
Multiple Chemical Sensitivity (MCS) und
Idiopathic Environmental Intolerances (IEI)
Die Diagnose ist bisher nicht allgemein
anerkannt. In der Regel beruht sie darauf, dass Menschen ihre ganz
unterschiedliche Beschwerden einer abnormen Empfindlichkeit zuordnen. Es gibt
bisher keinen gesicherten Labortest, kein gesichertes Radiologisches oder
Nuklearmedizinisches Verfahren und keinen eindeutigen Symptomenkomplex der die
Diagnose MCS absichern oder nachweisen ließe.
Keine Hypothese zu MCS gilt derzeit als gesichert. In seinem
Sondergutachten „Umwelt und Gesundheit“ hat sich der Umweltrat bereits mit den
Schwierigkeiten bei der Definition und damit auch bei der Diagnose des
Krankheitsbildes der MCS beschäftigt. Es wurde darauf verwiesen, dass es an
naturwissenschaftlichem Wissen über dieses Krankheitsbild mangelt und es einer
Versachlichung der emotional und kontrovers geführten Diskussion bedarf (SRU,
1999, Tz. 376 ff.).
Siehe Der Umweltrat (1999) stellt fest, dass zum gegenwärtigen Zeitpunkt ein
ursächlicher Zusammenhang zwischen Multipler Chemikalien-Überempfindlichkeit und
vielfältigen Umwelteinflüssen, die von der Mehrheit der Bevölkerung gut
vertragen werden, nicht wissenschaftlich belegbar ist, jedoch auch nicht
ausgeschlossen werden kann. Angesichts der unsicheren Datenlage und der
Subjektivität der Beschwerden sieht der Umweltrat auf diesem Gebiet
Forschungsbedarf.
Siehe
Die Studie des
Umweltbundesamtes (Ergebnisse Januar 2004) ist unter anderem ein Ergebnis
dieser Forschungen und wird unten soweit für das nervenärztlich Fachgebiet
relevant zitiert. Während nach Ansicht des Umweltrates im Fall von
Patienten mit einer Gesundheitsstörung im Sinne einer MCS nach wie vor kein
eigenständiges Krankheitsbild zu erkennen ist, sehen Untersucher, die
weniger stark evidenzbasiert vorgehen, MCS längst als eigene wirkliche Krankheit
(Entität) bestätigt. Siehe.
Die Wissenschaftler stellen fest, dass es Patienten gibt, die über eine Vielzahl
unerklärbarer umweltbezogener Unverträglichkeiten berichten. Es wird anerkannt,
dass diese Patienten unter starkem Leidensdruck stehen und Mitgefühl und
professionelle Hilfe brauchen. Der Begriff "Multiple Chemical Sensitivities "
("MCS") sollte nicht mehr verwendet werden, weil er wissenschaftlich nicht
gestützte Aussagen zur Kausalität beinhaltet. Obwohl für "MCS" verschiedene
Definitionen existieren, kann man "MCS" nicht als klinisch definierte Krankheit
ansehen. Es gibt weder allgemein anerkannte Theorien zu den
Krankheitsmechanismen noch validierte Kriterien für die klinische Diagnostik.
Ein Zusammenhang zwischen Expositionen und Symptomen ist nicht nachgewiesen.
Norbert Englert, MCS Fachgespräche Berlin, 4. September 2003
Hennigsen gutachterliche Beurteilung von MCS PPT Zitat:
"Im Gegensatz zu gesundheitlich relevanten Umweltbelastungen durch spezifische
Substanzen sind umweltmedizinische Syndrome wie das Sick-Building-Syndrom (SBS)
oder die multiple Chemikaliensensitivität (MCS) nach wie vor wissenschaftlich
umstritten".
Herr, Klinische Umweltmedizin Dtsch Arztebl Int 2008; 105(30):
523-31
Die Belastung der Umwelt mit Chemikalien hat zurecht eine
Besorgnis der Öffentlichkeit ausgelöst. 22% der Bürger fühlen sich heute stark
oder sehr stark gesundheitlich durch Umweltprobleme belastet. Deutlich gestiegen
ist der Anteil derjenigen, die glauben, dass die Umwelt die Gesundheit unserer
Kinder und Enkelkinder in 25 Jahren sehr stark oder stark belasten wird. Drei
Viertel der Befragten sind hiervon überzeugt. Mit 62% fühlt sich eine Mehrheit
der Befragten schlecht über die Gesundheits- und Umweltverträglichkeit von
Lebensmitteln und Produkten informiert. Nur 2% fühlen sich sehr gut informiert,
eher gut informiert fühlt sich ein gutes Drittel. 43% wünschen sich mehr
Informationen über gesundheits- und umweltgefährdende Produkte und Zusätze.
Umweltschutz rangiert bei der Befragung auf Platz 3 bei den wichtigsten
Probleme in Deutschland, nach Arbeitsmarkt und wirtschaftliche Lage bei den
wichtigsten Probleme in Deutschland. Umweltbewusstsein in Deutschland 2004,
Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU), Referat
Öffentlichkeitsarbeit http://www.bmu.de
Download unter
Umweltbewusstsein2004 In einer repräsentativen Befragung von 2032
erwachsenen Deutschen kannten 11% der Befragten den Begriff MCS; 0,5% gaben an,
bei ihnen sei MCS schon einmal durch einen Arzt diagnostiziert worden, in beiden
Fällen deutlich überdurchschnittlich Personen mit mehreren Beschwerden und
Frauen. 9% bezeichneten sich selbst als empfindlich gegenüber Chemikalien.
Obwohl insgesamt körperliche Beschwerden weit verbreitet waren, haben 67% der
Betroffenen in der Gesamtstichprobe und 35% unter den subjektiv
Chemikalienempfindlichen keinen den vorgeschlagenen Auslöser aus der Umwelt als
ursächlich angesehen. Constanze Hausteiner et al., Multiple Chemical
Sensitivity und subjektive Chemikalienempfindlichkeit
in Deutschland – Ergebnisse einer bevölkerungsbasierten Befragung, Umweltmed
Forsch Prax 9 (5) 2004 Die Qualtiät unserer Umwelt ist zurecht eine der
wichtigsten sozialen und politischen Fragen unserer Zeit geworden. Die Besorgnis
über die gesundheitlichen Auswirkungen moderner Technologie begeleitet
allerdings die Einführung jeder neuen Technologie. Historisch ist bekannt, dass
jede neue Technologie auch neue Gesundheitsbeschwerden mit sich brachte.
Beispiele sind der Eisenbahnrücken und die Allergie gegen Elektrizität. In den
letzten Jahrzehnten hat sich die Entwicklung neuer Technologien in bisher
nicht bekanntem Ausmaß beschleunigt. Dem parallel ging verständlicherweise ein
entsprechendes Ansteigen der gesundheitlichen Ängste. Die Menschen sind
allgemein sensibler für die gesundheitlichen Auswirkungen des technischen
Fortschritts geworden. Dies hat selbstverständlich auch viele positiven
Auswirkungen. Die sorglose Verteilung von Asbest und Blei in die Umwelt in
vergangenen Jahrzehnten hat noch gravierende Auswirkungen auf die Gesundheit
unserer Zeit. Überwachungen belegen allerdings, dass die Umweltbelastungen in
den letzten Jahren kontinuierlich abnehmen. Die Ergebnisse Umwelt-Survey
belegen: Die Arsen-, Blei-, Cadmium- und Quecksilberbelastung der Bevölkerung in
Deutschland ist gegenüber früher erhobenen Daten weiter zurückgegangen,
durch Rückgang der Belastung der Luft und der Nahrung mit diesen Stoffen. Die im
Körper vorhandene Belastung mit den krebserregenden polyzyklischen aromatischen
Kohlenwasserstoffen (PAK)
hat vor allem in den neuen Ländern abgenommen und hat sich damit den niedrigeren
Werten in den alten Ländern angenähert. Die Umweltbelastung mit dem inzwischen
verbotenen Holzschutzmittel-Wirkstoff Pentachlorphenol (PCP) ist deutlich
zurückgegangen, damit hat auch der durchschnittliche PCP-Gehalt deutlich
abgenommen. "Umwelt-Survey 1998, Band III: Human-Biomonitoring – Stoffgehalte in
Blut und Urin der Bevölkerung in Deutschland" ist in der Reihe WaBoLu-Hefte,
Band 1/2002 erschienen, umfasst 340 Seiten und kostet 10 Euro. Erhältlich bei
Werbung und Vertrieb, Ahornstr. 1-2, 10787 Berlin, Telefon: 030/2 11 60 61, Fax:
030/2 18 13 79. Eine Bestellung ist auch über Internet
http://www.umweltbundesamt.de
In der Umweltambulanz des Klinikums Augsburg wurden bei 500 Patienten mittels
Human-Biomonitoring Analysen durchgeführt in welchem Umfang eine Exposition
gegenüber Schadstoffen vorliegt. Es handelte sich ausschließlich um Patienten
die in der Sorge kamen, dass ihre Beschwerden umweltbedingt seien. Die meisten
Ergebnisse (95,6%) lagen unterhalb der Referenzwerte. Erhöhte Werte waren in der
Regel auf Grund anamnestischer Angaben der Patienten plausibel. In 22 Fällen
wurden Referenzwerte unerwartet deutlich überschritten. Konzentrationen der
Schwermetalle oberhalb toxikologisch begründeter Grenzwerte (HBM-Werte) wurden
bei 12 Patienten festgestellt. Die Ergebnisse führten bei acht Personen auf die
Spur von relevanten Belastungsquellen (u.a. Mottenschutz, Flohbekämpfung,
Holzschutz), die anamnestisch nicht erkannt worden waren. Jochen Hardt, et al., Umweltmed Forsch Prax 9 (6) 336 – 346 (2004)
Wäre nicht Druck von Verbrauchern und Umweltgruppen vorhanden
gewesen, hätte es vermutlich viele Jahre länger gedauert, bis die Verwendung
dieser Schadstoffe eingeschränkt worden wäre. Insgesamt leben wir heute in einer
gesünderen Umwelt als vor 30 oder 40 Jahren, die Ängste sind dennoch
angestiegen. Andererseits entstehen auch übertriebene Ängste aus solcher
allgemeiner Besorgnis. Bei vielen Menschen, sind dann nicht die
Umweltbedingungen die Ursache der Erkrankung sondern die Ängste sind zur Ursache
der krankheitswertigen Befindlichkeitsstörungen geworden. Besonders seit Beginn der 80er Jahre des
20. Jahrhunderts werden Umwelteinflüsse als Ursache für unterschiedlichste
Gesundheitsstörungen diskutiert. Die Diskussion wird sehr emotional geführt, was
den betroffenen Patienten oft schadet. Über die langfristigen
Auswirkungen von Chemikalien wie anderen Umwelteinflüssen auf die menschliche
Gesundheit liegt wenig gesichertes Wissen vor. Die derzeitige öffentliche
Diskussion heizt allerdings, ohne wirkliche substanzielle Daten, oft Panik in
Teilen der Bevölkerung auf, die möglicherweise schlimmere gesundheitliche Folgen
hat, als die Chemikalien oder angeschuldigte elektromagnetische Wellen. Das
zunehmendes Gefühl in der Bevölkerung, durch Umweltschadstoffe bedroht zu sein,
und eine Tendenz, gesundheitliche Beschwerden ursächlich mit Umweltfaktoren in
Verbindung zu bringen, führt leider nicht nur zu sinnvoller Vorsicht und
sinnvollem Gesundheitsschutz, sondern auch zu psychosomatischen Krankheiten.
Nicht zu vergessen die Kosten unnötiger Gutachten und Untersuchungen wie
zweifelhafter Behandlungen, die Menschen finanziell ruinieren können. Darüber
hinaus besteht die Gefahr, dass über Fehlinterpretationen vermehrt gut
behandelbare körperliche und psychiatrische Krankheiten übersehen werden. Ob die
Einrichtung der Zusatzbezeichnung Umweltmedizin und von Umweltambulanzen in der
Medizin dem langfristig sinnvoll entgegenwirkt, muss sich noch erweisen. In der
Geschichte der Medizin unseres Jahrhunderts haben durchaus auch schon Gruppen
von Betroffenen über ihren öffentlichen Druck dazu beigetragen, dass
medizinische Zusammenhänge aufgedeckt wurden und Konsequenzen gezogen wurden.
Ein Beispiel ist das Reye Syndrom bei Kindern und Jugendlichen in Folge von
Aspirineinnahme. Auch ist es durchaus notwendig, dass öffentlicher und
politischer Druck Einfluss auf medizinische Forschung und Entwicklung nimmt.
(Beispiel der aus Profitgründen vernachlässigten Weiterentwicklung von wirksamen
Mitteln gegen die Schlafkrankheit). Allerdings sollten ähnlich wie bei
Medikamenten und medizinischen Eingriffen auch die Nebenwirkungen,
Profitinteressen, usw. mancher Presseveröffentlichung und mancher
Selbsthilfegruppe diskutiert werden. Der Sensationswert des MCS ist hoch,
ob aber überhaupt etwas dahinter steckt und wenn wie viele der angeblich
Betroffenen tatsächlich darunter leiden, bleibt weiter sehr fraglich.
