vergiftungen kommen durchaus vor, sie sind in so fern
bedauerlicher als ein Wirkungsnachweis fehlt. Dies gilt auch für Kräutertees die
von der Kontaktdermatitis bis zum fulminanten Leberversagen und Tod alle
möglichen Nebenwirkungen haben können
Ridker PM..Eine Sicherheitsüberwachung fehlt bisher ebenfalls,
bzw. ist erst im Entstehen, (Drug Saf 1997 Oct;17(4):209-15)
Chan TY, Critchley JA. Department of Clinical Pharmacology, Chinese
University of Hong Kong.Usage and adverse effects of Chinese herbal
medicines.Hum Exp Toxicol 1996 Jan;15(1):5-12.
Related Articles, Das Amphetaminartig wirkende Aufputschmittel
Ephedrin wird ebenfalls nicht selten als Käutermedizin vertrieben, erhebliche
Nebenwirkungen auf das Herz und das Nervensystem sind gesichert (Ephedra/ephedrine:
cardiovascular and CNS effects, summary of HC warning of January 9, 2002.
Posted March 5, 2002.) Die neurologische Universitätsklinik in Heidelberg
berichtet über zwei Fälle, bei denen wiederholte Injektionen von
Pflanzenextrakten eine Multiple Sklerose oder auch akute disseminierte
Enzephalomyelitis (ADEM) auslösten.10
Jin bu huan (JBH) Anodyne enthält Levo-Tetrahydro-Palmatin, einen
sedierenden Dopaminrezeptorantagonisten und Calciumkanalantagonisten,
strukturell ähnlich den leberschädigenden Pyrrolizidinalkaloiden die in Afrika
und Asien, bekannt sind. Die Substanz ist potentiell erheblich leberschädigend.
Obwohl dies seit langem bekannt ist, wird es auf Beipackzetteln nicht erwähnt.
Divinsky Ein
weiters
Beispiel
dafür,
dass die
Kräutermediziner
selbst der
Heilkraft
der
Kräuter
nicht
trauen ist
das als
Mittel
gegen
Prostatakrebs
aus den
USA und
Holland vertriebene SPES
und PC-SPES. Vielfach im Internet wurde diese Mischung von 8 chinesischen
Kräutern angepriesen. Angeblich enthielt das Mittel nur Ganoderma lucidum, Panax
pseudo-ginseng, Rabdosia rubescens, Chrysanthemum, Scutellaria, Isatis sowie
Süßholzwurzel und Sägepalme. Real enthielt sie zusätzlich zu den angegebenen
Kräutern das stark blutungsfördernde Mittel Warfarin, das Beruhingungsmittel
Alprazolam, das Schmerzmittel Ibuprofen und reichlich Östrogene, dabei solche
Östrogene, die wegen ihres Krebsrisikos nicht mehr zur Behandlung zugelassen
sind. Östrogene kann man durchaus in der Behandlung von Prostatakrebs einsetzen,
dann sollte das aber der Arzt und der Patient wissen. Das Mittel sollte bei
Krebspatienten schmerzstillend und immunstimulierend wirken. Auf die Spur
kam man der Panscherei in den USA durch die erheblichen aufgetretenen
Nebenwirkungen wie Blutungen. Ob das Benzodiazepinpräparat bewusst beigegeben
wurde um Abhängigkeit zu erzeugen, ist nicht bekannt. Es handelte sich
jedenfalls um eine Irreführung der durch ihre Krebserkrankung bereits genügend
geschädigten Patienten. Vor die vom National Cancer Institute betrügerisch
genannten Verunreinigungen bekannt wurden, wurden sogar wissenschaftliche
Studien mit der Mischung durchgeführt, ohne dass ein Verdacht entstanden war.
Siehe
Health Canada,
Journal of the National Cancer Institute
Das
Arzneitelegramm 2002; 33: 108 berichtet: Derzeit gilt WAU WA Creme als
Geheimtipp gegen atopisches Ekzem. Das Produkt wird in Ghana aus der Wurzel des
Wau Wa-Baumes gewonnen und im Internet angepriesen. Die Überprüfung ergibt einen
nicht deklarierten Gehalt von 0,013% Clobetasolpropionat. Langzeitanwendung
dieses stärksten lokal wirksamen Kortikoids ist bei Kindern strikt
kontraindiziert. Von Holzarbeitern sind zudem schwere Dermatitiden bei Kontakt
mit Wau-Wa-Holz bekannt (DANIELS, J. et al.: Lancet 2002; 360: 1025). Andere
"pflanzliche" Externa mit nicht deklarierten Kortikoiden sind beispielsweise
WUJIGAO, YIBISHU oder 999 Creme (MCA:
Herbal Safety News vom 25. Juli 2002). In einer britischen Studie enthielten
immerhin 8 von 11 untersuchten Kräutercremes das sehr wirksame Kortisonpräparat
Dexamethason in Konzentrationen bis zu 1.5 mg/g, was bereits einer hohen Dosis
entspricht. Es gibt nur begrenzt Zahlen, in welchem Prozentsatz
chinesische Kräuter, ohne dass dies angegeben wurde durch Zusatz von
allopathischen sehr wirksamen Arzneimittels "wirksam gemacht wurden. Eine
Analyse von 2,600 Proben Taiwan ergab dass 24% durch mindestens ein
synthetisches Medikament "gefälscht" worden waren. In einer Serie in den USA
waren es 7% in einer anderen Untersuchung 14 von 15 Proben. Besonderes
misstrauisch sollte man sein, wenn die Kräuter besonders wirksam sind, aber auch
wenn Nebenwirkungen auftreten, die oft auf den wirksamen chemischen Inhaltsstoff
hinweisen.
Adulterated Chinese herbal medicines Bandolier
104 - October
2002,
Ernst E. Adulteration of Chinese herbal medicines with synthetic drugs: a
systematic review. Journal of Internal Medicine 2002 252: 107-113.
Ernst E.Toxic heavy metals and undeclared drugs in Asian herbal
medicines.Trends Pharmacol Sci. 2002 Mar;23(3):136-9. Review.
Koh HL, Woo SO. Chinese proprietary medicine in Singapore: regulatory
control of toxic heavy metals and undeclared drugs.Drug Saf. 2000
Nov;23(5):351-62.
Critchley JA, Zhang Y, Suthisisang CC, Chan TY, Tomlinson B. Alternative
therapies and medical science: designing clinical trials of alternative/complementary
medicines--is evidence-based traditional Chinese medicine attainable?J Clin
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Huang WF, Wen KC, Hsiao ML.Adulteration by synthetic therapeutic substances
of traditional Chinese medicines in Taiwan. J Clin Pharmacol. 1997
Apr;37(4):344-50. Gurley BJ, Gardner SF, Hubbard MA. Content versus label claims
in ephedra-containing dietary supplements. Am J Health Syst Pharm
2000;57:963-969 Ephedrin oder Ephedra oder ma huang werden in chemischer oder pflanzlicher
Zubereitung auch als Nahrungsergänzungsmittel häufig für Doping oder zur
Gewichtsabnahme missbraucht. In der traditionellen chinesischen Medizin wird es
zur Behandlung von Asthma und anderen Lungenkrankheiten benutzt. Ma huang
Kräuterzubereitungen enthalten verschiedene Ephedraalkaloide, neben Ephedrin,
kleinere Mengen an Pseudoephedrin, Phenylpropanolamin, Methylephedrin,
Methylpseudoephedrin, und Norpseudoephedrin Alle diese
Bestandteile haben eine sympathomimetische Wirkung, sie führen damit zur
Vasokonstriction (Zusammenziehen der Gefäße); Bronchodilation (Erweiterung der
Bronchien, was die positive Wirkung bei Asthma erklärt); sie erhöhen den
Blutdruck, den Puls, und die Stärke der Herzmuskelkontraktion. Ephedra war in
den 20er Jahren des letzten Jahrhunderts ein beliebtes Mittel gegen Schnupfen
und wurde auch damals schon als Stimulans und in der Asthmabehandlung benutzt.
Wegen der Verfügbarkeit besser verträglicher Medikamente war der Gebrauch dann
erheblich zurückgegangen, bis es im Rahmen der Beliebtheit der "chinesischen
Pflanzenmedizin" wieder in den letzten Jahren verstärkt auf den Markt kam. Das Risiko von Nebenwirkungen auf das
Herzkreislaufsystem und das Nervensystem ist erheblich. Tödliche Zwischenfälle
sind berichtet. Herzinfarkte, epileptische Anfälle und schwere psychische
Störungen kommen vor. Nach einer Studie sind 64% aller Nebenwirkungen
pflanzlicher Arzneimittel, die in den USA berichtet werden auf Ephedra
zurückzuführen, dies obwohl Ephedra haltige Kräuterprodukte nur 0.82% des
Verkaufs an Kräutermedizin ausmachen. Ephedra ist damit 720x gefährlicher als
das wegen seiner Nebenwirkungen vom Markt genommene Kava Kava. (Daten des U.S.
poison control centers) Es werden Stimmen laut, die ein Verbot fordern.
Ephedrin verstärkt die Wirkung anderer sympatikomimetischer Medikamente, weshalb
besonders die Kombination mit anderen stimulierenden Substanzen wie Koffein
nachteilige Wirkung haben kann. Verstärkt wird auch das Risiko von Arrhythmien
bei gleichzeitiger Anwendung von Halothan (Narkose), Cyclopropan und
Herzglykosiden. Wird Ephedra zusammen mit Monoaminooxidase- Hemmern
gegeben, kann es zu einem Blutdruckanstieg, Hyperpyrexie und Koma kommen (Serotoninsyndrom).
Trotz
eindeutiger
Berichte
seit den
80er
Jahren
über die Nierenschädigende
Nebenwirkung
und die
Krebserzeugende
Wirkung
sind über
das
Internet
weiter
Kräuterzubereitungen
die
zumindest
Verunreinigungen
von
Aristolochia
enthalten
zu
erstehen.
Folgende
chinesischen
Kräuterzubereitungen
können
möglicherweise
Aristolochia
und dessen
hochtoxische
Säure
enthalten:
Akebia,
Asarum,
Bragantia,
Clematis,
Cocculus,
Diploclisia,
Menispermum,
Mu Tong,
Sinomenium,
Saussurea,
Stephania,
Vladimiria,
die
Produkte
werden
meist
verkauft
als
traditionelle
chinesische
Medizin um
an Gewicht
abzunehmen,
das
"Immunsystem
zu
stimulieren"
gastrointestinale
Beschwerden
zu
lindern,
Menstruationsbeschwerden
zu
lindern,
Husten und
Allergien
zu
lindern...
Nachweise
der
Wirksamkeit
fehlen in
der Regel,
die
möglichen
Nebenwirkungen
werden
verschwiegen,
die
Risiken
speziell
von
Aristolochia
werden
nicht
erwähnt. Shekelle P, Morton, S., Maglione M, et al. Ephedra and Ephedrine for Weight Loss
and Athletic Performance Enhancement: Clinical Efficacy and Side Effects.
Evidence Report/Technology Assessment No. 76 Stephen Bent, Thomas N. Tiedt,
Michelle C. Odden, and Michael G. Shlipak The
Relative Safety of Ephedra Compared with Other Herbal Products Annals
2003 138: 468-471. (in )
[Abstract]
[Summary]
[Full Text]
Haller CA, Benowitz NL. Adverse cardiovascular and central nervous system events
associated with dietary supplements containing ephedra alkaloids.
N Engl J Med.
2000;343:1833-8 Miller, S. C., Waite, C. (2003). Ephedrine-Type
Alkaloid-Containing Dietary Supplements and Substance Dependence.
Psychosomatics 44: 508-511
[Full Text Cantu, C., Arauz, A., Murillo-Bonilla, L. M., Lopez, M.,
Barinagarrementeria, F. (2003). Stroke Associated With Sympathomimetics
Contained in Over-the-Counter Cough and Cold Drugs. Stroke 34:
1667-1672
[Abstract]
[Full Text]
Shekelle, P. G., Hardy, M. L., Morton, S. C., Maglione, M., Mojica, W.
A., Suttorp, M. J., Rhodes, S. L., Jungvig, L., Gagne, J. (2003). Efficacy and
Safety of Ephedra and Ephedrine for Weight Loss and Athletic Performance: A
Meta-analysis. JAMA 289: 1537-1545
[Abstract]
[Full Text]
Hutchins, G. M., Traub, S. J., Hoyek, W., Hoffman, R. S., Haller, C. A.,
Benowitz, N. L. (2001). Dietary Supplements Containing Ephedra Alkaloids. N
Engl J Med 344: 1095-1097
[Full Text]
Fattinger K, Meier-Abt A.
