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Karl
C. Mayer, Facharzt für Neurologie,
Psychiatrie und Facharzt für
Psychotherapeutische Medizin, Psychoanalyse
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Inhaltsverzeichnis
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Die
zervikale Myelopathie
Rückenmarksschaden durch Halswirbelabnutzung
Dass bei Wirbelsäulenleiden das Rückenmark
geschädigt, ist nur im Bereich der Hals und Brustwirbelsäule
möglich. Wenn es passiert wird es oft erst spät
diagnostiziert. Die Halswirbelsäule erlaubt uns
normalerweise einen großen Bewegungsspielraum für den
Kopf. Sie besteht aus 7 Wirbeln, die aufeinander stehen,
spinalen Ligamenten, und dem zervikalen Segmenten des Rückenmarks
aus dem die Vorder- und Hinterwurzeln für die Spinalnerven
entspringen, die dann durch die Foramina intervertebralia den
Wirbelkanal, in dem sich das Rückenmark befindet,
verlassen. Der erste Halswirbel, der Atlas und der zweite
Halswirbel die Axis unterscheiden sich anatomisch von den anderen
Wirbeln und ermöglichen so eine besonders große
Beweglichkeit für die Beugung und Streckung. Im Alter von 30
Jahren haben fast allen Menschen zumindest mikroskopische
Abnutzungserscheinungen der Halswirbelsäule, mit 40 sind
diese bei fast allen Menschen im Röntgenbild feststellbar.
(Radiology 1987;164(1):83-8). Obwohl vielfältig
angeschuldigt, sind diese normalen Veränderungen meist
harmloser Natur. Die zervikale Myelopathie muss von den weniger
beeinträchtigenden Syndromen der zervikalen Radikulopathie
also der Schädigung von Nervenwurzeln die bereits das
Rückenmark verlassen haben unterschieden werden. Gemeint
sind auch nicht einfache Nackenschmerzen bei Verspannungen oder
Spondylose ohne Rückenmarkskompression. Eine
Spondylose oder eine Nervenwurzelkompression im
Halswirbelsäulenbereich schreiten nur sehr selten zu einer
zervikalen Myelopathie fort. Wenn dies so ist, wird oft nicht
daran gedacht, danach zu suchen. Dies liegt daran, dass die
Beschwerden seitens der Myelopahtie sich zunächst in den
Beinen mit einer spastischen oder ataktischen Gangstörung,
Störungen der Tiefensensibilität (meist Verlust des
Temperatur- und Schmerzempfindens als erstes Symptom) oder selten
spät im Verlauf mit Blasenstörungen bemerkbar machen.
Sensibilitätsstörungen sind dabei an den Beinen fast
immer vorhanden, wenn sie fehlen sollte man bezüglich der
Diagnose skeptisch sein. (siehe
Holger Paschen)
Zervikale Myleopathien(1)
sind nicht ganz seltene Ursachen für erhebliche
Behinderungen besonders im Alter. Dort sich meist
Abnutzungserscheinungen sog. Spondylosen (2)
bei anlagebedingt engem Spinalkanal die Ursache. Sie kommen aber
auch bei jüngeren Menschen vor, besonders wenn der
Wirbelkanal von Geburt an eng ist und ein Bandscheibenschaden
dazukommt.
Die
zervikale Myelopathie ist eine chronische leider nicht selten in
ihren Auswirkungen schwere Erkrankung. Früher wurde die
Diagnose durch die Zusammenschau von Röntgen HWS,
Myelographie, Computertomographie (CT), und CT- Myelographie
gestellt. Inzwischen ist neben dem klinischen Befund die
Kernspintomographie entscheidend geworden. Die
Kernspintomographie zeigt nicht nur die eigentliche Kompression
des Rückenmarks, sie zeigt auch ob dort (im
Rückenmark) tatsächlich Schäden vorhanden sind.
