Essstörungen
Zu Übergewicht siehe dort

Wenn Sie mehr als einer der folgenden Fragen
zustimmen, sind Sie auf dieser Seite auf jeden Fall richtig, denn dann ist
es sehr wahrscheinlich, dass Sie eine Essstörung haben.
-
Ist Ihnen häufig schlecht oder übel oder führen Sie
dies herbei weil Sie sich als übermäßig fett oder vollgefressen empfinden?
-
Befürchten Sie, dass Sie die Kontrolle über Ihr
Essverhalten und darüber wie viel Sie essen verloren haben?
-
haben Sie in den letzten 3 Monaten mehr als 6 kg
abgenommen,
-
sind Sie überzeugt, dass sie zu dick sind, obwohl
andere sagen Sie sind zu schlank oder dünn
-
Bestimmt Essen Ihr Leben
Psychosomatische Essstörungen sind Anorexia
nervosa (Anorexie, Magersucht) und Bulimia nervosa (Bulimie,
Ess-Brech-Sucht "Ochsenhunger") Gemeinsam ist beiden
Krankheiten, dass bei den Betroffenen eine extreme Angst vor einer
Gewichtszunahme in Verbindung mit einem gestörten Körperbild besteht.
Beide Formen kommen überwiegend bei Mädchen und jungen Frauen vor, der
Anteil männlicher Patienten liegt bei 5 bis 10 % nimmt aber zu. Von
einer Anorexia nervosa sind etwa 0,5%- 1,5% der jungen Frauen betroffen, von
einer Bulimia nervosa sind etwa 1.3% der Frauen und 0,2% der Männer
betroffen, wobei bulimisches Essverhalten ohne dass das Vollbild der Störung
vorhanden ist, 5x häufiger ist. In den USA sind Weiße deutlich
häufiger von Bulimie und Anorexie betroffen als Schwarze. Es handelt
sich damit um sehr häufige psychische Störungen. Zwischen
beiden Erkrankungen gibt es fließende Übergänge. Sowohl für Anorexie als
auch für Bulimie zeigt sich in den letzten zwei Jahrzehnten eine Zunahme der
Erkrankungshäufigkeit. Am J Psychiatry,
July 1, 2003; 160(7): 1326 - 1331.
[Abstract], Am J Psychiatry, December 1, 2007; 164(12): 1805 - 1810.
[Full Text erst Ende 2009 frei]
Anorexien sind seit dem 17. Jahrhundert bekannt und
beschrieben. Sie kommen soweit bekannt in jeder Kultur und in jedem
Jahrhundert vor. In manchen Kulturen sind Essstörungen aber auch heute noch
selten. So kommen Anorexien auf der karibischen Insel Curaçao bei den der
farbigen Bevölkerung fast nicht vor. Manche Autoren gehen aber davon aus,
dass die Zunahme der Essstörungen in unserer Gesellschaft, überwiegend
darauf zurückgehe, dass sie mehr beachtet und häufiger diagnostiziert
werden. Oft sind schon bei den Säuglingen Störungen im Essverhalten
vorhanden gewesen. Ängstliche Mädchen mit perfektionistischen
Persönlichkeitszügen scheinen besonders gefährdet. Niedriges
Selbstwertgefühl und eine überdurchschnittliche Abhängigkeit von den
Beurteilungen durch andere Menschen scheint anfälliger für Essstörungen zu
machen. Menschen in deren Familien depressive
Störungen, Alkoholismus oder Fettsucht vorkommen, haben ein erhöhtes Risiko
an einer Essstörung zu erkranken. Zumindest dann, wenn
die Störung vorhanden ist, bestehen Veränderungen im Serotoninstoffwechsel
im Gehirn der Betroffenen. Ob dies Ursache oder Auswirkung ist, ist noch
nicht geklärt. Ob kulturspezifische Faktoren mit auslösend sind, ist
strittig, da wie oben aufgeführt, die Störung in jeder Kultur vorkommt.
Kulturspezifische Faktoren sollen jedoch die Auftretenshäufigkeit erhöhen.
Vorbeugende Maßnahmen, wie zeitige Intervention, wenn junge Frauen sich
besonders viele Gedanken über ihr Gewicht und ihren Körper machen, sind
wirksam. Frühgeborene mit niedrigem Geburtsgewicht sollen ein erhöhtes
Risiko haben. Genetische Faktoren sollen nach manchen Studien 33% -
84% der Auftretenswahrscheinlichkeit erklären.
(J Psychiatry Neurosci 2005;30(5)
Am J Hum Genet 72(1):200-207.
Abstract Am J Hum Genet 70(3):787-792
Abstract Am J Psychiatry, April 1, 2005; 162(4):
748 - 752.
[Abstract] Arch Gen Psychiatry, August 1, 2006; 63(8): 881 - 888.
[Abstract]
Als Ursache der Zunahme in den letzten Jahrzehnten gelten
- nicht unwidersprochen- in erster Linie gesellschaftliche
Faktoren.
Der
perfekte
Körper
erfährt
in den
Medien
immer
größere
Aufmerksamkeit,
alle
erdenklichen
Schönheitsoperationen
füllen
das
Nachmittagsprogramm
im
Fernsehen,
Fitnesstraining,
Aerobic
und
Diäten
haben
eine
Bedeutung
erlangt,
die
nur
noch
damit
erklärbar
ist,
dass
der
perfekte
Körper
ein
Statussymbol
geworden
ist,
das
viele
andere
konventionelle
Statussymbole
in den
Schatten
stellt.
Statistiken
sagen,
dass
Übergewichtige
häufig
unterhalb
ihres
bisherigen
Sozialstatus
heiraten,
dies
gilt
besonders
für
Frauen. So hat das in unserer Gesellschaft geltende und von allen Medien
propagierte, teilweise sehr übertriebene Schlankheitsideal zu einer
ausgeprägten Beeinflussung des Essverhaltens speziell der weiblichen
Bevölkerung geführt. Erfolg und Karriere werden in unserer Gesellschaft
gleichgesetzt mit Schlanksein. Schlank ist gleich schön, und wer schön ist,
ist auch erfolgreich. Beide Erkrankungen kommen überwiegend in den
westlichen Überflussgesellschaften bei jungen Frauen vor. Beide Erkrankungen
können lebensbedrohlich sein und sind im zunehmen begriffen. Etwa 5 bis 10%
der postpubertären Mädchen weisen eine Essstörung auf. 0,7% aller
heranwachsenden Frauen leiden an einer Anorexie, 1-2% an einer Bulimie. Eine
besondere Bedeutung kommt dabei möglicherweise der Sexualisierung im
Selbstbild junger Frauen zu. Wenn Medien und Werbung eine Wertvorstellung
implizieren, bei der sexuelle Attraktivität von jungen Frauen vor deren
anderen Eigenschaften rangiert, führt dies zu einem negativen Einfluss auf
die intellektuelle Entwicklung, körperliche und seelische Gesundheit und die
gesunde sexuelle Entwicklung. Diese Sexualisierung unterminiert das
Selbstbewusstsein und das Wohlgefühl im eigenen Körper, führt zu
Selbstwertproblemen, Scham und Angst. So werden Essstörungen, Ängste und
Depressionen besonders bei den heranwachsenden jungen Frauen gefördert.
Stellungnahme der American Psychological Association zur
Sexualisierung von Mädchen und jungen Frauen Inzwischen hat sogar
die Modewelt reagiert, auf vielen Laufstegen sind anorektische Mädchen nicht
mehr erwünscht. Es wird interessant sein, ob dies Auswirkungen auf das
Schönheitsideal allgemein und die Auftretenswahrscheinlichkeit von
Essstörungen hat.
Besonders gefährdet
sind
nach
wie
vor
junge
Frauen
in
unserer
westliche
Welt,
Depressionen,
Drogen
und
Alkoholmissbrauch,
Fettsucht,
übergewichtige
Eltern,
Eltern
die
wenig
Kontakt
mit
ihren
Kindern,
dafür
aber
hohe
Erwartungen
an
diese
haben,
sexueller
Missbrauch,
Diäten
in der
Familie,
niedriges
Selbstwertgefühl,
Perfektionismus,
Angst
oder
Angststörungen,
dick
sein
als
Kind
oder
Jugendliche,
frühe
Regelblutung
- all
diese
Faktoren
vergrößern
das
Risiko.
56 %
der 14
jährigen
Mädchen
(23%
der
Jungen) hat
bereits
Erfahrungen
mit
einer
Diät;
circa
25 %
der
Mädchen
(7%
der
Jungen) haben
schon
mehrfach
Diäten
gemacht.
Befragt
wurden
13-15
jährige
Schüler
von
Förder-,
Haupt-,
Realschulen
und
Gymnasien
im
Rhein-Neckar-Kreis
zwischen
9/2004
und
1/2005(Prof.
Franz
Resch
"Heidelberger
Schulstudie",
Pressekonferenz
zum
29.
Kongress
der
Deutschen
Gesellschaft
für
Kinder-
und
Jugendpsychiatrie,
Psychosomatik
&
Psychotherapie
in
Heidelberg17.03.2005)
Wenn
Kinder
alleine
essen,
junge
Mädchen
die
häufig
Mädchen-
oder
Frauenzeitschriften
lesen
oder
entsprechende
Sendungen
im
Radio
oder
Fernsehen
konsumieren
haben
ein
erhöhtes
Risiko,
das
Risiko
steigt,
auch
wenn
die
Eltern
nicht
verheiratet
sind.
Alleine
essen
bei
Kindern
gilt
als
signifikanter
Risikofaktor,
der
frühzeitig
ein
Problem
signalisieren
kann.
Eine
Vielzahl
von
anderen
Faktoren
spielt
als
Risikofaktor
eine
Rolle,
frühe
Erziehungsschwierigkeiten,
Kinder
mit
schwierigem
Temperament
(insbesondere
zwanghafte
Kinder,
die
gerne
Machtkämpfe
provozieren),
psychische
Störungen
bei
den
Eltern,
Traumatisierungen
(etwa
doppeltes
Risiko,
also
nicht
ausschließliche
Erklärung)
etc.
Der
Kampf
am
Mittagstisch
ums
Essen
mit
Kleinkindern,
allgemein
häufige
unangenehme
Essensituationen
in der
Familie
sind
ein
wesentlicher
Risikofaktor.
Eine
besondere
Rolle
scheint
bei
den
Mädchen
eine
missglückte
Beziehung
zu den
Vätern
zu
spielen.
Mangelnde
Zuneigung
der
Väter,
mangelnde
Fürsorge,
Empathie,
hohe
väterliche
Kontrolle,
Unfreundlichkeit,
Überbehütung,
und
Misshandlungen
durch
die
Väter
scheinen
eine
wichtigere
Rolle
zu
spielen
als
die
Schwierigkeiten
mit
den
Müttern.
Der
Umkehrschluss,
dass
ein
Vater,
der
eine
Tochter
mit
einer
Essstörung
hat,
etwas
falsch
gemacht
hat,
ist
allerdings
nicht
gerechtfertigt. Genetische Faktoren können die Magersucht begünstigen,
das Hormon Leptin spielt in der Aufrechterhaltung und der Pathophysiologie
der Anorexia nervosa eine Rolle. Strittig ist ob die festgestellte
Dysfunktion des serotoninergen Systems Ursache oder Folge der anorektischen
Essstörung ist. Magersucht und Bulimie kommen selten alleine, oft sich
andere psychische Störungen gleichzeitig vorhanden (Komorbidität). Am
häufigsten leiden die Betroffenen zusätzlich an Depressionen,
Angststörungen, Zwangserkrankungen und ängstlich-vermeidenden
Persönlichkeitsstörungen.

Oder wie in einer Illustrierten zu lesen
war: Die Schönheitsdiktatur der Wohlstandsgesellschaft und Konsumkultur -
wie sie sich auch im Ende der achtziger Jahre beginnenden Kult um die
allgegenwärtigen Supermodels abzeichnet - muss mit Nebenwirkungen leben.