Interaktionen zwischen Phytopharmaka und Arzneimitteln, Schweiz Med Forum Nr.
29/30 23. Juli 2003 693
http://www.medicalforum.ch
Several
Chinese
herbal
products
may
contain
toxic
aristolochic
acid CMAJ
• AUG. 31,
2004; 171
(5) |EARLY
RELEASE
Ein Beispiel zu möglichen Folgen
Belgische Ärzte haben herausgefunden, dass ein Bestandteil Chinesischer
Kräutermedizin, Aristolochia fangchi, der schon mit Nierenversagen in Verbindung
gebracht wurde, auch Krebs auslösen kann, berichtete das British Medical Journal
www.bmj.com im Juni 2000. Meldungen über
Nierenversagen durch diese Kräutermedizin gab es bereits seit 1992. Die Kräuter
können in erheblichem Maß mit Pestiziden, Insektiziden und Schimmel verunreinigt
sein. So werden einigen "Kräutermischungen" aus Fernost auch bis zu 30 Prozent
mineralische und tierische Produkte beigemischt (BSE lässt grüßen). Die Liste
reicht von Arsen über Cadmium, Blei, Quecksilber, Thallium bis zu Zink. "Der
weit verbreitete Glaube, pflanzliche Arzneimittel seien frei von Nebenwirkungen,
ist falsch. Häufig sind sie weder sanft noch natürlich im Hinblick auf die
starke Kontamination", warnt Dr. Birgitta Weltermann von der Techniker
Krankenkasse (TK)Patienten einer belgischen
Gewichtsreduktionsklinik hatten Stephania tetrandra verschrieben bekommen, durch
einen Fehler in der Herstellung enthielt das Präparat zusätzlich Aristolochia.
Die meisten Patienten nahmen das Präparat für etwa ein Jahr. Von den Patienten
die irrtümlich Aristolochia fangchi einnahmen entwickelten 18 eine
Krebserkrankung der Harnwege oder Nieren. Diese 18 Patienten hatten bereits
wegen einer anderen Kombination zweier chinesischer Kräuter (Stephania tetrandra
und Magnolia officinalis) und daraus resultierendem schwerem Nierenversagen eine
Dialyse oder eine Nierentransplantation benötigt. Aufgefallen war das Ausmaß der
Krebsgefährdung erst bei der Transplantation und der dabei durchgeführten
Untersuchung der entfernten Harnwege. Die Forscher boten deshalb 43 anderen
Patienten, die wegen Niereninsuffizienz ausgelöst durch diese chinesischen
Kräuter in Behandlung waren, eine vorbeugende Entfernung der Nieren an. 39
akzeptierten diese Behandlung, von diesen wurde bei 18 eine Krebserkrankung
diagnostiziert, was einem Prozentsatz von 46 entspricht. 19 der 21 die noch
keinen Krebs hatten, hatten bereits Vorstufen von Krebs. Die Rate der
Krebserkrankungen war dosisabhängig. Fälle von Nierenversagen durch Aristolochia
wurden auch aus Frankreich, Großbritannien, Spanien, Japan, Taiwan und den
Vereinigten Staaten berichtet. Schätzungen in Belgien gehen davon aus, dass etwa
10 000 Patienten, überwiegend Frauen, mit diesen chinesischen Kräutern behandelt
wurden. Versuche, diese Patienten alle zu erreichen und zu untersuchen, sind im
Gange. 1502 (zu 87 Prozent Frauen) sollen sich gemeldet haben, von diesen galten
aufgrund der Dosis und Einnahmedauer etwas weniger als die Hälfte als hochgradig
gefährdet, bei den anderen wurde wegen der geringen Dosis und kurzen
Einnahmedauer von einem nur geringen Risiko ausgegangen.
Aristolochiasäuren
sind
genuine
Pflanzeninhaltsstoffe
von
Aristolochia-Arten.
Sie
zeigten
auch in
verschiedenen
biologischen
Testmodellen
mutagene
Aktivität
und
Kanzerogenität
im
Tierversuch.
Bereits
1981 hatte
das
damalige
Bundesgesundheitsamt
daher den
sofortigen
Widerruf
der
Zulassung
aristolochiasäurehaltige
Arzneimittel
wie des
Osterluzeikrauts
angeordnet.
In China
zählen
Aristolochiasäure
haltige
Drogen zum
traditionellen
Arzneischatz,
Verwechslungen
mit
anderen
Drogen
sind, wie
die
Diskussionen
um
nephrotoxische
Schlankheitsrezepturen
zeigten,
zudem
nicht
auszuschließen.
IHRIG, M.:
Pharm.
Ztg. 2004;
Siehe auch
Nortier JL, Martinez M-CM, Schmeiser HH, et al. Urothelial carcinoma associated
with the use of a Chinese herb (Aristolochia fangchi). N Engl J Med
2000;342:1686-1692.
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Editorial dazu Cancer and Herbs
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disease and Chinese herbal nephropathy. Lancet 2001;358:1515-1516.
Errinnert wird an Veröffentlichungen zu Schöllkraut, das bei Leber- und
Galleerkrankungen helfen soll. Ein Nachweis der Wirksamkeit fehlt. Hinweise auf
von Schöllkraut verursachte Leberschäden sind aber vorhanden. (nach
Arzneitelegramm). Erinnert wird in diesem Zusammenhang auch an eine Warnung der
Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft zu Meldungen über
Nebenwirkungen von Kava- Kava- Präparaten. Präparate mit Extrakten des
Kava-Kava-Wurzelstockes (Piper methysticum = Rauschpfeffer) sind zur Behandlung
nervöser Angst-, Spannungs- und Unruhezustände indiziert und werden gerade auch
in der Selbstmedikation häufig angewendet. Auch wenn das Desaster in
Belgien auf einen Fehler in der Herstellung zurückgeht, so macht es doch noch
einmal deutlich, Medizin ohne Nebenwirkungen gibt es
nicht. Drug Therapy: Herbal Remedies, P. A.G.M. De Smet New
Engl. J. of Med. Volume 347:2046-2056 December 19, 2002 ,[Full
Text] [CME Exam] Überall
dort wo dieses versprochen wird, ist besonderes Misstrauen angebracht. Richtiger
wäre oft Medizin mit unbekannten Nebenwirkungen. Kräutermedizin muss sich an
wissenschaftlichen Standard hinsichtlich Wirkung und Nebenwirkungen messen
lassen. Eine Therapie über Nahrungsergänzungsbestandteile kann ein riskantes
Unterfangen sein. Für alle alternativen Heilmethoden sollten endlich die selben
Standards der Überprüfung der Wirksamkeit und vor allem auch der Nebenwirkungen
gelten, wie sie in der häufig kritisierten Schulmedizin Standard sind.
Kava-Kava bleibt weiter Bestandteil einer Angstbehandlung auf pflanzlicher
Basis. Die Kenntnis der Nebenwirkungen lässt aber eine bessere Nutzen- Risiko-
Abwägung zu. Vor allem ist wichtig, dass Nebenwirkungen auch als solche
erkannt werden. Nur so kann rechtzeitig reagiert werden. Der Hinweis es ist
pflanzlich, also harmlos, zeugt von Unkenntnis. Eine Liste der
die krebserregende Substanz
Aristolochiasäure enthaltenden Mittel gibt es unter http://potency.Berkeley.edu/aristolochicacid.html
Qualität
von Drogen
der
traditionellen
chinesischen
Medizin
Aristolochiasäure
in
chinesischem
Haselwurzkraut
nachgewiesen
Dass sich
an den
Verunreinigungen
in den
traditionellen
chinesischen
Arzneimitteln
nur wenig
verbessert
hat zeigt
auch
IHRIG, M.:
Pharm.
Ztg. 2004;
Auch
hier
wurden
wieder
Schwermetalle,
krebserregende
und
genotoxische
Aflatoxine
und
krebserregende
Aristolochiasäure
gefunden.

Algen eine Alternative zur
ärztlichen Behandlung - keine Nebenwirkungen ?

Verstärkt werden in letzter Zeit in Presse, Funk, Fernsehen, Publikationen
und im Internet bestimmten Nahrungsergänzungsmitteln aus AFA-Algen heilende
Wirkungen zugeschrieben. Besonders erschreckend ist, dass die Produkte für
Kinder beworben werden: "Alfalfa und Milch unterstützen bei heranwachsenden
Kindern die Bildung von starken Knochen und Zähnen. A. liefert dem kindlichen
Organismus das für ein stabiles Immunsystem benötigte Vitamin C in rein
natürlicher Form." "S. ist mit einem Alter von 3,5 Milliarden Jahren das mit
Abstand älteste und ursprünglichste Lebensmittel im Naturkost - Sortiment. S.
ist kein Ersatz für eine ausgewogene Ernährung, sondern ein wertvoller
Bestandteil der Naturkost-Küche. Sie ist eine kraftvolle Zutat unseren
Speiseplans nach dem Motto: Gesunde Ernährung ist die beste Medizin."
Es wird behauptet, dass diese Produkte vor verschiedenen Virusinfektionen wie
Herpes, Grippe, Windpocken, Mumps und sogar vor Krebserkrankungen schützen
könnten. Bei psychischen Erkrankungen wie Depressionen und
Aufmerksamkeitsstörungen, schlechtem Gedächtnis oder Schlafstörungen sollen
die Algenprodukte ebenfalls helfen. Sie sollen die Leistungsfähigkeit des
Gedächtnisses und der Hirnfunktionen erheblich steigern. Besondere Sorge
bereitet die wiederholt in den Medien und in Buchpublikationen verbreitete
Aussage, dass AFA-Algenprodukte eine "sinnvolle und natürliche Alternative" zu
einer ärztlich verordneten medikamentösen Therapie bei bestimmten
neurologischen Störungen wie dem Aufmerksamkeits-Defizit-Hyperaktivitäts-Syndrom
(ADHS) bei Kindern oder Demenzerkrankungen wie Alzheimer darstellten. Das
Bundesinstitut für gesundheitlichen Verbraucherschutz und Veterinärmedizin (BgVV)
und das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) warnen,
dass es für derartige medizinische Wirkungen solcher als
Nahrungsergänzungsmittel angebotener AFA-Algen-Produkte keinerlei
wissenschaftliche Belege gibt. Damit liegt ein Verstoß gegen das Verbot der
irreführenden Werbung vor. Es bestehe die Gefahr, dass aufgrund der
Fehlinformation Eltern eine notwendige ärztliche Behandlung ihrer Kinder
abbrechen und sich das Leiden verschlimmert, wenn ersatzweise
AFA-Algenprodukte gegeben werden. Gleiches gelte für Erwachsene, die im
Vertrauen auf die "Heilkraft der AFA-Algen" bei einer diagnostizierten
Depression oder bei anderen Gesundheitsstörungen eine ärztlich verordnete
medikamentöse Therapie abbrechen und stattdessen AFA-Algenprodukte zu sich
nehmen. Bei den so genannten AFA-Algen, volkstümlich auch als blaue oder blaugrüne
Uralgen bezeichnet, handelt es sich um Cyanobakterien (Aphanizomeon flos-aquae).
Von diesen Organismen ist bekannt, dass bestimmte Stämme Gifte bilden, die das
Nervensystem angreifen und schädigen können. Außerdem können sie mit anderen
Cyanobakterien verunreinigt sein, die leberschädigende Gifte (Microcystine)
erzeugen. Untersuchungen in den USA haben gezeigt, dass getrocknete AFA-Algen
je nach Zeitpunkt der Ernte erhebliche Mengen solcher Microcystine enthalten
können. Auch Nahrungsergänzungsmittel, die aus AFA-Algen hergestellt wurden,
können deshalb mit Microcystinen belastet sein. Laut einer
amerikanischen Studie war der Gehalt in über 70% der untersuchten Proben so
hoch, dass die täglich tolerierbare Aufnahmemenge bei einer empfohlenen
täglichen Verzehrsmenge von 2 g Algen zum Teil erheblich überschritten wurde.
Da Nahrungsergänzungsmittel täglich über einen längeren Zeitraum konsumiert
werden, ist bei einer chronischen Belastung des Organismus mit derart großen
Microcystin-Mengen eine Gefährdung der Gesundheit nicht auszuschließen. Berichtet werden auch Magen-Darmnebenwirkungen und
allergische Nebenwirkungen wie Kontaktdermatitis, asthmaähnliche Symptome, und
Symptome die Heuschnupfen ähneln. Eine Krebserzeugende Wirkung ist nach
manchen Angaben bei den Algen
ebenfalls nicht auszuschließen. Das BgVV rät deshalb, dass Kinder
AFA-Algenprodukte grundsätzlich nicht verzehren sollten Erwachsenen wird eine Einschränkung des Konsums von AFA-Algenprodukten
empfohlen. Ein Nutzen durch den Verzehr AFA-Algen-haltiger
Nahrungsergänzungsmittel ist wissenschaftlich nicht belegt.
