Massenhaft akut auftretende psychogene Erkrankungen - Massenhysterie Wenn Angst ansteckend ist - Der Begriff Massenhysterie wird unterschiedlich verwendet, manchmal ausschließlich im Sinne von in großen Menschenansammlungen auftretender gemeinsame starke Erregung, die durch einen äußeren Anlass hervorgerufen wird. Beispiele sind hier Popkonzerte, Sportgroßveranstaltungen etc.. Übergänge zur hier gemeinten medizinisch psychiatrischen Definition ergeben sich bei genauerem Hinsehen. Wenn bei Konzerten von Tokio Hotel hunderte von jungen Mädchen kollabieren, geht es letztlich um ansteckende psychiatrisch/psychologische Phänomene. Letztere sind das Thema dieser Seite. Englisch auch "mass psychogenic illness", "epidemic hysteria" "hysterical
contagion", "mass sociogenic illness (MSI) ", "Psychogenic epidemics", oder "acute
somatisation". Von machen Autoren wurde das Phänomen früher als hysterische
Ansteckung bezeichnet. Besonders häufig treten Massenhysterien in Schulen aber
auch am Arbeitsplatz, im Kloster, an Bahnhöfen oder beim Militär auf. In
anderen Kulturen kann es auch die ausreichend große Familie sein.
Mattoo SK, Gupta N, Lobana A, Bedi B.Es handelt sich in der Regel um eine rasche Verbreitung
eines oder meist mehrerer Symptome
oder
Krankheitszeichen für die keine organische Erklärung gefunden
werden kann.
Betroffen
sind oft
Gruppen
von
Menschen,
die in
engem
Kontakt zu
einander
stehen,
durch die
Verbreitung
in
Massenmedien
können
aber
solche
Gruppenzusammenhänge
auch
fehlen.
Oft werden
neurologische
Symptome
mit einer
Funktionsstörung
oder einer
veränderten
Funktion
gezeigt,
Erregungszustände
und
Hyperventilationsymptome
kommen
häufig
vor. Die
psychische
Natur der
körperlichen
Symptome
ist den
Betroffenen
nicht
bewusst,
sie werden
unbewusst
dargeboten
und haben
keine
organische
Grundlage.
Oft treten
sie im
Zusammenhang
mit einer
nachvollziehbaren
Bedrohungssituation,
die
allgemein
Angst
erzeugt
auf. Im
ersten
Weltkrieg
waren 90
000
Menschen
durch
Giftgas
gestorben,
dieser
unheimliche
Tod prägte
die
Massenhysterien
des 20.
Jahrhunderts
mit
vorherrschenden
Ängsten
vor
giftigen
Gasen.
Die
ständige
Präsenz
des Themas
einer
chemischen,
biologischen
oder gar
atomaren
terroristischen
Bedrohung
seit dem
11.
September
2001 kann
zumindest
potentiell
das Risiko
solcher
Massenhysterien
erhöhen.
Ungewöhnliche
Gerüche,
Ängste vor
chemischer
Kriegsführung
oder
Terrorismus
spielen
häufig
eine
Rolle.
Psychiatrisch
werden sie
unter den
somatoformen
Störungen
in der
Unterkategorie
"Konversionsstörung
oder
Dissoziative
Störung
eingeordnet.
Sie werden
von dem
ebenfalls
vorkommenden
kollektiven
Wahn durch
das
überwiegende
Vorhandensein
körperlicher
Symptome
unterschieden. Typischerweise werden zunächst Lebensmittelvergiftungen,
Insektenstiche, Gase und Dämpfe, Umweltverschmutzung usw. angeschuldigt oder als
Ursache angenommen. In vielen Fällen sind junge Frauen besonders anfällig.
Massenhysterien werden meistens nicht absichtlich erzeugt, obwohl diese Variante
neuerdings durchaus eine Rolle spielt. Wenn Sekten ein ähnliches Phänomen
erzeugen, spricht man nicht von Massenhysterie, obwohl Ähnlichkeiten bestehen.
Angst ist immer vorhanden, ist aber nie das vorherrschende Symptom.
In
früheren
Zeiten
dominierten
hysterische
Bewegungsstörungen. Körperliche
Symptome wie sie auch bei Hyperventilation vorkommen überwiegen
in
modernen
Zeiten. Der Ausbruch
von plötzlich massenhaft auftretenden psychogenen Krankheiten oder Symptomen
wird in seinem gelegentlichen Ausmaß beispielsweise an der Reaktion von immerhin
12000 japanischen Kindern ab dem 16. Dezember 1997 deutlich. Damals waren
bewegte Pokemon- Cartoons die Auslöser. Nur bei einem zu vernachlässigenden
Prozentsatz lagen tatsächliche medizinische Probleme vor. Bei diesen wenigen
handelte es sich um Kinder (1 von 4,923 sechs bis 18 jährigen die den Poket-
Monstern zusahen)
mit einer Epilepsie mit
Photosensibilität.