Medien einschließlich der öffentlich rechtlichen Fernsehsender scheinen vom
Thema begeistert, es wird dort sogar ganz fachfremd in Sendungen wie WISO
präsentiert, auch Parteien wollen nicht nachstehen. Hypothesen sind dort
plötzlich gesichtete Fakten. Es gibt bisher keine allgemeine Akzeptanz zu
den verschiedenen Definitionen des IEI oder MCS. Die Postulate zur Entstehung ob
nun genetisch bedingte Empfindlichkeit oder andere sind weiter strittig. Die Konsequenzen aus der Diagnose sind für
die Betroffenen bisher soweit für mich erkennbar in jeder Hinsicht negativ. Gemeint ist
die Diagnose nicht die Beschwerden. Meine explizite Meinung: der inszenierte
Rummel mit wenig fundierter Information schadet am meisten den Betroffenen.
Vorläufig bleibt offen, was sich am Ende aus der Vielzahl der laufenden
Untersuchungen ergeben wird. Möglicherweise werden sich einzelnen kleine Gruppen
von "Umweltkrankheiten" tatsächlich abgrenzen und definieren lassen. Eindeutige
Hinweise dafür gibt es trotz vieler Behauptungen bisher nach meiner Auffassung nicht. Völlig
unspezifische Auffälligkeiten in SPECT Untersuchungen ändern daran bisher
nichts. Auch eindeutig psychogenen Störungen haben dazu passende SPECT -
Veränderungen (siehe z. B.
: Brain, Vol. 124, No. 6, 1077-1090, June 2001 oder die Stellungnahme der
Deutschen Gesellschaft für Nuklearmedizin).
Zitat: S. Bornschein et al Nuklearmedizin 1:
Heft 6 2002 (230-250): Diese erste systematische PET-Studie bei
MCS-Patienten erbrachte keinen Hinweis auf nachweisbare funktionelle
Hirnveränderung bei diesen Patienten PET. Der Stand der Dinge soll hier deshalb unvoreingenommen
ohne Anspruch auf Vollständigkeit oder allgemeine Gültigkeit dargestellt
werden. Nur eine differenzierte offene Diskussion vorliegender
wissenschaftlicher Ergebnisse, ohne verfälschte Wiedergabe, kann tatsächlich
Betroffenen langfristig helfen. Menschen, die sich als Betroffene fühlen, tun
jedenfalls im eigenen Interesse gut daran, sich kritisch auch von der oft
zunächst als gegnerisch empfundenen "wissenschaftlich" medizinischen Seite zu
informieren.
Multiple Chemical Sensitivity (MCS)
- Chronic Fatigue Syndrom (CFS) Synonyme bzw. schlecht zu trennende
Überlappungen zu "Öko-Syndrom", „Idiopathic
Environmental Intolerances” („IEI”) (Idiopathische Umwelt-Unverträglichkeit),
UKB (Umweltbezogene Körperbeschwerden), "Sick Building Syndrom" (SBS),
amalgam-bezogene Beschwerden. "environmental illness" (EI),
Clinical Ecology Syndrome (CES). Zu den Syndromen den
genannten Syndrome wie zu den oft überlappend und austauschbar verwendeten
Begriffen Chronic Fatigue Syndrome (CFS), Candida-Syndrome (CS) und Burnout
Syndrome (BS) fehlen bisher fundierte wissenschaftliche Kenntnisse zu Ursache,
Pathologie, Pathophysiologie, Diagnostik, Therapie, Vorbeugung, und Prognose.
Ein kritischer Vergleich der Syndrome verdeutlicht, dass eine wissenschaftlich
befriedigende Abgrenzung nicht gelingt. Deutliche klinische Ähnlichkeiten weisen
die umweltmedizinischen Syndrome mit den
Somatisierungsstörungen auf. Bis zur endgültigen Charakterisierung der
Syndrome sollten die Syndrombegriffe nicht als vermeintliche Krankheitsbegriffe
verwendet werden. Trotz aller Unsicherheit in der Beurteilung der
umweltmedizinischen Syndrome besteht aus ärztlicher Sicht die Pflicht, die
Betroffenen ernst zu nehmen.
Wie die Begriffsverwirrung zustande kommt:
eine Expertengruppe hat mehrheitlich festgehalten, dass es Patienten
gibt, die über eine Vielzahl ungeklärter körperlicher Unverträglichkeiten
gegenüber ihrer Umwelt berichten, unter ihnen leiden und einer einfühlsamen und
fachmännischen Hilfe bedürfen. Der bisher für solche Phänomene verwandte Begriff
Multiple Chemical Sensitivities (MCS) sollte jedoch nicht länger verwendet
werden, da er unterstellt, dass die Ursache solcher Gesundheitsstörungen bekannt
sei. Zudem handelt es sich bei den MCS nicht um eine klinisch definierte
Krankheit mit akzeptierten Theorien über zugrunde liegende Ursachen und
überprüfbaren klinischen Diagnosekriterien. Ebenso ist bisher ein Zusammenhang
zwischen dem Kontakt mit irgendwelchen Chemikalien und beschriebener Symptomatik
nicht eindeutig belegt worden. Aus diesen Gründen stellt Idiopathic
Environmental Intolerances (IEI) = idiopathische (ohne bekannte Ursache)
umweltbezogene Unverträglichkeiten eine angemessenere Beschreibung für die
genannten Phänomene dar. Idiopathic/idiopathisch bedeutet in diesem
Zusammenhang, dass die gesamte Entität unklar, die Ursache unbekannt oder die
Krankheitsentstehung nicht erkennbar ist. Der Begriff Idiopathic Environmental
Intolerances (IEI) steht für verschiedene Funktionsstörungen mit ähnlichen
Beschwerden, einschließlich derjenigen Phänomene, die bisher als MCS bezeichnet
wurden. Der Begriff kann durch die vermutete
Ursache der Funktionsstörung näher spezifiziert werden, z. B. IEI (chemical)
oder IEI (physical). Als Arbeitsdefinition der IEI wurde festgehalten, dass es
sich um eine erworbene Gesundheitsstörung mit multiplen, wiederkehrenden
Beschwerden handelt, die mit unterschiedlichen Umweltfaktoren, welche von der
Mehrzahl der Menschen toleriert werden, assoziiert ist, und die nicht durch
irgendeine bekannte körperliche, psychiatrische und/oder psychosomatische
Funktionsstörung erklärt werden kann. Es handelt sich also um eine
Ausschlussdiagnose. Dies bedeutet, andere Ursachen der Beschwerden müssen
ausgeschlossen worden sein. Ansonsten werden unter der Diagnose eben die
Patienten subsumiert, die der Auffassung sind, dass
ihre Beschwerden durch eine körperliche Unverträglichkeit gegenüber ihrer Umwelt
zustande kommen. Dies bedeutet per Definition nicht, dass dies die Ursache ist
oder sein muss. ( Wiesmüller et al.
Syndrome in der Umweltmedizin: Varianten von Somatisierungsstörungen?
Fortschr Neurol Psych 69, S 175-188) "Eine
Gesundheitsstörung
wird als
umweltassoziiert
angesehen,
wenn durch
Ärzte und
/oder
Patienten
der
Verdacht
auf eine
mögliche
Verursachung
durch
Umwelteinflüsse
geäußert
wird und
keine
andere
Ursache
erkennbar
ist.
Im
Hinblick
auf den
gegenwärtig
noch
begrenzten
Erkenntnistand
ist
Diagnose
einer
solchen
Gesundheitsbeeinträchtigung
oder
Krankheit
letztlich
überwiegend
eine
Ausschlussdiagnose
und
zumeist
eine
Verdachtsdiagnose.
Belastbare
epidemiologische
Daten über
die
Häufigkeit
umweltassoziierter
Gesundheitsstörungen
liegen
nicht
vor".
AKTIONSPROGRAMM
UMWELT UND
GESUNDHEIT
Alles in der Medizin gilt so lange, bis man
es besser weiß oder sogar das Gegenteil bewiesen wird. Ideologie ist eine
schlechte Medizin. Das gilt selbstverständlich auch für alle auf
dieser Seite dargestellten Sachverhalten und Studien.
Eine Aufforderung zum Nachdenken
Siehe auch unter
Massenhaft akut auftretende
psychogene Erkrankungen - Massenhysterie - Wenn Angst ansteckend ist
Umfragen sagen, dass das Wohlbefinden vieler Bürger durch das
Gefühl beeinträchtigt ist, in einer durchweg vergifteten Welt zu leben und
dadurch Schaden zu erleiden. Vielleicht eine der Nebenwirkungen einer sonst
unzweifelhaft notwendigen Jahrzehnte anhaltenden (erfolgreichen) Diskussion um
Umweltverschmutzung usw. Krisen wie BSE vermehren diese Ängste.
Faktum ist, dass die Patienten mit MCS unter starkem Leidensdruck stehen.
Vielleicht hat sich diese allgemein verbreitete und ja nicht ganz
unbegründete Angst bei einzelnen Mitbürgern besonders manifestiert und dabei die
Erklärung für viele Befindlichkeitsstörungen und Probleme geliefert. Diese
Befürchtungen können jedenfalls das Wohlbefinden so stark beeinträchtigen, dass
die Betroffenen den Arzt aufsuchen und auf Abhilfe dringen. Wann
suchen Patienten eine Umweltambulanz auf? Und was ist dort meist das
Untersuchungsergebnis: Waren Grunderkrankungen dokumentiert, konnten die
Beschwerden der Patienten oft als Manifestation dieser Erkrankung gedeutet
werden. Hinsichtlich Art und Umfang der bereits auswärts erhobenen Befunde
wurden extreme Unterschiede beobachtet: einerseits legten viele Patienten
zahlreiche Befunde aus mehreren Fachdisziplinen sowie von umfangreichen
serologischen und immunologischen Untersuchungen vor, die häufig
Normwertabweichungen mit fraglicher medizinischer Relevanz zeigten. Andererseits
wurde in Einzelfällen die allgemeinmedizinische Basisdiagnostik vernachlässigt,
so dass z.B. in der UMA bei einigen Patienten eine Eisenmangelanämie
diagnostiziert wurde, die mit den vorgebrachten Beschwerden des Patienten in
Einklang stand. Eine erhöhte Belastung mit Umweltnoxen konnte im Biologischen
und Umwelt-Monitoring nur in einem geringen Prozentsatz (4,4%) analytisch belegt
werden. Traten solche Überschreitungen von Referenzwerten auf, waren sie meist
gering und von unklarer klinischer Relevanz. Die Prozentzahlen und deren
Interpretation wechselt dabei von Umweltambulanz zu Umweltambulanz. Allerdings
wird einheitlich nur bei einem minimalen Prozentsatz von einem Zusammenhang
zwischen chemischer Belastung und Beschwerden als alleiniger Erklärung
ausgegangen. ,Brölsch, Schulze-Röbbecke,
Weishoff-Houben, Dott und Wiesmüller.Allergologie,
Jahrgang 24, Nr. 6/2001, S. 237–252 Die Sorge durch
Chemikalien krank zu werden führt zu vermehrten Symptomen, wenn man mit
Chemikalien konfrontiert wird. Eine Studie untersuchte beispielsweise, wie
Menschen auf das Ausbringen von Pflanzenschutzmittel in den Feldern ihrer
Umgebung reagieren. Im Ergebnis zeigte sich, dass die Menschen, die sich bereits
zuvor Sorgen um die Auswirkungen moderner Lebensbedingungen auf ihre Gesundheit
machten auch am ehesten Symptome nach dem Ausbringen der Pflanzenschutzmittel
berichtete. KEITH J. PETRIE, et al., Worries About Modernity
Predict Symptom Complaints After Environmental Pesticide Spraying, Psychosomatic
Medicine 67:778–782 (2005) Menschen neigen dazu instinktiv nach
Erklärungen für Erkrankungen oder Beschwerden zu suchen, nicht immer ist dies
ziwlführend. Mögliche Auslösern werden von Kranken bei jeder Erkrankung bei
erhöhtem Arousal vermehrt erinnert, ohne dass hierdurch ein Zusammenhang mit dem
Auslöser bestehen muss.
Vorbemerkungen
Eine medizinische Diagnose sollte(n) in
der Regel
-
eine etwaige
molekulargenetische Grundlage haben,
-
die Ätiologie oder Ursache der Erkrankung beinhalten
-
die formale Pathogenese (Krankheitsentstehung) erklären
können
-
typische zu erwartenden klinische, laborchemische,
neurophysiologische, morphologische auch psychopathologischen u. a. Befunde
beinhalten
-
ausreichend valide diagnostischen Methoden zur
Objektivierung und Quantifizierung der geklagten Beschwerden zur Verfügung
stehen
-
Aussagen zur Prognose und gegebenenfalls zur nötigen
Erfolg versprechende Therapie machen.
-
immer zur Diskussion gestellt und neu überprüft werden,
-
mit Zweiflern wird diskutiert, ihre Einwände werden ernst
genommen und wenn sie Recht haben übernommen
-
gilt immer nur so lange bis eine besser geeignete
Diagnose gefunden wurde.