Gilroy DJ, Kauffman KW, Hall RA, Huang X, Chu FS. Assessing potential
health risks from microcystin toxins in blue-green algae dietary supplements.
Environ Health Perspect. 2000 May;108(5):435-9.
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irritation) effects of freshwater cyanobacteria--experimental evidence.
Environ Toxicol 2001;16(6):512-6 MEDLINE]
Afa-Algen -... Ein Buch über die Hintergründe
fragwürdiger Behandlungsmethoden bei hyperaktiven Kindern. Es zeigt, was Afa-Algen
wirklich sind. ...
Online-Lexikon; Begriffserläuterung "Afa-Alge":
In der Werbung Z.B.:
http://www.afa-algen.aktiv-vital.com/ keinerlei Hinweis auf mögliche
Nebenwirkungen, dafür aber "biologisch kontrollierter Anbau und sehr sozial
aktiver Verkäufer.
Aloe vera
Recherche des
Arzneitelegrams
33. Jahrgang, 07. Juni 2002
"Die
einzige wahrscheinlich begründete Wirkung von Aloe ist der abführende Effekt von
anthrachinonhaltigen Zubereitungen zur innerlichen Anwendung. Die Verwendung als
Laxans lässt sich wegen des kanzerogenen und genotoxischen Potenzials allerdings
nicht rechtfertigen. Die übrigen Anwendungsgebiete erachten wir als nicht bzw.
nicht hinreichend belegt."
Fischöl
Zur Diskussion ob eventuell
Fischöl einen Stellenwert in der Depressionsbehandlung hat:
Fischölen wird nachgesagt, dass sie entzündungshemmend wirken, sie sollen
Arteriosklerose vorbeugen. Sie sind "Blutverdünnend", und blutlipidsenkend,
insbesondere wird VLDL-Lipid gesenkt. Begründet wird das biochemisch durch
einen Antagonismus zu Arachidonsäure, es soll vermehrt Eicosapentaensäure
gebildet werden, den Cyclooxigenaseprodukte antagonistische Eigenschaften haben.
Bereits einmal bis dreimal monatlich Fisch zu essen kann nach einer neuen Studie
das Risiko für Schlaganfälle reduzieren. (Täglicher Fischkonsum senkte in dieser
Studie das Risiko nicht weiter). Omega-3-Fettsäuren verlangsamen das
Fortschreiten einer Atherosklerose, Herzrhythmusstörungen und Thrombosen
sollen verringert werden, die Triglyzeride gesenkt werden, sie gelten als
entzündungshemmend und sollen den Blutdruck leicht senken. (Laut AHA) . Eine
neue jetzt vorgestellte deutsche Studie sieht allerdings für Omega-3-Fettsäuren
nach einem Herzinfarkt bringt keinen messbaren Nutzen in der Verhütung von
Herzkrankheiten oder Schlaganfällen. Zu große Hoffnung scheint also nicht
angebracht.
Bezüglich einer ernährungsmedizinischen Behandlung der Depression sind bisher
wenige Daten bekannt. Mit den Omega-3-Fettsäuren hat vor kurzem eine
therapeutisch innovative Substanzgruppe die psychiatrische Bühne betreten, die
möglicherweise eine hochinteressante Alternative bzw. Ergänzung zu den bisher
zur Verfügungen stehenden Optionen bei bestimmten psychiatrischen
Krankheitsbildern darstellt. Bei den mehrfach ungesättigten Fettsäuren
unterscheidet man - je nach Stellung der ersten Doppelbindung im Molekül - die
Familie der Omega-6-Fettsäuren und der Omega-3-Fettsäuren. Diese beiden Familien
sind nicht ineinander konvertierbar. Sowohl die Omega-6- als auch die
Omega-3-Fettsäuren sind für den Menschen essentiell. Voraussetzung für die
biologische Wirksamkeit der essentiellen Fettsäuren ist die cis-Konfiguration
des Moleküls. Die wichtigste Aufgabe der essentiellen Fettsäuren besteht in der
Prostaglandinsynthese.
Linolsäure (C18:2), die wichtigste Omega-6-Fettsäure,
findet sich vorwiegend in pflanzlichen Ölen wie Keimölen, Soja-, Sonnenblumen-
und Distelöl ) sowie in Nüssen und Getreidekeimlingen. Alpha-Linolensäure
(C18:3, omega-3) kommt in nennenswerten Mengen vor allem in Leinöl vor, außerdem
in Soja- und Rapsöl. Ihre längerkettigen Derivate Eicosapentaensäure (C20:5,
omega-3) und Docosahexaen-säure (C22:6, omega-3) sind von höherer biologischer
Wirksamkeit. Diese Fettsäuren sind in fettreichen Kaltwasserfischen,
insbesondere Hering, Makrele, Lachs und Thunfisch enthalten. (Also wenn es doch
nicht helfen sollte, schmecken kann es auf jeden Fall und sonst gesund ist es
auch). Fischöl wird
gewonnen aus fetten Kaltwasserfischen, durch Auspressen von Fischmehl.
Die (immerhin placebokontrollierte, randomisierte)
Untersuchung(1,2,3) stützt sich auf die Daten von 30
Patienten, also alles andere als eine erwiesene Wirksamkeit. In der Untersuchung
zeigt sich aber bisher ein guter Effekt. Immerhin eine Aussicht. Bis jetzt also
kein Ersatz für Antidepressiva, vielleicht aber eine gerne angenommene Ergänzung
da auf natürlicher Basis. Ein Vorteil ist sicherlich, dass Fischöl auch einen
schützenden Effekt bezüglich Herzinfarkten und Schlaganfällen haben kann. Dies
ist besonders interessant, da neuere Untersuchungen, wie berichtet, eine erhöhte
Herzinfarktsterblichkeit bei Depressiven nachweisen. Also falls es doch nicht
gegen die Depression hilft, so gilt hier ähnlich wie beim Sport, dass es
zumindest hilft den Komplikationen der Depression vorzubeugen. Ob die Zufuhr von
Fisch als Nahrungsmittel in der Depressionsbehandlung hier genauso geeignet ist
wie die Zufuhr als Nahrungsergänzungsmittel ist offen.
Für die Prophylaxe von Herz-
Kreislauferkrankungen ist nach Studienlagen für beide Formen der Zufuhr ein
ähnlicher Effekt zu erwarten. Allerdings ist zu vermerken, dass eine große
finnische Studie (29,133 Männer zwischen 50 und 69 Jahren) , die über
Fragebogen das Ernährungsverhalten und die Stimmung ermittelte, keinen
Zusammenhang zwischen Depression und Fischölkonsum herstellen konnte. Eine
andere Untersuchung zeigte allerdings eine geringere Zahl von bipolaren (manisch
depressiven Erkrankungen) bei Menschen, die viel Seefisch (über 25kg/Jahr) essen.
Die DGE empfiehlt für Personen mit leichter und
mittelschwerer Tätigkeit als Richtwert 25 bis 30 % der Energiezufuhr als Fett,
wobei der Anteil der gesättigten Fettsäuren nicht mehr als ein Drittel des
Gesamtfettes betragen sollte. (Fett macht fett). Lediglich bei
Schwerstarbeitern und Hochleistungssportlern mit hohem Energiebedarf kann der
Fettanteil bis zu 10 % über diesen Empfehlungen liegen. Die Empfehlung für
omega-3-Fettsäuren liegt bei etwa 1 g alpha-Linolensäure pro Tag. In der obigen
Studie wurden 9 g pro Tag gegeben. Als Placebovergleich diente Olivenöl.
Fetter Fisch könnte eventuell auch eine Vorbeugende Wirkung bezüglich Krebs
haben. Geringer Fischverzehr erhöht das Risiko einer Frühgeburt und ein Kind mit
geringem Gewicht auf die Welt zu bringen. So das Ergebnis einer prospektiven
Kohortenstudie. Zwei Fischmalzeiten pro Woche gelten als gesund, besonders
fetter Seefisch wie Heringe ,Sardinen, Makrelen, Lachs etc. gelten als
günstig für das kardiovaskuläre Risiko. Die Verminderung des Risikos von
Herzinfarkten und Schlaganfällen wird mit einem erhöhten Blutungsrisiko erkauft,
das allerdings insgesamt geringer ist. Das Risiko das durch den
Quecksilbergehalt von Fisch entsteht dürfte zumindest für die über 40 jährigen
gering sein. Fischölkapseln sind die Alternative für Menschen, die keinen Fisch
mögen. Fischöle haben auch für die Gesundheit des Herzens einen positiven
Effekt.
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Zur
Aromatherapie
Der Gebrauch aromatisch duftender Pflanzenstoffe zu
Heilzwecken ist uralt. Während die alten Ägypter vermutlich Düfte durch das
Verbrennen von Hölzern überwiegend zu religiösen Zwecken nutzten, sind schon von
Hippocrates und Galen medizinische Anwendungen gegen eitrige Krankheiten
berichtet. Im 17. Jahrhundert wurden verschiedene Aromastoffe verwendet um die
Resistenz gegen Infektionen zu verbessern. Sogar die damaligen Krankenhäuser
nutzten Düfte wie Rosmarin. Im späten 17. Jahrhundert ließ der Glaube an
die Heilkraft der Düfte dann schon nach, die Entdeckungen Pasteurs drängten sie
völlig in den Hintergrund. Hygiene bekam vor den Düften den Vorrang in der
Vorbeugung von Infekten. Mit zunehmender Verbesserung der Hygiene kam der Wandel
in der Verwendung des Parfüms weg vom Heilmittel der Erfahrungsheilkunde zum
Werkzeug für die Verführung. Der französische Chemiker Rene'-Maurice
Gattefosse verwendete den Begriff "Aromatherapie" erstmals 1936 als Titel für
ein Buch. Ätherische Öle vermischen sie sich mit Wasser schlecht, lösen sich
aber in fettem Öl oder hochprozentigem Alkohol. Gewonnen werden sie überwiegend
durch Destillation, Enfleurage (Lagerung in Schweinefett), Pressung oder
chemische Lösungsmittel. Behandlungen dauern normalerweise 30 min, Serien von
6-12 Behandlungen werden meist empfohlen. Der Effekt soll über die Resorption
durch die Haut erleichtert durch leichte Massage eintreten.
"Ganzkörpereinreibungen und Massagen mit ätherischen Ölen sind wohl die
angenehmste Form der Aromatherapie und bieten die Möglichkeit, sich von anderen
einmal so richtig verwöhnen lassen". Zitronenöl steigert angeblich die geistige
Leistungsfähigkeit, erhöht das Konzentrationsvermögen und stärkt die
Aufmerksamkeit.4 Ein Beweis einer Wirksamkeit steht aber
aus. Eine einzige nicht randomisierte nicht geblindete Untersuchung
5 mit 20 Patienten von denen 12 zusätzlich zu Antidepressiva
mit Zitronenöl behandelt wurden sah einen Effekt dahingehend, dass die
Antidepressivdosis reduziert werden konnte. Die Patienten wurden zudem mit
verschiedensten Antidepressiva in unterschiedlichen Dosen behandelt. Die
Ergebnisse gelten wissenschaftlich als mehr als zweifelhaft. Eine gewisse
Verwöhnung stellt das Verfahren aber dar. Schaden ist (Abgesehen von der
gelegentlichen Entwicklung von Allergien) kaum zu erwarten. Die Kosten in der
"Alternativpraxis" dürften allerdings für ein nicht gesichertes Verfahren doch
reichlich sein. Vielleicht tut es ohne letztere Nebenwirkung eine Behandlung zu
Hause, durch den Partner auch, vielleicht mit noch besserem Effekt.
Weiteres über
Aromatherapie und die Risiken bei Roland Zieglers Onlinelexikon der Paramedizin.
Scents and sensibility The Lancet, 360, 31.08.02 [Full
Text] [PDF]
Kava-Kava: Vorsicht
Hautreaktionen und Störungen des zentralen Nervensystems
Für Kava-Kava- Präparate wurde durch das Bundesinstitut für
Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) hat am 17.06.2002 die Zulassungen
widerrufen, wegen insgesamt 24 Berichten über teilweise sehr schwere und auch
tödliche Leberschäden und fehlendem dies ausgleichendem Nutzen. Als Lebensmittel
bleiben sie möglicherweise im Handel, da das Verbot dort nicht gilt.