Letztere lassen sich dann als intramedulläre
Signalanhebungen auch noch genauer quantifizieren. Das
Kernspintomogramm erlaubt dabei auch vorsichtige Aussagen über
die Operationsprognose. (18)
Allerdings ist zu berücksichtigen, dass Kernspinbilder und
CT- Bilder bezüglich des Ausmaßes der Einengung des
Rückenmarkskanals schwer zu beurteilen sind. Die
Einschätzung verschiedener Neuroradiologen kann dabei
bezüglich Ausmaß und Ursache erheblich variieren.20
Ob eine intramedulläre Signalanhebungen vorhanden ist oder
nicht, ist allerdings einfach und sicher beurteilbar. Mit
entscheidend für das therapeutische Vorgehen ist der
klinische neurologische Befund. Die zervikale Myelopathie,
beginnt häufig mit einer Paraspastik der Beine,
Sensibilitätsstörungen oder motorische Ausfälle
der Arme treten wenn überhaupt später auf. Eine
Schwäche und Steifigkeit in den Beinen, Nackenschmerzen,
Schulter- Armschmerzen, in Verbindung mit einer Gangunsicherheit
sollten immer ein Grund sein an dieses Krankheitsbild zu denken.
Bei den Gefühlsstörungen an den Armen sollte von
Anamnese, und Befund ein Karpaltunnelsyndrom
als Ursache ausgeschlossen sein. An den Armen kann
beispielsweise bei einer Schädigung in Höhe von C5/C6
die Bizepsmuskulatur schlaff gelähmt sein, während die
Trizepsmuskulatur durch eine spastische Lähmung schon
geschwächt ist. Je nach Art der Schädigung - peripher
oder zentral- können an den Armen die Reflexe entsprechend
abgeschwächt oder gesteigert sein. Besonders durch die
Gangstörung entstehen erhebliche Behinderungen. Wenn sich
dann bei der neurologischen Untersuchung eine Steigerung der
Reflexe an den Beinen und eine Störung der
Tiefensensibilität findet, wird der Verdacht weiter
erhärtet. Oft findet sich auch ein sog. Lhermitte'sches
Zeichen (Eine Art Elektrisieren den Rücken hinunter beim
nach vorne Beugen des Kopfes. Manchmal sind auch Lähmungen
mit Muskelschund an den Armen vorhanden. Diese dann meistens
nicht als Folge des Drucks auf das Rückenmark sondern durch
Schädigung der Nervenwurzeln(3)
die in Höhe der Enge den Wirbelkanal verlassen.
Trotz des Entstehens einer starken Behinderung kommt es aber
nicht zu einer vollständigen Querschnittslähmung.
Manche Patienten können aber Rollstuhlpflichtig werden. Ein
seltenes irritierendes Symptom können unwillkürliche
schmerzhafte Arm- und Fingerbewegungen sein. Dieses Symptom tritt
in der Regel erst nach Beginn einer Schmerzsymptomatik auf und
wird auch bei anderen Schädigungen peripherer Nerven oder
des Plexus beobachtet. Diese Bewegungsstörung kann schwierig
von einer zentral ausgelösten Bewegungsstörung
unterscheidbar sein. Manchmal hören diese
Fingerbewegungen im Schlaf auf. Man nimmt an, dass eine
Kompression der afferenten Fasern der hinteren Nervenwurzel oder
des Rückenmarkes ständige Impulse sendet, die die
unwillkürlichen und unkoordinierten Bewegungen auslöst.
Die Bewegungsstörung endet nach erfolgreicher operativer
Dekompression, spricht aber manchmal auch auf eine konservative
Behandlung an.