Für das hier diskutierte Syndrom
gilt bisher:
- es gibt keine allgemein akzeptierte klinische Definition. Die »American Academy of Allergy, Asthma and Immunology« z.B. erklärte 1997 wörtlich: »Das
CES oder MCS ist ein bisher unbewiesenes Syndrom, die diagnostischen und
therapeutischen Ansätze befinden sich noch im Experimentalstudium. Das
American College of Occupational and Environmental Medicine (ACOEM zuletzt
besucht 1.1.06) vertritt weiterhin die Position, dass eine Beziehung
zwischen MCS und Umweltchemikalien unbewiesen bleibt. Es gibt nach der
ACOEM weiterhin keine wissenschaftliche Basis um mit dem Ziel die Beschwerden
der Betroffenen zu vermindern, die Umwelt zu untersuchen, regulieren, oder zu
verändern. Siehe auch die australische Guideline zum ´cfs
http://www.mja.com.au/public/guides/cfs/cfs2.html , American Academy of
Family Physicians.
http://www.aafp.org/afp/980901ap/magill.html
- keinen Konsens zur Pathophysiologie oder Ursache, Erklärungsversuche
reichen von unspezifischen immunologischen Störungen, über Enzymdefekte mit
Vitamin- und Mineralmangelzuständen bis hin zu spektakulären Hypothesen einer
Beeinflussung des hypothalamisch-limbischen Systems durch Geruchs- Reize. Auf
dem "immunotoxikologischen" Erklärungsmodell basieren etliche
unwissenschaftliche Entgiftungs- und Substitutionstherapien.
- keine nachprüfbaren Befunde; auch Veränderungen im PET oder SPECT ändern
daran nichts solange sie unspezifisch sind, sie kommen auch bei allen
psychischen Störungen, einschließlich nachweislich reaktiv erworbener vor.
Bis heute konnte man weder aus allergologischer, immunologischer noch
toxikologischer Sicht einen kausalen Bezug zu dem Krankheitsbild herstellen.
Zur Zeit gibt es keine spezifischen Untersuchungsmethoden, um das Vorliegen
von MCS oder IEI zu belegen. Insbesondere haben bestimmte
Untersuchungsmethoden für MCS keinen diagnostischen Wert (z. B. immunologische
Untersuchungen, Biologisches Monitoring, Porphyrie-Tests, Neuroimaging,
alternativmedizinische Methoden). Paulini I. Multiple
Chemical Sensitivities (MCS) / Idiopathic Environmental Intolerances (IEI).
Der Berliner Workshop und seine Folgen. Allergologie 1999; 22: 520-526 ,
Stellungnahme der
Deutschen Gesellschaft für Nuklearmedizin)
- Die Diagnose stützt sich auf den Ausschluss anderer Ursachen.
Erkrankungen, die häufig als MCS fehldiagnostiziert werden, sind z.B.
Infektionen (Sinusitis, Atemwegsinfektionen, Mononukleose) Allergien (allerg.
Rhinokonjunktivitis, atopisches Ekzem, allerg. Kontaktekzem),
metabolisch-toxische (Diabetes mellitus, Medikamenten-/Drogenabusus, Hypo/Hypothyreoidismus)
und psychiatrische Erkrankungen. Wenn man aber die Betroffenen nicht
psychiatrisch untersuchen soll, sie von Meinungsmachern darauf getrimmt
werden, sich auf keinen Fall psychiatrisieren zu lassen, ist das mit dem
Ausschließen oft schwierig.
- Verstärkermodelle gehen von einer Veranlagung aus, die ähnlich wie die
Enzym-Polymorphismus-Modelle der Pharmakologie und Toxikologie eine
gesteigerte Empfindlichkeit einzelner Personen und das Versagen
klassisch-toxikologischer Dosis-Wirkungs-Beziehungen erklären sollen. Im
Gegensatz zur Pharmakologie und Toxikologie lassen sich diese aber bisher
nicht nachweisen. "Aufgrund der bisher nur unzureichenden Datenlage zu
genetischen Dispositionen von MCS ist eine genetische Testung zum jetzigen
Zeitpunkt nicht sinnvoll und deshalb nicht zu empfehlen, da die
kostenintensiven Gentests derzeit keine Aussage über die individuelle
gesundheitliche Bedeutung der Befunde zulassen und im Gegenteil zu einer
Verunsicherung und Fehlinterpretation der Betroffenen führen können"Umweltmed
Forsch Prax 9 (5) 2004.
- Die Diagnose erfolgt bisher nur über angegebene Befindlichkeitsstörungen.
Die meisten Wissenschaftler verschiedener Fachdisziplinen, die sich mit dem
Krankheitsphänomen auseinandersetzen, sind sich darin einig, dass ein nicht zu
vernachlässigender Prozentsatz "an Umwelteinflüssen erkrankt geglaubter
Patienten" an psychosomatischen bzw. psychiatrischen Krankheiten leidet.
Erschwert wird die Aufklärung des MCS-Syndroms durch die Tatsache, dass es
sich meist um ausgesprochen subjektive Symptome handelt, die sich mit
apparativ gewonnenen physiologischen Parametern nicht objektivieren lassen.
- Zur pathophysiologischen Ursachenfindung sollen geplante
plazebokontrollierte, doppelblinde Studien klären, ob die erkrankten Personen
in der Lage sind, zwischen den von ihnen als ursächlich angesehenen
Umwelteinflüssen (Chemikalien, elektromagnetische Felder, etc.) und Plazebos
zu unterscheiden. Bis diese Untersuchungen vorliegen bleibt der postulierte
Mechanismus fraglich. Bisherige kleine Untersuchungen konnten diesen Nachweis
nicht führen. (siehe Literatur unten auf der Seite).
- Generelle Isolierung aus der Umwelt hat nach Berichten der meisten
Experten gegenteilige Effekte
- Diskussion über die Erkrankung wird bisher mehr emotional als
wissenschaftlich geführt.
- Einschüchterungen von Wissenschaftlern durch Interessenvertreter machen
eine Diskussion schwer
- "Befürworter" der Diagnose scheinen wenig an einer wissenschaftlich und
damit offenen Diskussion interessiert
-
keine Übereinstimmung über Möglichkeiten der Therapie
-
Viele "Befürworter der Diagnose" beschäftigen sich bisher
überwiegend mit juristischen Fragen, nicht mit medizinischen.
-
Es ist nicht möglich, eine Gruppe von Kernsymptomen zu
finden, die allen Patienten gemeinsam ist.
-
Unklar ist weiter ob das Syndrom wirklich eine eigene
Entität ist, zumal Übergänge zu vielen anderen Syndromen bestehen, die
häufig von der selben Ärztegruppe diagnostiziert werden.
-
Eine erhöhte Suggestibilität, Neigung zu Dissoziation und
Phantasie begünstigt die Entstehung von MCS.
J Toxicol Environ Health A. 2008;71(11-12):795-802.
-
Je stärker die (irrige) Überzeugung, dass die Symptome
durch Umweltgifte zustande kommen und je größer die Ängste umso schlechter
die Prognose. (siehe
auch J Toxicol Environ Health A. 2008;71(11-12):766-75.)
Viele bekannte neurologische, internistische oder
psychiatrische Krankheitsbilder lassen bei diesen Kriterien ebenfalls noch
Fragen offen. Dies wird offen zu erkennen gegeben.
Die meisten Krankheiten sind jedoch durch mehrere dieser Komponenten der
Diagnose gut und unverwechselbar charakterisiert. Es
handelt sich bei der "Erkrankung" um eine Befindensstörung ohne eindeutige
Befunde.
Befund |
Befindensstörung |
Weitgehend objektiv
|
überwiegend subjektiv
|
Vergleichbar
|
sehr begrenzt vergleichbar
|
oft experimentell reproduzierbar
|
oft einmalig
|
Sinnmäßig erfassbar
|
meist nur einfühlbar
|
meist überschaubare Einzelfaktoren
|
oft kaum überblickbare Faktoren aus vielen Bereichen
|
rational erklärbar
|
meist nur verstehbar
|
Naturwissenschaftlichen Methoden weitgehend zugänglich
|
Allenfalls der historischen Methode zugänglich
|
|
|
In den letzten Jahren sind mehrere Erkrankungen "populär"
geworden, die sich vor allem auf Befindensstörungen beziehen. (Fibromyalgie
(einziger objektiver Befund offenbar eine vermehrte Druckschmerzhaftigkeit an 16
Körperpunkten), das Chronic-Fatigue-Syndrom, das Syndrom einer vermuteten
Amalgamvergiftung, sowie die kombinierte Auswirkung mehrerer chemischer Noxen
gleichzeitig (MCS). Ob es sich bei den genannten aber um echte Krankheitsbilder
handelt, ist umstritten. Teilweise entsprechen sie s.g.
iatrogen (ärztlich) induzierten
Befindensstörungen. Zumindest
besteht bei vielen Autoren die Ansicht, dass die Diagnose an sich und der Umgang
damit durch manche Ärzte (und Medien) erheblich zur Entstehung der Symptome
beiträgt. Teilweise sind sie auf eine
übermäßige Empfindlichkeit, die
vereinzelt ein krankhaftes Ausmaß annehmen kann zurückzuführen. Dies ändert
nichts daran, dass auch aus dem Zusammenwirken solcher Faktoren
Befindensstörungen entstehen können, die Krankheitswert haben,
behandlungsbedürftig sind, und im Einzelfall
auch zur Invalidität führen können. Im Gegensatz zu organischen
Krankheiten wie Herzinfarkten, Schlaganfällen oder psychiatrischen Erkrankungen
wie Depressionen und Schizophrenien steht bei den Betroffenen aber die
Beschäftigung mit der Invalidität oder dem Erlangen von Vergünstigungen oft an
vorderster Stelle.
Zu MCS
Es handelt sich um eine erworbene Störung mit multiplen
rezidivierenden Symptomen, die in Zusammenhang mit verschiedenen
Umwelteinflüssen stehen, die von der Mehrheit der Bevölkerung gut vertragen
werden und ... die durch keine bekannte medizinische oder
psychiatrische/psychologische Störung erklärbar sind. "Reaktionen bei
Chemkalien-Hypersensibilität unterscheiden sich von allergischen Reaktionen. Ein
Patient kann an Chemikalien-Unverträglichkeit leiden, ohne allergisch (im
herkömmlichen Sinn) zu reagieren." Zwar meinen manche Untersucher
mit niedrigen Fallzahlen einen Nachweis zu führen, dass besonders Maler und
Laboranten betroffen sind, andere kommen aber zum Ergebnis, dass die am
häufigsten betroffene Personengruppe verheiratete Frauen mittleren Alters mit
höherem Bildungsniveau sind. MCS gilt als Prototyp eines allgemeinen
Überempfindlichkeitssyndroms. Die Patienten klagen über Folgen einer
Exposition durch Chemikalien, welche in den nachgewiesenen Konzentrationen
normalerweise keine negativen Effekte hervorrufen. Die toxikologische Analyse
der Körperflüssigkeiten ergibt Messwerte, die weit unter denen liegen, die
normalerweise solche Symptome auslösen. In Analogie zu dem bekannten
Placeboreaktion,
wird dieses Phänomen Nozeboeffekt oder negativer Placeboeffekt genannt.
Experimentalpsychologische Studien zeigten, dass starke Erwartungshaltungen, die
mit Beeinflussbarkeit und Angst gekoppelt sind, die Basis des Nozeboeffektes
darstellen. Neben dem positiven und negativen Verstärkungseffekt der
Noceboreaktion durch das soziale Umfeld
diskutieren die Autoren die Mechanismen der klassischen Konditionierung durch
Geruchs- und Geschmackswahrnehmung. In der Therapie sollte das Verhalten, das
zur MCS führt und die entsprechenden physiologischen, psychologischen und
motorischen Reaktionen berücksichtigt werden. Behandlungsstrategien können die
Konfrontation mit der vermeintlichen Noxe und entsprechende Aufklärung des
sozialen Umfeldes umfassen.
(Birbaumer,
Prof. Dr. phil. Niels; Bock, Prof. Dr. med. Karl Walter
in: Deutsches Ärzteblatt 95, Heft 3 (16.01.1998), Seite A-91)
Die häufig von Interessengruppen propagierte
Expositionsvermeidung kann sekundär zur sozialen Isolation führen.
Unwissenschaftliche Verfahren (unorthodoxe Neutralisationstests, aggressive
Methoden wie Chelat-Therapie, Radikalfänger (z.B. Vitamin E),
Darmsanierung, CO2-Bäder, Entgiftung durch
Sauna, etc. Baubiologen und Möbelhäuser werden oft direkt vom Arzt empfohlen...)
sind ein gutes Geschäft und entbehren jeder empirischen oder wissenschaftlichen
Grundlage. Der wissenschaftlich sehr umstrittene aber viel Fernsehaufmerksamkeit
erzielende Priv.-Doz. Dr. med. Carsten Alsen-Hinrichs vom Institut
für Toxikologie/Klinikum der Universität Kiel ist der Meinung, dass der
gegenwärtige Trend, neurotoxische Schadstoffeinwirkungen zu ignorieren und auch
belastete Patienten primär der Psychosomatik und Psychiatrie zuzuführen,
grundsätzlich falsch sei oder sogar eine Kunstfehler sei.
Bleiben drei Fragen an PD Alsen-Hinrichs:
-
Wo ist im Doppelblindversuch die Sensibilisierung einer
relevanten Patientenzahl gegenüber geringen Spuren von Chemikalien gegen nicht
allergenes Placebo z.B.: destilliertes Wasser nachgewiesen worden?
-
Was kann er als Toxikologe den Patienten
außer Hilfe im Renten- und Entschädigungsbegehren anbieten, mir ist bisher
keine erfolgreiche überprüfte Therapie bekannt.