Takada H, et al Die bei weitem überwiegende Zahl der Kinder war nach den
Ergebnissen der Nachuntersuchung Opfer einer Massenhysterie, die durch die
Sensations-Berichte in den Medien angeheizt worden war. Massenhysterien
haben auch deshalb häufig ihr Thema in Gesundheitsbefürchtungen, weil Ängste vor
Krankheit allgemein weit verbreitet sind. Russell Noyes, Jr., Arthur J. Hartz,
Caroline C. Doebbeling, Richard W. Malis, Rachel L. Happel, Lisa A. Werner, and
Steven J. Yagla Illness Fears in the General Population Psychosom Med 2000 62:
318-325. Es ist bekannt dass über Jahrhunderte gehende "Massenhysterien" wie der
Glaube dass Juden, Homosexuelle oder Hexen an allem Elend schuld seien, auf
politischem Gebiet katastrophale Folgen hatten. Die Juden wurden als Ursache der
um 1350 um sich greifenden Pest (
20 bis 25 Millionen Menschen in Europa starben
daran) angesehen. Schon damals mischte sich der fromme
Wunsch "damit das Übel auszurotten" mit einer Geschäftstüchtigkeit legalisierten
Raubmordes (Auch durch Äbte und andere Kleriker). Hexenprozesse sind ein
anderes Beispiel. Allein im deutschen Reich forderten sie 20000 Todesopfer.
Manche
Schätzungen
gehen
davon aus,
dass vom
13. bis
zum 18.
Jahrhundert
bis zu 9
Millionen
Menschen
wegen
Hexerei
verbrannt
wurden. Auch
damals waren Angst vor Zauberei als Ursache von Krankheiten, Beschwerden jeder
Art, Elend und Not in schwieriger Zeit die sich epidemisch ausbreiteten die
Ursache. Möglicherweise wurden teilweise
auch die Symptome von Mutterkornvergiftungen fehlgedeutet.
Religiöser
Fanatismus
war immer
eine
besondere
Basis für
Massenhysterien.
Auch bei den Hexen und den Ausbrüchen von Massenhysterien in Klöstern hatten unmenschliche Lebensbedingungen mit eine Rolle bei der Entstehung gespielt. In der Industriellen Revolution wurde letzterer Auslöser noch offensichtlicher. Episoden von Massenhysterien wurden in England, Frankreich, Deutschland, Italien und Russland berichtet. Oft waren es hysterische Anfälle, bizarre Bewegungen und neurologische Beschwerden. Zu Zeiten der industriellen Revolution war Kinderarbeit an der Tagesordnung, die Löhne waren niedrig, die Arbeitsbedingungen oft unmenschlich. Der erste Ausbruch der Massenhysterie zu Zeiten der industriellen Revolution wurde in England in der Lancashire Cotton Mill im Februar 1787 berichtet, heftige Konvulsionen und Erstickungsgefühle sollen dort bei einem Mann und 23 Frauen aufgetreten sein. 2 Jahre nachdem Edmund Cartwright die Webmaschine erfunden hatte, die die Textilindustrie revolutionierte trat ein ähnlicher Vorfall in Frankreich auf. Mit Besserung der sozialen und wirtschaftlichen Verhältnisse wurden auch die entsprechenden Vorfälle seltener. Bei Erwachsenen wie bei Kindern ist meist das weibliche Geschlecht besonders betroffen, nach manchen Untersuchungen in einem Verhältnis 90/10. Ein einheitlicher Glaube an eine bestimmte mysteriöse Ursache ist meist vorhanden. Durch die unheimliche Gefahr geraten die Betroffenen in einen Zustand erhöhten Arousals. Dieser Stresszustand erzeugt neue Überzeugungen, die den Symptomen des Arousals eine neue Bedeutung geben. Die neuen Überzeugungen bezüglich der Ursachen breiten sich im Freundeskreis exponentiell aus. Am Arbeitsplatz sind Langeweile, hoher Zeitdruck, Stressoren wie Hitze, schlechte Führungsqualität der Vorgesetzten, zwischenmenschliche Kommunikationsstörungen und mangelnde soziale Unterstützung oft der Nährboden für die Entwicklung von Massenhysterien. Olkinuora M. Konformität, Gutgläubigkeit und Akzeptanz der Symptome durch die unmittelbare Umgebung sind andere wichtige Faktoren, die zur Ausbreitung beitragen. Unmenschliche Disziplinierungen in Schulen führten später zu ähnlichen Phänomenen in den Schulen. 