Die Diagnose einer zervikalen Myelopathie setzt einen
entsprechenden klinischen Befund der auf die
Rückenmarksschädigung hinweist und einen entsprechenden
dazu passenden radiologischen Befund voraus. Fehldiagnosen kommen
in beide Richtungen vor. Auch andere Krankheitsbilder können
ähnliche Symptome verursachen. Neuroradiology
1990;32:450-455. Die vertebragene zervikale Myelopathie
liegt nur dann vor, wenn an den Beinen Symptome einer
Halsmarkstörung bestehen.
|
Diagnostische
Kriterien der zervikalen spondylotischen Myelopathie
|
|
Charakteristische Symptome
(Seifigkeit in den Beinen, Schwäche in den Handmuskeln)
Charakteristische klinische
Befunde (Hyperreflexie, Atrophie von Arm oder Handmuskeln)
Kernspin oder CT (mit
Darstellung einer Spinalkanalstenose, Kompression des Rückenmarks
durch Osteophyten, Bandscheibenvorfall, Ligament- Hypertrophie)
|
|
Differential-
Diagnose zur ALS
|
|
Feature
|
zervikale
Myelopathie
|
ALS
|
|
Alter
|
älter als
55
|
älter als
55
|
Kernspinbefund
|
Spondylose
|
Spondylose (da die
jeder hat)
|
Faszikulationen
|
Fehlen
|
Vorhanden
|
Atrophien an den
Armen
|
Vorhanden
|
Vorhanden
|
Atrophien an den
Beinen
|
Fehlen
|
Vorhanden
|
Denervationen
|
Fehlen
|
Vorhanden
|
|
|
|
|
Was
man mit einer zervikalen Myelopathie verwechseln kann, was
ausgeschlossen werden muss
|
|
Amyotrophe
Lateral- Sklerose (ALS)
metastatsierender
Tumor
Erbliche
spastische Paraplegie
Tumore
des Rückenmarks
Multiple
Slerose
Normaldruck
Hydrocephalus
Rückenmarksinfarkt
Syringomyelie
Vitamin B12
Mangel
|
Bilder modifiziert aus 2)
 
Da im Alter fast jeder Patient eine Spondylose hat ist es hier
besonders wichtig die Vorgeschichte und den neurologischen Befund
zu berücksichtigen. Der klinische Befund ist ausschlaggebend
für die Behandlung, und ganz wesentlich für die
Diagnose. Normale Röntgenbilder der HWS können gewisse
Anhaltspunkte geben. Entscheidend ist hier die
Kernspintomographie. Bei dieser Untersuchung kann am besten der
Grad der Einengung beurteilt werden. Zusätzlich zeigen sich
nur hier die typischen Zeichen mit aufgebrauchtem Liquorraum
(kein Platz mehr für Nervenwasser neben dem Rückenmark)
und Schädigungen im Rückenmark. Da im CT der Knochen
besser beurteilt werden kann ist dieses manchmal zusätzlich
indiziert. Ganz selten auch heute noch eine Myelographie.
Elektrophysiologisch ist eher ein SSEP
als ein EMG indiziert. Auch
dieses ist allerdings unspezifisch, kann aber den
Rückenmarksschaden zeigen. Das Arm MEP gilt als sensitivstes
EP zum Nachweise einer Myelopathie bei Patienten mit chronischer
Myelopathie. Das Medianus- und Tibialis SSEP korreliert gut mit
dem Schweregrad der Myelopathie, ein normales Medianus- SSEP gilt
als relativ zuverlässiger Hinweise für eine gute
Operationsprognose. Lyu et. al.2004;75:256-261
Wann operiert werden soll, kann im Einzelfall strittig sein.
