Medikamentöse Schmerzbehandlung
Behandlungsindikation bei Schmerzen
besteht: Wenn der Schmerz vom Betroffenen als behandlungsbedürftig empfunden
wird.
vor der Behandlung kommt die
Schmerzanamnese, diese beinhaltet zumindest:
Schmerzanamnese:
- Erkrankungsdauer? Seit wann tut es weh?
- Lokalisation? Wo tut es weh?
- Zeitlicher Verlauf? Wie haben sich die Schmerzen im
Verlauf geändert?
- Auslöser? Was löst die Schmerzen aus?
- Medikamentenanamnese: Was nehmen Sie bisher dagegen ein?
- Voruntersuchung: unnötige Mehrfachuntersuchungen
verschlimmern oft die Krankheit.
- Schmerzart/-empfinden? Wie empfinden Sie Ihre Schmerzen
- dumpf, hell, stechend, bohrend, drückend, pulsierend.............
- Schmerzstärke (VAS)?
- Begleitsymptome? Übelkeit, Angst, Unruhe,
Muskelverspannung......................
- Schmerzbeeinflussende Faktoren? Bei Ablenkung besser
(schlechter) , beim Gehen besser (schlechter) , im Liegen besser (schlechter),
bei Ärger besser (schlechter).................................?
Zeichnen Sie ein wo es weh tut

Beispiel einer VAS- Frage Welche Aussage,
welcher Zahlenwert oder welches Bild beschreibt ihren Schmerz auf dieser Skala
am besten? Markieren Sie die entsprechende Stelle.


Welche Aussage, welcher Zahlenwert oder
welches Bild beschreibt ihren Schmerz auf dieser Skala am besten? Markieren Sie
die entsprechende Stelle.
Kein Schmerz 0
__________________________________________10 Schlimmster
Schmerz, den ich mir vorstellen kann, den ich je hatte.
Die Auswahl der Schmerzmedikamente wird mitbestimmt von der
Tatsache ob es sich um akute oder chronische Schmerzen handelt:
Akuter Schmerz => Biologische
Funktion (Hinweis auf Gewebeschädigung oder Erkrankung und
damit Schutzfunktion) => Ziel: Schmerzlinderung!
Medikamente mit schnellem Wirkeintritt oral, s.c., i.V.
nur bei Bedarf, Therapiedauer: Stunden/ Tage.
Chronischer Schmerz=> ohne
Funktion => Ziel: Schmerzverhinderung!
Medikamente mit langer Wirkdauer / primär orale Applikation (Retardtbl.),
individuelle Dosiseinstellung, nach festem Zeitplan, z. B. alle 12 Std.
kontrollierte Dosisanpassung, Nebenwirkungsprophylaxe (z.B. gegen die
Verstopfung durch Morphine oder die Magenbeschwerden durch ASS),
Begleitsymptombehandlung, Therapiedauer: Wochen/Jahre.=> Infusionen z.B. 2x die
Woche sind bei chronischen Schmerzen nicht sinnvoll, sie erzeugen allenfalls
eine kurze Linderung und anschließende Verstärkung der Beschwerden und nicht
zuletzt Abhängigkeit vom Therapeuten und eigene Hilflosigkeit.
Generell sind Spritzen und Infusionen nur für akute
Schmerzen gedacht, bei chronischen Schmerzen haben sie nur in speziellen
Ausnahmefällen einen Platz. Keine
bedarfsorientierte Gabe von Opioiden in nichtretardierter Form (Entwicklung von
pharmakologischer Toleranz u. Abhängigkeit); Kein unnötiges Hinauszögern der
Gabe von retardierten Opioiden; Keine zu lange Anwendung therapeutisch
insuffizienter Verfahren (z. B. homöopathische Präparate, Akupunktur); Lokale
Injektionen (z. B. Neuraltherapie) sind zur Dauertherapie nicht geeignet. Keine
Durchtrennung von Nerven od. Nervenwurzeln; Stumpfresektion beim Stumpf- bzw.
Phantomschmerz führt kurzfristig zu Besserung, langfristig jedoch zu
Schmerzverstärkung. Operative Eingriffe führen bei
chronischen Schmerzen häufig zu einer Schmerzverstärkung und sollten daher
unterlassen werden. Die meisten operativen Verfahren verlieren nach 3-6 Monaten
ihre Wirksamkeit u. sind daher nur bei bösartigem (Tumor-) Schmerz geeignet.
Der Patient sollte von Anfang an
aktiv in die
Schmerzbehandlung einbezogen werden.
Der häufigste Behandlungsfehler ist Ruhigstellung des
Patienten mit chronischen Schmerzen. Wärme- od.
Kältebehandlungen sollten von vorneherein im häuslichen Bereich angeregt werden.
Teilweise beeinflussen diese auch die Leitung und Übertragung von Schmerz. Ob
Kälte oder Wärme besser hilft, muss meist einfach ausprobiert werden, häufig
gilt: Verkrampfungen und myalgische Beschwerden werden überwiegend mit
Wärme behandelt, entzündliche Prozesse mit Kälte. Krankengymnastik sollte in den
meisten Fällen eine Anleitung zu häuslichen Übungen beinhalten.
Der Patient soll frühzeitig lernen, seine wahrgenommene
eigene Hilflosigkeit u. Hoffnungslosigkeit zu überwinden, und versuchen, wieder
Kontrolle über seinen Schmerz zu erhalten. Manchmal ist hierfür auch
eine spezielle kognitive Verhaltenstherapie
erforderlich.
Psychologische Ursachen müssen rechtzeitig erkannt und einer Behandlung
zugeführt werden. Hierfür müssen bei der Aufklärung behutsam die
Ängste des Patienten erkannt und dem entgegen gewirkt werden. Bei zugrunde
liegenden neurotischen Konflikten ist ein
analytisch orientiertes Verfahren sinnvoll, oft ist bei Chronifizierung
zunächst eine stationäre Anbehandlung (auch im Rahmen eines Heilverfahrens)
indiziert. Per
Definition ist
Schmerz ist
eine
unangenehme
sensorische und
emotionale
Erfahrung, die
mit
tatsächlichen
oder
potenziellen
Gewebeschädigungen
assoziiert ist
oder mit
Begriffen
solcher
Schädigungen
beschrieben
wird.
(Pain, Suppl 3,
1986)
Die organische
Gewebeschädigung
ist also nicht
die
Voraussetzung
für das
Empfinden von
Schmerzen. Hilfreich ist oft eine Stressbewältigungstraining. Es wird davon
ausgegangen, dass übermäßig belastende Alltagssituationen, die mit Stress
u. Hektik verbunden sind, bestehende Schmerzen verstärken od. auslösen können;
der Pat. soll lernen, stressauslösende Situationen rechtzeitig zu erkennen u.
entsprechend gegenzusteuern. Dies bedeutet nicht, dass jeder Aufregung und jedem
Stress aus dem Wege gegangen werden soll. Es ist in der Regel auch keine
überwiegende Schonung indiziert- diese verschlimmert meist den Schmerz. Vielmehr
soll erlernt werden den Stress in einem sinnvollen und zu bewältigenden Rahmen
zu halten. Oft unterstützen hier Entspannungsverfahren wie die
progressive Muskelrelaxation nach Jacobson.