Kava-Kava beruhigt hilft aber nicht gegen die eigentliche Depression. Die
beruhigende Wirkung kann aber manchmal als zusätzliche Behandlung der
ängstlichen Unruhe sinnvoll sein. Präparate mit Extrakten des
Kava-Kava-Wurzelstockes (Piper methysticum = Rauschpfeffer) sind zur Behandlung
nervöser Angst-, Spannungs- und Unruhezustände indiziert und werden gerade auch
in der Selbstmedikation häufig angewendet (6). Neben Monopräparaten sind
Kombinationspräparate mit weiteren Bestandteilen auf dem Markt. Man nimmt
an, dass für die Wirkung in den Zubereitungen des Kava-Kava-Wurzelstockes die
enthaltenen Kavalactone verantwortlich sind (6). Eine Wirkungsverstärkung von
Alkohol, Barbituraten, Psychopharmaka und Muskelrelaxantien - bis hin zum Koma
ist beschrieben worden (7). Im System Phoenix® sind seit 1990 über 60
UAW-Berichte zu Kava-Kava-haltigen Arzneimitteln dokumentiert, davon entfallen
über 40 Berichte auf Monopräparate, die in Einzelmedikation verabreicht wurden.
Unter diesen Meldungen waren Hautreaktionen unterschiedlichen Schweregrades bis
hin zu Einzelfällen von Erythema exsudativum multiforme sowie verschiedene
Störungen des zentralen Nervensystems am häufigsten. Neben Kopfschmerzen und
Schwindel traten auch Fälle von
extrapyramidalen Störungen, Sprachstörungen, Seh- und Akkomodationsstörungen
auf. Andere schwerwiegende UAW-Meldungen nach der Anwendung von
Kava-Kava-haltigen Präparaten betrafen Einzelfälle anaphylaktischer Reaktionen.
Auch in der Literatur gibt es Fallberichte, in denen verschiedene
extrapyramidale Nebenwirkungen (v. a. nach Verabreichung von Dosen zwischen 100
und 450 mg/Tag) beschrieben wurden sowie ein Verdachtsfall zur Verstärkung einer
bestehenden Parkinsonerkrankung (8). Als sogenannte Kava-Kava-Dermopathie werden
reversible ichthyosiforme Eruptionen bezeichnet, welche nach langfristiger
Einnahme vorkommen (9).(Zitat nach Arzneimittelkommission der deutschen
Ärzteschaft: Aus der UAW-Datenbank der AkdÄ,Deutsches
Ärzteblatt 96, Heft 38 vom 24.09.99, Seite A-2383 ) Siehe auch
Health Canada issues a stop-sale order for all products containing kava
Inzwischen ist im deutschen Ärzteblatt eine Zusammenfassung der deutschen und
schweizerischen Fälle von Leberschädigungen veröffentlicht worden. In wie weit
jenseits der Leberschädigungen ein Platz für Kava-Kava in der Behandlung von
Ängsten besteht bleibt offen.
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liver injury
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Walker AM.
The
relation between voluntary notification and material risk in dietary
supplement safety. Food and Drug Administration
-
Loew,
Prof. Dr. med. Dr. med. dent. Dieter
Hepatotoxizität durch Kava-Kava: Mehr Sachlichkeit Deutsches Ärzteblatt
100, Ausgabe 15 vom 11.04.2003
-
Müller-Oerlinghausen, Prof. Dr. med. BrunoHepatotoxizität
durch Kava-Kava: Wirksamkeit nicht belegt Deutsches Ärzteblatt 100,
Ausgabe 15 vom 11.04.2003
-
Teschke,
Prof. Dr. med. Rolf
Hepatotoxizität durch Kava-Kava: Schlusswort
Deutsches Ärzteblatt 100, Ausgabe 15 vom 11.04.2003
-
Yadhu N. Singh, PhDKava Toxicity U.S. Pharmacist Vol. No: 28:05 Posted:
5/15/03
In Deutschland werden bei Angsterkrankungen sehr häufig
Phytotherapeutika verordnet. Zur Anwendung kommen Johanniskraut-,
Kava-Kava-, Baldrianpräparate. Die Begründung für den Einsatz besteht oft in der
erhofften geringen Nebenwirkungsrate. Die Anwendung kann daher und in Anbetracht
der teilweise erheblichen Kosten für das Gesundheitssystem nicht empfohlen
werden. Für diese Präparate gibt es keinen gesicherten, den anderen
Wirkstoffgruppen -wie z. B. Antidepressiva oder Benzodiazepinen - vergleichbaren
Wirksamkeitsnachweis bei Angst- oder Zwangserkrankungen. Nicht selten kommt es
nach anfänglichen (Placebo-) Erfolgen zu einem Therapieversagen, wodurch das
Vertrauen in den Arzt eingeschränkt wird. Die Begründung für den Einsatz besteht
oft in der erhofften geringen Nebenwirkungsrate. Die Anwendung kann nicht
empfohlen werden. Homöopathische Zubereitungen Für
homöopathische Zubereitungen gibt es keine Wirksamkeitsnachweise für die
Behandlung von Angst- oder Zwangsstörungen oder Depressionen nach
Angst- und Zwangsstörungen (EB)
Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft
Warum sich die verbreitete Volksmeinung, dass pflanzliche Arzneimittel
nebenwirkungsfrei sind so hartnäckig hält ist sicher nicht nur rational
erklärbar. An sich weiß jeder, dass das Gegenteil der Fall ist. Tabak (zum
Aufputschen) und Alkohol (zur Beruhigung) sind die am häufigsten angewendeten
natürlichen und rein Pflanzlichen Psychopharmaka. Die dadurch verursachten
hunderttausendfachen Todesfälle sind allgemein bekannt. Dass Heroin, Haschisch,
Kokain usw. rein pflanzlich sind, ist allgemein bekannt. Vergessen wird häufig,
dass viele pflanzliche Bestandteile sind schon lange Bestandteil klassischer
Arzneimittel sind. Auch dort sind die gravierenden möglichen Nebenwirkungen
bestens dokumentiert. Fingerhutabkömmlinge sind als Digitalispräparate
Bestandteil der Behandlung der Herzinsuffizienz. Überdosierungen können dort
schnell zu schwerwiegenden auch tödlich verlaufenden Vergiftungen führen.
Substanzen die mit den Giften aus Fliegenpilz, Stechapfel, Tollkirsche,
Trompetenblumen usw. verwandt oder identisch sind, spielen in der normalen
konventionellen Pharmakotherapie aus der Chemiefabrik ebenfalls eine wichtige
Rolle. Überdosierungen mit schweren psychischen und körperlichen Folgen und
tödliche Vergiftungen sind hier reichlich dokumentiert, sie unterscheiden sich
nicht nach Einnahme der Pflanzen oder Gabe einer chemischen Tablette. Auf einen
beispielhaften Fall in dem
Kräutermedizin eine Vielzahl von Krebserkrankungen erzeugt hat, wurde in einem
Artikel bei Meome hingewiesen Dies alles spricht nicht gegen die Verwendung
von Pflanzlichen Arzneimitteln in der Depressionsbehandlung. Die Therapie mit
pflanzlichen Substanzen müsste aber genauso behandelt werden wie die
Zulassung chemischer Einzelsubstanzen, d.h., es müssen vernünftige prospektive
Studien zur Wirksamkeit und zur Sicherheit durchgeführt werden. Solche
Studien fehlen aber meist, dort wo sie vorhanden sind, zeigen sie meist auch
Nebenwirkungen auf. Besonders bedenklich ist aus meiner Sicht die Verabreichung
als Infusion oder Spritze. Fallmeldungen ergaben den Verdacht, dass auch
Infusionen mit pflanzlichen Arzneimitteln möglicherweise diese einer MS ähnliche
Erkrankung auslösen könnten. Pflanzliche Produkte sind in Deutschland sehr
beliebt. Für die meisten Substanzen gibt es weder Wirksamkeitsstudien noch
vernünftige prospektive Studien zu schwerwiegenden Nebenwirkungen. Ein Hinweis,
dass irgendeine dieser Substanzen als Infusion oder Spritze verabreicht besser
wirksam sein könnte, als wenn sie geschluckt werden steht ebenfalls aus. Eine
Verabreichung von Johanniskraut als Infusion hat keinerlei erwiesenen Vorteil.
Einziger Sinn kann hier ein verbesserter
Plazeboeffekt nach Anwendung als Spritze oder Infusion sein. Dass
Plazebos als Spritze besser wirken ist zumindest bei Kopfschmerzen erwiesen. Ob
dieser verbesserte Plazeboeffekt allerdings die Risiken rechtfertigt, ist aus
meiner Sicht mehr als fraglich. Wissenschaftliche Beweise für die Vorstellung,
dass pflanzliche Präparate das Immunsystem stärken zu können, fehlen bisher
trotz jahrzehntelanger Anwendung. Die Neurologischen Universitätsklinik in
Heidelberg berichtet über zwei Fälle, bei denen wiederholte Injektionen von
Pflanzenextrakten eine MS auslösten. In beiden Fällen legen der enge zeitliche
Zusammenhang zwischen den Injektionen der Pflanzenextrakte und dem Beginn der
neurologischen Ausfälle sowie die Tatsache, dass die Injektion wiederholt
durchgeführt worden war, nahe, dass tatsächlich ein kausaler Zusammenhang
zwischen der Injektion der Pflanzenextrakte und der MS besteht.
Schwarz S, Knauth M, Schwab S, Walter-Sack 1,
Bonmann E, Storch-Hagenlocher B. Acute dissemlnated encephalomyelltls after
parenteral therapy wlth herbal extracts. a report of two cases. J Neurol
Neurosurg Psychlatry 2000;69,516-8.
Lichttherapie
gegen die Winterdepression- Wenn die
Dunkelheit aufs Gemüt drückt
Mit dem Herbst und der dunklen Jahreszeit wird auch allgemein Trauer und
Depression assoziiert. Auch für gesunde Menschen ist der sonnige Sommer meist
angenehmer. Besonders unter der dunklen Jahreszeit leiden Menschen mit einer
Herbst/Winterdepression. Je kürzer die helle Jahreszeit (besonders in den
höheren Breitengraden also z.B. in Skandinavien), um so mehr Menschen sind
betroffen. Wissenschaftlich wird von einer saisonal abhängigen Depression (SAD)
gesprochen. Immerhin sind aber etwa 1-2% der Bevölkerung in schwerer Form
betroffen, in leichter Form 10 bis 20%.
Die innere Uhr
Diese Menschen leiden an einer saisonal abhängigen Depression oder auch
Winterdepression. Typisch für diese Erkrankung ist der immer wiederkehrende
jahreszeitliche Rhythmus, mit Beginn der Symptome zwischen Anfang Oktober und
Ende November und Abklingen der Beschwerden regelmäßig zwischen Mitte Februar
und Mitte April. Beginn der Erkrankung ist meist zwischen dem 20.-30. Lebensjahr
mit Zunahme der Symptome im Laufe der Jahre. Man geht davon aus, dass Störungen
im biologischen Rhythmus, der inneren Uhr, bei der Entstehung eine Rolle
spielen. Patienten mit einer SAD haben eine jahreszeitabhängige
Phasenverlagerung in der Melatoninsekretion. Dabei wird davon ausgegangen, dass
die innere Uhr für den Tag durch das spätere Tageslicht bei für diese Art der
Depression empfängliche Menschen quasi nachgeht. Dabei scheint auch der
Serotoninstoffwechsel verändert zu sein. Licht ist der wichtigste, vielleicht
sogar einzige exogene Faktor für die Synchronisation von Aktivitätsrhythmen bei
Lebewesen. So ist es nicht verwunderlich, dass die zentralnervösen Zentren für
endogene Oszillationen fast immer direkt oder indirekt mit photorezeptiven
Strukturen in Kontakt stehen. Als Rezeptoren für Lichtreize dienen bei höheren
Wirbeltieren die Augen, aber auch andere neurale Strukturen, die Photorezeptoren
ähnlich sind, wie das Pinealorgan der Vögel und Reptilien, welches trotz seiner
anatomischen Position als Lichtrezeptor dient. In Invertebraten existieren
zahlreiche extraretinale photorezeptive Strukturen sowohl in Form von Ocellen,
einzelnen Photorezeptorzellen im Gehirn, aber auch in Abdominalganglien (z. B.