Kollektive Dysmorphophobie wird zur Massenpsychose. Der neue Frauentyp ist
durchtrainiert und schlank. Kein Bauchansatz wölbt sich in der perfekten
Silhouette. Die Brüste sind hoch und fest. In der athletischen Power-Frau
realisiert sich das ästhetische Ideal des pubertierenden Mädchens,
wiederholt sich das knisternde Rollenspiel der jungen Frau in
Männerkleidern. Jetzt steckt sie im männlichen Körper, zeigt stolz ihre
Muckis, fit for fun. Mit immer neuen Diätversuchen und gezügeltem
Essverhalten wird versucht, das Schlankheitsideal, das mit Attraktivität
und Erfolgreich-Sein gleichgesetzt wird, zu erreichen. Dieses ständig
zwanghaft kontrollierte Essverhalten führt in vielen Fällen zu klinischen
Essstörungen. Mit der Störung des Körperbildes geht der Verlust der
Fähigkeit einher, Körperreize wahrzunehmen und das darauf folgende Versagen
beim Deuten von Hunger. Die Störung des Körperbildes geht soweit, dass sie
zur völligen Nichtbeachtung der schweren Abmagerung führt, die als ein
vollkommen normaler Zustand betrachtet wird. Die Magersuchtpatientin
identifiziert sich mit ihrem skeletthaften Erscheinungsbild und
verleugnet, dass mit ihrer Figur etwas nicht in Ordnung sein könnte. Die
Störung des Körperbildes geht soweit, dass Selbst- und Fremdeinschätzungen
sehr auseinanderklaffen. Patientinnen schätzen sich dick und aufgedunsen
ein, während sie mehr und mehr abmagern. Das Ganze wird schnell zu eine
sehr ernsthaften Erkrankung. Ob und wie häufig Frauen an den Folgen einer
Anorexie sterben ist Gegenstand der Diskussion. Die Zahlen schwanken
zwischen normaler Lebenserwartung und 20%iger Mortalität. Auch Sport
kann der
Auslöser einer Anorexie oder Bulimie sein. Als
Risikosportdisziplinen sind dabei besonders Sportarten mit Gewichtsklassen
(Boxen, Ringen, Kampfsport, Gewichtheben, Rudern,
Pferderennen), Ausdauersportarten (Marathon, Langstreckenlauf, Langlauf),
ästhetische Sportarten (Turnen, rhythmische Sportgymnastik, Ballet,
Eiskunstlauf) sowie solche, bei denen der Erfolg entscheidend von einem
geringen Körpergewicht abhängt (Hochsprung, Skispringen), besonders zu
beachten. Auch die "männlichen Sportarten werden zunehmend häufig von
jungen Frauen ausgeübt, die hier besonders gefährdet sind.
Wer die Folterwerkzeuge mit denen Frauen ihre Schönheit
betonen über die Jahrhunderte bewundern will :
Beauty is Shape (This page looks at how different
societies view the body silhouette as ugly or beautiful. It examines some of
the ways individuals have manipulated it, to gain the cultural ideal of an
era.)
Mit dem Problem der Körperbildstörung geht auch eine
Fehlwahrnehmung von Körpersignalen einher. Die vor allem anderen stehende
Motivation dünner zu werden und noch mehr Körpergewicht zu verlieren wird
verbissen verfolgt. Die Wahrnehmung des eigenen Körpers und Körperbildes ist
gestört, der Körper wird auch noch im Stadium der extremen Abmagerung als zu
dick erlebt. Der Verlust der Fähigkeit
Körperreize wahrzunehmen ist eines dieser Symptome. Magersüchtige leugnen in
der Regel ihren Hunger und verlieren mit der Zeit die Sicherheit, welche
Bedürfnisse nach Nahrung sie haben, und wie diese im regelmäßigen Rhythmus
zu befriedigen sind. Essen ist auch ein soziales und gemeinschaftsförderndes
Ritual, weshalb Magersüchtige sich auch oft sozial isolieren. Typisch für
das Krankheitsbild ist auch eine gestörte Einstellung zu Sexualität, wobei
dies meist bei milderen Formen der Erkrankung nicht zwingend ist.
Möglicherweise hängt dies mit den bekannten Veränderungen im
Leptinstoffwechsel zusammen. Anorexia nervosa beginnt meistens in der
Pubertät, es gibt aber seltener auch präpubertäre Kinder und ältere
Erwachsene, die eine Anorexia nervosa entwickeln. Anorexia nervosa hat im
Vergleich zu anderen psychiatrischen Erkrankungen eine hohe Sterblichkeit.
Es kommt zu physiologischen Veränderungen in jedem Organ des Körpers, auch
wenn manchmal die Routine- Laborwerte noch normal sind.
Atypische Essstörungen
sind möglicherweise genauso häufig wie Anorexie und Bulimie, da die
Forschung sich bisher weniger dafür interessiert, werden diese auch seltener
diagnostiziert.
- Heranwachsende Mädchen die intensiv eine Diät machen
haben ein 18- fach erhöhtes Risiko eine Essstörung zu entwickeln,
die die in mäßigem Ausmaß eine Diät machen immerhin noch ein 7-fach
erhöhtes Risiko. Da letztere häufiger sind, sind sie auch für
ungefähr 2/3 der Essstörungen ursächlich.
-
Patienten
mit
Anorexia
nervosa
haben
die
höchste
Mortalität
im
Vergleich
zu
allen
anderen
psychischen
Störungen.
Bis
zum
Beweis
des
Gegenteils
ist
bei
jeder
psychologisch
begründeten
Gewichtsabnahme
unter
die
Altersnorm
von
einer
Anorexia
nervosa
auszugehen.
- Psychiatrische Auffälligkeiten bei Mädchen und jungen
Frauen führen zu einem 7-fach erhöhten Risiko eine Essstörung zu
entwickeln.
- Dass junge Männer seltener erkranken hängt auch damit
zusammen, dass sie seltener Diäten machen und auch im Pubertätsalter
und danach seltener psychiatrische Auffälligkeiten aufweisen.
- Sport als Mittel der Gewichtskontrolle spielt zwar auch
bei Essgestörten eine wesentliche Rolle, der Sport stellt aber ein
deutlich geringeres Risiko dar als dies Diäten tun.
- In etwa 1000 Person- Jahren erkranken ca. 22
Mädchen oder junge Frauen und 6 junge Männer
- Subjektiv empfundene Unzufriedenheit mit der eigenen
körperlichen Erscheinung führt bei Essgestörten zu
Schlankheitsbestrebungen
- Mädchen die Diät machen, scheinen mehr an ihren Eltern
orientiert zu sein als Vergleichsgruppen, sie scheinen außerdem
stärker Konkurrenz orientiert zu sein, und weniger väterliche
Unterstützung wahrgenommen zu haben.
|
 |
AN ist häufig, die Prävalenzrate wird bei Frauen
zwischen 14 und 18 Jahren mit 1:800 bis 1:100 angegeben, 95% aller
AN-Patientinnen sind Frauen, der Erkrankungsgipfel liegt zwischen dem 12.
und 18. Lebensjahr. Die Letalität wird in Längsschnittuntersuchungen
zwischen
4 und 18% angegeben. Anorexia nervosa ist die häufigste Todesursache
junger Frauen zwischen 15 und 24 Jahren. Die Prognose bei Spontanverläufen ist
schlecht. Neben der hohen Letalität chronifiziert
die
Anorexie
bei
etwa
40%-50%,
bei
20-30%
kommt
es zu
einer
"Spontanheilung"
bezogen
auf
den
Gewichtsverlust,
20%
werden
chronisch
schwere
Störungen
im
psychischen
und
sozialen
Bereich
bleiben
jedoch
bestehen.
In den
letzten
Jahrzehnten
nahm
die
Behandlung
von
Pat
mit AN
stark
zu.
Die
Daten
zum
Verlauf
sind
allerdings
unterschiedlich,
bei
den oben genannten
Daten
handelt
es
sich
um
Durchschnittwerte
verschiedener
Untersuchungen
(z.B.Am
J
Psychiatry
159:1284-1293,
August
2002.)Optimistische
Schätzungen
gehen
von
einer
Heilungsrate
von
bis zu
50%
der
Patienten
in den
ersten
3
Jahren
aus,
auf
lange
Sicht
sollen
möglicherweise
nach
optimistischen
Schätzungen
sogar
75%–85%
völlig
symptomfrei
werden,
über
90%
gebessert.
717 Jugendliche wurden ab 1983, 1985,1986, 1991 und 1993
nachuntersucht. Von den 40 Patienten mit einer Essstörung wurde gerade 9 im
Jahr der Untersuchung psychiatrisch behandelt. Im späteren Verlauf im jungen
Erwachsenenalter zeigten die Patienten im Vergleich zu den nicht an einer
Essstörung erkrankten signifikant mehr psychiatrische und körperliche
Symptome und Erkrankungen. Insbesondere traten im Verlauf vermehrt
chronische Müdigkeit, chronische Schlafstörungen, Schmerzstörungen, Migräne
und Kopfschmerzen allgemein, und auch eine allgemein erhöhte
Krankheitshäufigkeit auf. Bezüglich psychiatrischer Erkrankungen waren
Angststörungen, Depressionen, Persönlichkeitsstörungen, Verhaltensstörungen,
Suchterkrankungen und Suizidversuche deutlich gehäuft. Dies trifft auch dann
statistisch signifikant zu, wenn man vorbestehende psychiatrische oder
körperlicher Leiden herausrechnet. Es handelt sich dabei also um eindeutige
Folgen der Essstörungen. Ursächlich werden die vielfach nachgewiesenen
hormonalen Veränderungen, Veränderungen der Neurotransmitter im Gehirn
Veränderungen der Cytokine, Peptide, sowie immunologische und
Stoffwechselveränderungen durch die Essstörung gesehen. Neue Methoden der
funktionellen Kernspintomographie erlauben die Veränderungen des
Hirnstoffwechsels bei Essstörungen sichtbar zu machen. Das Verfahren misst
die bei Zunahme der Gehinaktivität rasch folgende stärkere Durchblutung. Die
bebilderten Ergebnisse zeigen sowohl die Hirnsubstanz dreidimensional als
auch die Veränderung der Durchblutung und damit die Stoffwechselaktivität im
entsprechenden Bereich. Einzelbilder bilden dabei Vorgänge im 100ms Bereich
ab. Bei der Ansicht eines Bildes ihrer selbst, wird bei Normalpersonen nur
der Gyrus fusiformis als Zeichen des gegenständlichen Erkennungsvorgangs
aktiviert, bei Patienten mit einer Essstörung (ohne dass bei diesen
gleichzeitig eine Angststörung oder eine Depression vorliegt) werden
zusätzlich die rechten Amygdala, und der Hirnstamm aktiviert. Zentren die
eine vermehrte emotionale Beteiligung bei Ansicht des eigenen Körpers
beweisen. Beim Anblick der eigenen Person kommt es damit bei diesen
Patienten zu dysfunktionaler Emotionalität, im Regelfall eben zu
unangenehmen Emotionen wie Angst, depressive Verstimmung und Scham, Ekel.
Beim Anblick neutraler Bilder wie auch von Bildern des Körpers von anderen
Frauen lassen sich diese Hirnstoffwechselveränderungen nicht nachweisen.
(Mündliche Mitteilung im Seminar Priv. Doz Braus ZI Mannheim). Es wird
allgemein davon ausgegangen, dass die Veränderungen in den Schaltkreisen des
Gehirns sich nur langsam im Zeitraum von Monaten zurückbilden kann. Im
Stadium der massiven Unterernährung kommt es bei Patienten mit einer
Anorexia nervosa auch zu einer Hirnschrumpfung mit Verlust von grauer
Hirnsubstanz. Besonders ist dies in der Region des anterioren
Cingulums der Fall. Dieser Verlust geht auch bei symptomatischer Besserung
nicht ganz zurück. Ob die Rinde des anterioren Cingulums für die
Pathophysiologie der Anorexia nervosa eine besondere Rolle spielt, ist nicht
bekannt. (Am J Psychiatry 2007; 164:1850–1857)
[Abstract]
Erschreckend ist bei der in New York durchgeführten Untersuchung die
geringe Zahl der Betroffenen, die sich in Behandlung befinden. Effektive
psychotherapeutische Behandlungen stehen allgemein zur Verfügung. Je früher
die Behandlung beginnt, um so eher ist eine stabile Besserung zu erreichen.
Neben psychotherapeutischen Behandlungen haben sich in mehreren Studien
inzwischen auch bestimmte Antidepressiva als eindeutig wirksam erwiesen.
Eltern sollten vermehrt darüber aufgeklärt werden, dass meist in der frühen
Pubertät beginnende Essstörungen einer möglichst zeitigen intensiven
Behandlung bedürfen um einer Vielzahl erheblicher Gesundheitsstörungen im
späteren Leben der Betroffenen vorzubeugen.
Sind attraktive Frauen eher gefährdet an einer Essstörung zu
erkranken? Ist die Körperwahrnehmung bei Attraktivität erhöht?