Biofeedback ist ebenso hilfreich, steht aber selten zur Verfügung.
Klinische
Leitlinien
zur
Behandlung
chronischer
Schmerzen |
Bei
allen
chronischen
Schmerzen |
Schmerzskalen
wie
visuelle
Analogskalen
erleichtern
die
Beurteilung
des
Behandlungserfolges
von
Medikamenten
|
Die
Beurteilung
der
Lebensqualität
und
der
Aktivitäten
des
täglichen
Lebens
sollte
für
die
Beurteilung
des
Behandlungserfolges
mit
berücksichtigt
werden. |
Die
Identifikation
zusätzlicher
psychischer
Störungen
sollte
an
die
Möglichkeit
einer
höher
dosierten
antidepressiven
Behandlung
auch
über
dem
üblichen
Rahmen
wie
er
in
der
Schmerzbehandlung
verwendet
wird
denken
lassen.
|
Bei
neuropathischen
Schmerzen |
Die
Behandlung
mit
einem
trizyklischen
Antidepressivum
ist
die
erste
Wahl
(am
besteht
belegte
Wirksamkeit),
vor
allem,
wenn
gleichzeitig
Schlafstörungen,
Angst,
oder
Depressionen
vorhanden
sind,
sie
schont
auch
das
Budget.
|
Antiepileptika
(z.B.:
Gabapentin,
Pregabalin,
weniger
auch
Carbamazepin)
ist
indiziert
bei
Patienten
die
Antidepressiva
nicht
vertragen,
kardiale
Kontraindikationen
gegen
die
Anwendung
von
trizyklischen
Antidepressiva
haben
(besonders
Leitungsstörungen,
kürzlich
vorausgehende
kardiale
Ereignisse),
oder
bei
"gebrechlichen
alten
Menschen.” |
Die
Dosis
wird
so
titriert,
dass
eine
ausreichende
Wirkung
bei
tolerablen
Nebenwirkungen
erreicht
wird.
Wenn
Gabapentin
bei
1,800
mg/Tag
keine
Wirkung
hat,
sollte
es
abgesetzt
werden,
bei
partieller
Wirkung
kann
die
Dosis
auf
2,400
bis
3,600
mg
pro
Tag
erhöht
werden. |
Die
Wirksamkeit
muss
überwacht
werden |
Wenn
die
Monotherapie
gut
vertragen
wird
aber
nicht
ausreichend
wirksam
ist,
können
trizyklischen
Antidepressiva
mit
Antiepileptika
kombiniert
werden.
|
Wenn
die
Monotherapie
nicht
gut
vertragen
wird
oder
nicht
ausreichend
wirksam
ist,
sollte
die
Substanzklasse
gewechselt
werden,
z.B.
vom
trizyklischen
Antidepressivum
zum
Antiepileptikum
oder
es
sollten
Medikamente
der
2.
Wahl
dieser
Substanzklassen
verwendet
werden.
Z.B.:
Venlafaxin
(Trevilor).
|
Wenn
die
Schmerzlinderung
unzureichend
bleibt
sollte
die
Anwendung
eines
kurz
oder
lang
wirkenden
Opioids
oder
Tramadol
erwogen
werden. |
Bei
nicht
neuropathischen
Schmerzen |
körperliches
Training
ist
die
wirksamste
Behandlung
bei
chronischen
Rückenschmerzen
oder
bei
Fibromyalgie. |
Bei
chronischen
Rückenschmerzen
sind
einfache
entzündungshemmende
Schmerzmittel
wie
Paracetamol,
Ibuprofen,
Diclophenac
u.a.
oft
kurzzeitig
indiziert,
bei
Behandlung
der
Fibromyalgie
sind
diese
Schmerzmittel
meist
ineffektiv. |
Trizyklische
Antidepressiva
verbessern
den
Schlaf
und
lindern
Muskelverspannungen.
|
Wenn
die
Schmerzlinderung
unzureichend
bleibt
kann
bei
ausgewählten
Patienten
die
Anwendung
eines
kurz
oder
lang
wirkenden Opioids
oder
Tramadol
erwogen
werden.
Bei
Fibromyalgie
sind
Opioide
eher
nicht
indiziert. |
Antiepileptische
Medikamente
sind
in
der
Anwendung
bei
nicht
neuropathischen
Schmerzen
nicht
ausreichend
untersucht,
werden
aber
oft
in
Schmerzkliniken
verwendet.
|
Nach:
Dworkin
RH,
Backonja
M,
Rowbotham
MC,
Allen
RR,
Argoff
CR,
Bennett
GJ,
et
al.
Advances
in
neuropathic
pain:
diagnosis,
mechanisms,
and
treatment
recommendations.
Arch
Neurol
2003;60:1524-34 |
S3-Leitlinie
LONTS Zur Langzeitanwendung von Opioiden bei nicht tumorbedingten
Schmerzen |
Unspezifische Faktoren (Placebogruppen, Prä-post-Vergleiche) tragen mit
ungefähr 15 Skaleneinheiten auf einer 100er-Schmerzskala zur
Schmerzlinderung bei Behandlumg mit Opiaten und Opioiden innerhalb einer
Anwendungsdauer von 3-13 Wochen bei. Opioidhaltige wie in gleichem Maße
nicht-opioidhaltige Analgetika bewirken bei Nerven-, Gelenk- und
Rückenschmerzen ungefähr 10 weitere Skaleneinheiten
Schmerzlinderung gegenüber der Placebogruppe (Post-post-Vergleiche).