Die Verlaufsbeobachtung des neurologischen Befundes ist hier
entscheidend. Gut fundierte Leitlinien hierzu gibt es bisher
nicht, da es zu wenig gute Langzeitstudien gibt. Allerdings ist
gerade in Fällen mit ausgeprägteren fortschreitenden
neurologischen Symptomen eine chirurgische Dekompression sicher
indiziert. Bei dieser Chirurgischen Behandlung geht es darum für
das Rückenmark wieder ausreichend Platz zu schaffen. Früher
wurde von hinten operiert. Die Ergebnisse waren wegen der
entstehenden Instabilität schlecht. Deshalb erfolgt heute
der Zugang des Operateurs meist von vorne. Dabei können die
Knochenanbauten direkt entfernt werden und durch eingebrachtes
Knochenersatzmaterial werden die Wirbel quasi zusammengebacken
und die Wirbelsäule wird stabilisiert. Die Aussichten
der Operation hängen wesentlich von den bereits bestehenden
neurologischen Ausfällen ab. Leider bilden diese sich
höchstens in 50% der Fälle wieder zumindest teilweise
zurück. Auch nach dem Eingriff kann es bei gutem Ergebnis
nach den Kernspinbildern noch zu einer Verschlechterung im Laufe
des ersten halben Jahres kommen. In einer prospektiven Studie (1)
wurden daher 48 Patienten mit geringer bis mäßiger
zervikaler Myelopathie randomisiert entweder operiert oder
konservativ behandelt und zwei Jahre lang nachbeobachtet. Es
wurde überwiegend eine anteriore Dekompression mit oder ohne
Knochenspan durchgeführt. Die konservative Therapie
beinhaltete temporäre Immobilisation der HWS mit Halskrause,
Antiphlogistika, zeitweise Bettruhe und das Verbot von
möglicherweise riskanten Aktivitäten, Der
Therapieerfolg wurde anhand mehrerer Parameter beurteilt: einem
neurologischen Funktions-Score, Videoaufnahmen von
Alltagsaktivitäten, der Gehgeschwindigkeit und einer
Selbstbeurteilung durch die Patienten. Nach zwei Jahren bestanden
keine signifikanten Unterschiede bezüglich der Summe aller
getesteten Parameter zwischen den beiden Therapiegruppen. Die
konservativ behandelten Patienten schnitten nach 24 Monaten bei
der Videobeurteilung der täglichen Aktivitäten und in
der Selbstbeurteilung etwas besser ab, da bei den operativ
Behandelten im Laufe der Zeit Verschlechterungen eingetreten
waren. FAZIT: Bei einer lange bestehenden, nur sehr langsam
progredienten zervikalen Myelopathie mit leichten bis mäßigen
Symptomen spricht nichts für ein operatives Vorgehen. Unter
konservativer Behandlung sollen sich etwa 30-50% der Patienten
stabilisieren. Studien die eindeutig einen vorderen oder hinteren
Zugang zur Dekompression, Expansion des Spinalkanals oder
Stabilisierung der Wirbelsäule favorisieren fehlen ebenso
wie ausreichende Zahlen zur Beurteilung des Langzeiterfolges von
operativen Behandlungen im Allgemeinen. Von dorsal wird
meist operiert wenn überwiegend ein großer
Bandscheibenvorfall schuld an der Kompression des Rückenmarks
ist. Bei medianen Bandscheibenvorfällen gleichzeitigen
knöchern degenerativen Veränderungen wird meist von
vorne operiert, dabei wir meist entweder ein Knochenspan aus dem
Becken oder Cage zur Stabilisierung und Versteifung 2er Wirbel
eingesetzt. Bei einer neurologischen Verschlechterung, die z.B.
schon durch ein Bagatelltrauma ausgelöst werden kann, muss
eine chirurgische Rückenmarks-Dekompression und eventuelle
Wirbelkörperstabilisierung diskutiert werden. Die
neurologischen Ausfällen müssen sorgfältig
beobachtet werden und sind entscheidende Grundlage eine
Entscheidung zu treffen. Operative Verfahren bringen bei akuter
klinischer Symptomatik in 2/3 der Fälle Besserung, bei den
langsam fortschreitenden Fällen nur bei 1/3 eine Besserung.