Zahlreiche, bis jetzt durchgeführte Studien haben ergeben, dass subjektiv
empfundene Unzufriedenheit mit der eigenen körperlichen Erscheinung
Essgestörten zu Schlankheitsbestrebungen führt. In einer Studie
wurde die Verbindung zwischen ,,objektiver" Attraktivität und psychischen
Merkmalen gestörten Essverhaltens untersucht. 203 College-Studentinnen
im Alter wurden hinsichtlich der Attraktivität ihres Gesichtes bewertet und
die Werte mit den subjektiv erhobenen Angaben der Teilnehmerinnen zum
allgemeinen und neurotischen Perfektionismus (nach einer Subskala der
Multidimensional Perfectionism Scale und der essstörungsspezifischen
Neurotic
Perfectionism Scale), zum Neurotizismus (Eysenck PersonalQuestionnaire) und
zu Gewichtsbefürchtungen(Eating Disorder Inventory) in Beziehung gesetzt.
Der Auswertung nach wirkt die Attraktivität des Gesichtes und der BMI -
zusammen mit den Werten des neurotischen Perfektionismus - unmittelbar auf
das Ausmaß, in dem sich die Frauen mit ihrem Gewicht beschäftigen. Diese
Effekte waren hochsignifikant. Attraktivität stand zur Beschäftigung mit
essstörungsspezifischen Themen in einer signifikanten Beziehung. Das
Selbstwertgefühl scheint bei attraktiven Frauen stärker auf ihrer
körperlichen Erscheinung zu beruhen. Daher widmen sie Gewicht und Figur mehr
Aufmerksamkeit. Von der verstärkten Wahrnehmung des eigenen Körpers scheint
es eine Verbindung zu den beiden psychischen Merkmalen Neurotizismus und
neurotischem Perfektionismus zu geben. |
zurück zum
Seitenanfang
Anorexia nervosa
Anorexia bedeutet Appetitlosigkeit und ist eigentlich irreführend. |
Die Anorexie ist eine komplexe psychosomatische
Erkrankung. Sie wird primär durch folgende Merkmale charakterisiert: |
-
Erheblicher Gewichtsverlust (mindestens 15 bis 25 % des
Ausgangsgewichts) bei einer nicht rational begründeten Angst, übergewichtig
zu sein oder zu werden. Viele Patientinnen erreichen ein Körpergewicht von
30 kg oder weniger. |
-
Gestörte Körperwahrnehmung: noch im völlig ausgezehrtem
Zustand oft kurz vor dem Hungertod fühlen sich die Patientinnen »zu dick«.
|
-
Extrem fettarme und kalorienarme Ernährung , vorwiegender
Verzehr von Obst und Salat. |
-
Das Denken der Patientinnen kreist ständig um Figur, Gewicht
und Essen. |
-
,Ausbleiben der Regelblutung. |
-
Viele Patientinnen sind intelligent und überangepasst; häufig
bestehen ausgeprägte Kontaktstörungen. |
-
Viele Patientinnen üben intensive sportliche Aktivitäten aus.
|
Der Hungerzustand führt zu zahlreichen
Anpassungsreaktionen im Organismus. Stoffwechselrate und Eiweißaufbau sind
vermindert. Es kommt zu eine erniedrigte Körpertemperatur, langsamer
Herzschlag, niedriger Blutdruck, Veränderungen an den Blutsalzen die
gefährlich sein können, ( Hypokaliämie) und zu Veränderungen zahlreicher
Drüsenfunktionen. Bereits frühzeitig im Krankheitsverlauf entwickelt sich
eine gestörte Geschlechtsdrüsenfunktion.
Fragen Sie sich selbst:
-
Wie viele Diäten haben Sie im letzten Jahr gemacht?
-
Sollten Sie wieder eine Diät machen?
-
Sind Sie mit Ihren Körpermaßen unzufrieden?
-
Beeinflusst Ihr Gewicht, wie Sie über sich selbst
denken oder wie Sie sich bewerten?
Wenn eine dieser Fragen von Ihnen mit Ja beantwortet
wird, sollten Sie sich Gedanken machen, ob Sie eine Anorexie haben. |
nach DSM-III-R
(dem US-amerikanischen, psychiatrisch-diagnostischen Klassifikationssystem
in der 3. revidierten Fassung, 1987)
1. Das Körpergewicht wird absichtlich unter dem der Körpergröße und dem
Alter entsprechenden Minimum gehalten. Das heißt, es kommt zu einem
Gewichtsverlust auf ein Gewicht von 15% oder mehr unter dem zu erwartenden
Gewicht, oder es kommt während der Wachstumsperiode zu einem Ausbleiben der
erwarteten Gewichtszunahme mit der Folge eines Gewichtes von mindestens 15%
unter dem erwarteten Gewicht.
2. Starke Angst vor Gewichtszunahme oder vor dem Dickwerden, obgleich
Untergewicht besteht.
3. Störung der eigenen Körperwahrnehmung hinsichtlich Gewicht, Größe oder
Form, d.h. die Person berichtet sogar im kachektischen Zustand, sich "zu
dick zu fühlen", oder ist überzeugt, ein Teil des Körpers ist "zu dick".
4. Bei Frauen aussetzen von mindestens 3 aufeinander folgenden
Menstruationszyklen.
ICD-10
(dem Klassifikationssystem der Weltgesundheitsorganisation für
Krankheiten in der 10. Fassung, 1991)
1. Tatsächliches Körpergewicht ist um 15% unter dem Erwarteten;
oder Quetelets-Index (Körpergewicht in kg /Körpergröße2) von 17,5 oder
darunter.
2. Der Gewichtsverlust ist selbst herbeigeführt durch
a. Vermeidung von hochkalorischen Speisen und mindestens einen der folgenden
Punkte:
b. selbst induziertes erbrechen
c. selbst induziertes abführen
d. übertriebene körperlich Aktivität
e. Gebrauch von Appetitzüglern und/oder Diuretika
3. Körperschema-Störung
4. Endokrine Störung
5. Pubertäre Entwicklung verzögert
Als Nebensymptom kann es zu einer ausgeprägten Obstipation kommen. Mit
der Zeit treten bei starkem Untergewicht Probleme wie Hypothermie,
Bradykardie, Hypotension, Ödeme, Lanugobehaarung auf. Etwa ein Drittel der
Patientinnen war vor Beginn der Erkrankung leichtübergewichtig. Die Gedanken
kreisen ständig um eine Restriktion der Nahrungsaufnahme. Die Beschäftigung
mit Nahrung, mit Essen und mit Dicksein füllen den Tag aus. Sie stellen
kalorienarme Diäten zusammen, sie essen immer alleine. Es besteht keine
Krankheitseinsicht. |
Laboruntersuchungen: Differentialblutbild, Vitamin
B1,Blutsenkungsgeschwindigkeit, Nüchternblutzucker Elektrolyte (Na+, K+,
Ca++, Cl-, PO4++ [Na+ erhöht bei Flüssigkeitseinschränkung, K+ erniedrigt
bei Erbrechen, Ca++ erniedrigt bei längerdauernder AN, Cl- erniedrigt bei
Erbrechen, PO4++ erniedrigt bei längerdauernder AN] Alkalische Phosphatase,
Harnstoff, Kreatinin, Harnsäure, GOT, GPT, Gamma-GT, Gesamteiweiß,
EW-Elektrophorese, Serum-Zink, Lipidstatus [Fredrikson Typ IIa],
Säure-Basen-Haushalt [metabolische Azidose], Hämatokrit,
Schilddrüsenparameter (fT3, fT4, TSH), Eisen, EBK,
QuickUltraschalluntersuchung des Ovars [Follikelanzahl, Größe]
Osteodensitometrie [Dichte erniedrigt] Harnuntersuchung [spez. Gewicht
erhöht] |
Eine Reihe von psychopathologischen Symptomen treten bei AN häufig auf.
Viele Patientinnen werden als perfektionistische Musterkinder beschrieben,
angepasst, leistungsorientiert, gewissenhaft, gefügig ("Herzeigkinder").
Auslösend können familiäre Spannungen sein, Verlusterlebnisse,
Hänseleien wegen des Körperbaues, pubertätsbedingte Situationen. Der eigene
Wunsch nach Verselbständigung und Trennung von der Familie kann das
Gleichgewicht des Familiensystemsgefährden und wird durch die Erkrankung
abgewehrt. Rollenunsicherheit bezüglich der sexuellen Identität kommt vor,
ebenso kann die positive Identifikation mit der Mutter gestört sein. Die
Übernahme der weiblichen Rolle bei leistungsorientiert aufgewachsenen
Mädchen, kann zur Identifikation mit der Rolle des Vaters führen, die als
interessanter erlebt wird. Daraus - und aus einer ästhetischen Freude -wird
das Ausbleiben der Menstruation angenehm erlebt.
Durch übertrieben zwanghaft-kontrollierendes Figurbewusstsein und
ritualisiertes Essverhalten können Gefühle der Macht und Stärke, die auf
andere Weise im Familienverband nicht erreicht werden können, erlebt werden.
Im Vordergrund steht der Kampf um Autonomie, der Kampf des Geistes gegen den
Trieb, das Gefühl der Autonomie: Es ist ein subjektives Hochgefühl mit dem
Krankheitsgewinn der eigenen Vollkommenheit, die auf reiferer Ebene nicht
erreichbar erscheint.
Die Patientinnen geraten oft in soziale Isolation. Die Isolation im
Klassenverband wird oft durch Ehrgeiz kompensiert. In der Familie existiert
häufig die Regel über negative Gefühle (Spannungen, Wut, Angst,
Machtlosigkeit, Überforderung,.. ) nicht zu sprechen. Diese Gefühle werden
durch dauernde Beschäftigung mit Esskontrolle nicht wahrgenommen. Auch
positive Gefühle (Freude, Geborgenheit, usf.) können oft nicht
mehr wahrgenommen werden.
Hinzukommen Wahrnehmungsstörungen, Teilleistungsschwächen,
Konzentrationsstörungen und Schlafstörungen, sowie auch Störungen in der
Gehirnentwicklung, die jedoch meist reversibel ist.
Weiters zeichnen sich magersüchtige Mädchen durch einen hohen Ehrgeiz
aus. Sie sind intelligent und leistungsorientiert. Sie sind außerordentlich
hartnäckig, gewissenhaft, unbeirrt, setzen ihren Willen durch, sind fleißig,
nach außen hin bescheiden, zeigen meist auch eine gute Intelligenz. Bei
intelligenzgeminderten Jugendlichen ist die Erkrankung außerordentlich
selten. Aufgrund der guten Intelligenz und Leistungsorientierung sind
magersüchtige Mädchen auch sehr erfolgreiche Schülerinnen.
Sie sind stark und voller Tatendrang. Dies führt oft dazu, dass sie sehr
starke körperliche Betätigung vollführen, obwohl sie mehr und mehr abmagern
und natürlich vom Energiehaushalt dies kaum mehr zu verantworten wäre,
jedoch gewinnen sie daraus, aus dieser Abmagerung, und den körperlichen
Leistungen, besonders wieder starke Bewunderung, und das ist das Ziel um das
geringe Selbstwertgefühl durch Außenattributionen auszugleichen. Weiters
haben sie ein gefühlsbetontes Temperament und sind ab und zu in depressiver
Verstimmung.
Die Patienten sind besonders kälteempfindlich, leiden häufig unter
Verstopfung, fühlen sich nach dem Essen voll, leiden unter Blähungen,
Schwindel, Synkopen, Amenorrhoe, verminderter sexueller Lust,
Schlafstörungen, Früherwachen, bei jüngeren Patienten langsamem Wachstum,
wenig Brustentwicklung, trockener Haut, Lanugobehaarung am Rücken oder den
Unterarmen, dem Gesicht, geschwollenen Ohrspeicheldrüsen, bei Bulimie an
Zahnschmelzschäden, kalten Händen und Füßen, Herzrhythmusstörungen,
Schwellungen an den Unterschenkeln, schwachen Muskeln,.