Crustaceen). Eine typische Eigenschaft biologischer Schrittmacher ist ihre
Fähigkeit, sich dem natürlichen Hell-Dunkel-Rhythmus anzupassen, bzw. auf
experimentelle Phasenverschiebungen eines Hell-Dunkel-Regimes prompt zu
reagieren. Dieser Effekt der Phasenverschiebung wird durch Inhibitoren der
Proteinsynthese verhindert, was darauf schließen lässt, dass auch für die Wirkung
externer Synchronisationsfaktoren Genexpression notwendig ist. Während viele
Chronobiologen noch an einen gemeinsamen Ursprung der endogenen Oszillatoren
glauben, fehlt bisher der Nachweis von eindeutig strukturell homologen Molekülen
in verschiedenen Organismen mit ausgeprägter Rhythmizität. Untersuchungen an
zwei neuen Neurospora-Genen mit einer globalen Funktion bei der
Regulation von lichtgesteuerten Vorgängen geben jedoch Hinweise darauf, dass sich
die innere Uhr an Bausteinen bedient haben könnte, die von photorezeptiven
Prozessen zur Verfügung gestellt wurden. Es handelt sich wiederum um
Transkriptionsfaktoren mit einer PAS-Dimerisierungsdomäne. Diese Hypothese über
den möglichen Ursprung circadianer Oszillatoren wird auch von Befunden bei
Aspergillus gestützt, wo einige der identifizierten Uhrenbestandteile
Sequenzmotive mit Ähnlichkeiten zu Molekülen aus photorezeptiven Prozessen
aufweisen. (näheres siehe bei
http://www.zum.de/neurogenetik/index.html )
Lichttherapie wirkt über das Auge, der Effekt geht also durch eine Sonnenbrille
verloren. Besonders gut scheinen atypische depressive Symptome wie Hypersomnie
(Schläfrigkeit erhöhten Schlafbedürfnis, morgendlicher Müdigkeit,
Erschöpfung und Energiemangel) und Kohlehydrathunger auf die Lichttherapie
anzusprechen.
Die Beschwerden und Symptome unterscheiden sich dabei etwas von
anderen Depressionstypen. Die Betroffenen leiden zusätzlich zur depressiven
Verstimmung unter Beschwerden wie einem erhöhten Schlafbedürfnis,
morgendlicher Müdigkeit, Verlangen nach Kohlehydraten und Gewichtszunahme. Oft
ist es bei diesen Kranken nicht so sehr die traurige Gestimmtheit als die
Erschöpfung und der Energiemangel das im Vordergrund stehende Symptom. Sowohl
die Symptomatik und die Hinweise auf eine Verschiebung des Tagesrhythmus als
auch die Wirksamkeit der Lichttherapie geben Anlass zum Vergleich mit dem
Winterschlaf mancher Säugetiere in unseren Breitengraden. Die SAD könnte also
ein quasi minimaler Winterschlaf sein.
Lichttherapie oder einfach mehr Bewegung im Freien?
Grundsätzlich kann eine SAD wie jede andere Depression behandelt werden. Eine
Besonderheit ist das Ansprechen auf eine Lichttherapie. Lichttherapie kann
inzwischen als eine wirksame Behandlungsmöglichkeit der SAD gelten. Ein
Ansprechen ist nur bei den Patienten zu erwarten, die auch die typische
Phasenverschiebung und die entsprechenden Symptome haben. Eine neue Studie
bestätigt frühere Ergebnisse, dass der Effekt früh morgens deutlich besser sei
als am späten Vormittag oder am Abend. Der beste Zeitpunkt sei ungefähr
8,5 Stunden nach Beginn der Melatoninsekretion im Körper und etwa 2,5 Stunden
nach der Mitte des Schlafs. Möglicherweise profitieren diejenigen Patienten, bei
denen sich unter Schlafentzug die depressiven Symptome bessern, ganz besonders
von einer anschließenden Lichttherapie. Diejenigen Patienten, die auf
Schlafentzug positiv reagieren, weisen eine höhere Durchblutung in der für die
Gefühlswelt zuständigen Hirnregion, dem limbischen System, auf, die sich nach
Schlafentzug normalisiert. Studien sehen bereits eine Wirksamkeit bei 1500
oder 2500 Lux Weislicht (ohne UV- Anteil) in Augenhöhe. Am häufigsten werden 10
000 Lux angewendet, einen Beweis, dass diese höhere Dosis effektiver ist, gibt
es nicht. Zum Vergleich, an einem schönen Sommertag werden im Freien über
10 000 Lux erreicht, an einem bewölkten Wintertag sind es immer noch 2000 Lux.
In beleuchteten Innenräumen sind es zwischen 100 und maximal 500 Lux. Der
Aufenthalt im Freien könnte also durchaus als adäquate Lichttherapie bezeichnet
werden, wäre da nicht die Tatsache, dass letztere am frühen Morgen wirksamer
ist. Ein Wirkungseintritt ist bei der Lichttherapie wie bei einer Behandlung mit
Antidepressiva nach 2-3 Wochen zu erwarten. Der ideale Zeitpunkt der
Lichttherapie liegt nun für betroffene Berufstätige und auch für die Behandler
nicht gerade günstig. Eine Lampe für eine Lichttherapie kann auch für zu Hause
erworben werden, dort ist die Anwendung am frühen Morgen am ehesten regelmäßig
durchzuführen. Die nicht gerade billige Anschaffung lohnt sich nur, wenn zuvor
die Diagnose eindeutig geklärt ist und ein Schlafentzug einen vorübergehenden
positiven Effekt zeigte. In manchen skandinavischen Ländern wird Lichttherapie
auch von Gaststätten oder am Arbeitsplatz angeboten. Statt einer Lichttherapie
nach Feierabend empfiehlt sich eher ein Aufenthalt im Freien in der Mittagspause
mit Bewegung. Für Betroffene grundsätzlich zu empfehlen ist, wann immer
möglich, den Urlaub in den Winter und dann in sonnige Gegenden zu verlegen.
Sollte Lichttherapie nicht helfen, sind SAD genauso wie alle anderen
Depressionen mit Antidepressiva und Psychotherapie behandelbar. In besonderem
Maße kann bei Depressionen in der Schwangerschaft die morgendliche Lichttherapie
im eigenen Schlafzimmer ein alternativer Behandlungsversuch sein, hier ist
sicher auch dann ein Versuch gerechtfertigt, wenn keine eindeutige saisonale
Abhängigkeit der Symptome vorliegt.
Nicht jede Depression im Herbst oder Winter ist eine
SAD
Nicht immer, wenn eine Depression im Winter auftritt, ist es allerdings eine
Herbst/Winterdepression. Die weitaus meisten Depressionen treten ohne
Zusammenhang zur Jahreszeit auf. Nur bei einem kleinen Teil der Menschen, die an
wiederkehrenden Depressionen leiden, ist es wirklich eine SAD. Auch wenn ein
wiederholter Zusammenhang zur Jahreszeit besteht, ist es nicht immer eine SAD.
Viele einsame Menschen können zum Beispiel ihre Einsamkeit im Sommer durch den
Aufenthalt in belebten Straßen und Parkanlagen gut durch Ablenkung
kompensieren. Wenn die Straßen und Parks sich leeren und ziehen sich viele
dieser Menschen weiter zurück, mit Zunahme der Einsamkeit kommt es dann zu einer
Zunahme der Depression. Dieses Beispiel soll zeigen, dass eine Lampe nicht immer
eine ausreichende Lösung sein kann. Jede schwere oder anhaltende
depressive Symptomatik sollte auch zu einer ärztlichen Diagnostik führen. Der
Arzt, am besten der Facharzt, sollte entscheiden ob eine Lichttherapie
ausreichend ist.
Wann sie auf jeden Fall wegen der Nebenwirkungen
aufpassen sollten
Abzuraten ist von der Kombination von Lichttherapie mit
Johanniskrautpräparaten und anderen Lichtsensibilisierenden Medikamenten (gilt
auch für bestimmte Antibiotika wie Tetrazykline), jedenfalls empfiehlt es sich
auf dem Beipackzettel der eingenommenen Medikamente nachzusehen, ob diese
lichtempfindlich machen. Kontraindiziert ist Lichttherapie bei
Glaukom, Katarakt, Retinaablösung und Retinopathie
Weiter Infos in der Literatur unten:
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Morning Light Therapy for Treatment of Antepartum Depression Am J Psychiatry
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[Abstract]
[Full
Text]
Von DHEA sollten Sie
vorläufig noch lieber die Hände lassen.
Dehydroepiandrosteron, oder DHEA, ist ein Steroidhormon, das im Körper zumindest
teilweise in Testosteron oder Östrogen umgewandelt wird, mit all den auch daraus
möglicherweise erwachsenden. Die DHEA Produktion nimmt mit dem Alter
kontinuierlich ab. Ob diese Abnahme mit Nachteilen verbunden ist, ist bisher
nicht bekannt. Substitutionen brachten meistens gegenüber Placebo keinen
signifikanten Effekt, teilweise ist aber eine nicht signifikante Verbesserung
der Befindlichkeit beschrieben. Oft versprochene sexuell anregende Effekte sind
nicht nachweisbar. Ähnlich wie dem Melatonin wird DHEA ein Jungbrunneneffekt mit
Senkung des Krebsrisikos, Stärkung des Immunsystems und Verhinderung der
Arteriosklerose zugesprochen. Es soll allgemein das Wohlbefinden verbessern und
die geistige Leistungsfähigkeit verbessern. Möglicherweise hat DHEA einen
sinnvollen Stellenwert in der Behandlung des M. Addison. Dort scheint es nach
Studien die Hormonspiegel zu normalisieren und auch die Psyche zu stabilisieren.
Da der Effekt auf die Psyche in diesen Studien unabhängig vom Testospiegel zu
sein scheint, wurde ein direkter zentralnervöser Angriffspunkt der Substanz
angenommen, der unabhängig von der Anregung der Hormonsubstitution ist. Einen
nachgewiesenen Effekt in der Depressionsbehandlung gibt es bisher nicht. Das
Nebenwirkungsprofil ist noch nicht sicher beurteilbar. Einige Studien
zeigen, dass DHEA schwere psychiatrische Nebenwirkungen auslösen kann,
insbesondere Manien, Psychosen Einschränkungen der Denkfähigkeit. Die FDA (Food
and Drug Administration) stellte 1985 fest, dass die Wirksamkeit und Sicherheit
von DHEA nie bestätigt wurden. Zwar gibt es kleine Studien (
Am J Psychiatry 156:646-649, April 1999)
in der Behandlung von Depressionen die Erfolge zeigten und bei denen keine
schweren Nebenwirkungen beobachtet wurden, es scheint allerdings dennoch so zu
sein, dass in bestimmten Untergruppen solche schweren psychiatrischen
Nebenwirkungen auftreten. DHEA gilt als besonders riskant in hohen Dosen, bei
einer Vorgeschichte von affektiven Erkrankungen (Depression und Manie),
Alkoholkonsum, Einnahme von Antidepressiva, und bei vorhandenem Cytochrome P450
Polymorphismus. Besonders riskant ist es eventuell bei Personen unter 35 Jahren.
Noch völlig offen ist das Risiko von kardiovaskulären Erkrankungen unter DHEA,
eventuell kommt es zu einer deutlichen Steigerung des Herzinfarkt und
Schlaganfallrisikos.
-
(Prasterone (DHEA) and mania.Dean CE. Minneapolis Veteran's
Affairs Medical Center, University of Minnesota Department of Psychiatry,
55417, USA. Ann Pharmacother 2000 Dec;34(12):1419-22)
- Possible dihydroepiandrosterone-induced mania.Markowitz JS,
Carson WH, Jackson CW. Biol Psychiatry 1999 Jan 15;45(2):241-2
- Hunt, P. J., Gurnell, E. M., Huppert, F. A., Richards, C.,
Prevost, A. T., Wass, J. A. H., Herbert, J., Chatterjee, V. K. K. (2000).