1893 trat an einer Mädchenschule in Basel, ein ansteckendes Schütteln und Konvulsionen besonders bei Mädchen auf, die mit ihrer schriftlichen Arbeit in der Schule nicht fertig wurden. Die Symptome verschwanden nach den Schulstunden und traten an den Folgetagen im Unterricht oder nach Betreten des Schulgeländes wieder auf. nach 1904 kam es an der selben Schule zu einem erneuten Ausbruch der Symptome. , the same school reported a similar outbreak (Zollinger, 1906). In Grosstinz Schlesien traten zwischen dem 28 Juni und Mitte October 1892, Händezittern und ein Ganzkörperzittern auf, 8 von 20 Betroffenen hatten dabei Bewusststeinstrübungen und eine Amnesie für die Ereignisse. In einer Schule in Chemnitz trat im Februar 1906 ein epidemisches Händezittern bei Grundschülern anlässlich von Schreibübungen auf. Die Symptome begannen bei 2 Schülern und breiteten sich allmählich auf 21 Schüler aus um 4 Wochen anzuhalten. Die Symptome traten ausschließlich beim Schreiben auf, im Sportunterricht hatten die Schüler keine Probleme. Nach dem zur Behandlung Elektroschocks bei den betroffenen Grundschülern eingesetzt wurden und sie während der Schreibübungen auch noch rechnen sollten verschwanden die Symptome bald. Neben Klöstern und Schulen sind auch Soldaten quasi naturgemäß mit einem besonderen Risiko der Massenhysterie behaftet. Gleich 1000 Rekruten entwickelten im September 1988 Symptome, die zu einer Evakuierung führten. Körperlicher Stress, psychischer Stress, die Massenunterkunft und Gerüchte über Gestank und Gase/Rauch waren der Auslöser. Struewing JP, Gray GC. Sensationsmeldungen in Presse und Fernsehen erhöhen die Auflage. Bedauerlicherweise tragen sie damit nicht selten zur Verbreitung und Entstehung von Massenhysterien bei. Wenn sich dann herausgestellt hat, dass die berichteten Erkrankungen psychogener Natur waren, lässt das Interesse nach. Die vornehmste Erklärung dafür warum diese Meldungen dann nur noch Dreizeiler auf der 3. Seite wert sind, nach dem sie ursprüngliche Meldung oft genug mehrmals Titelgeschichte war, ist dass Schuldgefühle und Scham die Redakteure befallen hat. Wahrscheinlicher ist, dass man ja auch von der nächsten Sensation profitieren möchte. Auch bei den Betroffenen herrscht nach Klärung verständlicherweise Scham vor. Ein Beispiel für häufige Panikmache sind angebliche Schädigungen durch häufige Impfungen. Obschon es generell ja durchaus Nebenwirkungen von Impfungen gibt, sind diese glücklicherweise bei Standardimpfungen selten. Dennoch finden Einzelmeinungen die im Kontrast zur übrigen wissenschaftlichen Meinung stehen nicht selten ein sehr breites Presseecho. Plötzlich ist in jeder Zeitung zu lesen die Maser- Mumps Röteln Impfung können Autismus auslösen (BMJ 2003), (siehe auch N Begg et al 1998 und E Duffell 2001), oder Hepatitis Impfungen könnten Multiple Sklerose auslösen. Es entsteht dabei meist ein ganz falsches Bild der Diskussion. Ängste bleiben auch nach Abflauen solcher Kampagnen zurück. Die dadurch mit begründete Impfmüdigkeit verursacht immer wieder kleinere Epidemien mit oft schlimmen Folgen für die Betroffenen. In Nigeria haben Ängste, dass die Polioimpfung von westlichen Ländern extra mit AIDS-Viren kontaminiert worden seien und Mittel enthalten würden, dass die Kinder unfruchtbar werden, die Gefahr neuer Epidemien von Kinderlähmung hervorgebracht. BMJ 2002;324:1414 Kampagnen der Impfgegner sind so alt wie die Impfungen an sich. Nicht ganz selten wird auch von Ärzten in Unkenntnis oder vermutlich auch aus finanziellen Gründen die Angst geschürt. Umweltängste bilden die Grundlagen für die Massenhysterien in den entwickelten Ländern des 20. Jahrhunderts. Es gibt sie, die Katastrophen wie Tschernobyl oder Seveso. Sie sind meist von vorneherein offensichtlich und können auch wenn dies von Industrie und Politik gewollt wäre, allenfalls sehr kurzzeitig verheimlicht werden. Viel häufiger als solche Katastrophen ist die Angst von einer solchen betroffen zu sein. Es entstehen durch diese Angst überwiegend körperliche Symptome (siehe Tabelle unten). Oft gibt es verständliche Gründe für diese Ängste, die Meldung von Asbest oder PCP in den Schulräumen, die farbige oder übel riechende Giftwolke aus dem Industrieschornstein und die dazukommende verspätete und unzureichend verständliche Information zu diesen Themen können dann auslösend sein. In Hong Kong waren 1982 gleich 413 Schüler betroffen, sie vermuteten Opfer von Giftgas zu sein, die Schüler waren dabei an 2 geographisch auseinander liegenden Orten betroffen, die Nachbarschaft war beschwerdefrei. Mit großem Untersuchungsaufwand wurde eine reale Vergiftung ausgeschlossen. Der Epidemie war eingeleitet worden nachdem das Gerücht aufgekommen war, dass eine Bedrohung mit Giftgas an einer anderen Schule stattgefunden habe, die Lehrer hatten diesen Vorgang mit ihren Schülern besprochen, die weiter Ausbreitung geschah wohl ausschließlich unter den Schülern. Wong SW, Kwong B, Tam YK, Tsoi MM. Während des