-
Die diffenzialdiagnostisch meist wesentlich
wahrscheinlicheren Angststörungen, Depressionen, Somatisierungsstörungen und
Psychosen lassen sich alle gut (mit vielfach dokumentiertem Erfolg) behandeln.
Das Schüren von Vorurteilen gegen Psychiatrie und
Psychosomatik bei Patienten, die ohnehin unter Ängsten leiden, führt oft zu
einer Chronifizierung, die eine erfolgreiche Therapie dann erheblich
erschwert. Könnte nicht hier der Kunstfehler zu suchen sein?
Was sagt diese Gedankenwelt über die Einstellung der
Autoren zu psychisch Kranken?
Zu 1:
Bisher liegen solche Ergebnisse nicht vor, Hinweise auf negative Befunde aber
wohl.
Zu 2.: Bisher stellt der
verhaltenstherapeutische Ansatz, den U. Strehl vom Institut für Medizinische
Psychologie und Verhaltenstherapie der
Universität Tübingen vorschlug, die aussichtsreichste Therapieoption dar. Die
Streitfrage, ob die Ursache psychogen oder biogen ist, spielt dabei keine Rolle.
Denn die Verhaltensmedizin betrachtet MCS als erlerntes Verhalten, das wieder
verlernbar und damit veränderbar ist wenn nämlich die entsprechenden
Verhaltensmuster gelöscht werden. Unterstützung erfährt diese These
durch ein Experiment, bei dem gesunden Menschen unter (absichtlich erzeugter)
Hyperventilation Geruchsreize dargeboten wurden, bei hypokapnischer
Hyperventilation dargebotene Geruchsreize erzeugen später
auch ohne Hyperventilation ein Schwindel und Leeregefühl im Kopf sowie ein
leichtes Derealisationserlebnis, das sich auch wieder verlernen lässt.
(Psychosomatic Medicine 68:340-347 2006) . Es handelt sich dabei um ein
gut nachvollziehbares Modell von MCS. Zu den
verhaltenstherapeutischen Methoden gehören z. B. Desensibilisierung und
Reizkonfrontation in Kombination mit Entspannungsverfahren. Mit Hilfe des
Biofeedback soll der Patient lernen, seine physiologischen Reaktionen wie
Herzrasen, Bluthochdruck oder Schwindelgefühle unter Rückmeldung selbst zu
normalisieren. Weitere Ziele sind der Aufbau alternativen Verhaltens sowie eine
kognitive Umstrukturierung; d. h., wenn jemand früher „das halte ich nicht aus"
sagte, soll er nun „ich kann's ja mal probieren" sagen. Das Behandlungskonzept
ist damit weitgehend identisch mit einer Behandlung der
Angststörungen,. Wenn man das
Ganze so sehen würde, wäre der Streit um die Ursache und Einordnung der Diagnose
in der Tat überflüssig.
Zu 3.
Nach den Kriterien von Cullen erfordert die Diagnose MCS auch den
Ausschluss psychischer Erkrankungen. Dazu ist Auffassung der Untersucher einer
Umweltambulanz (Institut und Poliklinik für Arbeits- und Umweltmedizin, Klinikum
der Universität München, Innenstadt)
eine fachärztliche psychiatrische/psychosomatische Untersuchung unerlässlich.
Die Umweltambulanz stellte hierzu eine Fallserie vor, in der geprüft wurde, ob
und inwieweit sich die Einschätzung über das Vorliegen einer MCS-Symptomatik
ändert, wenn in Ergänzung zu einem standardisierten Interview die Patienten
zusätzlich einer psychiatrisch-psychosomatischen Konsiliaruntersuchung zugeführt
werden. Mit einer Ausnahme wurde bei 8 von 9 Patienten eine psychische Störung
nach ICD diagnostiziert. Bei 7 von 9 der Patienten wurde dabei das Vorliegen
eines MCS ausgeschlossen. Dtsch med Wochenschr 2005; 130: 329-332 In
einer neuen Studie wurde der Frage nachgegangen, ob sich Patienten mit MCS von
geruchsempfindlichen beschwerdefreien Menschen oder Kontrollpersonen bei
elektrophysiologischer und psychophysikalischer olfaktometrischer Testung (chemosensory-event-related
potentials (CSERP)) hinsichtlich der Riechschwelle, Geruchsidentifikation oder
trigeminaler Sensitivität auf Reizstoffe unterscheiden. Den Pobanden wurden
zusätzlich psychiatrische Beschwerdebogen und Persönlichkeitstests vorgelegt.
Die objektiven Messungen des Geruchsinns und zeigten keine Unterschiede zwischen
den Gruppen. Die Patienten in der MCS Gruppe zeigten aber signifikant häufiger
negative emotionale Reaktionen auf Gerüche und gaben häufiger unspezifische
körperliche Beschwerden auf die Geruchsexposition an. Die Autoren folgern, dass
die Studie keinen Hinweise auf eine veränderte Funktion des Geruchssinns, keine
Hinweise auf eine veränderte chemosensorische oder kognitiv- olfactorische
Informationsverarbeitung bei den MCS- Patienten ergab. Die Ergebnisse
unterstützen nach Auffassung der Autoren allerdings frühere Befunde hinsichtlich
auffälliger Persönlichkeitsmerkmale und mäßig ausgeprägter Psychopathologie bei
den MCS Patienten. D. Papo et al. / Journal of Psychosomatic Research
60 (2006) 199– 209 Eine Verlaufsstudie der Umweltambulanz der Universität Gießen an 51 Patienten,
die der Auffassung waren, dass sie unter umweltbedingten Beschwerden leiden,
zeigte, dass diejenigen, die sagten, dass sie selbst oder ein Arzt ihnen die
Diagnose eines MCS gegeben haben, länger davon überzeugt bleiben, als
andere "Umweltpatienten" mit den selben Beschwerden, dass ihre
Beschwerden umweltbedingt sind. Die Symptomattibution führt möglicherweise zu
einer schlechteren Prognose, die Diagnose MCS an sich verschlechtert also möglicherweise
bereits zuvor vorhandene Beschwerden.
Auch viele andere Autoren gehen davon aus, dass ein sogenannter Noceboeffekt
wesentlich für die Aufrechterhaltung der Beschwerden ist. Caroline E. W. Herra,
et al, Int. J. Hyg. Environ. Health 207 (2004); 31 } 44. Eine schwedische
Vergleichstudie von 15 Maler/Lakierern mit MCS mit Maler/Lakierern ohne MCS bei
Konfrontation mit Lösungsmitteln unter Laborbedingungen ergab eine erhöhte
Anzahl subjektiver Beschwerden bei den MCS Betroffenen. Objektiv war weder eine
vermehrte Rötung der Augen, noch eine Veränderung der Nasenschleimhäute oder der
Serumkortisonwerte feststellbar. Tendenziell zeigten die MCS Patienten einen
Abfall des Prolaktinspiegels im Vergleich zur Kontrollgruppe. Der
Prolaktinspiegel variiert bei Menschen allgemein unter Stressbedingungen. Die
MCS Patienten zeigten im Vergleich zu den Kontrollpersonen deutlich höhere
Anzeichen von Angst und Depression unabhängig von der Exposition. Antonis
Georgellis, et al Int. J. Hyg. Environ. Health 206, 531 ± 538 (2003). 89
Patienten, die entweder tatsächlich mit Chemikalien in Kontakt waren und dadurch
körperliche Symptome hatten oder glaubten dass ihre Symptome durch Chemikalien
ausgelöst wurden wurden nach beobachtet. Die einzig signifikante Vorhersage
bezüglich der Prognose war die Behandlungspräferenz der Patienten. Patienten,
die glaubten, dass die einzig sinnvolle Behandlung das komplette Vermeiden eines
Kontaktes zu Chemikalien sei, die eine regelmäßige Überwachung wollten und
alternative Behandlungen bevorzugten hatten eine signifikant schlechtere
Prognose als die Patienten, die eine konventionelle Behandlung anstrebten. (Kamal
Gupta Journal of Psychosomatic Research Volume 50, 131-137 2001). In einer Studie, die im Nervenarzt 9/2000 veröffentlicht wurde an 120
Patienten einer umweltmedizinischen Ambulanz erneut belegt, dass bei den
Patienten überwiegend (sicher nicht ausschließlich)
psychiatrische Erkrankungen vorliegen (bei 100 von
120). 53 hatten somatoforme Störungen,
39 affektive Störungen, 29
Angststörungen, 25 hatten
Substanzabhängigkeiten, 16
Persönlichkeitsstörungen. Bei einem großen Teil erklärte das psychiatrische
Krankheitsbild die Beschwerden ganz oder zu einem erheblichen Teil.. Insgesamt
53 Patienten hatten zusätzlich andere körperliche Krankheiten, die das
Krankheitsbild ganz oder zum Teil erklärten. (Zahlen kommen über
Mehrfachdiagnosen zustande). In einer Studie wurden 36 MCS Patienten mit 37
gesunden Kontrollpersonen verglichen. Alle atmeten im Wechsel normale Raumluft
und ein Gemisch mit erhöhter CO2 Konzentration ein. Die MCS Patienten
entwickelten unter CO2 gehäuft Panikattacken. CO2 ist keine Chemikalie sondern
universell in der Atemluft aller Menschen vorhanden. Es ist bekannt, dass bei
Patienten mit Panikattacken durch CO2 Atmung Panikattacken ausgelöst werden
können. Die Autoren gehen davon aus, dass MCS ein Angstsyndrom sei und nur die
Ursachenzuschreibung den Unterschied zu Angststörungen ausmacht. Poonai N, J
Allergy Clin Immunol 2000;105:358–63. Zum Vergleich mit den
Umweltpatienten untersuchte man dort eine Kontrollgruppe in Alter und Geschlecht
angeglichener, beruflich schadstoffexponierter Arbeitnehmer in der
Halbleiterindustrie (Siemens AG München-Neuperlach). Im Unterschied zu den MCS
Patienten fand man bei diesen Personen bei tendenziell höherer
Chemikalienbelastung durch den Arbeitsplatz lediglich eine psychiatrische
Morbidität von ca. 25%, was ungefähr der in der Normalbevölkerung entspricht.
Vor allem die somatoformen Störungen spielten im Kontrollkollektiv im Gegensatz
zu den MCS Patienten eine deutlich untergeordnete Rolle. S. Bornschein et al.,
Umweltmed Forsch Prax 10 (6) 2005. 5 von 50 aufeinander folgenden Patienten, die sich in einer Aachener Umweltambulanz
vorstellten litten an einer Schizophrenie. Klaus Podol et al., Aachen.
Int. J. Hyg. Environ. Health 207 (2004); 255 ± 258
In einer andren Studie
(Brand S, 2005) mit 61 Menschen, die nach eigener Einschätzung an MCS oder
anderen Umweltsyndromen litten, fand sich bei
medizinisch-allergologischen, psychiatrisch-psychologischen und
umweltanalytischen Untersuchungen bei einem hohen Prozentsatz ein deutlicher
Einfluss psychischer Faktoren auf umweltbezogene Gesundheitsstörungen.“ 46
Prozent der Symptome ließen sich durch seelische Belastungen erklären, 18
Prozent waren durch sie beeinflusst. 28 Prozent ließen sich hingegen nur
multidisziplinär erklären. Eine weitere Studie vergleicht 54 MCS
Patienten mit 54 Patienten mit somatoformen Störungen und 44 gesunden
Kontrollpersonen mit verschiedenen psychiatrischen Untersuchungsinstrumenten.
Mehr als die Hälfte der MCS Patienten erfüllte die DSM IV (Diagnostic and
Statistical Manual of Mental Disorders) Kriterien für eine somatoforme Störung,
diese Gruppe hatte die selben Symptome und psychologischen Charakteristika wie
die Patienten mit somatoformen Störungen. Die andere Hälfte, die diese Kriterien
nicht erfüllte, war durch ihr MCS weniger behindert, sie unterschieden sich
dennoch von den gesunden Kontrollpersonen durch vermehrt somatoforme Symptome,
vermehrte Ängstlichkeit, vermehrte Aufmerksamkeitsausrichtung auf vegetative
Symptome und eine vermehrte Neigung zur somatischen Symptomattribution.
Selbstberichtete Allergien aber nicht das Gesamt Immunoglobulin E korrelierten
mit der Symptomlast der Betroffenen. Die Autoren sahen im Ergebnis der Studie
eine Bestätigung der Hypothese, dass MCS eine Variante somatoformer Störungen
ist. Bailer et al., Psychosom Med 2005 67: 921-929.
[Abstract]
[Full
Text] In einer anderen Studie wurden 309 MCS Patienten mit 59
Arbeitern aus der Halbleiterindustrie verglichen. Die Industriearbeiter hatten
deutlich höhere Konzentrationen von Metallen und Schwermetallen sowie
Lösungsmittel im Urin. Die MCS- Patienten waren dagegen deutlich häufiger
psychisch krank (75% versus 24%). Somatoforme Störungen, affektive
Erkrankungen, und Angststörungen waren bei den MCS- Patienten am häufigsten
vertreten. S. Bornschein, Psychosom Med 2006 68: 104-109.
[Abstract]
[Full
Text] In einer Studie wurden Patienten mit Somatisierungsstörungen
mit MCS Patienten verglichen, es gab mehr Gemeinsamkeiten als Unterschiede Josef Bailer, Psychosom Med 2005
67: 921-929.