Auch wenn nicht operiert wird, ist die Diagnose für die
Behandlung entscheidend. Insgesamt, ist zu bemerken, dass
sowohl für die operative, als auch für die konservative
Behandlung die Datenlage noch unzureichend ist, dennoch muss bei
dem manchmal zu schwerer Behinderung führenden
Krankheitsbild nach klinischen und radiologischen Kriterien eine
Therapieentscheidung getroffen werden.
Die Symptome der zervikalen
Myelopathie sind Ausdruck einer Druckschädigung
verschiedener Bahnen des Rückenmarkes und der Nervenwurzeln
Hinterstränge
(afferente Ataxie, Koordinationsstörungen der Beine,
sensible Störungen an den Beinen)
Vorderhörner
und Vorderwurzeln (Muskelatrophie und Störungen der
Feinmotorik der Hände)
Hinterwurzeln
(sensible Störungen, Schmerzen, Mißempfindungen
überwiegend an den Armen und Händen) des
Zervikalmarkes.
Vorderseitenstränge (Paraspastik
der Beine, Blasen- und Darmstörungen, Störung der
Feinmotorik der Hände)
Wann sollte möglichst rasch
operiert werden
Rasche
Zunahme der Symptome
Auftreten
von Störungen der Blasen-, Mastdarmentleerung,
Potenzstörungen
Unzureichender
Erfolg durch konservative Therapie bei Progredienz der
neurologischen Symptomatik
Eindeutiger neuroradiologischer Befund
und Verschlechterung der elektrophysiologischen Befunde
Liquor = Nervenwasser
Myelopathie = Rückenmarksschädigung
Nervenwurzel: die Nervenfasern die
direkt aus dem Rückenmark kommen bilden die Nervenwurzel.
Als solche verlassen sie den Wirbelkanal. Nerven an den Armen und
Beinen entstehen meist aus Zusammenschlüssen mehrerer
Nervenwurzeln
Spondylose: Knöcherne
Ausziehungen an den Wirbelkörpern, als Folge von Abnutzung,
häufig „Ziehspur” des Längsbandes als
Zeichen einer Überbeweglichekeit, manchmal auch
spondylotische Spangenbildung mit Überbrückung des
Abstandes zwischen 2 Wirbeln. Abhängig von Veranlagung, sehr
schwerer Arbeit und Körperhaltung.
Bild: Beispiel eines Kernspinbildes bei zervikaler
Myelopathie.
Der
Europäische Myelopathie Score (EMS):
|
Funktionen des ersten motorischen
Neurons(Gang)
|
Punkte
|
|
Unfähigkeit zu gehen, auf Hilfe angewiesen
|
1
|
Auf ebenem Boden nur mit Gehhilfe / Unterstützung
|
2
|
Treppensteigen nur mit Gehhilfe / Unterstützung
|
3
|
Unsicherer Gang, Gangbild plump erscheinend
|
4
|
Unauffälliges Gangbild
|
5
|
Funktionen des ersten motorischen Neurons und
des afferenten Systems (Blasen-/Darmfunktion)
|
Punkte
|
|
Überlaufblase, keine Kontrolle
|
1
|
Unvollständige Entleerung und gestörte Frequenz
|
2
|
Normale Blasen- und Darmfunktion
|
3
|
Funktionen des zweiten motorischen Neurons
|
Punkte
|
|
Handschrift / Essen mit Besteck nicht möglich
|
1
|
Handschrift / Essen mit Besteck eingeschränkt
|
2
|
Handschrift / Schnürsenkel binden ungeschickt
|
3
|
Normale Handschrift / Feinmotorik
|
4
|
Funktionen der Hinterstränge
(Propriozeption und Koordination)
|
Punkte
|
|
An-/Auskleiden nur mit Hilfe
|
1
|
An-/Auskleiden ungeschickt und langsam
|
2
|
An-/Auskleiden normal
|
3
|
Hinterwurzeln
(segmental radikuläre Paraesthesie / Schmerzen)