Die Wirkung der Opiate ist damit nach den Leitlinien bei nicht
tumorbedingten Schmerzen vergleichsweise gering. Hinzu kommt, dass
ungefähr ein Drittel der Patienten die Langzeitanwendung von
opioidhaltigen und ein Viertel bei anderen Analgetika wegen
Wirkungslosigkeit oder unerwünschter Wirkungen vorzeitig abbricht, ohne
dass dieses, mangels genauer Angaben in den Publikationen, in die
Berechnung von Wirkungsindizes aufgenommen werden kann. Nach den
Leitlinien handelt es sich bei den obigen Wirkungsangaben vermutlich um
die bestenfalls erzielbaren Werte. Studien belegen bisher keine
Verbesserung der Lebensqualität. Langzeitig angewendete Schmerzmittel
erreichen nach den Leitlinien bei nicht tumorbedingten Schmerzen nur
eine "klinisch unbedeutenden Schmerzlinderung". Empfehlung
: Über 3 Monate hinausgehende Daueranwendungen opioidhaltiger
Analgetika haben keine nachgewiesenen anhaltenden Schmerzlinderungen
erbracht. |
Voraussetzungen für die Langzeitanwendung von Opioiden bei nicht
tumorbedingten Schmerzen sind:
- Ursachen- bzw. Zusammenhangsanalysen von
Begleiterkrankungen/psychischen Störungen und Schmerzsyndrom,
- Ablehnung einer (weiteren) Langzeitanwendung nicht-opioidhaltiger
Analgetika aus medizinischen Gründen,
- Fehlen patientenspezifischer Gegenanzeigen oder anderer
Beschränkungen einer Opioidanwendung,
- hohe Erfolgsaussichten der Nebenwirkungsprophylaxe,
- Versagen aller anderen einschlägigen medikamentösen und
nichtmedikamentösen Therapiemaßnahmen,
- Abnahme der körperlichen Funktionalität trotz Schmerzlinderung durch
nicht-opioidhaltige Analgetika,
- nachweislich positiver Einfluss von Schmerzlinderung und
Schlafqualität auf Verbesserung des Funktionsniveaus (Empfehlung ),
- Vorrangigkeit einer Behandlung chronischer neuropathischer
Schmerzen, Rücken- oder Gelenkschmerzen (Empfehlung )
- bei individueller Berücksichtigung aller damit verbundenen
Nebenwirkungen (offene Empfehlung ).
|
Empfehlung in den Leitlinien: In der Regel auszuschließen sind
opioidhaltige Analgetika bei allen primären Kopfschmerzen, bei
ausschließlich in Attacken auftretenden Schmerzen mit schmerzfreien
Intervallen, bei funktionellen Störungen wie somatoformen
Störungsbildern (kardial, gastrointestinal, urologisch, gynäkologisch)
und bei offensichtlicher Abhängigkeit der Schmerzempfindung von
situationsabhängigen psychischen Befindlichkeiten. Von einer
Opioidanwendung ist abzuraten bei spezifischen Gegenanzeigen: .....
psychischer Instabilität, affektiver Störung, Suizidrisiko, schwerem
Schlafapnoesyndrom, Abhängigkeitserkrankung, Weitergabe von Medikamenten
an unberechtigte Personen, Zweifel an verantwortungsvollem Gebrauch
opioidhaltiger Analgetika, unkontrollierten Medikamenteneinnahmen,
kognitiver Beeinträchtigung, fehlender Bereitschaft oder Unfähigkeit zur
Einhaltung des Behandlungsplans, Krankheitsgewinn oder laufendem
schmerzbezogenem Rentenverfahren. |
Empfehlung: Die Entwicklung körperlicher Abhängigkeit ist meistens
unvermeidbar und macht bei der Beendigung einer Langzeitanwendung
opioidhaltiger Analgetika einen möglichst vorher zu vereinbarenden
kontrollierten Entzug erforderlich |
S3-Leitlinie
LONTS Langzeitanwendung von Opioiden bei nicht tumorbedingten Schmerzen;
Schmerz 2009 - 23:440-447,
Methodische Grundlagen für die Entwicklung der Leitlinienempfehlungen
(Methodenreport) Chou R, Fanciullo GJ, Fine PG, Adler JA et al
(2009) Clinical guidelines for the use of chronic opioid therapy in
chronic noncancer pain.
J Pain 10(2):113-130 |
Schmerztherapie/Regeln
- Monopräparate wählen
- Schmerzspitzen mit schnellfreisetzenden Präparaten
kupieren
- Begleitmedikation besprechen und verordnen
- Therapiekontrolle (Wirkung, Nebenwirkung)
- Einsatz von Schmerztagebuch,
- Patienten-Informationsmaterial erhöht die Mitarbeit (Compliance),
Therapiesicherheit und -erfolg
Schmerzmedikation die Auswahl richtet sich
- Schmerz/Schmerzempfindung
- Ursache der Schmerzen und Diagnose
- Schmerzstärke (VAS)
- Vor-/Begleiterkrankungen
- Vor-/Begleitmedikation
Stufenplan der WHO (gilt für viele spezielle
Schmerzsyndrome nicht)
Stufe 1 : Nichtopioid-Analgetika (+/-
Begleitmedikamente) Azetylsalicylsäure (Aspirin®),
Paracetamol (ben-u-ron®), Ibuprofen (Aktren®), Metamizol (Novalgin®),
Indometacin (Amuno®), Diclofenac (Voltaren®); usw. eventuell mit Magenschutz
Stufe 2: Schwache Opioid-Analgetika (+/-
Nichtopioid-Analgetika Begleitmedikamente) Medikamente
der Stufe 1 + schwach wirkende Opioide (z. B. Codein, codi OPT®) od. Tilidin +
Naloxon (Valoron® N); usw.
Stufe 3: Starke Opioid-Analgetika (+/-
Nichtopioid-Analgetika Begleitmedikamente)
Buprenorphin (Temgesic®), Pentazocin (Fortral®) od. Tramadol (z. B. Tramal®);
usw. bei schweren chronischen Schmerzen retardierte Opioide, z. B.
retardiertes Morphin (MST Continus®) od. Tramadol (Tramal® long 100);
Transdemale Therapie (Pflaster) Aufklärung über die Tatsache dass es dauert bis
die Wirkung kommt und dass sie auch nach Abnehmen des Pflasters anhält.
Bei Langzeittherapie: Aufgrund günstiger Nebenwirkungsprofile
der Opioide frühzeitig von Stufe 1, auf Stufe 2 bzw. Stufe 3 des Stufenplanes
nach WHO (Einschränkung, die Behauptung Opiate in der
Schmerztherapie machen nicht abhängig ist weiter strittig).
Opioide/Hinweise
Die Kombination von Opioidanalgetika ist
nicht sinnvoll: Bei Kombination von verschiedenen Opioid-Substanzen kann
es in Abhängigkeit von den jeweiligen Substanzen zur gegenseitigen Abschwächung
bis Aufhebung der Wirkung kommen .
Chemische Einteilung der Opioide |
Phenanthrene |
Phenylpiperidine |
Phenylheptylamine |
Natürlich
vokommend |
Fentanyl |
Methadon |
Codein |
Meperidin |
Propoxyphen
|
Morphin |
|
|
halbsynthetisch |
|
|
Hydrocodon |
|
|
Hydromorphon |
|
|
Oxycodon |
|
|
Oxymorphon |
|
|
Nebenwirkungen:
Besonders
am Anfang
der
Behandlung
mit
Opioiden
tritt
häufig
Übelkeit
und
Erbrechen
(29%) auf. Meist
geht diese
Nebenwirkung
nach 5-10
Tagen
zurück,
der Körper
gewöhnt
sich an
die
Substanzen.