- Improvement in Mood and Fatigue after
Dehydroepiandrosterone Replacement in Addison's Disease in a Randomized,
Double Blind Trial. J Clin Endocrinol Metab 85: 4650-4656
[Abstract]
[Full Text]
- McQUADE, R., YOUNG, A. H. Y. (2000). Future therapeutic
targets in mood disorders: the glucocorticoid receptor. Br J Psychiatry
177: 390-395
[Abstract]
[Full Text]
- DHEA:
Ignorieren Sie den Rummel! (erstellt am 21/4/97
bei Quackwatch)
Melatonin
Die häufigste
zirkadiane Rhythmusstörung wird durch den so genannten Jet Lag verursacht, der
bei Überschreitung verschiedener Zeitzonen entsteht. Flüge innerhalb einer
Zeitzone verursachen Müdigkeit aber keinen Jet Lag. Flüge zwischen Europa und
Amerika verursachen z. B. Jetlag-Symptome, die eine Woche oder sogar länger
andauern können. Typische Symptome sind Ein- und Durchschlafschwierigkeiten,
Tagesschläfrigkeit, Verdauungsstörungen, Gereiztheit und
Konzentrationsstörungen. Manche Menschen benötigen eine ganze Woche, um sich den
neuen Zeitgebern anzupassen, anderen gelingt dies erheblich schneller. Die
Zeitspanne der Anpassung ist allerdings auch abhängig von der Anzahl
überschrittener Zeitzonen. Einer milden Form eines Jet Lags sind viele Menschen
zweimal im Jahr ausgesetzt, nämlich zu Beginn und Ende der Sommerzeit, wenn die
Uhr eine Stunde zurück- bzw. vorgestellt wird. Jet lag entsteht durch eine
Desynchronisation zwischen verschiedenen Körperrhythmen und den Umgebungs- oder
Umweltrhythmen. Am meisten fällt dabei die Verschiebung des Schlaf-Wachrhythmus
auf, die zu körperlichen und psychischen Störungen führt. Alle Körperrhythmen
werden durch eine Wechselwirkung zwischen internen und externen Faktoren
bestimmt. Die biologische Uhr kontrolliert die Melatoninausschüttung durch die
Hypophyse, Licht schaltet diese Ausschüttung aus. Man kann der Anpassung der
biologischen Uhr etwa nachhelfen. 8 von 10 Studien kommen nach cochrane zu dem
Schluss, dass die Einnahme von Melatonin den Jet Lag verkürzt. Etwa jeder 2.
scheint von diesem Effekt zu profitieren. Empfohlen werden 2-5 mg Melatonin beim
Schlafengehen nach Ankunft. Herxheimer A, Petrie KJ. Melatonin for the
prevention and treatment of jet lag. Cochrane Library 2002; Ebenso
wie das DHEA/S zeigt das Pinealhormon Melatonin einen charakteristischen
Altersgang mit den höchsten Nachtwerten ca. 3 Monate nach der Geburt, gefolgt
von einem steilen Abfall um etwa 80% bis zum Ende der Pubertät und einem
weiteren im Erwachsenenalter. Der exakte Nachweis eines Melatonindefizites
ist schwierig, da es fast ausschließlich während der Nacht produziert wird und
Licht seine Produktion hemmt. Seine Synthese ist durch einen langsamen Anstieg
mit Spitzenwerten ca. 1-3 h nach Mitternacht und einem danach wieder
einsetzenden Abfall gekennzeichnet. Die Tagesschwankung geht dabei um den Faktor
10-100. Die einfachste Methode zur Messung der Melatoninrhythmik besteht in der
stündlichen Sammlung von Speichelproben während der Nacht. Die physiologische
Funktion von Melatonin liegt u.a. in der Vermittlung von Informationen des
äußeren Tagesrhythmus an das endokrine System. Rezeptoren für Melatonin finden
sich mit hoher Dichte am Sitz der inneren Uhr ( Ncl. suprachiasmaticus). Im
Zusammenspiel zwischen dem Pinealorgan und dem Ncl. suprachiasmaticus werden
viele zirkadiane endokrine und physiologische Prozesse mit der 24-stündigen
Außenrhythmik synchronisiert. Folglich sind die zirkadianen Verläufe von
Melatonin und anderen Hormonen (Prolaktin, LH), zumindest beim Mann, korreliert.
Inwieweit die versiegende Melatonin-Produktion für die Hormondefizite des
älteren Menschen verantwortlich sind, ist derzeit völlig unklar. Da Melatonin
ausschließlich während des Schlafes sezerniert wird, wurde spekuliert, ob das
Hormon den Schlaf steuert. Parallel zum altersbedingten Melatoninabfall nehmen
Schlafstörungen zu. Untersuchungen an alten Männern zeigen, dass durch
abendliche Melatoningaben die Zeit bis zum Einschlafen erheblich verkürzt und
die Schlafdauer verlängert wird, ohne dass es zu einer Veränderung der
Schlafarchitektur kommt. Schließlich werden dem Hormon auch günstige Effekte auf
die Überwindung des "jet-lag" zugesprochen. Eine Melatonineinnahme zur falschen
Tageszeit kann seine schlafinduzierende Wirkung zum falschen Zeitpunkt entfalten
und somit fatale Folgen haben. Daher sollte die Einnahme nur unter ärztlicher
Betreuung erfolgen. Die Substanz hat auch Berühmtheit als "Jungbrunnen"
errungen, da sie sich in der Zellkultur als potentieller Radikalfänger erwiesen
hat. Insbesondere das äußerst schädliche Hydroxy-Radikal, das auch für Schäden
an der DNA verantwortlich ist und Krebs auslösen kann, wird durch Melatonin
in-vitro neutralisiert. Ob diese Eigenschaften des Melatonins auch auf den
Menschen übertragbar sind, ist bislang nicht erwiesen. Die Produktion von
Melatonin wird durch viele Substanzen beeinflusst, (z.B.: Antidepressiva,
Antiphlogistika, Benzodiazepine, Koffein und Alkohol. Helles Licht unterdrückt die
Melatoninsekretion, Betablocker blockieren sie vollständig, Die
Metabolisierung von Melatonin erfolgt in der Leber.
Einen nachgewiesenen Effekt in der Depressionsbehandlung gibt es bisher nicht.
Ob abgesehen vom "jet-lag" Schlafstörungen damit behandelbar sind, ist
strittig. Das Nebenwirkungsprofil ist noch nicht sicher beurteilbar. In
einer Untersuchung waren 4 von 6 Melatoninzubereitungen in den USA mit anderen
Substanzen verunreinigt. Es wird deshalb empfohlen, wenn schon über das Internet
bestellt wird, Produkte größerer Hersteller zu bevorzugen. Die Untersuchung des
Nebenwirkungsrisikos steht mangels Interesse der Industrie erst am Anfang. Die
unkritische und längerfristige Einnahme von Melatonin kann derzeit nicht
empfohlen werden. Andrew Herxheimer and Jim Waterhouse,
The prevention and treatment of jet lag,
BMJ 2003; 326: 296-297.
[Full text]
[PDF]
L.G. Almeida Montes,
M.P. Ontiveros Uribe, J. Cortés Sotres, G. Heinze Martin,
Treatment of primary insomnia with
melatonin: a double-blind, placebo-controlled, crossover study
J Psychiatry Neurosci 2003;28(3):191-6.[abstract
/ résumé in HTML / full text in PDF]
Gingko
Besonders in Zeiten vor den Gesundheitsreformen der letzten 10 Jahre gehörten
Ginkopräparate zu den am häufigsten verordneten Medikamenten in Deutschland.
Dies betraf immer auch die leichten depressiven Syndrome mit subjektiven Hirn-
Leistungseinschränkungen. Auch heute noch ist der Markt für Ginkopräparate
riesig. Die positiven Wirkungen der Präparate sollen vor allem im Bereich der
geistigen Leistungsfähigkeit auch bei gesunden Menschen liegen. Die bisherige
Studienlage zu Gingko in der Behandlung von Alzheimerdemenz ist sehr
widersprüchlich. Ein sicherer Nachweis der Wirksamkeit fehlt. Größere Studien
bei Tinnitus- Patienten sahen ebenfalls keine positiven Effekt. Amerikanische
Wissenschaftler sind nun in einer sehr ausführlichen Studie an 200 gesunde
Menschen über 60 der Frage nachgegangen ob Gingko bei Gesunden das Gedächtnis
und die geistige Leistungsfähigkeit verbessert. In der 6 wöchigen Studie zeigte
Ginko im Vergleich zu Placebo keinerlei Verbesserung in neuropsychologischen
Standardtests für die Lernfähigkeit, das Gedächtnis, und die Aufmerksamkeit.
Auch das Konzentrationsvermögen und die Fähigkeit zu Benennen wurden nicht
gebessert. Auch in ihrer eigenen Einschätzung zeigten die Betroffenen keine
Verbesserung die sich nicht auch in der Placebogruppe zeigte. Ebenso war
zwischen Placebo und Gingko kein Unterschied in der Einschätzung der
Leistungsfähigkeit durch Freude oder Ehepartner. Die Autoren schließen aus der
Untersuchung, dass Gingko im Gegensatz zur Werbung keinen Profit für die
geistige Leistungsfähigkeit bei Gesunden bewirkt. Auch andere neuere
Untersuchungen hatten den versprochenen Effekt auf die geistige
Leistungsfähigkeit nicht nachweisen können. Oft vergessen wird, dass Gingko
durchaus einen gewissen "blutverdünnenden" Effekt hat. Allgemein wird deshalb
empfohlen, Gingkopräparate 36 Stunden vor Operationen abzusetzen. Auch eine
Hirnblutung wird damit in Verbindung gebracht. Gingko ist in höheren Dosen
neurotoxisch und kann epileptische Anfälle, Durchfall und Erbrechen provozieren.
Hohe Serumspiegel von 4-Metoxypyridoxin wurden dabei beschrieben,
Pyridoxalphosphat (2 mg/kg) kann die Anfälle möglicherweise unterbrechen.
Komatöse Zustände in Kombination mit Antidepressiva wurden beschrieben.
Fessenden JM, Wittenborn W, Clarke L. Gingko biloba: a case report of herbal
medicine and bleeding postoperatively from a laparoscopic cholecystectomy.Am
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Kajiyama Y, Fujii K, Takeuchi H, Manabe Y.Ginkgo seed poisoning. Pediatrics
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Drew S, Davies E.Effectiveness of Ginkgo biloba in treating tinnitus: double
blind, placebo controlled trial.BMJ. 2001 Jan 13;322(7278):73.
Bitte beachten Sie zu diesem Thema auch die
Webseiten von Quackwatch um nicht Internetbetrügern auf den Leim zu gehen.
Stellungnahme der Australasian
Society of Clinical Immunology or ASCIA publiziert und ist im Volltext im
Internet abrufbar. Position statement published in the Medical Journal of
Australia zum Vegatest und der Elektroakupunktur nach Voll (MJA 1999;
155:113-114)
http://www.mja.com.au/public/guides/vega/vega.html.
Phytopharmaka - vor
Operationen rechtzeitig absetzen
Pflanzliche Arzneimittelzubereitungen werden sehr breit verwendet und von vielen
Patienten auch vor einer notwendigen Operation weiter eingenommen. Die damit
verbundenen, möglichen Komplikationen sind Inhalt einer im »Journal of the
American Medical Association« veröffentlichten Studie.
Die daraus entnommene Übersicht zeigt acht häufig verwendete Pflanzendrogen,
deren Nebenwirkungen bzw. Arzneimittel-Interaktionen und die empfohlenen
Absetzzeiträume vor planbaren Operationen:
Phytopharmakon |
Mögliche perioperative Probleme |
Absetzen
vor Operationen |
Baldrian |
Einfluss auf die Anästhesiedauer |
Keine spezielle Zeitangabe |
Echinacea |
Allergische Reaktionen, Wirkungsminderung von
Immunsuppressiva |
Keine spezielle Zeitangabe |
Ephedra |
Tachycardie, Hypertonie, Risiko einer hämodynamischen
Instabilität, ventrikuläre Arrhythmien bei Verwendung von Halothan |
Mindestens 24 Stunden |
Ginkgo |
Erhöhtes Blutungsrisiko |
Mindestens 36 St. |
Ginseng |
Hypoglykämie, erhöhtes Blutungsrisiko |
Mindestens 7 Tage |
Johanniskraut |
Induktion von Cytochrom P450,
Wechselwirkung mit vielen Arzneimitteln |
Mindestens 5 Tage |
Kava-Kava |
Wirkungsverstärkung von Anästhetika |
Mindestens 24 St. |
Knoblauch |
Erhöhtes Blutungsrisiko |
Mindestens 7 Tage |
Patienten selbst ist oft nicht bewusst, dass auch pflanzliche
Präparate Wirkstoffe enthalten, die Nebenwirkungen bzw.