Ein weiteres Symptom ist das selbst herbeigeführte Erbrechen, ein
Missbrauch von Abführmitteln (Laxanzien) und/oder harntreibende Mittel
(Diuretika). Weiter zeigen magersüchtige Mädchen starke Anzeichen von
Hyperaktivität, und sie versuchen weiters Hunger durch Übernahme von der
Versorgungsrolle zu kompensieren, indem sie z.B. verstärkt für die Familie
kochen und auch für die Familie sorgen. Sie ziehen sich mehr und mehr in
ihre eigenen vier Wände zurück, brechen Kontakte ab zu Mitschülern und
Mitschülerinnen. Besonders drastisch ist der Kontaktabbruch zum anderen
Geschlecht. Damit in Verbindung steht auch ein ausgesprochen geringes
Selbstwertgefühl. Trotz der starren Haltung und der starken
Leistungsorientierung ist ein starkes Unsicherheitsgefühl erkennbar. Die
Patientinnen sind auf ihren ausgemergelten Körper stolz, der ihnen die
nötige Lebenskraft verleiht. Das Fasten und die Abmagerung machen die
lebenserhaltende Identität aus, ohne sie bleiben nur Unsicherheit, Leere,
Verzweiflung, Ohnmacht und Hilflosigkeit. Nichts wofür sich zu leben lohnt
Differenzialdiagnose: Die Diagnose ist in den frühen Stadien oft
schwer zu stellen, da die Betroffenen die Störung in der Regel dann
verstecken und leugnen. Auch dann, wenn ein offenes Gespräch möglich ist,
kann die Stellung der Diagnose schwierig sein, da im Anfangsstadium nicht
alle diagnostischen Kriterien erfüllt sein müssen. Medizinische Ursachen und
andere psychische Störungen als Ursache für einen massiven Gewichtsverlust
müssen für die Diagnose ausgeschlossen worden sein:
- Endokrine Störungen wie Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose),
Diabetes
mellitus ,
- Gastrointestinale Erkrankungen wie entzündliche Darmerkrankungen
oder eine
Zöliakie
- Infektionskrankheiten wie eine Hepatitis
- Krebserkrankungen wie eine Leukämie.
- Psychische Störungen wie
Schizophrenie oder
schizoaffektive Störungen oder
Wahnerkrankungen können über einen Vergiftungswahn ebenfalls zu
sekundärer Gewichtsabnahme führen. Auch bei
Zwangsstörungen
kommen Symptome der Vermeidung des Essens durch Zwangsbefürchtugnen vor.
|
Behandlung der Anorexia nervosa;
Die American Psychiatrie Association (APA) hat eine überarbeitete Version
ihrer Richtlinien zur Behandlung von Ess-Störungen aus dem Formenkreis von
Anorexia nervosa und Bulimia nervosa herausgegeben. American Psychiatrie
Association: Practice guideline for the treatment of patients with eating
disorders (revision). Am J Psychiatry 157 Suppl. (2000) 1-39
Bisher ist für kein Psychotherapieverfahren gesichert, dass es
besonders gut für die Behandlung von Essstörungen geeignet ist. Nach
manchen Studien ist eine unspezifische unterstützende Behandlung der Anorexia nervosa
wirksamer als gängige Psychotherapiemethoden. Stationäre Behandlungen
schneiden im Ergebnis bei Anorexien nicht besser ab als ambulante
Behandlungen. Im Gegensatz zur Behandlung der Bulimie verbessert
Fluoxetin den Verlauf von Anorexien nicht. Es gibt auch sonst keine
gesichert wirksame medikamentöse Behandlung der Anorexie.
Am J Psychiatry 2005 162: 741-747
[Abstract]
[Full Text]
[PDF] Br. J. Psychiatry,
November 1, 2007; 191(5): 427 - 435.
[Abstract]
JAMA, June 14, 2006; 295(22): 2605 - 2612.
[Abstract] N. Engl. J. Med., October 6, 2005; 353(14): 1481 - 1488.
[Full Text] Am J Psychiatry, December 1, 2007; 164(12): 1805 - 1810.
[Full Text erst Ende 2009 frei]
Wann stationär behandeln?
Die Entscheidung zu einer stationären Behandlung sollte psychiatrischen
Faktoren, vom Vorhalten des Patienten und von medizinischen Faktoren
abhängig gemacht werden. Es wird empfohlen, Patienten in eine psychiatrische
Abteilung einzuweisen, bevor sie medizinisch instabil werden, z. B. bei
rascher oder persistierender Gewichtsabnahme trotz ambulanter oder
teilweiser stationärer Behandlung und beim Auftreten zusätzlicher Probleme,
die die Nahrungsaufnahme einschränken (z. B. Virusinfektion), wenn
Gewichtsgrenze unterschritten wird, bei der bereits eine medizinische
lnstabilität auftrat, bei zusätzlichen psychiatrischen Problemen. Die
wichtigsten Parameter zur Beurteilung des körperlichen Zustandes sind
Gewicht, Herzfunktion (z. B. Rhythmusstörungen) und metabolischer Status.
Bei Patienten mit unkomplizierter Bulimia nervosa ist eine
Krankenhauseinweisung nur selten nötig. Sie sollte in folgenden Fällen
erwogen werden: ernsthafte medizinische Probleme (z. B.
Stoffwechselstörungen, Hämatemesis, unkontrolliertes Erbrechen),
Suizidalität, andere psychiatrische Probleme, schwerer begleitender Alkohol-
oder Drogenabusus.
Grundlage der Behandlung essgestörter Patienten bildet die
psychiatrische Therapie, evtl. kombiniert mit anderen
Behandlungsstrategien. Bei der psychiatrischen Behandlung sind folgende
Aspekte wichtig: Aufbau und Fortführung einer therapeutischen Bindung,
Zusammenarbeit mit anderen klinischen Fachrichtungen, Diagnose und
Monitoring der Essspezifischen Störungs-Symptomatik, des
Allgemeinzustandes und des seelischen Zustandes des Patienten,
außerdem Diagnose - und Behandlung der Familie. Wesentlich
mit
bestimmt
wird
die
Behandlung
durch
das
Vorhandensein
auch
anderer
psychischer
Störungen.
Dreiviertel
aller
Patientinnen
mit
Essstörungen
leiden
an
weiteren
akuten
psychischen
Störungen.
Am
häufigsten
sind
dies
depressive
Störungen,
Angst-
und
Zwangsstörungen,
Posttraumatische
Belastungsstörungen
und
Abhängigkeitserkrankungen.
Bei
etwa
50 %
der
Patientinnen
mit
einer
Essstörung
besteht
zusätzlich
eine
Persönlichkeitsstörung.
Bei
etwa
30 %
ist
dies
eine
Cluster-C-Persönlichkeitsstörung
(selbstunsicher,
dependent
oder
zwanghaft)
und
bei
etwa
20 %
der
Patientinnen
eine
Cluster-C-Persönlichkeitsstörung
(Borderline,
histrionisch,
narzisstisch).
Diese
begleitenden
psychischen
Störungen
müssen
mitbehandelt
werden. Je früher der Erkrankungsbeginn, und je kürze die Erkrankungsdauer
bis zum Behandlungsbeginn, sowie je höher das Gewicht zu Behandlungsbeginn,
umso besser die Prognose. Auch nach erfolgreicher Behandlung
leiden viele ehemals anorektische Patienten im Erwachsenenalter an anderen
psychiatrischen Störungen, vor allem an Angst- und Zwangserkrankungen sowie
Persönlichkeitsstörungen.
Behandlungsziele
|
Erreichen und Erhalten eines
angemessenen Körpergewichts. Damit einhergehen bei Frauen normale
Ovulation und Menstruation, bei Männern normales sexuelles Verlangen
und normale Hormonspiegel, bei Kindern und Jugendlichen normale
körperliche und sexuelle Entwicklung.
|
Behandlung körperlicher Komplikationen |
Motivierung des Patienten sein
Essverhalten zu normalisieren und in der Therapie mitzuarbeiten. |
Erziehung zu gesunder Ernährungsweise |
Korrektur von Gedanken,
Verhaltensweisen und Gefühlen die zu der Ess-Störung beitragen |
Behandlung zusätzlicher psychisch
Probleme (Beispielsweise- Stimmungsschwankungen, gestörtes
Selbstwertgefühl) |
Einbeziehung der Familie in die
Therapie, wenn es geeignet erscheint kann sinnvoll sein, |
Vorbeugung eines Rückfalls |
Ernährung |
Aufstellen eines
Ernährungs-Rehabilitationsprogramms ist bei stark untergewichtigen
Patienten notwendig. Die angestrebte Gewichtszunahme beträgt bei
stationären Patienten ca.1- 1,5 kg pro Woche bei ambulanten Patienten
0,25-0,5 kg pro Woche. Die tägliche Kalorienaufnahme sollte bei 30 bis 40 kcal/kg beginnen und rasch gesteigert werden
(auf 70 bis 100 kcaI/kg Körpergewicht). Zum Gewichthalten und bei
Kindern und Jugendlichen in der Wachstumsphase werden 40 bis 60
kcal/kg und Jugendlichen Die Patienten sollten medizinisch
überwacht werden insbesondere Vitalzeichen, Nahrungs- und
Flüssigkeitsbilanz, Elektrolytstatus, Ödeme, Gewicht, Herzfunktion,
gastrointestinale Symptome). |
Psychosoziale
Interventionen |
Der Aufbau und die Fortführung einer
psychotherapeutischen Beziehung hat sich bei der Behandlung der
Anorexia als hilfreich erwiesen, Dabei war bisher keine Therapieform
der anderen überlegen. Meist ist eine individuelle Therapie für ein
Jahr notwendig, manchmal auch entschieden länger. Auch eine Familien-
oder Paartherapie kann sinnvoll sein. |
Medikamentöse
Behandlung |
Psychopharmaka sollten nicht zur
primären oder gar alleinigen Therapie der Anorexie eingesetzt werden,
Antidepressiva können nach ausreichender Gewichtzunahme gegeben
werden, um einen Rückfall zu verhindern oder um andere Symptome wie
eine Depression zu behandeln. |
Kurzeitbehandlungen
jeder Art
sind bei
Anorexia
nervosa
nicht
effektiv.
Die
Besserung
oder gar
Heilung
dauert eher
Jahre
(Durchschnitt
5-6 Jahre)
als Wochen
oder
Monate.
Ziel muss
sein, dass
die
Patienten
das
Normalgewicht
als Ziel
akzeptieren,
die
alleinige
Auffütterung
bringt oft
keine
dauerhafte
Besserung.
Wiegen ist
dabei
Bestandteil
jeder
Therapie,
dabei muss
im Umgang
verhindert
werden,
dass dies
zu einem
Dauerkampfplatz
wird.
Zwangsbehandlungen
haben eine
schlechte
Prognose,
es ist
daher immer
eine
einverständliche
Behandlung
anzustreben.
Bei
Anorexiepatienten
bedeutet
das
Hinzukommen
eines
willentlichen
Erbrechens
eine
Vergrößerung
der
Gefahren,
Gewichtsschwankungen
sind oft
gefährlicher
als
stabiles
Untergewicht.
Die Annahme
einer
Anorexia
nervosa ist
berechtigt,
wenn das
Körpergewicht
um 15%
unterhalb
des
Erwartungswertes
liegt
(entweder
durch
Gewichtsverlust
oder nie
erreicht)
oder Der
Body-Mass
Index 17,5
oder
weniger
beträgt,
bzw. die
normale
Gewichtszunahme
in der
pubertären
Wachstumphase
ausbleibt.
Einen
gesicherten
allgemeingültigen
Cut off für
den Body-
Mass- Index
gibt es
dabei
allerdings
nicht, weil
viele
andere
Faktoren
die Risiken
beeinflussen
Bei
Jugendlichen
und jungen
Erwachsenen
kann es
sehr
sinnvoll
sein, die
ganze
Familie zu
behandeln
oder dass
die anderen
Familienmitglieder
eine
separate
Behandlung
machen.
Familienmitglieder
können
unter
therapeutischer
Führung für
die
Betroffenen
oft
hilfreich
sein.
Depressionen,
Angst und
Familienstreitigkeiten
sind in den
allermeisten
Fällen
sekundär zu
der
Erkrankung.
die
Anorexie
sollte
daher zu
erst
behandelt
werden.
Medikamente
helfen bei
reiner
Anorexie
nicht, sie
habe aber
bei den
unterernährten
Patienten
vermehrt
Nebenwirkungen.
Besonders
gefährlich
sind
Medikamente
die die
QT-Zeit
verlängern
(Gefahr von
torsades
de pointes),
da die
Patienten
gehäuft
eine
Ungleichgewicht
der
Blutsalze
(Elektrolyte)
haben.
Alkoholmissbrauch,
Drogenmissbrauch,
Missbrauch
von
Insulin,
Appetitzüglern,
Diuretika
oder
Abführmitteln
verschlechtern
die
Prognose
und erhöhen
die
Gefahren
für das
Leben
erheblich.