Medikamente
gegen
Übelkeit
lindern
diese
vorübergehende
Nebenwirkung.
Wegen der
atemdepressiven
Wirkung
(bei 1%
bis 2% der
Patienten
klinisch
relevant)
von Opioiden
ist bei
Patienten
mit
Lungenerkrankungen
Vorsicht
geboten. Die Häufigkeit der sexuellen Nebenwirkungen ist bisher unzureichend
untersucht. Vorhandene Studien gehen allerdings von einer hohen Prävalenz
sexueller Nebenwirkungen aus. Dabei scheinen Männer mit bis zu 75% deutlich
häufiger betroffen zu sein als Frauen.
(Exp Clin
Endocrinol Diabetes. 2009 Jan;117(1):38-43. Epub 2008 Jun 3.)
Hypogonadismus mit verminderter Libido und Potenzstörungen bei Männern und
unregelmäßige Regel oder Ausbleiben der Regel bei Frauen, Unfruchtbarkeit und
Osteoporose bei beiden Geschlechtern sind die Folge.
(Endocr Rev. 2010 Feb;31(1):98-132. Epub 2009 Nov 10).
Bei Niereninsuffizienz sind Meperidin, Codein, Morphin (Kumulation
von Morphin 3- und -Morphin-6 Glukonurid, letzteres ist aktiv wirksam) und
Propoxyphen nicht zu empfehlen, Hydromorphon (Kann Harnleiterspasmen auslösen),
Oxycodon (Halbwertszeit verlängert, Clearance vermindert) Oxymorphon, Tramadol
sind bei Niereninsuffizienz nur in reduzierter Dosis mit Vorsicht zu
verabreichen, Buprenorphin, Tilidin, Fentanyl und Methadon gelten als
vergleichsweise sicher. Auch bei Fentanyl ist aber die Clearance vermindert, bei
Methadon besteht die besondere Gefahr der Kumulation. Die Dosis muss evtl.
angepasst werden. Auch bei Leberinsuffizienz muss man mit Problemen
rechnen. Bei Leberinsuffizienz ist die Tramadol- Halbwertszeit verlängert, bei
Tilidin/Naloxon die Bioverfügbarkeit von Naloxon erhöht, Buprenorphin, und
Fentanyl werden in der Leber verstoffwechselt, wie sich das auswirkt ist bisher
nicht ausreichend bekannt. Bei Morphin ist die Halbwertszeit bei
Leberinsuffizienz verlängert, die Bioverfügbarkeit erhöht und die Clearance
vermindert, die Dosis muss also reduziert werden. Bei Leberinsuffizienz ist bei
Oxycodon die Halbwertszeit verlängert und Clearance vermindert, auch bei
Methadon ist die Halbwertszeit verlängert. Bei Leberinsuffizienz ist bei
Hydromorphon die Clearance vermindert, und die Bioverfügbarkeit erhöht. Opioide sedieren,
besonders
bei
Behandlungsbeginn
oder bei
Dosissteigerung,
auch dies
gibt sich
meist nach
einigen
Tagen.
Bei
älteren
Menschen
können
meist
ebenfalls
vorübergehende
Verwirrtheitszustände
auch mit Halluzinationen auftreten.
Wenn die
Patienten
auf eine
konstante
Morphindosis
eingestellt
sind, ist
meistens
Fahrtüchtigkeit
gegeben (
www.arznei-telegramm.de
1997; Nr.
11: 117
und 1998;
Nr. 8: 74,
Lancet,
Bd. 346,
S. 667,
1995, Der
Schmerz 4,
Suppl. 1
(1997) 233
- 240)). Siehe auch Chou R, Fanciullo GJ, Fine PG, Adler JA et al (2009)
Clinical guidelines for the use of chronic opioid therapy in chronic noncancer
pain.
J Pain 10(2):113-130 Zitat: Lange Zeit bestand unter Ärzten und Patienten das Vorurteil,
dass Opioide aufgrund der sedierenden Wirkung die Leistungsfähigkeit vermindern.
Es mehren sich aber wissenschaftlichen R. G. Reddy, T. Aung, N. Karavitaki,
and J. A. H. Wass
Opioid induced hypogonadism
BMJ,
August 31, 2010; 341(aug31_1): c4462 - c4462.
Äquivalenzdosen
|
|
Äquivalenzdosen
Oral |
Dose (mg)
Parenteral |
Codein |
200 |
130 |
Hydrocodon |
30 |
- |
Morphin |
30 |
10 |
Hydromorphon |
7.5 |
1.5 |
Oxycodon |
20 |
- |
Oxymorphon |
10 |
1 |
Fentanyl |
- |
0.1 |
Meperidin |
300 |
75 |
Methadon |
10 |
5 |
Levorphanol |
4 (akut) |
2 (akut) |
|
1 (chronisch) |
1 (chronisch) |
Bei wiederholter
Gage werden IV und IM Dosen als äquivalent betrachtet. Bei
Einzelverabreichung wird bei IV Gabe die halbe IM Dosis gegeben um
die selbe Maxiamalwirkung zu erreichen. |
Opioid Pharmacology and Considerations in Pain Management U.S.
Pharmacist Mai 2007
|
Nachweise dafür, dass eine Opioidtherapie
die sog. sicherheitsrelevante Leistungsfähigkeit, die für komplexe
sensomotorische Aufgaben wie das Steuern von Maschinen und das Autofahren
relevant ist, nicht in jedem Fall beeinträchtigen muss. Bei einigen Patienten
verbessert sich sogar die Leistungsfähigkeit durch die Schmerzreduktion"
Med Klin 2006;101:139-45. In der
Einstellungs- und Umstellungsphase und wenn der
Patient
sich
in seinen
Konzentrationsvermögen
beeinträchtigt
fühlt,
darf er
nicht
fahren.
Fragen Sie
Ihren
behandelnden
Arzt.
Siehe auch
J Pain
Symptom Manage. 2000 Mar;19(3):200-8,
Clin J Pain. 2005 Jul-Aug;21(4):345-52 Eine deutsche Untersuchung in
Testbatterien mit 32 Schmerzpatienten unter Opioiden ging der Frage nach, wie
sich Dosiserhöhungen auf das Fahrverhalten auswirken. Die Ergebnisse der
vorliegenden Untersuchung zeigen, dass Patienten, die aufgrund chronischer,
nichttumorbedingter Schmerzen eine Opioidtherapie erhalten, kein generelles
Fahrverbot erteilt werden sollte. Dies gilt auch für den Fall, dass die
Opioidtagesdosis erhöht oder auf eine höhere WHO-Stufe gewechselt werden muss.
Dennoch sind eine sorgfältige klinische Untersuchung des behandelnden Arztes und
eine gewissenhafte Selbsteinschätzung des Patienten notwendig, bevor dem
Patienten im Anschluss an eine Therapieänderung und ein siebentägiges
"Sicherheitsintervall" erlaubt wird, wieder ein Fahrzeug zu führen.
