
Siehe auch:
- Rückengymnastik
- "unkomplizierte" Rückenschmerzen
- unter somatoforme Störungen
- Screening nach Risikofaktoren für eine
Chronifizierung
- Schmerzmedikamente
- Fibromyalgie
- Wann Röntgenbilder und Kernpintomographien indiziert sind,
- Wann operiert wird,
- Wichtige ,,Säulen" der Therapie des degenerativ
verursachten Lumbalsyndroms
- wichtige mechanische Definitionen
- Was und wie wird beim Arzt zunächst je nach Beschwerden
untersucht
- Was wird dann untersucht
- Risikofaktoren für eine Chronifizierung
- Ärztliche Maßnahmen die Rückenschmerzen chronifizieren
- Links zu Rückenschmerzen
Rückenschule Grundprinzipien
Sie sollten möglichst wenig
sitzen. Wenn Sie sitzen müssen, sollten Sie oft aufstehen um sich zu
bewegen. Sie Sollten Ihre Muskeln zwischendurch beim Sitzen lockern.
Richtig Sitzen, verringert den Druck auf die Bandscheibe. Wenn Sie gerade
Sitzen ist dieser Druck deutlich reduziert. Außerdem wird dabei die
Rückenmuskulatur gekräftigt. Stuhl und Tisch sollten von der Höhe her so
eingestellt sein, dass Sie bequem gerade sitzen können und die Füße auf
dem Boden bequem aufgesetzt werden können, manchmal ist eine Fußbank
hilfreich . |
Richtig Stehen (mit Wechsel des
Standbeines) schafft Entlastung. Stehen Sie möglichst wenig mit
gestreckten Beinen.
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- Bewegen Sie sich viel
- halten Sie Ihren Rücken gerade
- gehen Sie beim Bücken in die Hocke
- Heben Sie keine schweren Gegenstände
- Verteilen Sie Lasten und halten Sie immer
dicht am Körper
- Sitzen Sie aufrecht, bewegen Sie sich auch
im Sitzen (Lockern),
- Stützen Sie bei langem Sitzen den
Oberkörper ab
- Ziehen Sie beim Liegen die Beine an, dies
gilt besonders wenn Sie auf dem Bauch schlafen
- Treiben Sie Sport, Laufen, Schwimmen,
Radfahren
- Trainieren Sie die Muskeln Ihres
Oberkörpers
- Versuchen Sie Ihr Körpergewicht zu
normalisieren
- Auch beim Stehen sollten Sie sich möglichst
oft bewegen
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Körpergröße und empfohlene
Arbeitshöhe im Stehen
- 145
72-90 cm
- 155
76-96 cm
- 165
80-100 cm
- 175
86-111 cm
- 185
90-111 cm
- 195
96-111 cm
- 200
96-111 cm
Berücksichtigen Sie Ihre Größe beim Kauf von
Küchenmöbeln usw. |
Verteilen Sie Lasten
möglichst nahe am Körper, Verteilen Sie Lasten möglichst gleichmäßig auf
beide Körperhälften  |
Richtig Heben schont Ihren
Rücken. Bei vornübergebeugtem Heben setzen Sie Ihre Bandscheiben einem
enormen Druck aus. Wenn Sie in die Hocke gehen wird dieser wesentlich
geringer und sie trainieren dabei Ihre Rückenmuskulatur
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Denken Sie beim Heben daran in
die Hocke zu gehen |
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Alles was sie in aufrechter
Haltung tun können, sollten Sie nicht in gebückter Haltung tun. |
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Beim Aufstehen aus einem Stuhl
oder einem Bett, sollten Sie sich abstützen |
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Rückenlehne und Sitz sollten in
Höhe und Neigung verstellbar sein. Die
Rückenlehne soll die natürliche Form der Wirbelsäule in der vorderen,
mittleren und hinteren Sitzhaltung unterstützen. Dabei sollte die
Rückenlehnenoberkante bis in den Bereich der Schulterblätter reichen und
die Rückenlehnenwölbung (Lendenbausch) die Wirbelsäule in ihrem unteren
und mittleren Bereich unterstützen. Auge - Monitorabstand 60-90cm
Tischhöhe verstellbar von 68 - 75cm
Alternativ Fußstütze
Unterarme zur Tastatur leicht abfallend
Armlehnen zur Entlastung
(Bild und Text zum Computerarbeitplatz modifiziert aus
"Gesunder Rücken" Stiftung Warentest, 1996, sehr empfehlenswert)
Beinfreiheit -
die Bewegungsfläche sollte mindestens 1,5 m² betragen, sie sollte an
keiner Stelle weniger als 1,0 m tief sein. Die Fläche je Arbeitsplatz
sollte einschließlich allgemein üblicher Möblierungen und anteiliger
Verkehrswegeflächen nicht weniger als 8 bis 10 m² betragen. |
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Der Arbeitstisch und die
Tastatur müssen eine ausreichend große und reflexionsarme Oberfläche
(empfohlener Reflexionsgrad 0,2 bis 0,5) besitzen und eine flexible
Anordnung der Arbeitsmittel ermöglichen. Ausreichender Raum für eine
ergonomisch günstige Arbeitshaltung muss vorhanden sein. Die
Tastatur muss vom Bildschirm getrennt sein, für Tastatur, Maus und andere
Eingabemittel muss Platz für eine variable Anordnung vorhanden sein. Die
Arbeitsfläche vor der Tastatur muss ein Auflegen der Hände ermöglichen.