[Abstract]
[Full
Text Wer diese Patienten als MCS behandelt, ist
verantwortlich dafür, dass deren Beschwerden chronifizieren und ihnen eine
wirksame Behandlung vorenthalten wird. Wer sie vor dem "Psychiater oder
Psychosomatiker" warnt, schürt Vorurteile gegen alle
psychisch Kranken. Für die meisten psychiatrischen
Krankheiten gibt es im übrigen inzwischen sehr klare organische Befunde. Beides
als Ursache wie als Auswirkung. (Beispiele auf der Homepage
Depression Posttraumatische
Belastungsstörung Angsterkrankungen
Schizophrenie ) Die Trennung von
körperlich und psychisch spielt in der Psychiatrie und Psychotherapie nur noch
bei Sekten eine Rolle. Die Bundesweite Selbsthilfegruppe
Multiple Chemical Sensitivity (MCS) - Chronic Fatigue Syndrom (CFS) e.V. hat
einem "mittelalterlichen Pranger" auf der
dortigen Homepage der selbstverständlich nur eine Reaktion auf andere ist,
es wird kräftig gegen jede Diskussion gedroht. Eine
weitergehende Auseinandersetzung mit deren Inhalten auf der Homepage hatte
innerhalb von 10 Stunden die Drohung mit einer Abmahnung zur Folge. Bei
vorausgehender
psychiatrischer
Behandlung
treten MCS
Symptome
häufiger
auf als in
der
Durchschnittsbevölkerung.
In einer
Metaanalyse
wird den 37
bekannten
Provokationsstudien
mit 784
Menschen die
MCS Symptome
angeben im
Vergleich mit
547
Kontrollpersonen
und 180
Individuen, die
sich als
teilweise
chemisch
sensitiv
angaben
nachgegangen.
Die Verblindung
zwischen
Chemikalie und
einer
"Scheinchemikalie"
war in den
meisten Studien
schlecht. Bei
vielen Studien
waren
offensichtlich
Gerüche
wahrnehmbar
oder die
Chemikalien
sichtbar.
Überall dort,
wo eine
wirkliche
Verblindung
stattfand, fand
sich kein
Zusammenhang
zwischen
Exposition zu
Chemikalien und
Symptomen. MCS-
Patienten waren
bei
ausreichender
Verblindung
auch nicht
besser als
andere Menschen
in der Lage
Chemikalien
wahrzunehmen.
Die Autoren
folgern, dass
Menschen mit
MCS auf
Chemikalien
reagieren,
diese
Reaktionen
treten aber nur
dann auf, wenn
sie wissen,
dass die
Chemikalien
vorhanden sind.
Die Auslösung
der Symptome
ist nach
Auffassung der
Autoren nicht
spezifisch für
einzelne oder
mehrere
Chemikalien
sondern hängt
mit der von den
Erwartungen und
früheren
Überzeugungen
ab. (J Allergy
Clin Immunol
2006;118:1257-64.). In einer neuen doppelblinden Studie wurden 20 Patienten mit
MCS und 17 Kontrollpersonen in je 6 Sitzungen in einem abgeschlossenen Raum im
Wechsel entweder sauberer Raumluft oder einem Lösungsmittel- Luftgemisch
ausgesetzt. Es wurde überprüft wie oft die Personen entweder selbst
angaben ein Lösungsmittel wahrzunehmen oder sie Veränderungen im Blutdruck, Puls
zeigten oder einen Hautauschlag zeigten oder Zeichen von Sauerstoffmangel
zeigten. Der Serumkortisonspiegel wurde vor und nach Exposition bestimmt. Die
kognitive Leistung wurde während der Sitzungen getestet. Es ergab sich kein
Unterschied zwischen den beiden Gruppen und keine Einschränkung der kognitiven
Leistungsfähigkeit bei beiden Gruppen.
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Was sagt die Studie des
Umweltbundesamtes
zu MCS und psychischen Störungen, Die Auswertung bestätigt die bereits aus
anderen Untersuchungen bekannten Besonderhei-ten umweltmedizinischer Patienten,
speziell jener mit MCS-Selbstattribution: hoher Leidensdruck; multiple
subjektive Fremdstoffunverträglichkeiten, mit Schwergewicht auf
Innenraumschadstoffen; breites Beschwerdenspektrum mit subjektivem
Expositionsbezug; überwiegend Frauen betroffen, besonders in mittleren
Altersgruppen; häufiger allein stehend und nicht bzw. nicht mehr berufstätig oder
mit längeren Krankschreibungen; meist sind Vorbefunde vorhanden. Bei einem
erheblichen Anteil der Umweltambulanzpatienten deuteten sich Überlappungen mit
ähnlichen und beim gegenwärtigen Forschungsstand nicht eindeutig abgrenzbaren
Beschwerdenkomplexen an, so insbesondere zum „chronischen Schmerzsyndrom", dem
„chronischen Erschöpfungssyndrom" und der Gruppe der somatoformen Störungen.
WaBoLu-Hefte 02/2003 Zitat von Seite 205: Sind die bei „MCS-Patienten"
beobachteten psychischen Störungen eine Folge der MCS-Erkrankung oder treten sie
meist schon vor den umweltbezogenen Beschwerden auf? Neben der hier
vorgestellten MCS-Verbundstudie haben auch andere Studien gezeigt, dass
umweltmedizinische Patienten und speziell „IEI/MCS-Patienten" gehäuft an
psychischen Störungen leiden (Black 1993; Bornschein et al. 2001; Fiedler 1996;
Simon et al. 1993; Tarlo et al. 2002; Terr 1989), s. auch die Übersicht von
(Black 2000). Danach weisen zwischen 40-100% der IEI/MCS-Patienten psychische
Störungen auf. In unserer Studie betrug dieser Anteil, per CIDI ermittelt, bei
allen Umweltambulanzpatienten ca. 76% (bei MCS-positiven Patienten ca. 80%)
gegenüber 37% in einer alters- und geschlechtsadjustierten Stichprobe der
Allgemeinbevölkerung (12-Monats-Prävalenzraten). Strittig ist, ob die
psychischen Störungen eher eine Folge des MCS-Leidens sind oder ob umgekehrt
psychische Störungen der MCS-Problematik vorausgehen und diese letztlich als
Ausdruck einer psychischen/psychosomatischen Störung aufgefasst werden kann
(vgl. Henningsen 2002). Fragen dieser Art lassen sich nur in
prospektiven Studien zuverlässig klären. Die retrospektive Ermittlung des
Erkrankungsbeginns ist demgegenüber anfällig für Erinnerungsfehler. Diese
dürften jedoch bezüglich psychischer Beschwerden und umweltbezogener Beschwerden
nicht übermäßig differieren. Derartige Fehler fallen umso weniger ins Gewicht,
je größer die Zeitdifferenz zwischen dem Beginn psychischer und dem Beginn
umweltbezogenen Beschwerden ist. Wie sich in der vorliegenden Studie zeigte,
gehen bei rund 80% der Umweltambulanzpatienten die psychischen Probleme den in
Verbindung mit der umweltmedizinischen Untersuchung berichteten Symptomen weit
voraus (im Mittel 17 Jahre!), so dass der Beobachtungsfehler hier kaum von
Bedeutung sein dürfte.
Der Fall einer bloßen Komorbidität (d.h. beide
Störungen bestehen unabhängig, also ohne Kausalbezug nebeneinander) ist hier mit
Bezug auf den einzelnen Patienten zwar zu erwägen, scheidet aber für die
Gruppe der Umweltambulanzpatienten aufgrund der erhöhten Prävalenz
psychischer Störungen und der obligat bestehenden umweltbezogenen
Gesundheitsstörungen als Erklärungsmodell aus. Aus
Eis,
D., Dietel, A., Mühlinghaus, T, Birkner, N., Jordan, L., Meineke, C., Renner,
B.: Studie zum Verlauf und zur Prognose des MCS-Syndroms - Erweiterung der
Basisstichprobe und Nachuntersuchung (Folgevorhaben) (MCSStudie II).
Abschlussbericht in 2 Bänden (Berichtsband und Anlagenband) zu einem
Fü-Vorhaben im Auftrag des UBA (FKZ 201 61 218/04). Januar 2005
http://www.umweltbundesamt.org/fpdf-l/2875.pdf
Ich hatte Gelegenheit einen Patienten, der
von einem mir zu diesem Thema aus dem Fernsehen reichlich bekannten Neurologen
untersucht worden war, noch einmal zu untersuchen. Derart widersprüchliche und
in sich unschlüssige neurologische Befunde habe ich davor und danach bisher
nicht mehr gesehen. Schlussfolgerung des Kollegen:
Diagnosen: Polyneuropathie, Myopathie, extrapyramidale Störungen,
Leistungs- und Wesensänderung. Die Zahl der gleichermaßen Geschädigten in
diesen Berufen sei sehr hoch, erst ein winziger Teil sei über die Schäden
aufgeklärt, besonders schwer sind oft die Schäden an der Muskulatur und an den
Gelenken. Er vermutet dann weiter eine Multiorganschädigung und kommt zu dem
Schluss: Die wichtigsten Maßnahme sei die Vermeidung weiterer Exposition, daher
sei unter den jetzigen Umständen eine Wiederaufnahme der Tätigkeit als xy
undenkbar. Leider verbietet die Schweigpflicht eine
ausführlichere Darstellung des Falles. Für alle genannte Diagnosen fand sich
aber bei der gründlichen Untersuchung durch mich, (wie durch zahlreiche
kompetente andere neurologische Kollegen davor), kein organpathologischer Befund
der die Diagnosen (auch nicht eine davon) rechtfertigen konnte. Auch die
Untersuchungen des Kollegen konnte nicht erklären, wie er zu diesen Diagnosen
gekommen war. Kann das wirklich den Patienten nützen?????????? Oder nützt es
etwa nur dem Geldbeutel des Arztes???????? Glaubt dieser Arzt seine eigene
Diagnose????? Zitat: Es kommt dann dazu, dass zum Beispiel bei einer
Rentnerin ihre bis in die Jugend zurückreichenden neurotischen
Befindlichkeitsstörungen von einem praktischen Arzt ausschließlich mit der
Methode der Elektroakupunktur nach Voll als „Multiple Chemical Sensitivity
(MCS)“ fehldiagnostiziert und mit dieser Methode dann zugleich auch behandelt
wurden. Dabei bezahlte sie im Glauben an diese medizinische Auffassung klaglos
Tausende von DM. Der große operative Eingriff mit Implantation eines neuen
Hüftgelenks, der vor nicht allzu langer Zeit noch nicht zu den
Routineoperationen gehörte – mit folgender Anschlussheilbehandlung in einer
Rehabilitationsklinik –, wurde ohne wesentliche eigene Zuzahlung von der
Krankenkasse bezahlt, wobei sie zuletzt noch auf die Anerkennung von „MCS“ als
Behinderung nach dem Schwerbehindertengesetz vor dem Sozialgericht klagte. aus
Hausotter, Dr. med. Wolfgang, Medizinmarkt: Das Dilemma der modernen Medizin
Deutsches Ärzteblatt 98, Heft 8 vom 23.02.01, Seite A-450
Das Multiple Chemie
Sensibilitäts Syndrom lässt nach
Altenkirch eine gewisse Nähe zur traditionellen Toxikologie erkennen,
gleichwohl fehlt es bis heute an Nachweiskriterien für die angeschuldigten
Stoffe, die eine neurotoxische Wirkung entfalten sollen. Die Kontamination
(Vergiftung) soll überwiegend über die Atemluft und die Haut erfolgen. Im
Magen-Darm-Trakt scheint es eine natürliche Schranke zu geben.
Altenkirch verwies dagegen auf die
klassische Toxikologie, wonach meist dosisabhängig
z.B.: durch organische Lösungsmittel oder Blei eine polytope Entmarkung gewisser
peripherer und autonomer Nerven manifest werden kann. Auch Ganglienzellnekrosen
mit nachfolgender Glianarbe im Zentralnervensystem
schwerpunktmäßig im Bereich der Basalganglien und des Kleinhirns sind als
Vergiftungsfolge (mit nachweisbaren Konzentrationen des
Giftes) bekannt geworden,
Eine Beteiligung der Hirnrinde dabei kann eine Art Demenzprozess auslösen. Als
Neurotoxine werden von bestimmten Interessengruppen vor allem bekannte
Holzschutzmittel und die Pyrethroide, die zur Ungezieferbekämpfung in Hotels,
Schulen, Flugzeugen und Krankenhäusern
eingesetzt werden,
angeschuldigt. Altenkirch verwies
darauf, dass es bis jetzt für diese Stoffe keine verlässlichen toxischen
Richtwerte gibt. Die Schadstoffkonzentrationen bei den Betroffenen liegen
üblicherweise in einem für die Gesamtbevölkerung, nichttoxischen Bereich. Ob es
daneben einen kleinen Personenkreis gibt, der schon bei niedriger
Schadstoffkonzentration pathologisch reagiert, muss zur Zeit noch offen bleiben.
Ein allergieähnlicher Krankheitsprozess wäre im Einzelfall denkbar. Die
allergische Hypothese früherer Jahrzehnte bedurfte auch langer mühsamer
Forschung bis daraus eine fundierte Krankheitstheorie geworden ist. Man sollte
auf den Einsatz von in Verdacht geratenen Stoffen weitgehend verzichten,
behauptete Schadensfälle gründlich analysieren und falsche Polemik vermeiden.