Schmerz. 2008 Aug;22(4):433-41 Eine ausführliche Übersicht findet sich in
DMW - Deutsche Medizinische Wochenschrift Heft S 02
Fahrsicherheit Jahrgang 133 Juni 2008 Fahrsicherheit Siehe dort unter Dtsch med
Wochenschr 2008; 133: S47-S50, DOI: 10.1055/s-2008-1081074, Zitat: Eine
stabile Opioidtherapie bei Schmerzpatienten beeinträchtigt die Fahrsicherheit
nicht zwangsläufig. Die kognitive Leistungsfähigkeit hängt wahrscheinlich auch
mit der Stabilität i. e. Gleichmäßigkeit des Opioid-Blutspiegels zusammen. Über
die Bedeutung von Kofaktoren, wie etwa Effektivität der Schmerzkontrolle,
Komedikation und Risikoverhalten der Patienten liegen bisher nur unzureichende
Informationen vor. Kognitive und psychomotorischer Leistungen unter einer
Opioidtherapie können individuell erheblich variieren....Dtsch med Wochenschr
2008; 133: S25-S28 DOI: 10.1055/s-2008-1081067
Wegen der
meist
auftretenden
Verstopfung
sollten
regelmäßig
Abführmittel
eingenommen
werden, um
einen
Darmverschluss
zu
verhindern.
Seltener
Nebenwirkungen
sind
gehören
Mundtrockenheit,
Hypotonie,
Harnverhaltung
und
Juckreiz.
Bei hohen
Dosen
kommen
können
Erregungszustände,
Verwirrtheit,
Halluzinationen
und
Muskelzuckungen
auftreten. Tramadol hat einen Ceiling-Effekt, d. h. eine Erhöhung der Dosis über
die empfohlene Dosis hinaus kann zu einer Verstärkung der Nebenwirkung ohne
Verbesserung der Wirkung auf die Schmerzen führen. Codein wird im Körper zu
Morphin umgewandelt. Diese Verstoffwechselung erfolgt in der Leber, sie ist
abhängig von der Aktivität des Cytochrom-P450-Enzyms 2D6, das bedeutet, dass 10%
der Bevölkerung bei uns die genetisch bedingt langsame Metabolisierer sind, von
Codein nicht profitieren. Opiate verkürzen bei adäquater Dosierung bei
Krebspatienten nicht das Leben, im Gegenteil.
Antiemetika (Medikamente gegen Erbrechen,
Beispiele) |
Wirkstoff |
Medikament |
Tagesdosis |
Metoclopramid |
Paspertin, MCP |
30 mg |
Triflurpromazin |
Psyquil |
20-50 mg |
Keine Toleranzentwicklung existiert bei der
Verstopfung, dies bedeutet sie bleibt während der Einnahme.
Etwa 35% der Patienten leiden darunter.
Lactulose sollte schon zu Beginn der Opioidtherapie prophylaktisch
verordnet werden. Bei unzureichender Stuhlfrequenz muss dieses evtl. mit
Natriumpicosulfat ergänzt werden. Leider haben Abführmittel ein
Gewöhnungsrisiko, das hier aber in Kauf genommen werden muss. |
|
Laxantien (Abführmittel) |
Wirkstoff |
Medikament |
Tagesdosis |
Lactulose |
Bifiteral |
2-6 Esslöffel |
Natriumpicosulfat |
Laxoberal |
10-15 Tropfen |
Die Kombination von Opioidanalgetika und
Nichtopioid-Analgetika ist sinnvoll Aufgrund der
unterschiedlichen Wirkmechanismen von Nichtopioid-Analgetika und
Opioidanalgetika ist eine solche Kombination zur Schmerztherapie sinnvoll -
entsprechend sehen dies die Empfehlungen des WHO-Stufenplans vor.
Opiate sind für die Behandlung sehr schwerer
Schmerzen vorgesehen, sie sind beispielsweise
in der Behandlung von Rückenschmerzen eher den
Nichtopioid-Analgetika unterlegen. Da Opiate die
Reaktionszeit verlangsamen, das Urteilsvermögen beeinträchtigen und bei über
einem Drittel der Patienten zu Schwindel und Übelkeit führen sind sie bei
leichten Schmerzen und Schmerzen die mit anderen Schmerzmittel (Ausnahmen können
Unverträglichkeiten seitens des Magendarmtraktes sein) gut behandelbar sind,
nicht zu empfehlen. Jeder Patient muss auf das Abhängigkeitsrisiko hingewiesen
werden. Jeder Patient muss auf die mögliche Beeinträchtigung bei arbeiten
mit gefährlichen Maschinen und im Straßenverkehr hingewiesen werden. Nach:
Acute Lower Back Problems in
Adults
Clinical Practice Guideline 14, AHCPR Publication No. 95-0642:
December 1994
"Es existieren mittlerweile einige randomisierte, plazebokontrollierte
Studien, die die grundsätzliche Wirksamkeit von Opioiden bei nicht
tumorbedingten Schmerzen nachweisen konnten. Die Ergebnisse der Studien lassen
aber nur bei etwa jedem vierten Patienten eine 50%ige Schmerzreduktion erwarten.
Die Untersuchungen sind gekennzeichnet durch hohe Abbruchquoten und kurze
Studiendauern (1-6 Wochen). Eine Aussage zur Langzeittherapie mit Opioiden ist
daraus nicht abzuleiten". Med Klin
2006;101:139-45. Nicht indizierte Verschreibungen haben auch
schon in erheblichem Ausmaß Todesfälle verursacht. Es sei hier auf diverse
Warnungen der
FDA bezüglich Fentanyl- Pflaster verwiesen. Die falsche Anwendung
basiert dabei manchmal auf Aufklärungs- und Anwendungsfehlern. Zu häufiger
Wechsel des Pflasters, gleichzeitige Anwendung mehrerer Pflaster oder die
Wärmebehandlung an der Klebestelle des Pflasters kann schnell zu tödlichen
Fentanyl-Überdosierungen führen. Abhängige haben mir auch schon berichtet, dass
sie die Plaster absichtlich mit dem Fön behandeln, andere, dass sie diese
auslutschen.
Psychisch
Kranke werden
4,4x häufiger
mit Opiaten
behandelt,
Drogenabhängige
werden 3,5x
häufiger mit
Opiaten
behandelt als
psychisch
gesunde
Menschen
Wer
bekommt Opioide verschrieben-
Opiate werden
häufig an
psychisch
Kranke
verordnet, ohne
dass dies durch
Studien
abgesichert
wäre.
Der Einsatz von
Opioiden hat
sich in den
letzten 20
Jahren in den
USA verdoppelt.
Zahlreiche
Beobachtungsstudien
weisen darauf
hin, dass
zunehmend auch
psychisch
Kranke mit
Opioiden
behandelt
werden.