|
Punkte
|
|
Invalidisierende Schmerzen
|
1
|
Ertragbare Parästhesien/Schmerzen
|
2
|
Keine Parästhesien/Schmerzen
|
3
|
Summe
|
Einteilung nach der Punktzahl (Summe)
|
|
Punkte
|
EMS-Grad
|
5-8
|
Grad III
|
9-12
|
Grad II
|
13-16
|
Grad I
|
17-18
|
normal
|
|
|
Japanese
Orthopaedic Association (JOA) Scoring System (17–2) bei
zervikaler Myelopathie
|
|
Motorische
Funktion
|
|
Finger
|
0
|
unfähig,
selbst mit Löffel und Gabel zu essen; unfähig, selbst
große Knöpfe zu
|
|
knöpfen
|
1
|
fähig, sich
selbst mit Löffel und Gabel zu ernähren, jedoch
ungeschickt
|
2
|
Schreiben möglich,
wenngleich sehr ungeschickt; große Knöpfe können
geknöpft werden
|
3
|
Schreiben etwas
eingeschränkt, aber möglich; Manschettenknöpfe
können geknöpft werden
|
4
|
Normal
|
|
Schulter und
Oberarm
|
|
(Beurteilung des
Kraftgrads (angegeben als 1–5 von 5) des M. deltoideus oder
des M. biceps
|
|
brachii (der
schwächere Muskel ist zu werten)
|
-2
|
Kraftgrad 2 oder
geringer
|
-1
|
Kraftgrad 3
|
-0,5
|
Kraftgrad 4
|
0
|
Kraftgrad 5
|
|
Untere
Extremität
|
0
|
nicht in der Lage
aufzustehen und zu gehen
|
0,5
|
fähig
aufzustehen, jedoch nicht zu gehen
|
1
|
unfähig selbst
auf ebenem Untergrund ohne Gehhilfe zu gehen
|
1,5
|
fähig
ohne Unterstützung zu gehen, bei jedoch unsicherem Gangbild
|
2
|
fähig, auf
ebenem Untergrund frei zu gehen; Treppensteigen nur mit
Unterstützung
|
2,5
|
Treppangehen ohne
Unterstützung; Treppabgehen nur mit Unterstützung
möglich
|
3
|
rasches Gehen
möglich, jedoch etwas unsicheres Gangbild
|
4
|
Normal
|
|
Sensibilität
|
|
Obere Extremität
|
0
|
Vollständiger
Verlust der Berührungs- und Schmerzempfindung
|
0,5
|
bis 50%ige
Sensibilitätsminderung und/oder erhebliche Schmerzen oder
Taubheit
|
1
|
bis 40%ige
Sensibilitätsminderung und/oder mäßige Schmerzen
oder Taubheit
|
1,5
|
Taubheitsgefühl
ohne sensibles Defizit
|
2
|
Normal
|
|
Stamm
|
0
|
0 Vollständiger
Verlust der Berührungs- und Schmerzempfindung
|
0,5
|
bis 50%ige
Sensibilitätsminderung und/oder erhebliche Schmerzen oder
Taubheit
|
1
|
bis 40%ige
Sensibilitätsminderung und/oder mäßige Schmerzen
oder Taubheit
|
1,5
|
Taubheitsgefühl
ohne sensibles Defizit
|
2
|
Normal
|
|
Untere
Extremität
|
0
|
0 Vollständiger
Verlust der Berührungs- und Schmerzempfindung
|
0,5
|
bis 50%ige
Sensibilitätsminderung und/oder erhebliche Schmerzen oder
Taubheit
|
1
|
bis 40%ige
Sensibilitätsminderung und/oder mäßige Schmerzen
oder Taubheit
|
1,5
|
Taubheitsgefühl
ohne sensibles Defizit
|
2
|
Normal
|
|
Blasenfunktion
|
0
|
Harnretention
und/oder Inkontinenz
|
1
|
Gefühl der
unvollständigen Blasenentleerung und/oder Nachtröpfeln
und/oder
|
|
spärlicher
Urinstrahl und/oder nur teilweise erhaltene Kontinenz
|
2
|
verzögerte
Blasenentleerung und/oder Pollakisurie
|
3
|
Normal
|
|
Maximal
erreichbare Punktzahl (Normalbefund): 17
|
Aus der Leitlinie
der DGN Leitlinie NCH Zervikale
Myelopathie bei Spinalkanalstenose
|
- Meyer, Frerk; Börm,
Wolfgang; Thomé, Claudius Die degenerative zervikale