Arzneimittelinteraktionen hervorrufen können. Ärzte und Apotheker sollten daher
die Einnahme von Phytopharmaka explizit ansprechen. Quelle
Arzneimittelinfo »Rote Hand« Nr. 1 - April 2002 •
Zitat: Ärzte Zeitung, 17.01.2001 "Die US-Regierung erließ zu
Jahresbeginn eine Internet-Warnung an Patienten, nachdem mehrere Todesfälle,
bedingt durch falsche Internet-Therapien, bekannt geworden waren. Die
amerikanische Federal Trade Comision (FTC) identifizierte mehr als 800 dubiose
Websites, auf denen riskante Arzneimittel und/ oder Heilmethoden angeboten
werden. Mehrere Website-Betreiber werden in den USA inzwischen strafrechtlich
verfolgt, weil sie auf ihren Internetseiten Patienten falsche Hoffnungen auf
Heilung machen. Versprochen werden laut FTC unter anderem Heilungen für
Patienten mit Krebs, AIDS, Multiple Sklerose, Herz- und Kreislaufleiden sowie
Arthritis.Die FTC zitierte diverse, haarsträubende Einzelfälle." "Nach Angaben
des Londoner Gesundheitsministerium tummeln sich vor allem auf dem Gebiet der
Alternativmedizin "beängstigend viele schwarze Schafe im Cyberspace". Dubiose
Unternehmer böten verwirrten Patienten Magneten, Bio-Resonanz-Therapien und
andere zweifelhafte Hilfen an. Eine Ministeriumssprecherin: "Das ist ein sehr
ernstes Problem. Wir raten Patienten dringend, immer erst einen Apotheker oder
Arzt aufzusuchen.""
Siehe auch die Warnung im BMJ, Fred Charatan Websites violate
US laws banning treatment claims BMJ 2001; 323: 827b.
[Full text]:
Between October and December 2000 Dr Bonakdar and his colleagues conducted an
internet search using the terms "herb" and "cancer" and identified 61
functioning websites. Of these, 34 were commercialOf the commercial websites,
92% claimed that a supplement could prevent cancer; 89% claimed that a
supplement could be used to treat cancer; and 58% referred to the supplement as
a cure for cancer. Most of the commercial websites used patients' testimonials,
but less than 40% recommended that users should consult their doctor. Only about
a third carried warnings in line with the dietary supplement act. Commercial
sites mentioned research with references 31% of the time, compared with 93% of
the time by non-commercial websites. Diese Warnung
macht klar, es geht um eine Geschäft mit falschen Hoffnungen bei verzweifelten
Menschen. Nach einer neuen Studie in Jama machen 81% der Seiten die
für Naturheilmittel im Internet werben Aussagen zum Nutzen der Präparate, davon
die Hälfte zu einem medizinischen Wert, also zur Behandlung, Prävention,
Diagnose oder Heilung bestimmter Krankheiten. Nur 52 Prozent dieser Seiten
enthielten den von der Regierung vorgesehen "Disclaimer". Er besagt, dass die
aufgestellten Aussagen zum Nutzen der Medikamente nicht von der
Arzneimittelbehörde untersucht worden seien.
Charles A. Morris; Jerry Avorn
Internet Marketing of Herbal
Products JAMA.
2003;290:1505-1509.
ABSTRACT |
FULL TEXT |
PDF
Andere Übersichten:
O'Hara M,
Kiefer D, Farrell K, et al.A review of 12 commonly used medicinal herbs.Arch
Fam Med.1998;7:523-536.ABSTRACT
| FULL
TEXT | PDF
| MEDLINE
Alternative
Therapien der
Depression bei
Kindern und
Jugendlichen
Bei Kindern und
Jugendlichen
ist außer für
Fluoxetin kein
eindeutige
Wirkung für
Antidepressiva
nachgewiesen.
Da auch
Psychotherapien
oft nur eine
begrenzte
Wirkung haben,
stellt sich die
Frage ob hier
alternative
Therapien
sinnvoll sind.
Das
australische
Ärzteblatt
veröffentlicht
hierzu im
Oktober 2006
eine
Metaanalyse.
Als einzige
Maßnahme mit
eingeschränkter
aber
nachgewiesener
Wirksamkeit
ergab sich nach
dieser
Metaanalyse
eine positive
Wirkung für die
Lichttherapie
bei der
saisonal
abhängigen
Depression bei
Kindern und
Jugendlichen.
Alle anderen
Therapieverfahren
wie
Gutamin,
S-Adenosylmethionin,
Johanniskraut,
Vitamin C,
Omega-3 Fettsäuren,
Massage,
Kunsttherapie,
Bibliotherapie,
Ablenkung,
Sport,
Entspannungsverfahren
oder
Schlafentzug
sind entweder
nicht wirksam
oder nicht
ausreichend bei
Kindern und
Jugendlichen
untersucht.
(MJA
2006;
185
(7):
368-372)
Auch dort wo Patientinnen wegen rein körperlicher Erkrankungen alternative
Therapien einsetzen, scheint der Hintergrund für den zusätzlichen Einsatz
alternativer Behandlungsmethoden häufig die begleitenden psychische Störung zu
sein. In einer Studie an Brustkrebspatienten zeigte sich beispielsweise, dass
besonders die zu zusätzlichen alternativen Heilmethoden griffen, die depressiv
und ängstlich waren und eine geringe sexuelle Zufriedenheit hatten. (Holland
N Engl J Med
1999;340:1757-1759. )
Andere Untersuchungen kommen zu ähnlichen Ergebnissen. Alternative
Behandlungsmethoden, sind oft ein scheinbar unverfänglicher Ersatz für den
Psychotherapeuten oder den Facharzt für Psychiatrie, auch und oft gerade dann
wenn dies "weit von sich" gewiesen wird. Hinsichtlich der diesbezüglichen
Effektivität sind allerdings bei dieser Behandlungsalternative weiter Zweifel
angebracht. Die Grenze zwischen Alternativmedizin und Glauben ist oft fließend,
in manchem Kontext kann man auch Religion als Alternativmedizin ansehen. Bei
Religion handelt es sich dabei sogar um eine der wirksamsten Varianten der
Alternativmedizin, was allerdings nicht ausschließt, dass auch hier erhebliche
Nebenwirkungen entstehen können.
L. L. Barnes
Stimmen zum Thema "Physicians and
the Changing Medical Marketplace"
- Ackermann
et al.
Garlic Shows Promise for Improving Some Cardiovascular Risk Factors
Arch
Intern Med 2001;161:813-824.
ABSTRACT |
FULL TEXT
- Ang-Lee
et al.
Herbal Medicines and Perioperative Care
JAMA
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- Bair et
al. Ethnic
Differences in Use of Complementary and Alternative Medicine at Midlife:
Longitudinal Results From SWAN Participants
Am J Public
Health 2002;92:1832-1840.
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- Baldwin
et al. A
Profile of Military Veterans in the Southwestern United States Who Use
Complementary and Alternative Medicine: Implications for Integrated Care
Arch Intern Med
2002;162:1697-1704.
ABSTRACT |
FULL TEXT
- Barnes et al.
Spirituality,
Religion, and Pediatrics: Intersecting Worlds of Healing
Pediatrics
2000;106:899-908.
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FULL TEXT
- Bell et al.
Integrative
Medicine and Systemic Outcomes Research: Issues in the Emergence of a New
Model for Primary Health Care
Arch Intern Med 2002;162:133-140.
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- Benbadis
et al. When
drugs don't work: An algorithmic approach to medically intractable epilepsy
Neurology 2000;55:1780-1784.
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FULL TEXT
- Berman et al.
Use and
Referral Patterns for 22 Complementary and Alternative Medical Therapies by
Members of the American College of Rheumatology: Results of a National Survey
Arch Intern Med 2002;162:766-770.
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FULL TEXT
- Betz et al.
Use of
Herbal Medications Before Surgery
JAMA
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-
Beyerstein
Alternative Medicine and Common Errors of Reasoning
Acad Med
2001;76:230-237.
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- Blanck et al.
Use of
Nonprescription Weight Loss Products: Results From a Multistate Survey
JAMA
2001;286:930-935.
ABSTRACT |
FULL TEXT
- Bodeker and Kronenberg
A Public
Health Agenda for Traditional, Complementary, and Alternative Medicine
Am J
Public Health 2002;92:1582-1591.
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- Bodenheimer
Physicians
and the Changing Medical Marketplace
N Engl J Med
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- Boon et
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Complementary/Alternative Medicine by Breast Cancer Survivors in Ontario:
Prevalence and Perceptions
J Clin Oncol 2000;18:2515-2521.ABSTRACT
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- Brokaw et al.
The Teaching
of Complementary and Alternative Medicine in U.S. Medical Schools: A Survey of
Course Directors
Acad Med 2002;77:876-881.ABSTRACT
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- Burge and Albright
Use of
Complementary and Alternative Medicine Among Family Practice Patients in South
Texas
Am J Public Health
2002;92:1614-1616.
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- Burstein
Discussing
Complementary Therapies With Cancer Patients: What Should We Be Talking About?
J Clin Oncol 2000;18:2501-2504.
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- Burstein et al.
Use of Alternative Medicine by Women with Early-Stage Breast Cancer
N Engl
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FULL TEXT
- Bussing et al.
Use of
Complementary and Alternative Medicine for Symptoms of Attention-Deficit
Hyperactivity Disorder
PS 2002;53:1096-1102.
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- Campbell
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Chiropractors and Vaccination: A Historical Perspective
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Medical
School Courses in Alternative Medicine
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- Cassileth
Complementary and Alternative Cancer Medicine
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- Cheng
Ask patients
which herbal drugs they smoke as well as eat
eWJM
2000;172:82-82.
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- Cherkin et al.
Randomized
Trial Comparing Traditional Chinese Medical Acupuncture, Therapeutic Massage,
and Self-care Education for Chronic Low Back Pain
Arch Intern Med
2001;161:1081-1088.
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- Cohen et al.
Complementary and Alternative Medicine (CAM) Use by Older Adults: A Comparison
of Self-Report and Physician Chart Documentation
J Gerontol A
Biol Sci Med Sci 2002;57:M223-227.
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- Collacott et al.
Bipolar
Permanent Magnets for the Treatment of Chronic Low Back Pain: A Pilot Study
JAMA 2000;283:1322-1325.
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FULL TEXT
- Committee
on Children With Disabilities
Counseling Families Who Choose Complementary
and Alternative Medicine for Their Child With Chronic Illness or Disability
Pediatrics 2001;107:598-601.
ABSTRACT
|
FULL TEXT
- Committee on Pediatric
Workforce
Scope of Practice Issues in the Delivery of Pediatric Health Care
Pediatrics 2003;111:426-435.
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- Corbin Winslow and
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Physicians Want Education About Complementary and Alternative Medicine to
Enhance Communication With Their Patients
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Complication From Neurocranial Restructuring: Nasal Septum Fracture
Arch
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Equivalence Trials and Alternative Medicine xArch
Otolaryngol Head Neck Surg 2003;129:403-404.
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Herbal
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Spiders, and Astrology: Predilections and Predictions
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Bronchoscopy: A Complementary Approach to Routine Analgesia
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Complementary and Alternative Medicine Use Among Women With Breast Cancer
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Complementary Medicine Use among Women Enrolled in a Genetic Testing Program
Cancer Epidemiol Biomarkers Prev
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Unconventional Cancer Therapies : What We Need Is Rigorous Research, Not
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Chest 2000;117:307-308.
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Is Massage
Useful in the Management of Diabetes? A Systematic Review
Diabetes Spectr
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Acupuncture
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Rheumatology
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ABSTRACT |
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International Efforts Spotlight Traditional, Complementary, and Alternative
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Use of
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J Gerontol A
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Alternative
Medicine Meets Science
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An Even
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JAMA
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- Fugh-Berman, Adriane and Jerry M. Cott Dietary Supplements and Natural
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[Full
Text]
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Echinacea and Truth in Labeling
Arch Intern Med
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Arch Intern Med
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Dietary
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Stage Shift
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Energy
Therapies and Diabetes Mellitus
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Making a
diagnosis of herbal-related toxic hepatitis
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- Haller
We should
always ask our patients about unconventional treatments
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- Halsted
Dietary
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Am. J. Clin.
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The Changing
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Herbal
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- Holland
Use of
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Randomized Trial of Black Cohosh for the Treatment of Hot Flashes Among Women
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- Jonas
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Use of
alternative products: where's the beef?
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FULL TEXT
- Mahady
Global
Harmonization of Herbal Health Claims
J. Nutr.
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ABSTRACT
|
FULL TEXT
- Mainous III et al.
Fragmentation of Patient Care Between Chiropractors and Family Physicians
Arch Fam Med 2000;9:446-450.
ABSTRACT |
FULL TEXT
- Manore
Effect of
physical activity on thiamine, riboflavin, and vitamin B-6 requirements
Am. J.
Clin. Nutr. 2000;72:598S-606.
ABSTRACT
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FULL TEXT
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Complementary and Alternative Medicine Use in Canada and the United States
Am J Public Health
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FULL TEXT
- Nahin and
Straus
Research into complementary and alternative medicine: problems and potential
BMJ 2001;322:161-164.
FULL TEXT
- Obstbaum
Clinical
Standards for Alternative Medicine
Arch Ophthalmol
2000;118:122-122.