Behandlungs-Studien
zur Opioiden
schließen in
der Regel
psychisch
Kranke aus.
Entsprechend
liegen auch
keine
zuverlässigen
Daten darüber
vor, wie sich
die Behandlung
mit
Opioiden
auf den Verlauf
psychischer
Störungen
auswirkt. Die
Vermutung aus
der Beobachtung
ist, dass die
Behandelbarkeit
der psychischen
Störung
erschwert wird
und eine
Chronifizierung
wahrscheinlicher
wird. Zumindest
in sehr vielen
Fällen haben
die Verordner
die psychische
Störung weder
diagnostiziert
noch einer
adäquaten
Behandlung
zugeführt,
bevor sie mit
der
Opiatverordnung
begonnen haben.
Viele
psychiatrischen
Erkrankungen
haben
körperliche
Schmerzen als
Symptom oder
begünstigen
körperliche
Schmerzen
besonders im
Bereich des
Bewegungsapparates.
In einer neuen
Studie wurden
6439 Teilnehmer
einer Befragung
aus 1998 noch
einmal 2001
befragt. 237
erhielten
inzwischen
regelmäßig
Opiate
verordnet
(3.6%). Die
Wahrscheinlichkeit
einer
Opiatdauermedikation
war bei den
Menschen, die
1998 unter
einer der
häufigen
psychischen
Störungen
litten 4,4-fach
erhöht.
Zumindest ein
Screening für
das Vorliegen
einer
psychiatrischen
Erkrankung
sollte vor
jeder
Opiatbehandlung
erfolgen,
fordern die
Autoren der
Studie. Die
psychiatrische
Erkrankung
sollte vor
Beginn einer
Opiatbehandlung
adäquat
behandelt
werden- was nur
sehr selten der
Fall ist. Nur
so kann eine
Verschlechterung
psychischer
Störungen durch
Opiate und eine
iatrogen
induzierte
Opiatabhängigkeit
verhindert
werden.
Morphium ist
keine adäquate
Behandlung für
psychische
Störungen.
Morphium ist in
keinem
Lebensabschnitt
das geeigneste
Medikament um
Erschöpfung,
Depressionen,
Ängste oder
andere
psychische
Leiden zu
behandeln.
Morphium zur
Sedierung ist
unprofessionell.
Opiate sind
unter
geschickter
Interessenpolitik
ein Massenmarkt
geworden. Die
Verordnungen
von Oxycodon
haben in den
USA von
1999-2002 um
50% auf 4,6
Millionen
zugenommen,
inzwischen soll
es dort das am
häufigsten
verordnete
Medikament
überhaupt sein.
Die
Verordnungen
von Morphium
haben in den
USA von
1999-2002
um mehr als 50%
auf 3,8
Millionen und
Fentanylverschreibungen
haben in diesem
Zeitraum sogar
um 150% auf 4,6
Millionen
zugenommen. Die
Abhängigkeit
von
verschreibungspflichtigen
Opiaten nimmt
stark zu.
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Turk u.
Okifuji untersuchten die Kriterien, nach denen Opioide verschrieben werden.
Weder der somatische Befund noch die angegebene Schmerzintensität spielten für
die Entscheidung zur Verschreibung von Opioiden eine Rolle. Als wesentlicher
verschreibungsrelevanter Faktor wurde das offene Schmerzverhalten identifiziert:
je drängender Patienten auftreten, umso eher sind Behandler zur Verschreibung
bereit. Da mit - so die Autoren - zeigt sich, dass Therapieindikationen
nicht auf der Basis der vorhandenen Pathologie, sondern aufgrund des in der
Untersuchungssituation gezeigten Verhaltens des Patienten getroffen werden.
Gerade für diese Patientengruppe ist dieser Algorithmus besonders nachteilig, da
Behandlungsprogramme meist das Ziel verfolgen, Schmerzverhalten zu reduzieren.
Durch dieses Verschreibungsmuster wird je doch gleichzeitig zur Verstärkung von
Schmerzverhalten beigetragen, wo mit wiederum die Wahrscheinlichkeit inadäquater
Verschreibung weiterhin zunimmt. Es ist also irrig anzunehmen, dass die
Tatsache, dass jemand Opioide verschrieben bekommt, etwas über die Schwere
seiner Schmerzerkrankung aussagen würde.
Turk DC, Okifuji A. (1997) What factors affect physicians decisions to
prescribe opioids for chronic non cancer pain patients?
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Dosissteigerung von Opioidanalgetika
Schwach wirksame Opioide können bis zur empfohlenen
Tageshöchstdosis gesteigert werden. Bei Morphin, Oxvcodon und Hvdromorphon nimmt
die Analgesie mit steigender Dosis zu. Eine Dosiserhöhung bei stärker werdenden
Schmerzen ist daher ohne Begrenzung auf eine Maximaldosis möglich. Treten
Dosiseskalationen auf, sollte die Indikation für die Opioidtherapie
interdisziplinär überprüft werden. Im Gegensatz
dazu ist bei Buprenorphin eine unbegrenzte Dosissteigerung nicht möglich, weil
ab Einzeldosen > ca. 1 mg keine weitere Schmerzreduktion erzielt werden kann (Ceiling-Effekt).
Opiate sind bisher immer noch schlecht untersucht,
entgegen der Behauptungen sind in der Literatur über Opioidtherapie bisher
überwiegend Übersichten und unkontrollierte Fallserien veröffentlicht. An
die Stelle des früheren Vorurteils, dass Opioide in der Daueranwendung
schädliche Folgen haben, ist mittlerweile ein neues Vorurteil getreten: Opioide
helfen bei jeder Schmerzform und können gefahrlos bei jedem Patienten eingesetzt
werden. (Med Klin 2006;101:139-45.)
Das Risiko der
Langzeitanwendung
von Opiaten
wird in
Veröffentlichungen
meist
verharmlost.
Bei chronischen
Rückenschmerzen
erhalten je
nach Studie bis
zu 2/3 der
Patienten
Opioide, in 4
diesbezüglichen
Kurzzeitstudien
war die
Erfolgsrate der
Opioide ähnlich
der anderen
aktiven
Behandlung mit
der sie
verglichen
wurden und
ähnlich zu
Placebo. In den
bisher
vorliegenden
Langzeitstudien
mit durchweg
schlechter
Qualität war
die Rate der
Patienten, die
einen
Substanzmissbrauch
betrieben
bei den
Rückenschmerzpatienten
5% - 24%, also
bis zu einem
Viertel der
Patienten.
Ann Intern Med
2007; 146:
116-127
[Abstract]
[Full text]
[PDF]
(PDF ab August
07 frei
zugänglich)
Langzeitnebenwirkungen sind besonders schlecht untersucht. Manches was als Fakt
behauptet wird, ist wenig mehr als eine Vermutung (z.B. angeblich geringes
Abhängigkeitsrisiko bei nicht an Krebs erkrankten Patienten).