Die Beschriftung der Tasten muss sich vom Untergrund deutlich abheben und
bei normaler Arbeitshaltung lesbar sein. Laptops sind damit in der Regel
nicht ergonomisch.
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Laut The Cochrane Library, Issue 2, 2001.hat gibt es mäßig
gesicherte Daten, dass Rückenschule (besonders intensive Programme am
Arbeitsplatz in Schweden) nach den vorliegenden unzureichenden Untersuchungen
einen besseren kurzfristigen Effekt auf den akuten Rückenschmerz hat als Plazebo
oder die Besserung von Patienten auf der Warteliste. Besonders bei chronischen
Rückenschmerzen scheint der Effekt nur kurzfristig anzuhalten.
In der akuten
Schmerzphase
kann die
Rückenschule
besonders zur
Besserung
beitragen;
später kann
eine zu strikte
Befolgung
dieser
Prinzipien ohne
klare
Indikation eine
übertriebene
Schmerzangst
fördern.
(Schweiz Med
Forum
2007;7:534-538). Eine Metaanalyse der verfügbaren Studien zur Rückenschule
und/oder Bändern und Orthesen bei Menschen, die am Arbeitsplatz schwer heben
müssen, im British Medical Journal 2008 kommt zum Ergebnis, dass es bisher keine
gesicherte Wirksamkeit für die Rückenschule am Arbeitsplatz gibt.
Kari-Pekka Martimo, Jos Verbeek, Jaro Karppinen,
Andrea D Furlan, Esa-Pekka Takala, P Paul F M Kuijer, Merja Jauhiainen, and Eira
Viikari-Juntura Effect of training and lifting
equipment for preventing back pain in lifting and handling: systematic review
BMJ 2008 0: 394634183.
[Abstract]
[Full Text]
Links
Petersen, Jens,
Bildschirmarbeitsplätze - eine arbeitsmedizinische Bewertung, Deutsches
Ärzteblatt 103, Ausgabe 30 vom 28.07.2006, Seite A-2047 MEDIZIN
HTML |
PDF
Verordnung über Sicherheit und Gesundheitsschutz bei der Arbeit
an Bildschirmgeräten
(Bildschirmarbeitsverordnung - BildscharbV) Vom 4. Dezember
1996, (BGBl. I 1996 S. 1841)
Anhang über an Bildschirmarbeitsplätze zu stellende Anforderungen
Bildschirmgerät und Tastatur
- Die auf dem Bildschirm dargestellten Zeichen müssen scharf, deutlich und
ausreichend groß sein sowie einen angemessenen Zeichen- und Zeilenabstand
haben.
- Das auf dem Bildschirm dargestellte Bild muß stabil und frei von Flimmern
sein; es darf keine Verzerrungen aufweisen.
- Die Helligkeit der Bildschirmanzeige und der Kontrast zwischen Zeichen und
Zeichenuntergrund auf dem Bildschirm müssen einfach einstellbar sein und den
Verhältnissen der Arbeitsumgebung angepaßt werden können.
- Der Bildschirm muß frei von störenden Reflexionen und Blendungen sein.
- Das Bildschirmgerät muß frei und leicht drehbar und neigbar sein.
- Die Tastatur muß vom Bildschirmgerät getrennt und neigbar sein, damit die
Benutzer eine ergonomisch günstige Arbeitshaltung einnehmen können.
- Die Tastatur und die sonstigen Eingabemittel müssen auf der Arbeitsfläche
variabel angeordnet werden können. Die Arbeitsfläche vor der Tastatur muß ein
Auflegen der Hände ermöglichen.
- Die Tastatur muß eine reflexionsarme Oberfläche haben.
- Form und Anschlag der Tasten müssen eine ergonomische Bedienung der
Tastatur ermöglichen. Die Beschriftung der Tasten muß sich vom Untergrund
deutlich abheben und bei normaler Arbeitshaltung lesbar sein.
Sonstige Arbeitsmittel
- Der Arbeitstisch beziehungsweise die Arbeitsfläche muß eine ausreichend
große und reflexionsarme Oberfläche besitzen und eine flexible Anordnung des
Bildschirmgeräts, der Tastatur, des Schriftguts und der sonstigen
Arbeitsmittel ermöglichen. Ausreichender Raum für eine ergonomisch günstige
Arbeitshaltung muß vorhanden sein. Ein separater Ständer für das
Bildschirmgerät kann verwendet werden.