ersten Golfkrieges gab es an einer amerikanischen Schule einen ähnlichen Zwischenfall, neben 17 Schülern der 7. und 8. Klasse waren auch 4 Lehrer in Krankenhausbehandlung. Kompliziert wurde das Ganze dadurch, dass das Labor eine für Nichtraucher relativ hohe Kohlenmonoxid Konzentration (Karboxyhämoglobin) im Blut fand, was für lang anhaltende Diskussionen ob nicht doch eine Vergiftung vorlag sorgte. Rockney RM, Lemke T. Im März/April 1983 waren in der jordanischen West Bank gleich 949 Personen (meist Schulkinder, 727 (77%) davon Mädchen) von einer epidemischen "mysteriösen Gasvergiftung" betroffen. Auslösend war vermutlich der Gestank aus einer Toilette. Araber und Israelis glaubten beide an einen Anschlag im Rahmen des Nahostkonfliktes. Israelische Zeitungsberichte, die Meinungsäußerungen von arabischen and israelischen Ärzte und das emotionale Klima im Djenin Hospital sollen in der Entstehung und Verbreitung der Massenhysterie eine wichtige Rolle gespielt haben. Die weitere Ausbreitung endete nach dem die Schule vorübergehend geschlossen wurde. Modan B, et al. Hefez A. Stinkende Abflussrohre haben auch andernorts schon hunderte zu hysterischen Reaktionen bei mehreren hundert Betroffenen geführt. Selden BS. Auch andere Gerüche waren schon Auslöser von Massenhysterien. Baker P, Selvey D. Selbst Parfüm hat es schon zum Auslöser von Massenhysterie unter Studentinnen gebracht. Amin Y, Hamdi E, Eapen V. Meist reicht das Gerücht über einen ungewöhnlichen Geruch, dieser muss per se gar nicht von den Betroffenen selbst wahrgenommen werden. Das Gerücht führt schon psychologisch zur Geruchswahrnehmung. Der Kosovokonflikt war Auslöser für eine der größten Massenhysterien der Geschichte. Im März 1990 gab es im Kosovo einen mysteriöse Epidemie, die gleich tausende von Schulkindern betraf. Radovanovic Z. In anderen Fällen waren die Ängste der Eltern der Grund für die epidemische Verbreitung der Symptome einer "Gasvergiftung" unter den Schulkindern. Wessely S, Wardle CJ. 210 Schüler einer Grundschule in Nord Carolina 1985-1986 hatten nach dem Einbau einer neuen Heizung Kopfschmerzen, Schwindel, Bauchweh, Übelkeit, .. Die Ausbreitung geschah im Freundeskreis, es war zunächst ein Infekt vermutet worden, als Erreger wurde dann Angst nachgewiesen. Cole TB, Chorba TL, Horan JM. Auch bei anderen Massenhysterien in Schulen ließ sich nachweisen, dass die Beobachtung symptomatischer, meist hyperventilierender Freunde das wesentliche Moment der Ausbreitung war. Small GW, Propper MW, Randolph ET, Eth S. Auch Gerüchte über Ausbrüche von Geschlechtskrankheiten oder Milben waren auch in jüngster Zeit auslösend für Massenhysterien in Wohnvierteln. Tizon JL, Panella H, Maldonado R. Vermutete Mikroben führen dann nicht selten zu Jucken und Kratzen, sekundäre Hautveränderungen durch das Kratzen eingeschlossen. Robinson P, Szewczyk M, Haddy L, Jones P, Harvey W. Die Medienberichterstattung verursacht oft nach
einem Unglück mehr traumatisierte Menschen, als das Unglück selbst. Nachrichten
im Fernsehen oder Zeitungen entwickeln oft ein Eigenleben, und verursachen große
Wellen von Medieninteresse für eine bestimmte Story oder ein Thema. Im
Englischen wird dafür oft der Terminus ‘media-hype’ verwendet. Die
wissenschaftliche Untersuchung dieses Phänomens steht noch am Anfang. Noch
weniger untersucht sind solche Phänomene in Internetgemeinden. In unserer
modernen Zeit fühlen sich sehr viele Menschen durch eine Vielzahl unsichtbarer
Risiken bedroht, die sie nur aus ihrem Wissen aus Zeitungen, Fernsehen, und
Internet kennen. Sie haben damit alle nur ein soziales Konstrukt dieser
Risiken, das von der Art der Gefahr her, und vom Ausmaß her in Medien fast
beliebig manipulierbar ist. Verschleierung wie Dramatisierung sind für den Laien
kaum beurteilbar, Musterbeispiele sind nicht nur die Reaktionen auf den
11.September, auch Fernsehberichte über angebliche Chemikalien Verseuchungen von
Schulhäusern etc. können kaum einschätzbare Auswirkungen auf das Wohlbefinden
der Medienkonsumenten haben. 4 Studien haben einen Zusammenhang zwischen dem
Auftreten von Posttraumatischen Stress Symptomen und dem Medienkonsum zu den
Ereignissen vom 11.September ergeben, dieser Zusammenhang schien dosisabhängig
zu sein. Ahern J, Psychiatry 2002;65:289–300 Schuster
MA, N Engl J Med 2001;345:1507–12.Schlenger WE, JAMA 2002;288:581–8.