Bewiesen ist aber hier außerordentlich wenig, und die Zahl der bloßen
Möglichkeiten bei den bisher bekannt gewordenen 15 Millionen
verschiedenen chemischen
Verbindungen ist unüberblickbar groß. Etwas anders ist die Situation beim
Amalgam, von dem irrtümlich angenommen wird, dass es schrankengängig sei
oder zumindest die abgegebene Menge von metallischem Quecksilber die
biologischen Schranken überwinden könne und dann toxische Dauerschäden
verursache. Nach Aschoff muss man
hierzu auf die klassische Toxikologie und Arbeitsmedizin verweisen, die
verlässliche Richtwerte entwickelten. Danach liegen die scheinbar Geschädigten
mit ihren vieldeutigen Beschwerden außerhalb jeder wissenschaftlich gesicherten
Lehrmeinung, werden aber häufig von Außenseitern und Interessengruppen
massenhaft zum Widerstand gegen gesichertes Wissen aufgerufen. Nach
Aschoff ist die Amalgamhypothese
wissenschaftlich widerlegt und medizinisch erledigt. Nebenbei: Die örtliche
Anwendung von Quecksilberverbindungen
(Schmierkur mit grauer
Quecksilbersalbe, z.B. H. Schulz 1899)
stellte lange Zeit eine wesentliche Therapie nicht nur der Neurolues dar, wo bei
nicht immer kontrollierbare relativ große Mengen von Quecksilber dem Organismus
zugeführt wurden, dies auch oral und sogar als Injektion in mehr als fünf
Verbindungen, ohne dass wesentliche eindeutig toxische Phänomene auftraten. Zur
Zeit gibt es keine spezifischen Untersuchungsmethoden, um das Vorliegen von IEI
zu belegen. Insbesondere haben bestimmte Untersuchungsmethoden für IEI keinen
diagnostischen Wert (z. B. immunologische Untersuchungen, Biologisches
Monitoring, Porphyrie-Tests, Neuroimaging, alternativmedizinische Methoden). Die
Diagnose IEI sollte nur dann gestellt werden, wenn mögliche andere Ursachen für
das geklagte Beschwerdebild nach sorgfältiger, konzentrierter und
interdisziplinärer Untersuchung ausgeschlossen wurden. Dieses Vorgehen sollte
unter den Voraussetzungen eines biopsychosozialen Verstehensansatzes erfolgen.
Die diagnostischen Schritte umfassen somit Anamnese, körperliche Untersuchung,
psychologische, psychiatrische und/oder psychosomatische Exploration sowie eine
sach- und fachlich fundierte Differenzialdiagnostik (laborchemische Diagnostik,
konsiliarische Untersuchungen durch entsprechende medizinische Fachdisziplinen).
Die jeweilig angemessenen diagnostischen Schritte werden dazu beitragen,
Fehldiagnosen zu vermeiden und effiziente Behandlungen, sofern bekannt, nicht zu
versäumen. ( Wiesmüller et al. Syndrome
in der Umweltmedizin: Varianten von Somatisierungsstörungen? Fortschr Neurol
Psych 69, S 175-188) Zitat: "Der erste Schritt des
Therapieversuches ist das Gespräch. Falls tatsächlich eine Überempfindlichkeit
anzunehmen ist, liegt die primäre Therapie in der Expositionsvermeidung. Falls
jedoch eine Toxikophobie (Angst vor Giften) vorliegt, wird eine solche
Vermeidungsstrategie die Krankheit eher fixieren. Ökologische Ärzte setzen
unkonventionelle Methoden ein, wie die Neutralisation, orthomolekulare Therapie
(hohe Dosen von Vitaminen) oder die forcierte Elimination von Schadstoffen
(„Entgiftung”). Therapieerfolge sind im Allgemeinen unbefriedigend." M. Schwenk,
Multiple Chemical Sensitivity (MCS) - wissenschaftliche und
gesundheitspolitische Aspekte Laryngo-Rhino-Otol 2004; 83: 763-765
Vorsicht bei der Diagnose MCS, was häufig
übersehen wird :
-
oder ist es nicht schlimmer ein behandelbares Leiden zu übersehen, als von
der reinen Lehre abzuweichen. |
Häufig genannte
MCS-Symptome |
Woran man zum
Beispiel denken sollte |
Müdigkeit, Leistungsminderung |
Sind auch typische Symptome von Infekten (auch HIV;
Tuberkulose, Syphilis, Hepatitis...) und
Depressionen, Angst-, und
Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes m. Schilddrüsenunterfunktion, kommt
aber auch bei Tumoren, Multipler Sklerose usw. vor |
Verwirrtheit und Verlust des Kurzzeitgedächtnisses,
Vergesslichkeit, Sprachstörungen |
Werden häufig angegeben, wenn sie selbst berichtet werden,
sind sie im Gegensatz zur Fremdanamnese eher ein Hinweis auf
Angst- oder Depressionen
als auf tatsächliche Verwirrtheit oder tatsächliche gravierendere
Gedächtnisstörungen. Untersuchungen die eindeutige organische
Psychosyndrome bei MCS- Kranken nachweisen, sind mir bisher nicht bekannt
geworden. Wirkliche Verwirrtheitszustände und Gedächtnisstörungen lassen
sich aber, wenn sie vorhanden sind objektivieren. Dies sollte im Zweifel
auch getan werden. Dann muss daraus eine umfassende neurologische
Abklärung folgen. Man denke an eine Demenz,
Schlaganfall,
MS ... |
Reizbarkeit und Depression, Weinkrämpfe |
Sind auch typische Symptome von Infekten und
Depressionen, Angst-, und
Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes m. Schilddrüsenunterfunktion usw. |
Kopfdruck, Kopfschmerzen, |
Sollten an
Spannungskopfschmerzen denken lassen, sind auch typische Symptome von
Infekten und Depressionen,
Angsterkrankungen, diese Symptome gehören
jedenfalls neurologisch abgeklärt. |
Gefühlsstörungen |
Sind mit neurologischer Untersuchung und Messung der
Nervenleitgeschwindigkeiten und den klinischen Befund objektivierbar
(z.B.: bei Polyneuropathie) wenn sie organisch
bedingt sind, dann Abklärungsbedürftig hinsichtlich der Grunderkrankung,
wenn kein Befund zu erheben ist und diese Beschwerden intervallartig für
kurze Zeiträume auftreten, muss an eine Hyperventilation
(bei Aufregung oder Angst) oder auch an
andere körperliche Krankheiten bis hin zur
MS gedacht werden. |
Schleimhautreizungen von Nase und Mund, broncho-pulmonale
Beschwerden |
Sinusitiden (Nebenhöhlenentzündungen) gehören zu den
häufigeren übersehenen Diagnosen bei MCS, Asthma und
Allergien müssen ausgeschlossen werden. Luftnot ist ein häufiges
Angstsymptom. |
Übelkeit, Stuhlunregelmäßigkeiten |
sind ein häufiges Angstsymptom, funktionelle
Magendarmbeschwerden die häufigsten
somatoformen Syndrome. Andere Erkrankungen bis zum Hirntumor müssen
ausgeschlossen werden. |
Tachykardie |
ist ein häufiges Angstsymptom,
aber auch an Schilddrüsenüberfunktion, Herzerkrankungen usw. muss gedacht
werden. |
Schwindel, |
ist ein häufiges Angstsymptom (ca. 50% der
Schwindelsymptome hängen mit Angst
zusammen) |
grippeähnliche Symptome, |
sind unspezifisch können aber auf eine Vielzahl von
Erkrankungen hinweisen. Sie sollten näher objektiviert werden und dann
abgeklärt werden. |
verschiedene Hauteffloreszenzen |
Alleine Allergien betreffen 40% der
Bevölkerung, auch andere Hautauschläge sind häufig. |
Arthralgien, Myalgien, Muskelschwäche |
Kommen neben den rheumatischen Erkrankungen bei
Angstkrankheiten, Infekten wie
Borreliosen usw. vor. Auch sehr ernsthafte neurologische Krankheiten wie
eine ALS können sich dahinter verbergen. |
Chemikaliensensibilisierung, Geruchsempfindlichkeit,
Kakosmie, Nahrungsmittelunverträglichkeiten |
eine Kakosmie ist bis zum Beweis des Gegenteils verdächtig
auf eine neurologische oder HNO- Erkrankung. Neben Allergien gibt es eine
Vielzahl anderer Ursachen von Nahrungsmittelunverträglichkeiten.
Geruchsempfindlichkeit ist unspezifisch und kommt bei vielen Krankheiten
vor. |
Auch Kombination der Symptome
bleibt unspezifisch und trifft für viele Erkrankungen zu. |
Bei welchen
Symptomen vermuten Patienten umweltbedingte Beschwerden und suchen
eine Umweltambulanz auf. |
Symptom/ Beschwerden |
Prozent |
unspezifische Müdigkeit,
Erschöpfung |
42,3 |
Allgemein-
Kopfschmerzen |
34,5 |
Konzentrations- und
Gedächtnisstörungen |
24,6 |
Antriebslosigkeit |
14,3 |
Depressivität,
Stimmungslabilität |
12,4 |
Schlafstörungen |
9,2 |
Nervosität |
4,7 |
Gewichtsabnahme |
1,6 |
Appetitlosigkeit |
0,7 |
Reizungen der
Augenbrennen, -tränen |
27,5 |
Schleimhäute
geschwollene Augen |
3,7 |
Reizungen des
Nasen-/Rachenraumes |
20,4 |
Symptome der Rhinitis,
Sinusitis |
24,0 |
Husten |
10,8 |
Bronchitis |
8,0 |
Dyspnoe, Luftnot |
7,5 |
Asthmoide Beschwerden |
5,6 |
Beschwerden Schwindel,
Gleichgewichtsstörungen |
16,0 |
des Herz-
Herzrasen/-stolpern |
7,0 |
Kreislauf-Systems
Herzstiche/-schmerzen |
4,1 |
niedriger Blutdruck |
1,2 |
Tinnitus |
3,5 |
Hörminderung |
0,9 |
Ohrendruck |
0,7 |
sonstige
Infektanfälligkeit |
10,6 |
Detaillierte Aufstellung
der Hauptbeschwerden der Patienten (in Prozent bezogen auf 574
Patienten mit Angaben zu Beschwerden; Mehrfachnennungen möglich) der
Umweltmedizinischen Ambulanz (UMA) im Zeitraum Januar 1988 bis
September 1996,Brölsch, Schulze-Röbbecke, Weishoff-Houben, Dott und
Wiesmüller.Allergologie,
Jahrgang 24, Nr. 6/2001, S. 237–252 |
|
|
Symptom/ Beschwerden |
Prozent |
Missempfindungen/Parästhesien |
5,7 |
Sprachstörungen |
2,1 |
Paresen |
1,9 |
Tremor/Zittern |
1,0 |
Übelkeit, Erbrechen |
15,9 |
Durchfall |
6,1 |
Oberbauchschmerzen |
5,6 |
Krämpfe |
3,8 |
Meteorismus |
2,8 |
Unterbauchschmerzen |
2,1 |
Obstipation |
1,4 |
Sodbrennen |
0,9 |
Gelenkschmerzen |
18,5 |
Muskelschmerzen |
9,6 |
Rückenschmerzen |
6,1 |
Muskelschwäche |
2,4 |
Schwellungen,
Steifigkeit |
1,4 |
Exanthem |
17,1 |
Haarausfall |
11,5 |
Juckreiz |
8,0 |
Sehstörungen |
3,7 |
Schleiersehen |
0,5 |
Zahnfleischbeschwerden |
4,2 |
Gynäkologische
Beschwerden |
0,7 |
Libidostörungen |
1,6 |
Urologische Beschwerden |
1,4 |
Fieber/subfebrile
Temperaturen |
1,6 |
vermehrtes Schwitzen |
1,7 |
Die Tabelle zeigt,
dass nahezu alle denkbaren Symptome aus allen möglichen
medizinischen Fachgebieten genannt werden, entsprechend
verantwortlich ist die Differenzialdiagnostik, entsprechend
schwierig ist es manchmal hier auch eine sinnvolle Begrenzung dieser
Diagnostik einzuhalten. Entsprechend wichtig ist auch die
wirkliche Aufklärung der Patienten über die Bedeutung von
Laborwerten und die Normabweichung den dort. |
|
Auf einem Workshop der WHO zu dem Thema wurde empfohlen, die
Bezeichnung MCS aufzugeben, und stattdessen den Begriff
„Idiopathic Environmental Intolerances” („IEI”) (Idiopathische
Umwelt-Unverträglichkeit) zu verwenden. Als Arbeitsdefinition wurden
die folgenden Kriterien empfohlen:
- Eine erworbene Erkrankung mit multiplen, wiederkehrenden Symptomen,
- in Verbindung mit verschiedenen Umwelt-Faktoren, die von der Mehrheit der
Bevölkerung toleriert werden,
- ohne Erklärung durch bekannte medizinische oder
psychiatrische/psychologische Krankheitsbilder
MCS-Klassifikationskriterien nach Cullen (Der
Begriff der "Multiplen-Chemikalien-Überempfindlichkeit" (Multiple Chemical
Sensitivity = MCS) wurde 1987 von dem Amerikaner Cullen geprägt.)
- Die Symptome betreffen mehr als ein Organsystem.
- Die Symptome kommen und gehen in Abhängigkeit von voraussagbaren Stimuli.