(ane
Morris,
Sara
Twaddle,
Anorexia
nervosa,
BMJ
2007;334:894-8,
doi:
10.1136/bmj.39171.616840.BE
)
Extract
Full text
PDF
|
|
|
Bulimia nervosa (Bulimie, Ess-Brech-Sucht)
 |
Für die Bulimie gelten folgende Diagnosekriterien: |
-
Wiederholte Episoden von »Fressanfällen«, d.h. unkontrolliertes
Verschlingen großer Nahrungsmengen in einer bestimmten Zeitspanne;
mindestens zwei Fressattacken pro Monat während der letzten drei Monate. |
-
Während der Anfälle kann das Essverhalten nicht unter Kontrolle
gehalten werden. |
-
Um eine Gewichtszunahme zu verhindern, wird versucht, die
exzessive Kalorienaufnahme wieder auszugleichen durch Maßnahmen wie selbst
induziertes Erbrechen, Abführmittelmissbrauch, strenge Diäten, Fastenkuren,
Sport. |
-
Übertriebene Beschäftigung mit Figur, Körpergewicht und Essen.
Die Patientinnen halten sich selbst in aller Regel für zu dick, auch bei
normalem Körpergewicht oder Untergewicht. |
Die bei Bulimie möglicherweise auftretenden
Komplikationen beruhen weitgehend auf dem bulimischen Verhalten an sich,
weniger auf Stoffwechselveränderungen. Hormonelle Veränderungen sind
seltener als bei Anorexie. Durch den Abführmittelmissbrauch kann
es zu Veränderungen an den Blutsalzen die gefährlich sein können, kommen (
Hypokaliämie). Bei häufigem Erbrechen kann die Magensäure eine
Speiseröhrenentzündung und Zahnschmelzerosionen verursachen. In Extremfällen
ist ein Magenriss durch die akute Magendehnung bei großen Eßmengen möglich.
Häufiges Erbrechen kann zu gastroösophagealem Reflux oder einem Mallory–Weiss-
Syndrom mit Einrissen der Speiseröhre führen. Manche Patientinnen
konsumieren bis zu 50 Abführtabletten pro Tag, schwere Verstopfung und
Abführmittelabhängkeit sind häufig. Elektrolytstörungen (Störungen im
Salzgleichgewicht des Körpers) sind häufig. Das Erbrechen führt zu einem
Verlust an Salzen und Flüssigkeit. Wird bei
einer ansonsten gesund wirkenden
jungen Frau eine Hypokaliämie festgestellt, muss das Vorliegen einer Bulimia
nervosa in Betracht gezogen werden. Das Erbrechen kann zu einer metabolischen
Alkalose führen. Diuretika (Wassertabletten) verursachen eine Hypochlorämische metabolische
Alkalose. Auch der durch Abführmittel
verursachte Durchfall führt zu diesem Syndrom. Hypokaliämien treten bei etwa
5% der Betroffenen auf und können zu Herzrhythmusstörungen führen.
Hypokaliämien bei sonst gesunden jungen Frauen sind bis zum Beweis des
Gegenteiles verdächtig auf eine Bulimie. Die Bestimmung des Urinkaliums mit
wenige als 10 mmol/l lässt eine gastrointestinalen Verlust an Kalium
vermuten. Als Pseudo-Bartter- Syndrom bezeichnet man eine normotensive
hypokaliämische Alkalose bei Diuretikaabusus. Der Volumenmangel verursacht
einen Hyperaldosteronismus. Letzterer verursacht Schwellungen der Beine. In
der Schwangerschaft werden die Symptome meistens besser, danach kommt es
allerdings meist zum Rückfall. Besonders ungünstig scheint die Kombination
mit dem Typ 1 Diabetes, die Betroffenen verzichten oft bewusst auf die nötige
Insulinspritze um Gewicht zu verlieren, vermehrte Diabeteskomplikationen
sind die Folge. Verätzungen an den Händen können die Folge des Erbrechens
sein (Russell’s- Zeichen). Fluoridhaltiges Mundwasser nach dem Erbrechen
kann helfen die Karies zu verhindern. Speicheldrüsensteine und Entzündungen
sprechen manchmal auf eine Kombination von Aufhören mit dem Erbrechen und
Wärmeanwendungen an, wenn nicht kann Kaugummi und orales Pilocarpin helfen
die Speicheldrüsen zu entlasten. Abführmittel sollten möglichst schnell
eingestellt werden, Ballaststoffe und viel Flüssigkeit mit moderater
körperlicher Aktivität sind dabei hilfreich, den Betroffenen muss erklärt
werden, dass die Abführmittel selten zu einer wirklichen Gewichtsreduktion
führen. Hypokaliämien müssen korrigiert und kontrolliert werden, sie machen
manchmal einen Krankenhausaufenthalt erforderlich. Calcium (1200 bis 1500
mg/Tag) mit Vitamin D (400 - 800 IU/Tag) werden wegen der Osteoporose
empfohlen. Ein Übel kommt selten alleine. Nach einer Auswertung von
79 Patientenserien an Bulimie erkrankter Patientinnen (N=5,653) litten 22,5%
der Betroffenen zusätzlich unter einer affektiven Störung, 16,2% unter einer
Angststörung, 7,3% an einer Alkohol- oder Dorgenabhängigkeit, 15,3% an einer
Persönlichkeitsstörung. Zwangsstörungen und Schizophrenien war mit je 1%
nicht überrepräsentiert.
zum
Seitenanfang
|
Therapie bei Bulimia nervosa
Die
Wirksamkeit kognitiver Verhaltenstherapien ist am besten belegt.
Interpersonelle Psychotherapien haben sich ebenfalls als wirksam erwiesen.
Für jeden einzelnen Patienten muss individuell eine geeignete Therapieform
je nach Entwicklung, Fähigkeiten, Vorlieben usw. gefunden werden. Für
Jugendfiche, die noch bei ihren Eltern wohnen oder für Patienten, die
Konflikte mit ihren Eltern haben kann eine Familientherapie sinnvoll
sein.- Wahrscheinlich lassen sich durch Kombination von Psychotherapie und
medikamentöser Behandlung höhere Remissionsraten erreichen. Daher kann
bereits bei Therapiebeginn die Gabe von Antidepressiva überlegt werden. SSRI
haben sich als wirksame und sichere Mittel bewährt. (Ein wirklicher
Nachweis der Wirksamkeit liegt nur für Fluoxetin vor, es ist aber zumindest
wahrscheinlich, dass andere SSRI genauso wirksam sind) Der Neurotransmitter Serotonin
ist auch an der Regulation von Nahrungsaufnahme und Essverhalten beteiligt.
Serotonin hat Einfluss auf Stimmung, Angst, Impulsivität, Aggressivität,
Zwanghaftigkeit. Bei Erkrankten wird in Studien von einem erniedrigten
Spiegel des Serotonin-Stoffwechselproduktes 5-HIES im Liquor berichtet.
Trizyklische
Antidepressiva sollten bei suizidgefährdeten Patienten nur mit Vorsicht
angewandt werden. Bei Patienten mit chaotischem Binge-Eating und
Laxanzien-Abusus sollten MAO-Hemmer vermieden werden. Insgesamt gibt es aber
keine Unterschiede in der Wirksamkeit verschiedener Antidepressiva bei
Bulimie.
Antidepressants
versus placebo for people with bulimia nervosa (Cochrane Review
Issue 4, 2003). |
Eventuell ergeben sich neue medikamentöse
Behandlungsmöglichkeiten: Ondansetron (Zofran®) ist ein
Serotonin-5-HT3-Rezeptorantagonist und wird vorwiegend eingesetzt, um vagal
bedingtes Erbrechen bei einer Krebs-Chemotherapie zu verhindern. Dieses
Medikament scheint auch bei Bulimie die Häufigkeit des Erbrechens zu
reduzieren die Patientinnen nahmen auch häufiger normale Mahlzeiten ein.
Langzeitergebnisse müssen noch abgewartet werden.
Selbsthilfeseiten sollen des Öfteren die Krankheit auch
verstärken, Vorsicht bei Seiten die Tipps geben wie man weiter abnimmt. Dies
gilt besonders für Jugendliche. (Doctors
decry "how-to" Web sites for anorexia, bulimia) |
Bulimia nervosa
Diagnosekriterien des DSM-IV
A. Wiederholte Episoden von „Fressattacken“. Eine „Fressattacken“-Episode
ist gekennzeichnet durch beide der folgenden Merkmale:
1. Verzehr einer Nahrungsmenge in einem bestimmten Zeitraum (z.B. innerhalb
eines Zeitraums von 2 Stunden), wobei diese Nahrungsmenge erheblich größer
ist, als die Menge, die die meisten Menschen in einem vergleichbaren
Zeitraum und unter vergleichbaren Bedingungen essen würden.
2. Das Gefühl, während der Episode die Kontrolle über das Essverhalten zu
verlieren (z.B. das Gefühl, weder mit dem Essen aufhören zu können, noch
Kontrolle über Art und Menge der Nahrung zu haben).
B. Wiederholte Anwendung von unangemessenen, einer Gewichtszunahme
gegensteuernden Maßnahmen, wie z.B. selbstinduziertes Erbrechen, Missbrauch
von Laxanzien, Diuretika, Klistieren oder anderen Arzneimitteln, Fasten oder
übermäßige körperliche Betätigung.
C. Die „Fressattacken“ und das unangemessene Kompensationsverhalten kommen
drei Monate lang im Durchschnitt mindestens zweimal pro Woche vor.
D. Figur und Körpergewicht haben einen übermäßigen Einfluss auf die
Selbstbewertung.
E. Die Störung tritt nicht ausschließlich im Verlauf von Episoden einer
Anorexia Nervosa auf.
„Purging“-Typ: die Person induziert während der aktuellen Episode
regelmäßig Erbrechen oder missbraucht Arzneimittel wie in Kriterium B
genannt.
„Nicht-Purging“-Typus: während der aktuellen Episode sind andere
unangemessene Kompensationsmaßnahmen, beispielsweise Fasten oder übermäßige
körperliche Betätigung vorhanden, es wird aber nicht regelmäßig
Erbrechen induziert und kein Arzneimittel missbraucht..
Wie bei anderen Essstörungen, ist eine Komorbidität mit Zwangsstörungen,
Depressionen und Persönlichkeitsstörungen häufig.
Binge-Eating-Störung nach DSM-IV
(APA 1994)
Wiederholte Episoden von „Fressanfällen“. Ein „Fressanfall“ ist
gekennzeichnet durch:
– Essen einer Nahrungsmenge in einem abgrenzbaren Zeitraum, die definitiv
größer ist als die meisten Menschen essen würden.
– Gefühl des Verlustes der Kontrolle über das Essen
Die „Fressanfälle“ treten gemeinsam mit mindestens drei der folgenden
Symptome auf:
– Wesentlich schneller essen als normal
– Essen bis zu einem unangenehmen Völlegefühl
– Essen großer Mengen ohne körperliches Hungergefühl
– Allein essen, aus Verlegenheit über die Menge die man isst
– Deprimiertheit, Ekel- oder Schuldgefühle nach dem „Fressanfall“.
Es besteht ein deutlicher Leidensdruck wegen der „Fressanfälle“. Die
„Fressanfälle“ treten durchschnittlich an mindestens zwei Tagen in der Woche
für sechs Monate auf.
Die „Fressanfälle“ gehen nicht mit dem regelmäßigen Einsatz unangemessener,
gegenregulatorischer Maßnahmen einher und treten nicht ausschließlich im
Verlauf einer
Anorexia oder Bulimia nervosa auf.
Binge-Eating-Störungen sind nicht selten mit anderen psychischen
Störungen wie Depressionen und Persönlichkeitsstörungen verknüpft.
Über den Jojo-Effekt und eine häufig generell hyperkalorische Ernährung
sind viele mit dieser Störung übergewichtig. Viele Betroffene haben ein
geringeres Selbstwertgefühl.
Ambulante und stationäre Psychotherapien können oft helfen die Fressanfälle
zu beherrschen. Auch wegen der Depressionen und Persönlichkeitsstörungen ist
eine solche Behandlung notwendig. |
Die Begutachtungsleitlinien "Anhaltspunkte für die ärztliche
Gutachtertätigkeit" lassen sich derzeit beim Bundesgesundheitsminister
kostenlos
downloaden ( 1.4 MB).