Spinalkanalstenose: Aktuelle Strategien in Diagnostik und
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Dtsch Arztebl 2008; 105(20): 366-72 DOI:
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-
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Bitte beachten Sie,
diese Webseite ersetzt keine medizinische Diagnosestellung oder
Behandlung. Es wird hier versucht einen Überblick
über den derzeitigen Stand der medizinischen Forschung auch
für interessierte Laien zu geben, dies ist nicht immer
aktuell möglich. Es ist auch nicht möglich, dass ein
Arzt immer auf dem aktuellsten Stand der medizinischen Forschung
in allen Bereichen seines Faches ist. Es ist immer möglich,
dass die medizinische Forschung hier noch als wirksam und
ungefährlich dargestellte Behandlungsmaßnahmen
inzwischen als gefährlich oder unwirksam erwiesen hat. Lesen
Sie bei Medikamenten immer den Beipackzettel und fragen Sie bei
Unklarheiten Ihren behandelnden Arzt. Medikamentöse
Behandlungen auch mit freiverkäuflichen Medikamenten
bedürfen ärztlicher Aufsicht und Anleitung. Dies gilt
auch für alle anderen Behandlungsverfahren. Die hier
angebotenen Informationen können nicht immer für jeden
verständlich sein. Um Mitteilung wo dies nicht der Fall ist
bin ich dankbar. Fragen Sie hierzu immer Ihren behandelnden Arzt.
Dieser weiß in der Regel über die hier dargestellten
Sachverhalte gut Bescheid und kann Ihren individuellen Fall und
Ihre Beschwerden besser einordnen- was für einen bestimmten
Patienten nützlich ist, kann einem anderen schaden.
Selbstverständlich gibt es zu den meisten Themen
unterschiedliche Auffassungen. Soweit möglich wird hier
dargestellt woher die Informationen stammen. In den meisten
Fällen mit einem entsprechenden Link (da diese oft ohne
Ankündigung geändert werden, sind diese leider nicht
immer aktuell zu halten).. Leider ist die zitierte Literatur
nicht immer kostenfrei zugänglich. Die Beschränkung auf
kostenfrei zugängliche Literatur würde manches sehr
oberflächlich lassen. In der Regel versuche ich mich in der
Darstellung an deutschen oder internationalen Leitlinien der
Fachgesellschaften und Metaanalysen der Literatur zu orientieren.
Auch dies ist nicht überall möglich. Zum einen gibt es
nicht überall solche Leitlinien, zum anderen werden diese
mir nicht immer sofort bekannt. Manche Leitlinien sind lange
nicht aktualisiert worden und von neuerer Literatur überholt,
bzw, ergänzungsbedürftig. Wenn möglich sind
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sind nur Orientierungen, sie schließen nicht aus, dass
generell oder im Einzelfall Fehler enthalten sind oder diese im
Einzelfall nicht anwendbar sind. Ziel der Darstellung ist hier
definitiv nicht, mich als Experten für irgendeines der in
der Homepage dargestellten Krankheitsbilder auszuweisen. Ich gehe
davon aus, dass alle vergleichbaren Fachärzte für
Neurologie, Psychotherapeutische Medizin und Psychiatrie ihre
Patienten sorgfältig und genau so gut wie ich behandeln.
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