Silver RC, JAMA 2002;288:1235–44.Ahern J, J Nerv Ment Dis
2004;192:217–26 Nach dem Flugzeugunglück in Amsterdam stieg die
Inanspruchnahme von medizinischen Untersuchungen proportional zur
Medienberichterstattung mehr als ein Jahr nach dem Ereignis dramatisch an. Kirch
W, ed. Public health in Europe: 10 years EUPHA. Heidelberg, Germany: Springer,
2004 (11).
Beispiele: eine Oberschullehrerin vernahm im Klassenzimmer einen benzinartigen Geruch. Sie entwickelte Kopfschmerzen, Übelkeit, Atemnot und Schwindel. Die Schüler begannen ähnliche Symptome zu entwickeln. Die Schule wurde evakuiert und eine Notfallmaschinerie von verschiedenen Nachbarbezirken rückte an. An diesem Tag gingen 100 Personen zum Notarzt mit Symptomen die sei mit dem Aufenthalt in der Schule in Zusammenhang brachten. 5 Tage später kam es zu einem erneuten Ausbruch. Die Schule wurde geschlossen und 70 Personen suchten den Notarzt auf. Die Körperliche Untersuchung und Laboruntersuchungen ergaben keinen Anhalt für eine giftige Substanz als Ursache der Symptome. Eine sehr ausführliche Untersuchung durch verschiedenste Umweltspezialisten und Labore konnte keine giftige Substanz nachweisen die den Ausbruch erklären konnte. Am häufigsten betroffen waren weibliche Personen, die eine andere Person gesehen hatten, die Symptome entwickelte und glaubten einen Geruch wahrzunehmen. Jones TF, Craig AS, Hoy D, Gunter EW, Ashley DL, Barr DB, et al. Mass psychogenic illness attributed to toxic exposure at a high school. N Engl J Med 2000;342:96-100. Im August 1944 rief in Mattoon Illinois eine Frau die Polizei an, sie hatte um Mitternacht eine Person vor ihrem Haus wahrgenommen, die ein süßliches Gas ins Schlafzimmer sprühte. Die Frau empfand eine kurze Schwäche ihrer Beine und Schwindel. Auch der später nach hause gekommene Gatte verspürte und sah ähnliches. Kurze Zeit später berichtete die lokale Zeitung darüber. Die Zahl der Personen mit ähnlichen Wahrnehmungen stieg rasch an. Die Polizei erhielt Anzeigen von 27 Frauen und 2 Männern. Obwohl keinerlei Spuren von irgendwelchen organischen Gesundheitsschäden oder Fußspuren in den Gärten zu finden waren entbrannte eine Suche nach dem verrückten Phantomanästhesisten oder dem "the mad gasser of Mattoon." Frauen trauten sich nur noch in Begleitung ihrer Männer auf die Straße und die sich geschädigt fühlenden wurden als Opfer sehr bedauert. Die häufigsten Symptome damals waren Taubheitsgefühlen an Händen, Mund und Füßen, Muskelverkrampfungen, trockener Mund, Unruhe, Bauchschmerzen, Brustschmerzen, Kopfweh, Schwindel, Benommenheit, Schwächegefühl, Gähnen, Synkopen, Schweißausbrüche, verwaschene Sprache, verschwommenes Sehen und Angst, typische Hyperventilationssymptome. Ob damals eine ängstliche Illusion oder gar eine Wahnwahrnehmung auslösend war, ist nicht bekannt, sicher ist aber dass die Ausbreitung der einer Massenhysterie angeheizt durch den Zeitungsbericht entsprach. Die Wahrnehmung eines ungewöhnlichen Geruches ist dabei ein häufiger Auslöser. In einem anderen Fall beklagte sich 1989 in Florida ein Schulmädchen über einen unangenehmen Geschmack ihres belegten Brötchens und musste kurze Zeit später erbrechen. 63 (42%) von 150 Kindern entwickelten anschließend rasch ähnliche Symptome. Innerhalb von 2-40 Minuten nach dem Essen hatten 77% Bauchkrämpfe, 75% Übelkeit, 51% Kopfweh 30% Schwindel 30% ein allgemeines Krankheitsgefühl, 11% Halsweh, 67% der Kinder erbrachen sich. Trotz intensiver Suche konnte keine Lebensmittelvergiftung oder ähnliches gefunden werden. MMWR, CDC, Epidemiologic Notes and Reports Mass Sociogenic Illness in a Day-Care Center -- Florida May 11, 1990 / 39(18);301-304