Sozialmedizinische Beurteilung Empfehlung der DRV Oktober
2001
Betroffene fühlen sich häufig in ihrer körperlichen
Leistungsfähigkeit nicht beeinträchtigt, sie sind körperlich sogar besonders
aktiv. Die Leistungsfähigkeit ist, insbesondere bei der Anorexie, vom Ausmaß
des Untergewichts sowie der internistischen Komplikationen abhängig. Ein
Body-Mass-Index (BMI) von = 17,5 ist als kritisch zu bewerten. Bei längeren
Verläufen mit starken Gewichtsverlusten treten somatische Komplikationen
auf, die dann unter Umständen auch das zeitliche Leistungsvermögen deutlich
beeinträchtigen. Bei langandauernder Mangelernährung kommt es zu
hirnmorphologischen Veränderungen mit entsprechenden psychopathologischen
Auffälligkeiten, die unter Umständen das Leistungsvermögen der Betroffenen
erheblich reduzieren können. Neben den körperlichen Problemen können aber
auch die Auffälligkeiten im Verhalten, insbesondere der soziale Rückzug, der
nicht selten mit diesen Störungen verbunden ist, zu einer Minderung des
quantitativen und des qualitativen Leistungsvermögens führen.
Obwohl Essstörungen generell häufiger werden, war das Problem in anderen
Jahrhunderten nicht unbekannt. Das Vorkommen von AN ist seit dem Mittelalter
dokumentiert. Halmi berichtet von der Erkrankung der 1245 geborenen
Prinzessin Margaret von Ungarn. Sie wurde von ihrem Vater aufgrund eines
Gelübdes Nonnen zur Erziehung übergeben, später änderte er seine Absichten
und wollte sie mit einem geeigneten Thronnachfolger verheiraten. Margaret
bemühte sich dann, sich so unattraktiv wie möglich zu machen. Sie begann zu
fasten und arbeitete bis zur Erschöpfung. Im Refektorium bediente sie die
anderen, und fastete selbst, während ihre Mitschwestern aßen. Ihr Körper
wurde als armselig beschrieben, sie starb schließlich im Alter von 26
Jahren. Aus den erhaltenen Unterlagen geht ihr Fasten, ihre Weigerung, das
Körpergewicht im Normalbereich zu halten sowie die Kombination von
Überaktivität mit extremer Magerkeit als eindrucksvolle historische
Dokumentation der diagnostischen Kriterien der AN hervor.
Der Struwwelpeter |
von Heinrich Hoffmann |
 |
Die Geschichte vom Suppen-Kaspar
|
Der Kaspar, der war kerngesund,
Ein dicker Bub und kegelrund,
Er hatte Backen rot und frisch;
Die Suppe aß er hübsch bei Tisch.
Doch einmal fing er an zu schrei'n:
"Ich esse keine Suppe! Nein!
Ich esse meine Suppe nicht!
Nein, meine Suppe ess' ich nicht!". |
 |
Am nächsten Tag, - ja sieh nur her! -
Da war er schon viel magerer.
Da fing er wieder an zu schrei'n:.
"Ich esse keine Suppe! Nein!
Ich esse meine Suppe nicht!
Nein, meine Suppe ess' ich nicht!" |
 |
Am dritten Tag, o weh und ach!
Wie ist der Kaspar dünn und schwach!
Doch als die Suppe kam herein,
Gleich fing er wieder an zu schrei'n:
"Ich esse keine Suppe! Nein!
Ich esse meine Suppe nicht!
Nein, meine Suppe ess' ich nicht!" |
 |
Am vierten Tage endlich gar
Der Kaspar wie ein Fädchen war. |
 |
Er wog vielleicht ein halbes Lot -
Und war am fünften Tage tot. |
 |
|
|
zurück zum Seitenanfang
Perfektionismus und niedriges Selbstvertrauen sind die am besten
gesicherten Risikofaktoren für die spätere Entwicklung einer Eßstörung.
Nach Durchbrechen des Teufelskreises der diese Störungen aufrecht
erhält, muss deshalb auf die Behandlung dieser Risikofaktoren besonderer Wert
gelegt werden.
|
Zur Erblichkeit (Stand der derzeitigen
Forschung): siehe
Report of
the National Institute of Mental Health's Genetics Workgroup
National Institute of Mental Health |
Anorexia nervosa
(amerikanisch über menthalhealth.com) |
Bulimia nervosa
(amerikanisch über menthalhealth.com) |
Deutsche Seiten unter
www.anorexia.de (deutschen
Forschungsinitiative Essstörungen und der Kinder und Jugendpsychiatrie
Leipzig)oder www.bulimie.de
von der deutschen Forschungsinitiative Essstörungen und der Kinder und
Jugendpsychiatrie Leipzig. Mit Infos über Selbsthilfegruppen,
Literaturdatenbanken, Forschungsergebnisse usw.
Bulimia Nervosa
"Iß doch
endlich mal normal!" |
Jugendliche
mit
Essstörungen
leiden
häufig
auch
an
anderen
psychischen
Störungen
und
Symptomen.
Berichtet
wird
chronische
Müdigkeit
(3,8-fach
häufiger),
Schlafstörungen
(2,9-fach
häufiger),
chronische
Schmerzen
(3,3-fach
häufiger),
Migräne
oder
andere
chronische
Kopfschmerzen
(3,4-fach
häufiger),
Angststörungen
(3,5-
fach
häufiger),
Depressionen
(5,2-fach
häufiger),
Verhaltensstörungen
(3,8-fach
häufiger),
Persönlichkeitsstörungen
(
oft
Borderlinetyp,
3,6-fach
häufiger),
Drogenmissbrauch
(4,5-fach
häufiger)
und
Suizidversuche
(5,0-fach
häufiger).
Als
junge
Erwachsene
leiden
sie
häufiger
unter
chronischen
Atemwegserkrankungen
wie
Asthma,
an
neurologischen
Symptomen´,
sie
haben
häufiger
kardiovaskuläre
Risikofaktoren,
wie
Bluthochdruck.
In
einer
Verlaufsstudie
machten
22.1%
der
anorektischen
und
11%
der
bulimischen
Patientinnen
innerhalb
von
8,5
Jahren
einen
Suizidversuch.
Frauen
mit
Essstörungen
haben
besonders
große
Ängste
vor
Schwangerschaften.
Essstörungen
bessern
sich
meist
(oft
leider
nur
vorübergehend)
während
der
Schwangerschaft.
Bei
Frauen,
die
an
einer
Essstörung
leiden
sind
bei
Geburten
häufiger
Kaiserschnitte
erforderlich,
sie
leiden
häufiger
an
Wochenbettdepressionen.
Zu einer vermeidbaren
neurologischen Komplikation- Jeder Arzt weiß, dass bei
Alkoholabhängigkeit, Alkoholentzugsdelir und Wernicke-Enzephalopathie eine
Substitution von Thiamin (Vitamin B,), im Akutstadium auch parenteral,
erfolgen muss. Dies wäre an sich trivial, gäbe es nicht die
weit verbreitete Angst vor anaphylaktischen, zum Teil auch tödlichen,
Komplikationen nach parenteraler Thiamingabe. Die vorliegende Arbeit
stellt die seit der 1936 erfolgten Markteinführung des ersten
synthetischen Thiaminpräparates veröffentlichte Literatur zu diesem Thema
dar. Kontrollierte Studien hinsichtlich Indikation und Wirksamkeit liegen
nicht vor. Dennoch sind einige Schlussfolgerungen möglich: 1) Die akute
Mortalität des Wernicke-Korsakow-Syndroms beträgt 20%. 2) Die orale
Thiamingabe ist als unbedenklich einzuschätzen. 3) Das Risiko eines
anaphylaktischen Schocks nach parenteraler Thiamingabe liegt unter 1 :1:100000.
4) Nicht nur Alkoholerkrankungen, sondern jeder Zustand von erhöhtem
metabolischem Bedarf (z.B. Schwangerschaft, konsumierende Erkrankungen)
bzw. von Mangel- und Unterernährung (z.B. Ess-Störungen)
prädisponiert zum Thiaminmangel. Wir schlagen deshalb folgende
Therapieleitlinien vor: 1) Jede Person, bei der das Risiko eines
Thiaminmangels besteht, sollte großzügig oral mit wenigstens 50 mg Thiamin
pro Tag behandelt werden bei zusätzlicher Gewährleistung einer
ausreichenden Ernährung. 2) jede Person, bei der der Verdacht auf einen
akuten Thiaminmangel besteht, sollte sofort einer geeigneten stationären
Behandlung zugeführt werden. Dort sollte dann die intravenöse
Thiaminsubstitution mit 50 bis 100 mg 3- bis 4-mal pro Tag erfolgen, bis
eine ausreichende enterale Ernährung gesichert und damit die Umstellung
auf eine orale Thiamingabe möglich ist. 3) Hausarzt, Psychiater und
Neurologen fällt die wesentliche Aufgabe zu, einerseits die großzügige
orale Thiaminsubstitution gegebenenfalls mit Organisation suffizienter
Ernährung zu gewährleisten und andererseits Thiaminmangelerkrankungen
schon im Prodromalstadium zu erkennen und die weitere Behandlung
einzuleiten. Seit mehr als einem Jahrhundert ist das
,,Wernicke-Korsakow-Syndrom" in Psychiatrie und Neurologie bekannt. Seine
Häufigkeit wird anhand von Autopsiedaten mit zwischen 0,4 und 4,7% aller
Autopsien angegeben. Im Zeitalter der internationalen
Klassifikationssysteme ist die Wernicke-Enzephalopathie, klassischerweise
charakterisiert durch eine Prodromalsymptomatik mit gastrointestinalen
Beschwerden, Abgeschlagenheit, eventuell auch leichtem Fieber und
Schwindel, gefolgt von nach wenigen Tagen akut einsetzender Ataxie,
Nystagmus und Blickparesen.. Das Korsakow-Syndrom, charakterisiert durch
eine Störung von Gedächtnis, Auffassung, Merkfähigkeit und Kritikminderung
ohne spezifische andere neuropsychologische Defizite, wird in ICD-10 und
DSM-IV nicht mehr erwähnt und ist zu kodieren unter ,,alkoholbedingter
amnestischer Störung" (ICD-10 F10.6 bzw. DSM-IV 291.1,Das
Wernicke-Korsakow-Syndrom wird bezüglich seiner Genese in unmittelbaren
Zusammenhang gebracht mit einem Mangel an Vitamin B, (Thiamin). Folglich
wird eine Behandlung mit Thiaminpräparaten empfohlen. In welchem
Krankheitsstadium allerdings, in welcher Dosierung, auf welchem. Es
gibt eine humanexperimentelle Studie, in der 8 jungen gesunden Männern
nach einer Kontrollphase von 9 Tagen ausgewogener Diät für 24 Tage nur
Thiamin entzogen und für weitere 18 Tage wieder zugeführt wurde. Während 3
der 8 Probanden trotz laborchemisch nachweisbarer Thiamindefizienz völlig
beschwerdefrei blieben, traten bei den übrigen 5 Probanden frühestens am
9. Tag der thiaminreduzierten Kost Beschwerden auf im Sinne von
Abgeschlagenheit, Übelkeit, Erbrechen, Obstipation, Kopfschmerzen und in
der körperlichen Untersuchung Ruhesinustachykardie, abgeschwächte
Muskeleigenreflexe, verminderte Kraft bei Kniebeugen und verminderte
Spitzstumpf-Diskrimination an den Extremitäten. Innerhalb von einer Woche
unter thiaminhaltiger Kost remittierten die körperlichen Befunde,
innerhalb von 2 - 3 Wochen verschwanden auch die geschilderten subjektiven
Beschwerden. Die Studie weist darauf hin, dass experimenteller, isolierter
Thiaminmangel allgemeine und neurologische sowie kardiologische Symptome
hervorrufen kann, die gut passen zu dem Symptomenkomplex der
Prodromalsymptomatik der Wernicke-Enzephalopathie, und die dem Beriberi
und Polyneuropathien sehr ähnlich sind. Die Untersuchung zeigt auch, dass
bei gesunden, ausreichend ausgewogen ernährten Probanden 1,6 mg Thiamin
oral als Nahrungszusatz ausreichen, wieder normale
Thiaminstoffwechselbedingungen herzustellen und die Beschwerden
aufzuheben. Gesunde, ausgewogen ernährte Probanden resorbieren von
einer oralen 10mg Thiamineinmaldosis 4,3 bis 5,6 mg enteral, was sich auch
durch höhere orale Gaben nicht steigern lässt und auch noch über dem
allgemein errechneten und akzeptierten täglichen Bedarfswert von 1,0 bis
2,0mg liegt. Die zerebrale Aufnahme von Thiamin über die
Blut-Hirn-Schranke unterliegt beim Menschen sowohl einem aktiven
Transportmechanismus mit Sättigung bei etwa 0,3 mg pro Stunde und Gramm
Hirngewebe, als auch einem passiven Mechanismus im Sinne von Diffusion,
die bei akuten Thiaminmangelzuständen von zentraler Bedeutung sein könnte
. Die autoptisch-histologische Prävalenz der
Wernicke-Enzephalopathie bei Alkoholkranken liegt bei 12,5% und zwischen
0,4 und 4,7% der Allgemeinbevölkerung . 27% der Alkoholkranken zeigten
histologisch eine Kleinhirnatrophie und bei 34% bestand histologisch eine
Wernicke-Enzephalopathie oder eine Kleinhirnatrophie. Allerdings bestand
nur bei 10% der Alkoholkranken mit histologisch nachgewiesener
Wernicke-Enzephalopathie auch klinisch die Symptomtrias aus
Desorientiertheit. Augenmuskelparese und Ataxie, bei 23% bestand eine
Ataxie, bei 29% bestanden Augenmuskelparesen und bei 82 % bestanden
Desorientiertheit und kognitive Einbußen am ehesten im Sinne eines
Korsakow-Syndroms. Nur bei 5 bis 20% der Alkoholkranken mit post-mortem
nachgewiesenem Wernicke-Korsakow-Syndrom wird zu Lebzeiten auch diese
Diagnose gestellt. Die Mortalität des Wernicke-Korsakow-Syndroms wird mit
17 bis 20% angegeben. Laborchemisch ist Thiaminmangel bei Alkoholkranken
häufig nachzuweisen, nämlich anhand des Thiaminserumspiegels bei 20% bis
80% der Alkoholkranken und anhand des TPP-Effektes bei 20% bis 70% Als
wahrscheinliche Ursachen hierfür kommen drei im folgenden näher
dargestellte Mechanismen in Frage. Zum einen resorbieren Alkoholkranke
enteral im Mittel nur 30% der Thiaminmenge, die Gesunde resorbieren; bei
zusätzlichem Konsum von Alkohol versiegt die Resorption vollständig. Diese
ließ sich auch tierexperimentell nachweisen Zum anderen kommt
es, anders als bei Leberschädigung anderer Genese, bei alkoholbedingter
Leberschädigung zu einer Verminderung der Transketolasesynthese mit
normaler Aktivität im Sinne eines regulären TPP-Effektes mit jedoch
reduzierter ETK, und reduziertem Thiaminserumspiegel. Dies könnte auch
erklären, warum eine einwöchige orale Substitution mit 50 mg Thiamin pro
Tag für 10 Tage bei 41 kürzlich entgifteten Alkoholabhängigen trotz
regulärem TPP-Effektes nur zu marginalen Anstiegen von Serumthiamin und
ETK,, führte. Bei Alkoholkranken mit der typischen alkoholbedingter
Leberschädigung kann neu resorbiertes Thiamin weniger als bei Gesunden im
Körper gebunden werden kann. Joachim Ortleb. Die Thiaminbehandlung in der
Psychiatrie und Neurologie Fortschr Neurol Psychiat 2000; 68 113- 117GEORG
THIEME VERLAG |
Beratungsstellen
ANAD e.V. - Beratungsstelle für Essstörungen Seitzstr. 8, Rgb, 1.