- Die Schädigung wurde in Beziehung zu dokumentierbaren umweltbedingten
Expositionen oder Ereignissen erworben.
- Die Symptome treten unter Exposition gegenüber Chemikalien verschiedenster
Struktur und toxikologischer Wirkungsmechanismen auf.
- Die Symptome entwickeln sich bei nachweisbaren Expositionen; d. h. auch
andere Personen als der Patient müssen diese Expositionen wahrnehmen können,
auch wenn sie nicht reagieren.
- Die Schwellenwerte, die die Symptome hervorrufen, sind von extrem
niedriger Intensität, d. h. unterhalb des 2,5 %-Perzentils für Reaktionen der
Allgemeinbevölkerung.
- Durch keine der üblichen Untersuchungsmethoden für die einzelnen
Organsysteme kann die Symptomatik erklärt werden. Kein allgemein akzeptierter
klinischer oder laborchemischer Test zeigt eine Korrelation mit den geklagten
Beschwerden
- Vorbestehende Erkrankungen, wie Asthma, Arthritis oder objektivierbare
Allergien, gelten als Ausschlusskriterien
Altenkirch (1995) schlägt die folgenden,
nach Cullen modifizierten, Kriterien für die Diagnose vor:
Multiple Symptome aus mehreren Organsystemen
- als erworbene Reaktion auf eine oder mehrere chemische Substanzen,
- in Schwellenwerten, die von der Allgemeinbevölkerung toleriert werden,
- bei normalen klinischen und technischen Untersuchungsbefunden,
- nach Ausschluss aller relevanten organmedizinischen Differentialdiagnosen.
Leitlinien verschiedener deutscher Fachgesellschaften:
Leitlinien der Deutschen Gesellschaft für Allgemeinmedizin und
Familienmedizin
Müdigkeit (zuletzt besucht am 9.12.05)
Leitlinie:
Ärztliche Begutachtung in der Psychosomatik und Psychotherapeutischen Medizin -
Sozialrechtsfragen
Wirkliche Allergien sind bekanntermaßen sehr häufig.
Hier eine kurze Zusammenfassung der Häufigkeitsangaben aus E. Hermann-Kunz,
Verbreitung allergischer Krankheiten in Deutschland 10-18 Umweltmedizinischer
Informationsdienst 4/2000 Hrsg.: Umweltbundesamt (UBA), Robert Koch-Institut (RKI),
Bundesinstitut für gesundheitlichen Verbraucherschutz und Veterinärmedizin (BgVV),
Bundesamt für Strahlenschutz (BfS)
Zitat: Befürworter dieses Syndroms bedienen sich häufig allergologischer oder
toxikologischer Konzepte, um die Krankheitssymptome in Abhängigkeit von
chemischen Belastungen zu erklären. Bisher ist es allerdings nicht gelungen,
diese Konzepte wissenschaftlich zu begründen, die Anerkennung dieses vermuteten
Syndroms durch die Schulmedizin ist daher ausgeblieben. Namhafte
Ärztegesellschaften haben eindeutige, ablehnende Stellungnahmen abgegeben, was zu
einer lebhaften Diskussion zwischen Gegnern und Befürwortern des MCS-Syndroms
geführt hat
C. Wolf; Neue Phänomene MCS - Multiple Chemical Sensitivity . Klinischen
Abteilung Arbeitsmedizin, Wien.
Werden alle erfragten allergischen Krankheiten
zusammengefasst, zeigt sich, dass 40 Prozent aller erwachsenen Bundesbürger
irgendwann in ihrem Leben schon einmal an einer Allergie gelitten haben.
Ein Vergleich zwischen Ost- und Westdeutschland lässt erkennen, dass Allergien
in den neuen Bundesländern wesentlich seltener vorkommen als in den alten.
Mindestens eine allergische Erkrankung haben oder hatten etwa 43 Prozent der
West-deutschen und rund 30 Prozent der Ost-deutschen. Die Prävalenz ist bei
allen Krankheiten des allergischen Formenkreises in den neuen Bundesländern
niedriger. Die Häufigkeit von Heuschnupfen beträgt z.B. 17 Prozent im Westen und
nur 11 Prozent im Osten, von einem allergischen Kontaktekzem sind oder waren
rund 16 Prozent der West-deutschen und ebenfalls nur 11 Prozent der Ostdeutschen
betroffen, und Asthma bronchiale kommt im Westen bei 6 Prozent, im Osten dagegen
nur bei 4 Prozent der erwachsenen Bevölkerung vor. Neben den
Ost-West-Unterschieden sind bei allen Allergieformen auch deutliche
Prävalenzunterschiede zwischen Frauen und Männern feststellbar. Frauen sind
insgesamt deutlich häufiger betroffen als Männer. Der Zusammenhang zwischen
Allergien und Umweltbelastung ist komplex. Die häufigsten Allergene unter denen
Menschen leiden sind natürliche Substanzen oder Pflanzliche Stoffe. Je früher
Kinder Erdbeeren ausgesetzt werden um so häufiger bekommen sie eine
Erdbeerallergie. Infekte und manche Impfungen von Kindern und deren Aufenthalt
im Kuhstall scheinen sie zu schützen. Der Umgang mit der natürlichen Umwelt
spielt nach dem gegenwärtigen Stand der Wissenschaft jedenfalls die
entscheidende Rolle bei der Entstehung von Allergien, Bitterfeld und andere
chemische Dreckschleudern scheinen keine große Rolle zu spielen. MCS ist keine
Allergie.
Amalgam
Zum Stand der Diskussion um Amalgam:
Der Gebrauch des zahnärztlichen Füllungsmaterials Amalgam wird nach wie vor
kontrovers diskutiert. Es ist unstrittig, dass aus Amalgamfüllungen
freigesetztes Quecksilber resorbiert wird und zur Gesamtbelastung des Organismus
mit Quecksilber beiträgt. Eine Bewertung der an gesunden Personen und an
Patienten mit selbstvermuteter Amalgamkrankheit durchgeführten kontrollierten
Studien ergibt aber keinen wissenschaftlich begründbaren Verdacht dafür, dass
ordnungsgemäß gelegte Amalgamfüllungen negative Auswirkungen auf die Gesundheit
des Patienten haben. Ausnahmen sind seltene intraorale lichenoide Reaktionen
sowie die sehr seltenen Fälle allergischer Reaktionen gegen Amalgam. Aus Gründen
des vorbeugenden Gesundheitsschutzes wird jedoch empfohlen, die Anwendung von
Amalgam bei bestimmten Personengruppen (Patienten mit schweren
Nierenfunktionsstörungen, Schwangere) einzuschränken bzw. bei Kindern sorgfältig
zu prüfen, ob eine Amalgamtherapie notwendig ist.
R. Harhammer: Zur Risikobewertung des zahnaerztlichen Fuellungswerkstoffes
Amalgam, Bundesgesundheitsbl - Gesundheitsforsch - Gesundheitsschutz 44 (2001)
2, 149-154 Von Amalgam wird irrtümlich angenommen, dass es Blut-
Hirnschrankengängig sei oder zumindest die abgegebene Menge von metallischem
Quecksilber die biologischen Schranken überwinden könne und dann toxische
Dauerschäden verursache. Nach Aschoff muss man hierzu auf die klassische
Toxikologie und Arbeitsmedizin verweisen, die verlässliche Richtwerte
entwickelten. Danach liegen die scheinbar Geschädigten mit ihren vieldeutigen
Beschwerden außerhalb jeder wissenschaftlich gesicherten Lehrmeinung, werden
aber häufig von Außenseitern und Interessengruppen massenhaft zum Widerstand
gegen gesichertes Wissen aufgerufen. Nach Aschoff ist die Amalgamhypothese
wissenschaftlich widerlegt und medizinisch erledigt. Die örtliche
Anwendung von Quecksilberverbindungen (Schmierkur mit grauer
Quecksilbersalbe, z.B. H. Schulz 1899) stellte lange Zeit eine wesentliche
Therapie nicht nur der Neurolues dar, wo bei nicht immer kontrollierbare relativ
große Mengen von Quecksilber dem Organismus zugeführt wurden, dies auch oral und
sogar als Injektion in mehr als fünf Verbindungen, ohne dass wesentliche
eindeutig toxische Phänomene auftraten. (Suchenwirith, R. M. A., G. Ritter,
B. Widder: Befund und Befinden. Neurologische Begutachtung bei Inadaequatem
Befund. G. Fischer, Stuttgart (1997))Amalgam,
zum größten Teil aus Quecksilber bestehend, ist das am häufigst verwendete
Füllmittel für Löcher in den Zähnen. Der Grundbestandteil Quecksilber, ein
hochpotentes Gift, führt dazu, dass Amalgam schon seit Jahren ob seiner
gesundheitschädigenden Wirkungen in der Diskussion ist. Für erneute große
Aufregungen sorgten erste Ergebnisse der weltweit größten Feldstudie,
durchgeführt an der Tübinger Universität zum Thema Amalgam und den daraus
resultierenden Gesundheitsschäden. Bei 18.000 Menschen mit Amalgam-Füllungen der
Zähne hatten Speicheltests ergeben, dass bei etwa 40 Prozent der Untersuchten
mehr Quecksilber im Speichel zu finden war, als von der
Weltgesundheitsorganisation (WHO) zugelassen. Die WHO hält eine wöchentliche
Aufnahme von 300 Millionstel Gramm Quecksilber (30 bis 40 Millionstel Gramm pro
Tag) für unbedenklich und nicht gesundheitsschädlich. Mit
Vergiftungserscheinungen sei frühestens ab 200 - 300 Millionstel Gramm pro Tag
zu rechnen. Unabhängig davon gibt es hier selten klar definierte allergische
Reaktion (Lichen). Zur Kritik an der Tübinger Studie: Jenseits der
Diskussion um die Seriosität der Tübinger Studie stellt sich der Expertenstreit
wie folgt dar:
Die Tübinger Studie findet einen direkten Zusammenhang zwischen Anzahl
der Amalgam-Füllungen und Quecksilberkonzentration im Speichel. Eine
Vergiftungsgefahr ist nicht auszuschließen.
Die Gegner der Studie bemängeln:
Quecksilber im Speichel verlässt den Körper überwiegend auf natürlichem Weg.
Gefahr liegt im Quecksilber im Blut und im Urin.
Aus jedem Füllmaterial werden durch Kauen und Speichel ständig Stoffe
freigesetzt. Dies ist lange bekannt und gilt natürlich auch für Quecksilber und
Amalgam. Die Quecksilberaufnahme liegt etwa in der Größenordnung der
Quecksilberbelastung durch unsere Nahrung.
Skandinavische Untersuchungen zeigen eine Nebenwirkungsrate von unter 1
Prozent bei der Bevölkerung, was als sehr gering zu betrachten ist. Die
überwiegende Folge der bisherigen Diskussion: Eine Vielzahl unnötiger, teurer
und die Zahnsubstanz schädigender zahnärztlicher Eingriffe. Häufig genug mit
enormen finanziellen Belastungen für die Betroffenen. Viele unnötige und
nebenwirkungsträchtige "Entgiftungen". Die Beschwerden haben sich über
Placeboeffekte meist nur sehr kurz gebessert, im wesentlichen ist eine
Chronifizierung zu befürchten.
Wissenschaftlich begründete
Therapiekonzepte die MCS als körperliche Erkrankung ansehen und daraus eine
wirksame Behandlung entwickelt haben, gibt es bisher nicht. Bisher konnte
in kontrollierten klinischen Studien keine effektive Therapie validiert werden,
die jedoch auf der Grundlage noch zu gewinnender Kenntnisse über die Entstehung
der IEI zu erwarten sein sollte. Keinesfalls gerechtfertigt ist die Anwendung
von z. T. aggressiven bzw. gefährlichen therapeutischen Methoden (z. B.
Chelattherapie) oder anderen so genannten Entgiftungsmethoden (z. B. Vitamine-
und Mineralstoff-Supplementierung, Kräutertherapien, Sauna-Entgiftung). Für den
Umgang mit IEI-Betroffenen werden eine verständnisvolle und stützende
Patientenführung, ein individuell zugeschnittenes Behandlungskonzept,
indikationsabhängig eine Expositionsminderung bzw. -meidung (CAVE: Generelle
Isolierung aus der Umwelt hat erfahrungsgemäß gegenteilige Effekte!) sowie
psychologische, psychiatrische und psychosomatische Therapieversuche (Verfahren
der Selbstregulation [Entspannung, Biofeedback], verständnisorientierte
Therapie, Verhaltenstherapie [Desensibilisierung], Erkenntnistherapie [kognitive
Therapie] sowie ggf. Psychopharmaka) empfohlen.
Wiesmüller et al. Syndrome in der Umweltmedizin: Varianten von
Somatisierungsstörungen? Fortschr Neurol Psych 69, S 175-188)
Bay. LSG - L 15 SB 114/02 - Urteil vom 28.07.2005 : Als
Vergleichsmaßstab zur Feststellung des GdB kommen bei Multiple Chemical
Sensitivity und ähnlichen Syndromen mit vegetativen Symptomen, gestörter
Schmerzverarbeitung, Leistungseinbußen und Körperfunktionsstörungen, denen kein
oder primär kein organischer Befund zugrunde liegt, am ehesten die unter Nr.