- Der Arbeitsstuhl muß ergonomisch gestaltet und standsicher sein.
- Der Vorlagenhalter muß stabil und verstellbar sein sowie so angeordnet
werden können, daß unbequeme Kopf- und Augenbewegungen soweit wie möglich
eingeschränkt werden.
- Eine Fußstütze ist auf Wunsch zur Verfügung zu stellen, wenn eine
ergonomisch günstige Arbeitshaltung ohne Fußstütze nicht erreicht werden kann.
Arbeitsumgebung
- Am Bildschirmarbeitsplatz muß ausreichender Raum für wechselnde
Arbeitshaltungen und -bewegungen vorhanden sein.
- Die Beleuchtung muß der Art der Sehaufgabe entsprechen und an das
Sehvermögen der Benutzer angepaßt sein; dabei ist ein angemessener Kontrast
zwischen Bildschirm und Arbeitsumgebung zu gewährleisten. Durch die Gestaltung
des Bildschirmarbeitsplatzes sowie Auslegung und Anordnung der Beleuchtung
sind störende Blendwirkungen, Reflexionen oder Spiegelungen auf dem Bildschirm
und den sonstigen Arbeitsmitteln zu vermeiden.
- Bildschirmarbeitsplätze sind so einzurichten, daß leuchtende oder
beleuchtete Flächen keine Blendung verursachen und Reflexionen auf dem
Bildschirm soweit wie möglich vermieden werden. Die Fenster müssen mit einer
geeigneten verstellbaren Lichtschutzvorrichtung ausgestattet sein, durch die
sich die Stärke des Tageslichteinfalls auf den Bildschirmarbeitsplatz
vermindern läßt.
- Bei der Gestaltung des Bildschirmarbeitsplatzes ist dem Lärm, der durch
die zum Bildschirmarbeitsplatz gehörenden Arbeitsmittel verursacht wird,
Rechnung zu tragen, insbesondere um eine Beeinträchtigung der Konzentration
und der Sprachverständlichkeit zu vermeiden.
- Die Arbeitsmittel dürfen nicht zu einer erhöhten Wärmebelastung am
Bildschirmarbeitsplatz führen, die unzuträglich ist. Es ist für eine
ausreichende Luftfeuchtigkeit zu sorgen.
- Die Strahlung muß - mit Ausnahme des sichtbaren Teils des
elektromagnetischen Spektrums - so niedrig gehalten werden, daß sie für
Sicherheit und Gesundheit der Benutzer des Bildschirmgerätes unerheblich ist.
Zusammenwirken Mensch - Arbeitsmittel
- Die Grundsätze der Ergonomie sind insbesondere auf die Verarbeitung von
Informationen durch den Menschen anzuwenden.
- Bei Entwicklung, Auswahl, Erwerb und Änderung von Software sowie bei der
Gestaltung der Tätigkeit an Bildschirmgeräten hat der Arbeitgeber den
folgenden Grundsätzen insbesondere im Hinblick auf die Benutzerfreundlichkeit
Rechnung zu tragen:
- Die Software muß an die auszuführende Aufgabe angepaßt sein.
- Die Systeme müssen den Benutzern Angaben über die jeweiligen
Dialogabläufe unmittelbar oder auf Verlangen machen.
- Die Systeme müssen den Benutzern die Beeinflussung der jeweiligen
Dialogabläufe ermöglichen sowie eventuelle Fehler bei der Handhabung
beschreiben und deren Beseitigung mit begrenztem Arbeitsaufwand erlauben.
- Die Software muß entsprechend den Kenntnissen und Erfahrungen der
Benutzer im Hinblick auf die auszuführende Aufgabe angepaßt werden können.
- Ohne Wissen der Benutzer darf keine Vorrichtung zur qualitativen oder
quantitativen Kontrolle verwendet werden.
Für die die dennoch schwer heben müssen
- Geeignete Transport- und Hebehilfsmittel benutzen (z.B. Lifter)
- Sich der Wichtigkeit der eigenen Gesundheit bewusst sein.
- Richtige Schrittstellung
- Richtiges Atmen: Einatmen, während Hebevorgang Luft kurz anhalten, beim
Absetzen ausatmen
- Erhöhen der Arbeitsflächen
- Lasten körpernah tragen
- Kooperation- Koordiniertes Arbeiten, Absprache mit Kollegen (z.B. beim
Anheben: Kommando)
- Geeignetes Schuhwerk zur Stabilisierung des Fußes, besonders bei der
Schwerpunkt- verlagerung zur Seite
- Wirbelsäule gerade, zum Bücken die Knie und nicht den Rücken benutzen,
besonders beim Heben
Onlineentspannung
ComRelax, ein "adaptives,
internet-basiertes Lernprogramm zur Streßbewältigung am Büroarbeitsplatz" von
Anett Heinicke und Jörg Schumacher (Abt. Klin. und Gesundheitspsych., Univ.
Leipzig)
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Karl C. Mayer |
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