OG 80538 München Tel.:089 / 24 23 99 6 - 0 Fax: 089 / 24 23 99 6 - 6 Mo-Fr
10-18 Uhr Email
kontakt@anad-pathways.de
Beratungszentrum für Eßstörungen-Dick & Dünn e.V. Innsbrucker
Straße 25 10825 Berlin Tel: 030/ 854 49 94 Fax: 030/ 854 84 42
Frankfurter Zentrum für Essstörungen Hansaallee 18 60322
Frankfurt/M. Tel: 069/ 55 01 76 Fax: 069/ 596 17 23
www.cinderella-rat-bei-essstoerungen.de
Beratungsstelle für Essstörungen Cinderella e.V. Westendstraße
35 80339 München Tel: 089/ 502 12 12 Fax: 089/ 50 25 75 |
|
Literatur
-
Agras
WS, Crow SJ, Halmi KA, Mitchell J, Wilson T, Kraemer. Outcome predictors
for the cognitive behavioral treatment of bulimia nervosa: data from a
multisite study. Am J Psychiatry. 2000;157:1302-1308.
-
Agras WS, Walsh BT, Fairburn CG, Wilson GT, Kraemer HC. A
multicenter comparison of cognitive-behavioral therapy and interpersonal
psychotherapy for bulimia nervosa. Arch Gen Psychiatry. 2000;57:459-466.
ABSTRACT
-
American Psychiatrie Association: Practice guideline for the
treatment of patients with eating disorders (revision). Am J Psychiatry
157 Suppl. (2000) 1-39
Davis C; Claridge G; Fox J., Not just a pretty
face: physical attractiveness and perfectionism in the risk for eating
disorders. Department of Kinesiology and Health Science, York University,
Toronto, Ontario, Canada. cdavis@yorku.ca Int J Eat Disord 2000
Jan;27(1):67-73 PMID: 10590450 UI: 20059526 )
Eldredge KL, Agras WS, Arnow B, Telch CF, Bell S, Castonguay L,
Marnell M. The effects of extending cognitive-behavioral therapy for binge
eating disorder among initial treatment nonresponders. Int J Eat Disord.
1997;21:347-352.
Fairburn CG, Peveler RC, Jones R, Hope RA, Doll HA. Predictors of
12-month outcome in bulimia nervosa and the influence of attitudes to
shape and weight.J Consult Clin Psychol.
1993;61:696-698
Fairburn,Christopher
G.DM, MPhil, FRCPsych; Zafra Cooper, DPhil, Dip Clin Psych; Helen A. Doll,
MSc; Sarah L. Welch, DPhil, MRCPsychArch Gen Psychiatry. 1999;56:468-476
Risk Factors for Anorexia Nervosa, Three Integrated Case-Control
Comparisons
ABSTRACT |
FULL
TEXT |
PDF
W. Stewart Agras, MD; B. Timothy Walsh, MD;
Christopher G. Fairburn, MD; G. Terence Wilson, PhD;
Helena C. Kraemer, PhD:Multicenter Comparison of Cognitive-Behavioral
Therapy and Interpersonal Psychotherapy for Bulimia Nervosa
ARCHIVES OF GENERAL PSYCHIATRY- May 2000 Vol 57, No 5, pp 413-520A
http://archpsyc.ama-assn.org/issues/v57n5/full/yoa9289.html
Faris PL,
Kim SW, Meller WH et al.: Effect of decreasing afferent vagal activity
with ondansetron on symptoms of bulimia nervosa: a randomised,
double-blind trial. Lancet 2000, 355: 792–797.
Fairburn CG, Cooper Z, Doll HA, Norman P, O’Connor M. The
natural course of bulimia nervosa and binge eating
disorder in young women. Arch Gen Psychiatry
2000; 57: 659–65.
Goodman
WK, Price LH, Rasmussen SA, Mazure C, Fleischmann RL, Hill CL, Heninger
GR, Charney DS. The Yale-Brown Obsessive Compulsive Scale, I: development,
use, and reliability. Arch Gen Psychiatry. 1989;46:1006-1011.
Mazure CN, Halmi KA, Sunday SR, Romano SJ, Einhorn AM. The
Yale-Brown-Cornell Eating Disorder Scale: development, use, reliability
and validity.J Psychiatr Res. 1994;28:425-445.
Olmsted
MP, Kaplan AS, Rockert W. Rate and prediction of relapse in bulimia
nervosa.Am J Psychiatry. 1994;151:738-743.
Fichter MM, Quadflieg N. Six-year course of bulimia
nervosa.
Int J Eat Disord 1997; 22: 361–84.
Walsh BT, Garner DM. Diagnostic issues. In: Garner DM,
Garfinkel PE, eds. Handbook of treatment for eating
disorders,2nd edn. New York: Guilford Press, 1997: 25–33.
Patton GC, Selzer R, Coffey C, Carlin JB, Wolfe R. Onset of adolescent
eating disorders: population based cohort study over 3 years. BMJ 1999;
318: 765-768[Abstract/Full
Text] , Initiation of dieting among adolescent females, Huon GF;
Walton CJ, Int J Eat Disord 2000 Sep;28(2):226-30 ,Jeffrey
G. Johnson, PhD; Patricia Cohen, PhD; Stephanie Kasen, PhD; Judith
S. Brook, PhD; Eating Disorders During Adolescence and the Risk for
Physical and MentalDisorders During Early Adulthood
Arch Gen Psychiatry.June 2002;59:545-552
Stunkard
AJ, Messick S. The Three-Factor Eating Questionnaire to measure dietary
restraint, disinhibition and hunger. J Psychosom Res.1985;29:71-83.
Jeffrey G. Johnson, PhD; Patricia Cohen, PhD; Stephanie Kasen, PhD;
Judith S. Brook, PhD; Eating Disorders During Adolescence and the Risk for
Physical and MentalDisorders During Early Adulthood
Arch Gen Psychiatry.June 2002;59:545-552
Walsh BT, Agras WS,
Devlin MJ, Fairburn CG, Wilson GT, Kahn C, Chally MK.
Fluoxetine for bulimia nervosa following poor response to psychotherapy.
Am J Psychiatry.
2000;157:1332-1334.
Christopher G Fairburn, Paul J Harrison, Eating disorders, Lancet 2003;
361: 407–16
Van
Hoeken D, Seidell J, Hoek HW. Epidemiology. In: Treasure J, Schmidt U, van
Furth E, eds. Handbook of eating disorders, 2nd edn. Chichester: John
Wiley & Sons, 2003
Wentz
E, Gillberg C, Gillberg IC, Rastam M. Ten-year follow-up of
adolescent-onset anorexia nervosa: psychiatric disorders and overall
functioning scales. J Child Psychol Psychiatry Allied Discip 2001; 42: 613-22.
Herpertz, Priv.-Doz. Dr. med. Stephan,
Psychotherapie der Adipositas, Dtsch Arztebl
2003; 100:A 1367–1373 [Heft 20]
Miguel
Angel
Martínez-González,
Pilar
Gual,
Francisca
Lahortiga,
Yolanda
Alonso,
Jokin
de
Irala-Estévez,
and
Salvador
Cervera
Parental
Factors,
Mass
Media
Influences,
and
the
Onset
of
Eating
Disorders
in a
Prospective
Population-Based
Cohort
Pediatrics
2003;
111:
315-320.Abstract]
[Full
text]
[PDF
Jeffrey
G.
Johnson,
Ph.D.,
Patricia
Cohen,
Ph.D.,
Stephanie
Kasen,
Ph.D.,
and
Judith
S.
Brook,
Ph.D.
Childhood
adversities
associated
with
risk
for
eating
disorders
or
weight
problems
during
adolescence
or
early
adulthood.
Am J
Psychiatry.
2002
Mar;159(3):394-400.
(
http://ajp.psychiatryonline.org/cgi/content/full/159/3/394
)
Kotler
LA,
Cohen
P,
Davies
M,
Pine
DS,
Walsh
BT.Longitudinal
relationships
between
childhood,
adolescent,
and
adult
eating
disorders.
J Am
Acad
Child
Adolesc
Psychiatry.
2001
Dec;40(12):1434-40,
Rayworth
BB,
Wise
LA,
Harlow
BL.
Childhood
abuse
and
risk
of
eating
disorders
in
women.
Epidemiology.
2004
May;15(3):271-8
.Anderluh
MB, Tchanturia
K,
Rabe-Hesketh
S,
Treasure
J.
Childhood
obsessive-compulsive
personality
traits
in
adult
women
with
eating
disorders:
defining
a
broader
eating
disorder
phenotype.
Am J
Psychiatry.
2003
Feb;160(2):242-7.
Korndorfer SR, Lucas AR, Suman VJ,
Crowson CS, Krahn LE, Melton J. Long-term survival of patients with
anorexia nervosa: a population-based study in Rochester, Minn. Mayo
Clinic Proc 2003; 78: 278-84.
Sullivan PF. Mortality of anorexia nervosa. Am J
Psychiatry 1995; 152: 1073-74.
Neilsen S. Epidemiology and mortality of eating disorders. Psychiat
Clin N Am 2001; 24: 201-14.
Lucas AR, Beard CM, O'Fallon WM, Kurland LT. 50-year trends in the
incidence of anorexia nervosa in Rochester, Minn.: a population
based study. Am J Psychiatry 1991; 148: 917-22.