Hochdosistherapien, wie diese in der Praxis häufig vorkommen, sind fast gar
nicht untersucht. ( NEJM 349:1943-1953).
Neuere
Daten
weisen
darauf
hin, dass
Opiate die
in der
Behandlung
von
chronischen
nicht
tumorbedingten
Schmerzen
neuropathischer
Schmerz,
Arthritis,
Fibromyalgie,
somatoforme
Schmerzstörungen
etc.
eingesetzt
werden,
bei
älteren
Patienten
durchaus
Vorteile
haben
können.
Bei jungen
Patienten
wird in
dieser
Studie
eine
Tendenz
zur
Dosissteigerung,
und damit
ein
Abhängigkeitsrisiko
gesehen. In einer anderen Studie mit 104 Patienten berichteten 90 (86.5%)
Patienten, dass sie die Opioidtherapie an irgendeinem Zeitpunkt beendet oder
unterbrochen haben, von diesen hatten 59 (65%) dauerhaft die Opioidtherapie
gestoppt. Von denen die dauerhaft beendeten berichteten 13 über Entzugssymptome,
2 über schwere Entzugssyndrome, und 2 über sehr schwere
Entzugssyndrome, 72.5% aller Patienten berichteten einen Profit/positive
Wirkung durch die Opioide, 77% berichteten über Nebenwirkungen, die
Abhängigkeitsrate wurde mit 2.8% angegeben. Eine andere Studie an 2195
amerikanischen Veteranen, die mit Langzeit Oxycodon/Acetaminophen
behandelt wurden kam zu dem Ergebnis,
dass bei den Krebspatienten die Dosis auch für lange Zeit stabil
und moderat blieb. Bei den Patienten, die nicht an Krebs litten, kam es häufig
zu einer Steigerung der Langzeit Oxycodon/Acetaminophen Dosis in den hohen
Bereich und einer Kombination mit Benzodiazepinverschreibungen, hier sah man
häufig die Kombination von psychogenen Schmerzen, Alkoholmissbrauch und
HIV/AIDS, bei dieser Kombination von Risikofaktoren sollte deshalb primär
Vorsicht gelten in der Opioidverordnung. Aufgrund der potentiellen psychischen
Wirkung haben Opioide ein höheres Abhängigkeitspotential als alle
Nichtopioidanalgetika. Bei Langzeitgabe wird sich in der Regel immer eine
körperliche Abhängigkeit (Entzugssymptome bei Absetzen oder deutlicher
Dosisreduktion) entwickeln. Die Behauptung, dass Opioide in der Langzeittherapie
nie oder fast nie abhängig machen ist in der Summe zumindest unbewiesen,
vermutlich falsch. Das Abhängigkeitsrisiko sowie das Risiko sexueller
Nebenwirkungen sind auch nach neuen Metaanalysen (2006) ganz einfach schlecht
untersucht. (Med Klin
2006;101:139-45).
Chante
Buntin-Mushock,
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Vegiftungen,
unter den
unbeabsichtigten
Vergiftungen,
sind die
meisten durch Opioide R. Chou, A.
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[Abstract]
[Full Text]
[PDF]
Opiate erhöhen zumindest bei manchen Patienten
eindeutig die Schmerzempfindlichkeit. Die chronische Einnahme von Morphinen
verändert das Nervensystem und führt zu einer Schmerzüberempfindlichkeit (im
Tierversuch wie bei Menschen), ähnlich wie dies durch Nervenverletzungen
passiert. Die Verschreibung von Opioiden und die Abhängigkeit von Opioiden nimmt
in den letzten Jahren exponentiell zu, leider auch die dadurch
ausgelösten Todesfälle. (
J Pain. 2006 Jan;7(1):43-8.Abstract
NEJM 349:1943-1953, Curr Pain Headache Rep. 2006
Feb;10(1):67-70. Proc Natl
Acad Sci USA 1999; 96:7731-7736, Utah, 1991-2003. MMWR Morb Mortal Wkly Rep
2005; 54(2):33-36, Am J Psychiatry 163:4, 594-8) J Pain. 2009;10:316-322.
Abstract
Obwohl Opiate in Studien meist zu einer Besserung der Schmerzen führen, ist
die Evidenz dahingehend, ob sie auch die durch die Schmerzen bedingte
Funktionsbeeinträchtigung bessern zumindest zweifelhaft. Ob bei nicht
an Krebs erkrankten Patienten Opiate langfristig nicht mehr Schmerzen auslösen
als sie vermindern wird in der nicht von Präparate Herstelleren gesponserten
Medizin bezweifelt. Eine aufschlussreicher über die Jahre durch Gutachten und
Patientenakten gut dokumentierter Fallbericht einer Patientin, die nach
Jahrzehnten an ihrer Sucht verstorben ist kommentiert: "Promotion of opioid
treatment for chronic pain seems to have become a medical subculture.” Die
Propagierung von Opioidbehandlungen von chronischen Schmerzen scheint eine
medizinische Subkultur geworden zu sein. Vieles was als Wahrheit behauptet wird,
entbehrt des wissenschaftlichen Nachweises. Jon Streltzer, M.D. Prescription
Drug Dependence and Evolving Beliefs, About Chronic Pain Management, Am J
Psychiatry 163:4, April 2006 ajp.psychiatryonline.org Der
Artikel ist absolut lesenswert.
Umstellung auf ein anderes Opioidanalgetikum
Gründe für den Wechsel auf ein anderes Opioid: l keine
ausreichende Schmerzlinderung bei z. B. Erreichen der Tageshöchstdosis l nicht
beherrschbare Nebenwirkungen Empfehlungen zur Umstellung auf ein anderes Opioid:
l spezielle Faktoren für Umstellungsdosierung beachten! l Trägheit des
transdermalen Systems beachten! - langsame Anflutung des Wirkstoffs (oral +
transdermal) - lange Resorptionszeit, auch nach Pflasterentfernung (transdermal
+ oral)
Wenig berücksichtigt wird, dass auch opioidartig wirkende
Analgetika das Serotonin- Syndrom
verursachen können. In Fachinformationen fehlen Hinweise auf das
Serotonin-Syndrom als Störwirkung. Wegen der Gefahr epileptischer Anfälle
ist der gleichzeitige Gebrauch von selektiven Serotonin-Wiederaufnahmehemmern,
trizyklischen Antidepressiva, Neuroleptika, und Johanniskraut bedenklich und
sollte zumindest zu einer EEG- Kontrolle führen. Die parallele Behandlung
mit Monoaminoxidase-Hemmern ist contraindiziert.. Tritt das Syndrom auf,
bewirkt sofortiges Absetzen aller serotonergen Arzneimittel meist Besserung
innerhalb von 6 bis 12 Stunden. Symptomatische Maßnahmen - insbesondere bei
hohem Fieber - können jedoch erforderlich werden.