26.3 AHP bei den "Neurosen, Persönlichkeitsstörungen, Folgen psychischer
Traumen" genannten psychovegetativen oder psychischen Störungen mit
Einschränkungen der Erlebnis- und Gestaltungsfähigkeit und evtl. sozialen
Anpassungsschwierigkeiten in Betracht.
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MCS-Syndroms(Multiple Chemikalienüberempfindlichkeit) bzw. des IEI (Idiopathische
umweltbezogene Unverträglichkeiten) unter besonderer Berücksichtigung des
Beitrages von Umweltchemikalien. Eis, D., Dietel, A., Mühlinghaus, T, Birkner,
N., Jordan, L., Meineke, C., Renner, B.: Studie zum Verlauf und zur Prognose
des MCS-Syndroms - Erweiterung der Basisstichprobe und Nachuntersuchung
(Folgevorhaben) (MCSStudie II). Abschlussbericht in 2 Bänden (Berichtsband
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Berichtsband lesen/herunterladen (PDF) MCS-Studie I:Anlagen
1-3 lesen/herunterladen (PDF), MCS-Studie I:
Anlage 4 "Untersuchungen zum Geruchssinn“ lesen/herunterladen (PDF),
MCS-Studie II:
Berichtsband lesen/herunterladen (PDF) MCS-Studie II:
Anlagenband lesen/herunterladen
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Chemical Sensitivity: Eine Darstellung des wissenschaftlichen Kenntnisstandes
aus arbeitsmedizinischer und umweltmedizinischer Sicht Deutsches
ÄrzteblattJg. 99Heft 3820. September 2002
-
Propaganda Techniques Related to Environmental Scares bei Quackewatcht
- Qauckwatch Deutsche Übersetzung durch Neurologen des Saarlandes
(Berufsverband Koordination der deutschen Übersetzung durch
Dr. med. Thomas Kajdi)
Die Quecksilber-Amalgam-Nummer (erneuert am 2/16/98) Die
Multiple-Chemikalien-Empfindlichkeit ("Öko-Syndrom") (erneuert am 12/6/97)
- Bei
Quack wacht Deutsch Übersetzung durch Neurologen des Saarlandes
(Berufsverband Koordination der deutschen Übersetzung durch
Dr. med. Thomas Kajdi) finden Sie auch sonst viel interessantes zu
umstrittenen Diagnosen und Behandlungen.
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Abstract |
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Diskussion zum Ärzteblatt- Artikel- Deutsches Ärzteblatt 100, Ausgabe 17
vom 25.04.2003, Seite A-1141
Multiple Chemical Sensitivity: Unwissenschaftliche Methoden klarer ausgrenzen
Kunze, Dr. med. Johannes,
Multiple Chemical Sensitivity: Wenig hilfreich, Aschermann, Dr. med.
Christine
Multiple Chemical Sensitivity: Schlusswort Wrbitzky, Prof. Dr. med.
Renate; Kraus, Prof. Dr. med. Thomas; Nasterlack,
Dr. med. Michael
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Man kann verstehen, dass Menschen, die der Überzeugung sind an MCS zu leiden,
einen Kampf um die Anerkennung ihrer Krankheit durch Behörden,
Sozialversicherungen, Gerichte und Ärzte führen. Ein Hauptanliegen dieses
Artikels war, darauf hinzuweisen, dass bei jeder Symptomatik am Anfang eine
ärztliche Ausschlussdiagnostik stehen sollte. Diese Ausschlussdiagnostik sollte
neben organischen Krankheiten wie Lungenerkrankungen, Infektionskrankheiten etc.
auch eine psychiatrische Diagnostik enthalten. Wenn die Symptome in vielen oder
den meisten Fällen (worauf die Literatur hinweist) doch durch eine andere
Diagnose besser erklärt sind, bietet sich meist auch eine bessere
Behandlungsmöglichkeit, eine besser Prognose und wenn es denn durch Behandlung
nicht besser wird und eine gravierende Beeinträchtigung vorhanden ist auch eine
Anerkennung der Krankheit durch Behörden, Sozialversicherungen, Gerichte und
Ärzte. Wenn solche Ausschlussdiagnostik von Anfang an ernsthaft durchgeführt
wird, bleibt vermutlich nur eine kleine Gruppe von Menschen mit unklaren
Symptomen übrig, die diese auf ihre Überempfindlichkeit gegenüber der chemischen
Umwelt zurückführen. In dieser kleinen Gruppe wären vermutlich auch validere
wissenschaftliche Ergebnisse in Studien zu erzielen. Vernünftige
Ausschlussdiagnostik sollte also in eigenem Interesse auch ein Anliegen der
Selbsthilfegruppen werden.
Hier stand eine gut gemeinte Bewertung und zur
Diskussion einladende Bewertung der Seite
der Selbsthilfeorganisation zum Thema selbstverständlich mit einem Link zu
dieser, so dass sich jeder ein Bild machen konnte: Die Reaktion dieser
speziellen Gruppe sagt allerdings mehr darüber aus, als der zuvor vorhandene
Text mit einem Gesprächsangebot. Es wurde sofort mit juristischen Schritten
gedroht. Auch in renommierten Zeitschriften berichten
Wissenschaftler, die über MCS geforscht haben, und deren Ergebnisse nicht mit
den Entschädigungsbegehren der Selbsthilfegruppen konform gingen, dass sie
manchmal einer enormen Diffamierung und einer Flut von Strafanzeigen und
standesrechtlichen Anzeigen ausgesetzt wurden. Dies ging wohl in manchen Fällen
soweit, dass die Standesorganisationen ob der bis dahin unbekannten Fülle an
gezielten einzelnen Anzeigen ihren Aufgaben nicht mehr in der sonst garantierten
Zeit nachkommen konnten. Siehe z.B. Deyo RA, Psaty BM, Simon G, Wagner EH, Omenn
GS. The Messenger under Attack — Intimidation of Researchers by
Special-Interest Groups, The messenger under attack -- intimidation of
researchers by special-interest groups. N Engl J Med 1997;336:1176-1180., siehe
auch Donnay, A., Baker, G. P., Fardon, D. F., Garfin, S. R., Saal, J. A., Simon,
G., Deyo, R. A., Sternberg, E. M., Gordon, D. A., Brodkin, C. A., Mohr, S.,
Frumkin, H., Marsh, D. J., Scott, H. D., Fulks, J. R., Kern, D. G., Durand, K.
T.H. (1997). Intimidation of Researchers by Special-Interest Groups. NEJM
337: 1314-1319
Das Ende meines Kommentars zur Homepage der Selbsthilfegruppe war
offensichtlich eine Überschätzung von deren Flexibilität: " Für eine
Diskussion und vor allem für den Hinweis auf Irrtümer bin ich immer dankbar.
Wenn die Argumente stichhaltig sind, bin ich auch geradezu sofort bereit meine
Aussagen zu verbessern. Ich verlinke im übrigen auch zu abweichenden Meinungen."
Ansonsten wurde der Kommentar als Folge der Abmahnung gelöscht. Weder als
Kassenarzt noch in irgendeiner anderen Funktion maße ich mir an, MCS als
psychiatrische Krankheit zu diagnostizieren, oder die Kosten so nach der ICD 10
verschlüsseln und abrechnen. Allerdings kann wie sich aus der oben genannten
ausführlichen Darstellung ergibt, die psychosomatische, neurologische und
psychiatrische Diagnostik bei der anderweitig gestellten Diagnose MCS sehr
sinnvoll sein, um oft mit geringem Aufwand und wenigen Risiken erfolgreich
behandelbare Erkrankungen oder Störungen in den genannten Fachgebieten
auszuschließen, ggf auch zu behandeln- so dies wie sonst auch nach Aufklärung
über Vor- und Nachteile vom Patienten gewünscht wird. Dies gilt ähnlich für die
Differenzialdiagnostik in anderen medizinischen Fachgebieten, je nach Einzelfall
und individueller Symptomatik für die Überweisung zur Diagnostik und Behandlung
bei entsprechenden Fachärzten anderer Fachgruppen. Ein Vertreter einer
"Selbsthilfegruppe"- (meinerseits nicht beurteilbar ob es sich um eine solche
handelt) teilt mir in drohender E-Mail jetzt am 8.12.05 mit: "Wenn Sie Ihre
diffamierenden und unwahren Äusserungen nicht löschen ist der beste und der
billigste Weg, gegen Sie Strafanzeige wegen Volksverhetzung und übeler Nachrede
zu erstatten. Bei Ihnen hilft offensichtlich kein anderer Weg. ....Wir hatten
Ihnen bereits mehrfach mitgeteilt, dass ihre diffamierenden und falschen
Darstellungen nicht geduldet werden können. Wir haben Ihnen mitgeteilt, welche
Massnahmen wir derzeit bei kausalen psychiatrischen Therapien gegen Ärzte
anraten." (Rechtschreibfehler aus der Original- E-Mail.
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Medizin und Wissenschaft unterliegen ständigen Entwicklungen.
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ärztliche Behandlung ist immer noch ein persönlicher Kontakt entscheidend.
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Apparative Befunde wie Röntgenbilder oder Laborwerte lassen sich inzwischen
per Internet gut übermitteln, zur Stellung einer Diagnose
bleiben sie weiterhin nur Hilfsmittel, die ausschließlich in einem
Gesamtzusammenhang eine Bedeutung haben. Die meisten Diagnosen werden im
ärztlichen Untersuchungsgespräch (Anamnese) gestellt. Auch jede Behandlung
muss auf das Individuum abgestimmt werden. |
Medikamente sollte man in der Regel nicht im
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Qualität, fehlt vor allem die Indikationsstellung und die korrekte
Aufklärung, von Haftungsfragen bei gravierenden Nebenwirkungen abgesehen.
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versucht einen Überblick über den derzeitigen Stand der medizinischen
Forschung auch für interessierte Laien zu geben, dies ist nicht immer
aktuell möglich. Es ist auch nicht möglich, dass ein Arzt immer auf dem
aktuellsten Stand der medizinischen Forschung in allen Bereichen seines
Faches ist. Es ist immer möglich, dass die medizinische Forschung hier
noch als wirksam und ungefährlich dargestellte Behandlungsmaßnahmen
inzwischen als gefährlich oder unwirksam erwiesen hat. Lesen Sie bei
Medikamenten immer den Beipackzettel und fragen Sie bei Unklarheiten Ihren
behandelnden Arzt. Medikamentöse Behandlungen auch mit freiverkäuflichen
Medikamenten bedürfen ärztlicher Aufsicht und Anleitung. Dies gilt auch für
alle anderen Behandlungsverfahren. Die hier angebotenen Informationen können
nicht immer für jeden verständlich sein. Um Mitteilung wo dies nicht der
Fall ist bin ich dankbar. Fragen Sie hierzu immer Ihren behandelnden Arzt.
Dieser weiß in der Regel über die hier dargestellten Sachverhalte gut
Bescheid und kann Ihren individuellen Fall und Ihre Beschwerden besser
einordnen- was für einen bestimmten Patienten nützlich ist, kann einem
anderen schaden. Selbstverständlich gibt es zu den meisten Themen
unterschiedliche Auffassungen. Soweit möglich wird hier dargestellt woher
die Informationen stammen. In den meisten Fällen mit einem entsprechenden
Link (da diese oft ohne Ankündigung geändert werden, sind diese leider nicht
immer aktuell zu halten).. Leider ist die zitierte Literatur nicht immer
kostenfrei zugänglich. Die Beschränkung auf kostenfrei zugängliche Literatur
würde manches sehr oberflächlich lassen. In der Regel versuche ich mich in
der Darstellung an deutschen oder internationalen Leitlinien der
Fachgesellschaften und Metaanalysen der Literatur zu orientieren. Auch dies
ist nicht überall möglich. Zum einen gibt es nicht überall solche
Leitlinien, zum anderen werden diese mir nicht immer sofort bekannt. Manche
Leitlinien sind lange nicht aktualisiert worden und von neuerer Literatur
überholt, bzw, ergänzungsbedürftig. Wenn möglich sind im Text Links zu
solchen Leitlinien eingebaut. Auch Leitlinien sind nur Orientierungen, sie
schließen nicht aus, dass generell oder im Einzelfall Fehler enthalten sind
oder diese im Einzelfall nicht anwendbar sind. Ziel der Darstellung ist hier
definitiv nicht, mich als Experten für irgendeines der in der Homepage
dargestellten Krankheitsbilder auszuweisen. Ich gehe davon aus, dass alle
vergleichbaren Fachärzte für Neurologie, Psychotherapeutische Medizin und
Psychiatrie ihre Patienten sorgfältig und genau so gut wie ich behandeln.
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Für alle die sich trotz der Amahndrohungen von "Selbsthilfegruppen" trauen,
etwas zu MCS zu sagen: das Satiremagazin gegen den Abmahnwahn im Internet. Auf
dieser Seite wird das ausufernde Treiben abmahnwütiger Anwälte angeprangert
und der Lächerlichkeit preisgegeben. Es wird über Hintergründe aufgeklärt
und Beispiele für die Abzocke genannt. Finden kann man bei AdvoGraf auch
positive Beispiele die belegen, das der Nachbarschaftsstreit im Web auch ganz
friedlich gelöst werden kann.
>>> AdvoGraf.de = http://www.advograf.de/
Guter Rat für Abgemahnte unter
http://www.abmahnungswelle.de/ dort auch sehr ausführliche Darstellung des
Problems und der missbräuchlichen Verwendung der Abmahnungen. Dort:
http://www.abmahnung.de/
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