Wer hat nicht schon einmal selbst das Bedürfnis zum Kratzen verspürt, wenn er mit einem Menschen mit einem schlimmen Hautauschlag konfrontiert wurde und dieser über seinen Juckreiz berichtete oder wenn er mit Menschen mit Läusen oder ähnlichem konfrontiert war. In Südafrika traf dies gleich 1450 Schüler auf einmal in einer Massenhysterie. Das Jucken und Kratzen trat nur in den Schulen auf, zu Hause waren die Symptome verschwunden. Taxifahrer verweigerten die Aufnahme der Betroffenen, Eltern ließen ihre Kinder nicht mehr mit Betroffenen spielen. Auch hier traten schnell typische Hyperventilationssymptome und Angst hinzu.. Rataemane, S.T., Rataemane L.U.Z., Mohlahle, J. (2002) Mass hysteria among learners at Mangaung schools in Bloemfontein, South Africa. International Journal of Psychosocial Rehabilitation. 6, 61-67 Im April 1982 erkrankte fast die Hälft von 220 Arbeitern einer Fabrik an unklaren Symptomen, die letztlich durch eine versehentliche Einleitung von Dieselabgasen eines Versuchsmotors entstanden waren. Dabei war die Abgaskonzentration nicht verantwortlich für die Symptome, sondern die vorausgehende Befürchtung, dass mit der Klimaanlage etwas nicht in Ordnung sei. Symptome waren Benommenheit, Kopfschmerzen, Schlafstörungen, Taubheit oder Kribbeln im Gesicht und an den Extremitäten.MMWR CDC June 10, 1983 / 32(22);287-8,294 Massenhaft akut auftretende psychogene Erkrankungen betreffen Menschen mit ganz realen Symptomen, die oft von falsch verstandenen oder falschen Informationen getriggert werden. Leider haben sie oft bis sie entdeckt und als Massenhaft akut auftretende psychogene Erkrankungen oder Massenhysterie eingeordnet werden sehr zerstörerische Auswirkungen auf die Einzelnen wie die betroffenen Gemeinschaft. Massenhysterie wurde bereits seit über 600 Jahren in verschiedensten Kulturen und unter verschiedensten Bedingungen beschrieben.2,3 Oft sind auch die Symptome kulturspezifisch abgewandelt. Über eine kurioses Beispiel berichtet der Skeptical Inquirer, aus dem Nigeria von 1990. Es handelte sich um eine Epidemie der verschwindenden Genitalien. Nach zufälligem Körperkontakt auf der Straße mit einem Anderen waren besonders junge Männer davon überzeugt, ihre Genitalien gestohlen worden waren. Sie fühlten ein komische Gefühl an ihrem Hoden, beschuldigten laut den Übeltäter und zogen sich auf der Straße aus um zu beweisen, dass die Genitalien fehlten. Die dann doch vorhandenen Genitalien nahmen sie als ausgetauscht und verkleinert wahr, oder meinten dass diese wegen der Entdeckung zurückgegeben worden waren. Vermeintliche Übeltäter sollen teilweise von aufgebrachten Mengen totgeschlagen worden sein. Die Straßen waren bevölkert von jungen Männern die sich sicherheitshalber offen oder verdeckt die Genitalien festhielten und von jungen Frauen, die ihre Brüste festhielten. Die Kenntnis von Massenhysterien ist bedauerlicherweise kein Bestandteil der medizinischen Ausbildung. Vor allem bei erster Meldung der Symptome kann es schwierig sein sie von einem "bioterroristischen" Anschlag oder einer sich schnell verbreitenden Infektion oder den Folgen eines ausgetreten Giftes zu unterscheiden. Epidemien von Massenhaft akut auftretende psychogene Erkrankungen bekommen immer großes Medieninteresse. Sie haben häufig erhebliche wirtschaftliche Folgen und führen nicht selten zu erheblicher Beeinträchtigung der Betroffenen mit entsprechenden auch sozialen Folgeproblemen. Die zeitige Erkennung und der richtige Umgang mit den Symptomen durch den Arzt ist für die Folgen entscheidend. Historisch, wurde eine Vielzahl von Verrücktheiten und abnormem Gruppenverhalten einer Massenhysterie zugeordnet. Dies ging vom der mittelalterlichen Tanzmanie bis zum jüngsten Coca Cola Zwischenfall in Belgien. Schwindel, Kopfweh, Müdigkeit, Unwohlsein waren auch hier die verbreiteten Symptome. Coca-Cola nahm wegen geringer Mengen Hydrogensulfit mit ungewöhnlichem Geschmack oder Geruch Millionen von Getränken vom Markt. Viele solcher Ausbrüche werden sicherlich nicht erkannt, die Häufigkeit ist wahrscheinlich größer als gegenwärtig bekannt. Massenhaft akut auftretende psychogene Erkrankungen sind definiert als eine Konstellation von Symptomen die eine organische Erkrankung vermuten lassen, bei denen sich körperlicher und laborchemischer Untersuchung keine organische Ursache findet, und die bei Menschen auftritt, die gemeinsame Ansichten über die Auslösung und Art ihrer Symptome teilen. Es handelt sich dabei nicht einfach um eine Ausschlussdiagnose, es geht also nicht nur darum eine organische Ursache auszuschließen. Wenn