Lucas AR, Crowson CS, O'Fallon M, Melton LJ. The ups and downs of
anorexia nervosa. Int J Eating Dis 1999; 26: 397-405.]
Sullivan PF. Discrepant results regarding long-term survival of
patients with anorexia nervosa. Mayo Clin Proc 2003; 78: 273-74.
Johnson
JG,
Cohen
P,
Kasen
S,
Brook
JS..:
Eating
disorders
during
adolescence
and
the
risk
for
physical
and
mental
disorders
during
early
adulthood.
Archives
of
General
Psychiatry.
Vol.
59;
545-52,
Herzog
DB,
Keller
MB,
Lavori
PW,
Kenny
GM,
Sacks
NR.The
prevalence
of
personality
disorders
in
210
women
with
eating
disorders.J
Clin
Psychiatry.
1992
May;53(5):147-52.
Franko
DL,
Keel
PK,
Dorer
DJ,
Blais
MA,
Delinsky
SS,
Eddy
KT,
Charat
V,
Renn
R,
Herzog
DB.What
predicts
suicide
attempts
in
women
with
eating
disorders?
Psychol
Med.
2004
Jul;34(5):843-53.
Debra
L.
Franko
et
al. Pregnancy
complications
and
neonatal
outcomes
in
women
with
eating
disorders.Am
J
Psychiatry.
2001
Sep;158(9):1461-6.
R.
Conrad,
J.
Schablewski,
G.
Schilling,
and
R.
Liedtke
Worsening
of
Symptoms
of
Bulimia
Nervosa
During
Pregnancy
Psychosomatics,
February 1, 2003;
44(1):
76 -
78.
[Full
Text]
[PDF]
S.
L.
KYE
Pregnancy
in
Women
With
Eating
Disorders
Am.
J.
Psychiatry,
July 1, 2002;
159(7):
1249
-
1250.
[Full
Text]
K
Hofberg
and
M R
Ward
Fear
of
pregnancy
and
childbirth
Postgrad.
Med.
J.,
September 1, 2003;
79(935):
505
-
510.
[Abstract]
[Full
Text]
P.
S.
Mehler,
Bulimia
Nervosa
N.
Engl.
J.
Med.,
August 28, 2003;
349(9):
875
-
881.[Full
Text]
[PDF]
American
Psychiatric
Association
guideline
on the
treatment
of
patients
with
eating
disorders
The
Edinburgh
Anorexia
Nervosa
Intensive
Treatment
Team (
www.anitt.org.uk
)—This
site
contains
a
detailed
clinical
pathway
for
anorexia
nervosa
Institute
of
Psychiatry/Maudsley
Hospital
downloadable
PDFs on
medical
complications
of
eating
disorders
Resources
for
patients
and
carers
Beating
Eating
Disorders
(
www.edauk.com
)
National
Institute
for
Health
and
Clinical
Excellence
(
www.nice.org.uk
)—Patient
and
carer
version
of the
NICE
guidelines
Secondo Fassino, Andrea Pieṛ, Elena Tomba, Giovanni Abbate-Daga
Factors associated with dropout from treatment for eating disorders: a
comprehensive literature review
BMC Psychiatry 2009, 9:67 (9 October 2009)
[Abstract]
[Full
text] [PDF]
[PubMed]
[Related
articles]
Steinhausen, H.-C. Weber, S. The Outcome of
Bulimia Nervosa: Findings From One-Quarter Century of Research
Am J Psychiatry Published November 2, 2009 doi:
10.1176/appi.ajp.2009.09040582
|
zurück zum Seitenanfang
Wichtiger Hinweis:
Medizin und Wissenschaft unterliegen ständigen
Entwicklungen. Der Autor verwendet größtmögliche Sorgfalt, damit
alle Angaben dem aktuellen Wissensstand entsprechen. Eine Gewähr für die
Richtigkeit der Angaben im Text und
besonders in den empfohlenen Links ist jedoch ausdrücklich
ausgeschlossen. |
Jeder Benutzer muß im Zuge seiner Sorgfaltspflicht die
Angaben überprüfen und ggf. korrigieren. Die Benutzung erfolgt
ausschließlich auf Gefahr des Anwenders. Nochmals eine Wiederholung des
Hinweises vom Beginn der Seite: |
Bitte bedenken Sie immer einen Arztbesuch oder
die Stellung einer richtigen Diagnose kann das Internet nicht ersetzen.
Entsprechend sind bisher auch keine "Arztbesuche" via Internet möglich.
Hiergegen sprechen nicht nur ganz erhebliche juristische Bedenken, für
eine ärztliche Behandlung ist immer noch ein persönlicher Kontakt
entscheidend. Für die Diagnosenstellung benötigt ihr Arzt alle seine fünf
Sinne. Apparative Befunde wie Röntgenbilder oder Laborwerte lassen sich
inzwischen per Internet gut übermitteln, zur Stellung einer
Diagnose bleiben sie weiterhin nur Hilfsmittel, die ausschließlich in
einem Gesamtzusammenhang eine Bedeutung haben. Die meisten Diagnosen
werden im ärztlichen Untersuchungsgespräch (Anamnese) gestellt. Auch jede
Behandlung muß auf das Individuum abgestimmt werden. |
Medikamente sollte man in der Regel nicht im
Internet bestellen. Neben oft
unzureichender Qualität, fehlt vor allem die Indikationsstellung und die
korrekte Aufklärung, von Haftungsfragen bei gravierenden Nebenwirkungen
abgesehen. |
Sämtliche Äußerungen auf diesen Seiten erfolgen unter
Ausschluss jeglicher Haftung für möglicherweise unzutreffende Angaben
tatsächlicher oder rechtlicher Art. Ansprüche irgendwelcher Art können aus
eventuell unzutreffenden Angaben nicht hergeleitet werden.
Selbstverständlich erheben die Aussagen keinen Anspruch auf allgemeine
Gültigkeit, es wird daneben eine Vielzahl vollkommen anderer Erfahrungen
und Auffassungen geben. Für die Abmahnwütigen noch ein Hinweis zu den
Links auf diesen Webseiten: Ich distanziere mich ausdrücklich von den
Inhalten der Webseiten und Internetressourcen, auf die ich mit meinen
Links verweise. Die Haftung für Inhalte der verlinkten Seiten wird
ausdrücklich ausgeschlossen. |
zurück zum Seitenanfang
 |
Anschrift des Verfassers: (Praxisadresse) |
Feedback: |
Karl C. Mayer |
Gästebuch |
Bergheimerstraße 56a |
E-Mail |
69115 Heidelberg |
Bitte beachten
Sie, diese Webseite ersetzt keine medizinische Diagnosestellung oder Behandlung.
Es wird hier versucht einen Überblick über den derzeitigen Stand der
medizinischen Forschung auch für interessierte Laien zu geben, dies ist
nicht immer aktuell möglich. Es ist auch nicht möglich, dass ein Arzt immer auf
dem aktuellsten Stand der medizinischen Forschung in allen Bereichen seines
Faches ist. Es ist immer möglich, dass die medizinische Forschung hier
noch als wirksam und ungefährlich dargestellte Behandlungsmaßnahmen inzwischen
als gefährlich oder unwirksam erwiesen hat. Lesen Sie bei Medikamenten immer den
Beipackzettel und fragen Sie bei Unklarheiten Ihren behandelnden Arzt.
Medikamentöse Behandlungen auch mit freiverkäuflichen Medikamenten bedürfen
ärztlicher Aufsicht und Anleitung. Dies gilt auch für alle anderen
Behandlungsverfahren. Die hier angebotenen Informationen können nicht immer für
jeden verständlich sein. Um Mitteilung wo dies nicht der Fall ist bin ich
dankbar. Fragen Sie hierzu immer Ihren behandelnden Arzt. Dieser weiß in der
Regel über die hier dargestellten Sachverhalte gut Bescheid und kann Ihren
individuellen Fall und Ihre Beschwerden besser einordnen- was für einen
bestimmten Patienten nützlich ist, kann einem anderen schaden.
Selbstverständlich gibt es zu den meisten Themen unterschiedliche Auffassungen.
Soweit möglich wird hier dargestellt woher die Informationen stammen. In den
meisten Fällen mit einem entsprechenden Link (da diese oft ohne Ankündigung
geändert werden, sind diese leider nicht immer aktuell zu halten).. Leider ist
die zitierte Literatur nicht immer kostenfrei zugänglich. Die Beschränkung auf
kostenfrei zugängliche Literatur würde manches sehr oberflächlich lassen. In der
Regel versuche ich mich in der Darstellung an deutschen oder internationalen
Leitlinien der Fachgesellschaften und Metaanalysen der Literatur zu orientieren.
Auch dies ist nicht überall möglich. Zum einen gibt es nicht überall solche
Leitlinien, zum anderen werden diese mir nicht immer sofort bekannt. Manche
Leitlinien sind lange nicht aktualisiert worden und von neuerer Literatur
überholt, bzw. ergänzungsbedürftig. Wenn möglich sind im Text Links
zu solchen Leitlinien eingebaut. Auch Leitlinien sind nur Orientierungen, sie
schließen nicht aus, dass generell oder im Einzelfall Fehler enthalten sind oder
diese im Einzelfall nicht anwendbar sind. Ziel der Darstellung ist hier
definitiv nicht, mich als Experten für irgendeines der in der Homepage
dargestellten Krankheitsbilder auszuweisen. Ich gehe davon aus, dass alle
vergleichbaren Fachärzte für Neurologie, Psychotherapeutische Medizin und
Psychiatrie ihre Patienten sorgfältig und genau so gut wie ich behandeln.
Sollten Sie über eine Suchmaschine direkt auf diese Seite gekommen sein, werden
Sie gebeten auch die Hauptseite aufzusuchen. Dort
finden Sie einen Link zu den zuständigen Ärztekammern. Bitte lesen sie auch den
Beipackzettel der Homepage und
das Vorwort. Jeder Nutzer ist für die Verwendung der hier gewonnenen
Informationen selbst verantwortlich, es handelt sich definitiv um keine
Anleitung zur Selbstbehandlung. Es wird keinerlei Haftung weder für die hier
angebotenen Informationen noch für die in den Links angebotenen Informationen
übernommen. Sollten Sie Links finden, die nicht (oder nicht mehr) seriös sind,
teilen Sie mir dies bitte mit, damit ich diese löschen kann. Der Autor übernimmt
keinerlei Gewähr für die Aktualität, Korrektheit, Vollständigkeit oder Qualität
der bereitgestellten Informationen. Haftungsansprüche gegen den Autor, welche
sich auf Schäden materieller oder ideeller Art beziehen, die durch die Nutzung
oder Nichtnutzung der dargebotenen Informationen bzw. durch die Nutzung
fehlerhafter und unvollständiger Informationen verursacht wurden sind
grundsätzlich ausgeschlossen, sofern seitens des Autors kein nachweislich
vorsätzliches oder grob fahrlässiges Verschulden vorliegt. Alle Angebote sind
freibleibend und unverbindlich. Der Autor behält es sich ausdrücklich vor, Teile
der Seiten oder das gesamte Angebot ohne gesonderte Ankündigung zu verändern, zu
ergänzen, zu löschen oder die Veröffentlichung zeitweise oder endgültig
einzustellen. Veränderungen erfolgen dabei ständig in Anpassung an neue
Literatur oder weil sich meine Auffassung zu einem Thema aus anderen Gründen
geändert hat. Dieser Haftungsausschluss ist als Teil des Internetangebotes
zu betrachten, von dem aus auf diese Seite verwiesen wurde. Sofern Teile oder
einzelne Formulierungen dieses Textes der geltenden Rechtslage nicht, nicht mehr
oder nicht vollständig entsprechen sollten, bleiben die übrigen Teile des
Dokumentes in ihrem Inhalt und ihrer Gültigkeit davon unberührt. Sollte
sich jemand durch die Homepage in irgendeiner Form beleidigt, benachteiligt oder
in sonst einer Form geschädigt fühlen, bitte ich um eine persönliche
Kontaktaufnahme per
E-Mail oder
telefonisch bzw. per Post. Bitte nennen Sie bei Mitteilungen Ihren vollständigen
Namen und Ihre Adresse. Bei Mitteilungen von Kollegen bitte auch Tatsache, dass
sie Kollege sind, sowie die Fachbezeichnung. Anonyme Mitteilungen sind in der
Regel nicht willkommen. Karl C. Mayer
| |
|