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Schlaganfälle

Schlaganfälle
sind in den westlichen Ländern die häufigste neurologische Ursache einer
Invalidität. Jährlich erleiden ihn nach Schätzungen 150 000 bis 200 000
Menschen in Deutschland. Diese Zahlen sind unter anderem so unterschiedlich
weil, sie davon abhängen ob man zusätzlich die vielen "asymptomatischen"
zerebralen Ischämien berücksichtigt, welche bei bildgebenden Untersuchungen oft
als "Zufallsbefunde" entdeckt werden. 1995 starben über 100 000 Menschen
an einem Schlaganfall. Der Schlaganfall hat damit eine Inzidenz von etwa 250
Personen pro 100.000 Einwohner. Werden die transichämischen Attacken (TIA)
miteinbezogen, so ist von 300 Fällen pro Jahr auf 100.000 auszugehen. Bezogen
auf das Lebensalter sind mindestens 5 Prozent aller über 65jährigen von
Durchblutungsstörungen des Gehirns betroffen. Bei den über 75jährigen beträgt
die Rate schon mehr als 10 % und bei den über 85jährigen sind mehr als 20 %
betroffen. Damit sind zerebrovaskuläre Erkrankungen nach Krebs und
ischämischen Herzkrankheiten die dritthäufigste Todesursache. Seit den sechziger
Jahren sinkt die Schlaganfallsterblichkeit in Deutschland allerdings
kontinuierlich. Diese Entwicklung entspricht der in anderen Industrieländern.
Anders als beim akuten Herzinfarkt ist die Sterblichkeit innerhalb des ersten
Tages (Eintages-Letalität) relativ gering. Im ersten Monat versterben allerdings
je nach Alter und Schwere des Schlaganfalls zwischen 5 und 25% der Patienten.
Die Veranlagung zu einem Schlaganfall ist erblich. Schlaganfälle sind in
Frankreich deutlich seltener als in Deutschland und England, sie sind bei
ethnischen Minderheiten in den USA deutlich häufiger als in der weißen
Bevölkerung, ihre Häufigkeit hängt auch von der Prävention des Bluthochdrucks
ab.
Im Gehirn laufen alle Sinneseindrücke zusammen. Hier ist der Sitz des
Gedächtnisses, des Bewußtseins und aller geistigen und seelischen Leistungen.
Auch alle Körperfunktionen werden von hier kontrolliert. Der Schlaganfall
ist die plötzliche, "schlagartige" Durchblutungsstörung einer Hirnregion. Je
nach Lokalisation und Ausmaß führt sie zu mehr oder minder schweren
Krankheitszeichen und Beeinträchtigungen. Grund des Schlaganfalls ist in rund
80% der Fälle eine Durchblutungsminderung (Ischämie). Wichtigste Ursachen dafür
sind atherosklerotische Verengungen der großen hirnversorgenden Arterien,
verschleppte Blutgerinnsel aus dem Herzen (kardiale Embolie) und Störungen der
kleinen Blutgefäße im Gehirn (Mikroangiopathie). In rund 20% der Fälle basiert
die gestörte Hirndurchblutung auf einer Blutung ins Gehirn bzw. in Hohlräumen im
Gehirn. Wichtige Symptome des Schlaganfalls sind Lähmungserscheinungen einer
oder mehrerer Gliedmaßen, meist auf einer, z.T. auch auf beiden Körperhälften.
Weiterhin können Sprach- oder Sprechstörungen, Einschränkungen des
Gesichtsfeldes, Gefühls- und Schluckstörungen, Schwindel und andere Ausfälle
auftreten. In schweren Fällen kann es zu Bewußtseinsstörungen kommen. Computer-
und Kernspintomographie sind wichtig, um andere Ursachen auszuschließen und
zwischen Ischämie und Blutung zu unterscheiden; sie sind außerdem neben
Ultraschalluntersuchungen der hirnversorgenden
Arterien und Untersuchungen des Herzens bedeutsam bei der Diagnose der
Schlaganfallursache.
Bluthochdruck ist der wichtigste Risikofaktor für einen Schlaganfall. Seit
langem ist auch bekannt, daß bei Vorhofflimmern mit absoluter Arrhythmie eine
deutlich erhöhte Gefährdung besteht. Außerdem sind Diabetiker, Tabak- und starke
Alkoholkonsumenten gefährdet. Auch erhöhte Cholesterinwerte sind von Bedeutung,
sie spielen aber eine geringere Rolle als beim Herzinfarkt. Weiterhin sind hohe
Fibrinogen- und Homozysteinspiegel, hohe Leukozytenzahlen, Übergewicht und
Bewegungsmangel mit einem erhöhten Risiko verbunden. Auch Infektionen,
insbesondere chronische Infektionen (z.B. auch die Paradontose) werden als
Risikofaktor diskutiert, ihr Einfluss ist aber bislang noch nicht gesichert. Das
gleichzeitige Auftreten mehrerer dieser Faktoren vergrößert das Risiko deutlich.
Der Schlaganfall ist in erster Linie ein Phänomen des höheren Lebensalters.
Mehr als 75% der knapp 400 000 stationär Behandelten waren über 65, knapp die
Hälfte sogar über 75 Jahre alt. Zwischen 35 und 74 Jahren erkranken überwiegend
Männer, ab 75 Jahren steigt der Anteil der Frauen deutlich an. Aufgrund ihrer
höheren Lebenserwartung (Quelle
Gesundheitsbericht für Deutschland)
(Bild CT Schädel bei temporaler Hirnblutung)
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