das Phänomen an sich zeitig in Betracht gezogen wird, hilft dies in Untersuchungen die Ausbreitung einzudämmen. Die Übersichtsarbeit von T.F.Jones (Mass Psychogenic Illness: Role of the Individual Physician, Am Fam Physician 2000;62:2649-53,2655-6.) kommt nach Durchsicht der Literatur zu dem Schluss, dass es nur wenige Fälle gibt, bei denen akute Krankheitszeichen von Untersuchern oder Ärzten fälschlich als psychogen zugeordnet wurden, und es sich tatsächlich um minimale körperliche Symptome nach Exposition mit toxischen Substanzen handelte, die nicht sofort von den Untersuchern erkannt wurde. Von 1973 bis 1993, waren die Hälfte der berichteten Ausbrüche psychogener Massenerkrankungen in Schulen, gefolgt von Fabriken (29%), Kleinstädten und Dörfern (10 %), sowie Familien und anderen Institutionen. Die Ausbrüche entstehen am häufigsten in Gruppen die sich körperlichem oder emotionalem Stress ausgesetzt sehen. Frauen sind deutlich häufiger betroffen als Männer. Impfungen sind ebenfalls häufige Auslöser von Befürchtungen. Massenhysterien können
Selbstverständlich sind eindeutige körperliche Ausschlussdiagnosen erforderlich. Häufig wird aber im Anschluss so lange gesucht bis etwas gefunden wird und sei es auch noch so unspezifisch und häufig in der Allgemeinbevölkerung. Spezialisierte Labor sind gut darauf vorbereitet mit der Angst der Menschen ein gutes Geschäft zu machen. Manchmal sieht man ganze Bände von Laborwerten bei denen jeder im oberen oder unteren Normalbereich liegende unspezifische Befund kommentiert ist. - Frei nach dem Motto je mehr man im Labor untersucht, um so mehr auch unspezifische Auffälligkeiten findet man in jedem Fall. - Zwar enthält das kleingedruckte dann manchmal Hinweise auf die Unspezifität und eigentliche Bedeutungslosigkeit, oft genug resultiert aber dennoch eine Behandlungsempfehlung, selbstverständlich mit Mittelchen die eben jenes "Speziallabor" oder die Kooperationspartner verkaufen. Hierdurch entstehen nicht nur für den einzelnen dann Kosten und ein vermehrtes Krankheitsgefühl, auch die Massenhysterie wird dadurch mit entstehenden (manchmal nach meinem Eindruck geschäftstüchtig gesteuerten) Interessengruppen weiter geschürt. Noch katastrophaler wirken sich "Vegatests" und andere nachgewiesenermaßen völlig absurde Untersuchungsverfahren aus, die in jeglicher Hinsicht Phantasieergebnisse erzeugen. Empfehlungen für ärztliches Vorgehen bei Patienten mit Massenhaft auftretenden psychogenen Erkrankungen Die Personen die vom Ausbruch betroffen sind sollten möglichst aus der Situation zur Klärung herausgenommen werden um eine weitere "Ansteckung" zu verhindern. Sie sollten sofort körperlich einschließlich Laborparameter untersucht werden. Dies ausreichend um eine akute Erkrankung oder körperliche Erklärung für die Symptomen auszuschließen. Der Hyperventilation sollte besondere Aufmerksamkeit geschenkt werden, und es sollte ihr mit entsprechenden Erklärungen und Behandlungsmaßnahmen (Plastikbeutelrückatmung, Beruhigung usw. begegnet werden.) Gleichzeitig sollte versucht werden unnötige medizinische Maßnahmen zu unterlassen. Notärzte mit Rettungshubschrauber und Medien sowie andere angsterzeugende Personen und Institutionen sollten ferngehalten werden. Die örtlichen Gesundheitsbehörden sollten informiert werden. Anderen Ärzten die Patienten des gleichen Ausbruch behandeln, sollten informiert werden. Test und Laborergebnisse sollten den Patienten sofort mitgeteilt und erklärt werden. Unter Wahrung der Schweigepflicht sollte den Patienten mitgeteilt werden, dass auch andere ähnliche Symptome haben und sich ohne Komplikationen bessern. Die Patienten sollten informiert werden, dass die Gerüchte über die vermutete Ursache nicht mit den erhobenen Daten übereinstimmen. Es muss immer betont werden, dass die empfunden Symptome real sind, nach Möglichkeit sollten sie auch erklärt werden. Die Bedeutung der Angst bei der Symptomentstehung muss erklärt werden. Den Patienten sollte versichert werden, dass keine Langzeitfolgen zu erwarten sind. Sobald dies zutrifft sollten alle Patienten informiert werden, dass keine adäquate Ursache die die Symptome erklären könnte gefunden werden konnte. Übernommen aus TIMOTHY F. JONES, M.D. . Mass Psychogenic Illness: Role of the Individual Physician. ... TABLE 1 Predominant Symptoms in Nine Outbreaks of Mass Psychogenic Illness*.Am Fam Physician 2000;62:2649-53,2655-6.) AFP - December 15, 2000