FULL TEXT
- O'Connell
Complementary and Integrative Medicine: Emerging Therapies for Diabetes, Part
2: Preface
Diabetes Spectr 2001;14:196-197.FULL
TEXT
- O'Mathuna
The best of
both approaches: The role of science in complementary and alternative medicine
EMBO Reports 2001;2:1054-1057.FULL
TEXT
- Ong et
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Status of People Using Complementary and Alternative Medical Practitioner
Services in 4 English Counties
Am J Public Health 2002;92:1653-1656.
ABSTRACT |
FULL TEXT
- Owen et
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doctors respond to patients' increasing interest in complementary and
alternative medicine? Commentary: Special study modules and complementary and
alternative medicine{---}the Glasgow experience
BMJ
2001;322:154-158.
FULL TEXT
- Padilla et al.
Use of
Curanderismo in a Public Health Care System
Arch Intern Med
2001;161:1336-1340.
ABSTRACT |
FULL TEXT
- Paltiel et al.
Determinants of the Use of Complementary Therapies by Patients With Cancer
J Clin Oncol
2001;19:2439-2448.
ABSTRACT |
FULL TEXT
- Penson et al.
Complementary, Alternative, Integrative, or Unconventional Medicine?
Oncologist 2001;6:463-473.
ABSTRACT |
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- Petrie and Wessely
Modern
worries, new technology, and medicine
BMJ
2002;324:690-691.
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- Petty and Katz
The
Scientific Review of Alternative Medicine
JAMA
1999;282:1682-1683.FULL
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- Pincus
The Future
of Behavioral Health and Primary Care: Drowning in the Mainstream or Left on
the Bank?
Psychosomatics 2003;44:1-11.
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- Pribitkin and Boger
Herbal
Therapy: What Every Facial Plastic Surgeon Must Know
Arch Facial Plast Surg 2001;3:127-132.
ABSTRACT |
FULL TEXT
- Rafferty et al.
Prevalence
of Complementary and Alternative Medicine Use: State-Specific Estimates From
the 2001 Behavioral Risk Factor Surveillance System
Am J Public Health 2002;92:1598-1600.
FULL TEXT
- Raguram et al.
Traditional community resources for mental health: a report of temple healing
from India
BMJ 2002;325:38-40.
FULL TEXT
- Rajendran et al.
The use of
alternative therapies by patients with Parkinson's disease
Neurology
2001;57:790-794.
ABSTRACT |
FULL TEXT
- Rees and
Weil
Integrated medicine
BMJ 2001;322:119-120.
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- Reznik et al.
Use of
Complementary Therapy by Adolescents With Asthma
Arch Pediatr
Adolesc Med 2002;156:1042-1044.
ABSTRACT |
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- Rhee et al.
Prevalence
of the use of complementary and alternative medicine for glaucoma
Ophthalmology 2002;109:438-443.
ABSTRACT |
FULL TEXT
- Rice
Mind-Body
Interventions
Diabetes Spectr 2001;14:213-217.
ABSTRACT |
FULL TEXT
-
Richardson et al.
Complementary/Alternative Medicine Use in a
Comprehensive Cancer Center and the Implications for Oncology
J Clin Oncol
2000;18:2505-2514.
ABSTRACT
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FULL TEXT
-
Richardson
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Promising but Challenging
J Clin Oncol 1999;17:38-43.
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- Ritter et al.
The Herbal
History of Digitalis: Lessons for Alternative Medicine
JAMA 2000;283:884-886.
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- Ritter et al.
The Variable
Effects of Whole-Leaf Digitalis Is a Paradigm of the Glycemic Effects of
Ginseng
Arch Intern Med
2000;160:3330-3331.
FULL TEXT
- Sanders et al.
Use of
Complementary and Alternative Medical Therapies Among Children With Special
Health Care Needs in Southern Arizona
Pediatrics
2003;111:584-587.
ABSTRACT |
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- Schwarz
et al. Acute
disseminated encephalomyelitis after parenteral therapy with herbal extracts:
a report of two cases
J. Neurol. Neurosurg. Psychiatry
2000;69:516-518.
ABSTRACT
|
FULL TEXT
- Shane-McWhorter and Geil
Interactions
Between Complementary Therapies or Nutrition Supplements and Conventional
Medications
Diabetes Spectr 2002;15:262-266.
ABSTRACT |
FULL TEXT
- Shapira et al.
Short-term
Acupuncture Therapy Is of No Benefit in Patients With Moderate Persistent
Asthma
Chest 2002;121:1396-1400.
ABSTRACT |
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- Sikorsk and Peters
Researching
Alternatives
JAMA 1998;280:1631-1631.
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- Singer
Alternative
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Acad Emerg Med 2001;8:65-67.
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- Smith and Carber
Chiropractic
Health Care in Health Professional Shortage Areas in the United States
Am J
Public Health 2002;92:2001-2009.
ABSTRACT |
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- Snyderman and Weil
Integrative
Medicine: Bringing Medicine Back to Its Roots
Arch Intern Med
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- Spiegel
A
43-Year-Old Woman Coping With Cancer
JAMA
1999;282:371-378.
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- Steinberg
and Beal
Homeopathy and Women's Health Care
J Obstet
Gynecol Neonatal Nurs 2003;32:207-214.
ABSTRACT
|
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- Stener-Victorin et al.
Alternative
treatments in reproductive medicine: much ado about nothing: Acupuncture--a
method of treatment in reproductive medicine: lack of evidence of an effect
does not equal evidence of the lack of an effect
Hum Reprod
2002;17:1942-1946.
ABSTRACT |
FULL TEXT
- Swanson
Suggested
guidelines for articles about botanical dietary supplements
Am. J. Clin.
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ABSTRACT |
FULL TEXT
- Towle et
al.
Framework for teaching and learning informed shared decision making •
Commentary: Competencies for informed shared decision making • Commentary:
Proposals based on too many assumptions
BMJ 1999;319:766-771.FULL
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- Trachtenberg
Alternative
Therapies and Public Health: Crisis or Opportunity?
Am J Public Health 2002;92:1566-1567.
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- Tseng et
al. Choanal
Atresia: An Unusual Serious Complication of Complementary and Alternative
Medical Treatment
Arch Otolaryngol Head Neck Surg
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ABSTRACT
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- Tsuboi and Tsuboi
Retinal and
Cerebral Artery Embolism After ""Shiatsu"" on the Neck
Stroke
2001;32:2441-2441.
FULL TEXT
- Van Ness and Larson
Religion,
Senescence, and Mental Health: The End of Life Is Not the End of Hope
AJGP
2002;10:386-397.
ABSTRACT |
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- Varon et al.
Acupuncture
for Asthma: Fact or Fiction?
Chest 2002;121:1387-1388.
FULL TEXT
- Vuksan et al.
American
Ginseng (Panax quinquefolius L) Reduces Postprandial Glycemia in Nondiabetic
Subjects and Subjects With Type 2 Diabetes Mellitus
Arch Intern Med
2000;160:1009-1013.
ABSTRACT |
FULL TEXT
- Vuksan et al.
American
ginseng (Panax quinquefolius L.) attenuates postprandial glycemia in a
time-dependent but not dose-dependent manner in healthy individuals
Am. J.
Clin. Nutr. 2001;73:753-758.
ABSTRACT |
FULL TEXT
- Vuksan et al.
Konjac-Mannan and American Ginsing: Emerging Alternative Therapies for Type 2
Diabetes Mellitus
J Am Coll Nutr 2001;20:370S-380.ABSTRACT
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FULL TEXT
- Waldstein et al.
Teaching
Psychosomatic (Biopsychosocial) Medicine in United States Medical Schools:
Survey Findings
Psychosom Med 2001;63:335-343.
ABSTRACT |
FULL TEXT
- Wardell
Review:
evidence is incomplete on the benefits and risks of commonly used herbal
medicines
Evid Based Nurs 2002;5:80-80.
FULL TEXT
- Wardell
Women with
breast cancer decided whether to use complementary/alternative medicine
through a process of discovery and investigation
Evid Based Nurs
2000;3:63-63.
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- Wargovich et al.
Herbals,
Cancer Prevention and Health
J. Nutr. 2001;131:3034S-3036.
ABSTRACT |
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- Weiss et
al. Use,
Understanding, and Beliefs about Complementary and Alternative Medicines among
Emergency Department Patients
Acad Emerg Med 2001;8:41-47.
ABSTRACT
|
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- White et
al.
Electroanalgesia: Its Role in Acute and Chronic Pain Management
Anesth
Analg 2001;92:505-513.
ABSTRACT
|
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- White
PC-SPES-A
Lesson for Future Dietary Supplement Research
J Natl Cancer Inst 2002;94:1261-1262.
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- Wilson
The Desktop
Guide to Complementary and Alternative Medicine: An Evidence-Based Approach
Evid Based Med 2002;7:72-72.
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- Wolsko et al.
Insurance Coverage, Medical Conditions, and Visits to Alternative Medicine
Providers: Results of a National Survey
Arch Intern Med
2002;162:281-287.
ABSTRACT |
FULL TEXT
- Wong
Educating
med students about alternative therapies
Can Med Assoc J
1999;161:128-129.
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- Yamey
Can
complementary medicine be evidence-based ?
eWJM
2000;173:4-5.
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- Yeh et
al.
Systematic Review of Herbs and Dietary Supplements for Glycemic Control in
Diabetes
Diabetes Care 2003;26:1277-1294.
ABSTRACT
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- Yeh et al.
Use of
Complementary and Alternative Medicine Among Persons With Diabetes Mellitus:
Results of a National Survey
Am J Public Health
2002;92:1648-1652.
ABSTRACT |
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- Zelenock and Zambricki
The Health
Care Crisis: Impact on Surgery in the Community Hospital Setting
Arch
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ABSTRACT |
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- Charles A. Morris; Jerry Avorn
Internet Marketing of Herbal
Products JAMA.
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ABSTRACT |
FULL TEXT |
PDF
- John S. Markowitz; Jennifer L.
Donovan; C. Lindsay DeVane; Robin M. Taylor; Ying Ruan; Jun-Sheng Wang;
Kenneth D. Chavin
Effect of St John's Wort on Drug
Metabolism by Induction of Cytochrome P450 3A4 Enzyme
JAMA. 2003;290:1500-1504.
ABSTRACT |
FULL TEXT |
PDF
- John S. Markowitz; Jennifer L.
Donovan; C. Lindsay DeVane; Robin M. Taylor; Ying Ruan; Jun-Sheng Wang;
Kenneth D. Chavin
Effect of St John's Wort on Drug
Metabolism by Induction of Cytochrome P450 3A4 Enzyme
JAMA. 2003;290:1500-1504.
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-
J. W
Williams
Jr and
T.
Holsinger
St
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for
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May 14, 2005;
330(7500):
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[Full
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-
KLAUS
LINDE,
MICHAEL
BERNER,
MATTHIAS
EGGER,
and
CYNTHIA
MULROW
St
John's
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depression:
Meta-analysis
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randomised
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Br J
Psychiatry
2005
186:
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[Abstract]
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Text,
-
E. Ernst
The
Risk-Benefit
Profile
of
Commonly
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Herbal
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Ginkgo,
St.
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Ginseng,
Echinacea,
Saw
Palmetto,
and Kava
Ann
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Med,
January 1, 2002;
136(1):
42 - 53.
[Abstract]
[Full
Text]
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-
K. Linde
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Willich
How
objective
are
systematic
reviews?
Differences
between
reviews
on
complementary
medicine
J. R.
Soc.
Med.,
January 1, 2003;
96(1):
17 - 22.
[Abstract]
[Full
Text]
[PDF]
-
A. White
and E.
Ernst
Pitfalls
in
conducting
systematic
reviews
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acupuncture
Rheumatology,
October 1, 2003;
42(10):
1271 -
1272.
[Full
Text]
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-
W. B.
Jonas,
T. J.
Kaptchuk,
and K.
Linde A
Critical
Overview
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Homeopathy
Ann
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Med,
March 4, 2003;
138(5):
393 -
399.
[Abstract]
[Full
Text]
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-
Anthony F
Jorm,
Nicholas B
Allen,
Colin P
O'Donnell,
Ruth A
Parslow,
Rosemary
Purcell and
Amy J
Morgan,
Effectiveness
of
complementary
and
self-help
treatments
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MJA 2006;
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Clauson KA, Santamarina ML, Rutledge JC.
Clinically relevant safety issues associated with St. John's wort product
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BMC Complement Altern Med. 2008 Jul 17;8:42.
 |
Anschrift des Verfassers: (Praxisadresse) |
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Karl C. Mayer |
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Bergheimerstraße 56a |
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69115 Heidelberg |
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