zum Umgang mit Hyperventilation siehe dort Insgesamt bleibt nach meiner vieler Experten der Umgang mit Ängsten ein wesentliches Problem unserer Zeit. Nicht nur zeitlich begrenzte Massenhysterien stellen eine Herausforderung dar. Ängste spielen eine (vermutlich die entscheidende) wesentliche Rolle in der Chronifizierung von Schmerzkrankheiten wie Rückenschmerzen. Umweltängste wie Terrorängste steigern sich leicht ins Irrationale und können dann krankheitswertig werden. Medien, Interessengruppen wie Ärzte tragen dabei auch wesentlich zur Verschlimmerung bei. Viele Modeerkrankungen sind letztlich auf solche Massenhysterien zurückzuführen. Bedauerlicherweise entsteht dabei tatsächliches erhebliches Leiden, nicht selten auch gravierende finanzielle Not. Depressionen und Hilflosigkeit können die weiteren Folgen sein. Sehr viele Menschen haben körperliche Symptome, unter Stressbedingungen
nehmen diese zu. Sollte es tatsächlich zu einem Krieg mit
Massenvernichtungswaffen kommen, wird man mit großen Massenhysterien auch in der
Allgemeinbevölkerung rechnen müssen. Letztere könnten dann erhebliche
zusätzliche Probleme aufwerfen. Viele Symptome von die durch Giftgas,
bakteriologische Kampfmittel oder als akute Strahlenfolge auftreten können,
ähneln den typischen Symptomen der Massenhysterie. Die Unterscheidung wird, wenn
tatsächlich körperlich geschädigte Menschen in großer Zahl vorhanden sind
schwierig werden. In jedem einzelnen Fall kann auch die Wissenschaft sich irren.
Pastel RH. Falscher Alarm ist in realen Bedrohungssituationen
wesentlich häufiger. Dramatisches Beispiel waren hier die Milzbrandalarme nach
dem 11. September. Bis zur Klärung eines Verdachtsfalles mit ärztlichen
Untersuchungen, chemischen und biochemischen Analysen ... vergeht meist viel
Zeit. Die Untersuchungen als solche sind nicht zu umgehen, deren vorzeitige
bildliche Darstellung ohne Kenntnis des Ergebnisses, kann kurzfristig zu einer
erheblichen Zunahme der Fallzahlen führen. Wie man in regional eng begrenzten
Fällen die Betroffenen von einander trennen muss, um deren Genesung zu
beschleunigen, so ist bei großer Ausbreitung eine zurückhaltende
Berichterstattung bis aussagekräftige Ergebnisse vorliegen hilfreich. Danach
muss eine Veröffentlichung aller Untersuchungsergebnisse erfolgen um den
Verdacht, dass doch eine Vergiftung vorlag sicher auszuräumen. Dabei muss bei
größter Offenheit auf die Scham der Betroffenen Opfer einer Massenhysterie
geworden zu sein Rücksicht genommen werden, um zu vermeiden, dass diese Scham in
langfristige somatoforme Symptome
umschlägt. Abgesehen davon, dass Frauen wohl anfälliger sind
(möglicherweise weil sie auch mehr untereinander kommunizieren und nicht nur
weil sie allgemein für histrionische Symptome anfälliger sind), hat wenig was zu
den Persönlichkeitsvariablen der Betroffenen geschrieben worden ist in allen
Untersuchungen bestätigt werden können. Man muss davon ausgehen, dass sehr viele
Menschen für Massenhysterien anfällig sind. Intelligenz und Bildung scheinen
jedenfalls nicht vor diesem Phänomen zu schützen. Das Wissen über
Massenhysterien, und dass jeder zumindest kurzfristig in einer entsprechenden
Situation Symptome empfinden kann, kann helfen sich selbst wieder zu
beruhigen. Die Symptome behalten trotz ihrer möglichen Ähnlichkeit zu
tatsächlichen Massenvernichtungswaffen viel typisches. Den geschulten Fachleuten
wird deshalb die Verdachtsdiagnose leicht fallen. Dies kann auch verhindern,
dass nach Massenhysterien Mythen weiter wachsen und damit die "Seuche" sich
weiter infektiös ausbreitet. Die Bedrohung durch Terroristen und Umweltängste
werden auch im 21. Jahrhundert für die Existenz von Massenhysterien auch in den
westlichen Industrienationen sorgen.
Literatur
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