Opiate gegen Rückenschmerzen
Opiate sind bei Rückenschmerzen unzureichend untersucht. Die
Verordnungszahlen steigen aber seit Jahren unter dem Einfluss eines "guten
Marketings" von Pharmafirmen mit positiver Presseresonanz massiv an. Die Wirksamkeit in
der Behandlng von Rückenschmerzen ist äußerst fraglich, eine Überlegenheit
gegenüber einfachen Schmerzmitteln und nicht steroidalen Antirheumatika ist
bisher nicht erwiesen. In den vorhandenen wenigen Studien zu diesem Thema sind
psychische Störungen eine Ausschlusskriterium. In der Behandlungsrealität sind
psychische Störungen bei chronischen Rückenschmerzpatienten häufig. Menschen mit psychischen
Störungen werden besonders häufig bei Rückenschmerzen mit Opiaten behandelt. Die
Prävalenz von Suchterkrankungen bei mit Opiaten behandelten
Rückenschmerzpatienten beträgt nach einer Metaanalyse 36%- 56%, Schätzungen zum
Vorliegen einer manifesten Suchterkrankung zum Zeitpunkt der Opiatverordnung
liegen bei 43%. Medizinisch nicht sinnvolles Einnahmeverhalten findet sich bei
5% - 24%. Nicht ganz selten wechseln inzwischen Drogenabhängige aus
Substitutionsprogrammen in denen der Beigebrauch kontrolliert wird zum
Schmerztherapeuten, der großzügigere Dosen verteilt, und eben den Beigebrauch
nicht kontrolliert.
- Bridget A. Martell, et al.,
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Opiate bei nicht durch Tumore verursachten
chronischen Schmerzen
- Wenn alle anderen Schmerzmittel versagt haben.
- somatoforme- psychogene Schmerzen nicht im Vordergrund stehen. Bei
Patienten mit funktionellen Störungen und somatoformen Schmerzstörungen sind
Opioide grundsätzlich kontraindiziert. (Med Klin 2006;101:139-45)
- für primär psychogene Schmerzen sind Opiate nicht indiziert,
- für Patienten bei denen die Schmerzen weit über das vom organischen Befund
her erklärbare Maß hinausgehen sind Opiate nicht indiziert,
- Suchterkrankungen in der Vorgeschichte gelten als Kontraindikation.
- Ein Arzt sollte die Rezepte ausstellen, eine Apotheke diese
einlösen.
- Die Patienten sollte über ein mögliches, bei vernünftiger Verordnung
niedriges Abhängigkeitsrisiko, eine mögliche Beeinträchtigung des
Konzentrationsvermögens aufgeklärt sein
- Einlösbare Therapieziele (Besserung der Schmerzen, Funktionsverbesserung
bei akzeptablen Nebenwirkungen) sollten vereinbart werden, bei
Wirkungslosigkeit sollte auch wieder abgesetzt werden.
- Das Dosierungsschema einschließlich möglicher Dosissteigerungen wird vor
Therapiebeginn festgelegt
- Die Patienten werden zu Beginn mindestens monatlich vom Verordner
untersucht. Wirkung und Nebenwirkungen werden dabei jeweils überprüft.
- Bei Anzeichen, dass der Patient Medikamente sammelt, die Dosis ohne
Absprache steigert, oder anderen Verhaltensauffälligkeiten sollte ein Arzt mit
Erfahrung im Umgang mit Suchtproblemen hinzugezogen werden oder die Medikation
umgestellt (abgesetzt) werden.
- Opiate beeinträchtigen in der Regel bei Beginn der Behandlung und bei
Dosiserhöhung das Reaktionsvermögen im Straßenverkehr. Bei Dauerbehandlung ist
in der Regel die Fahrsicherheit erhalten. Allerdings sind die Ergebnisse von
den bisher vorhandenen kleinen Studien nicht eindeutig. Individuelle Abwägung
ist gefragt.
- Opiate vermindern den Cortisonspiegel, was möglicherweise für die
Antriebsstörung durch Opiate verantwortlich ist.
- Opiate erhöhen den Prolaktinspiegel, sie führen dadurch zu sexuellen
Funktionsstörungen, LH (luteinisierndes Hormon), FSH (Follikel-stimulierendes
Hormon), Testosteron, und Östrogenspiegel sinken ab. Die sexuelle Lust lässt
nach, Aggression und Antrieb lassen besonders bei Männer nach, bei Frauen ist
ein unregelmäßige Menses, und eine Galaktorrhoe beschrieben. Letztere
einschließlich Brustwachstum ist auch bei Männern möglich.
- Tramadol schwächt die Wirkung von Carbamazepin ab (siehe
Wechselwirkungen) und kann ein Serotoninsyndrom begünstigen.
- Bei
der Wahl
der
Darreichungsform,
sollte
die am
wenigsten
invasive
Darreichungsform
gewählt
werden
- man
beginnt
mit der
niedrigsten
Dosis
von der
man nach
Vorerfahrung,
Heftigkeit
der
Schmerzen
und
Körpergewicht
eine
Wirkung
erwartet.
-
Dosissteigerungen
erfolgen
um meist
30% bis
100% je
nach
Schwere
der
Schmerzsymptomatik,
Nebenwirkungen
und
bisheriger
Wirkung.
- Die
Dosissteigerungen
erfolgen
bis eine
adäquate
Schmerzlinderung
oder
stark
beeinträchtigende
Nebenwirkungen
auftreten
die auf
Behandlung
nicht
ansprechen.
- Die
Dosierung
erfolgt
nach
Plan, je
nach
Halbwertszeit
der
Substanz,
aber
auch
nach der
Schmerzintensität
zu
bestimmten
Uhrzeiten
nach
Schmerztagebuch.
-
Manchmal
sind
zusätzliche
Notfallmedikamente
für
besonders
heftige
Schmerzspitzen
erforderlich.
-
An die Stelle des früheren Vorurteils, dass Opioide in der Daueranwendung
schädliche Folgen haben, ist mittlerweile ein neues Vorurteil getreten:
Opioide helfen bei jeder Schmerzform und können gefahrlos bei jedem Patienten
eingesetzt werden. Für die sichere Langzeitanwendung von Opioiden bei
chronischen nicht tumorbedingten Schmerzen ist aber eine deutlich
differenziertere Betrachtungsweise erforderlich. Opioide wirken nur bei ca.
25% der Patienten mit chronischen nicht tumorbedingten Schmerzen. (Med Klin
2006;101:139-45)
-
Opioide verursachen häufiger als gedacht
Schlaf-Apnoe-Syndrome, in einer aktuellen Studie wurde dies bei 75%
der mit Opioiden behandelten Patienten nachgewiesen. Sie sind damit
langfristig ein Risiko für Herzkreislauferkrankungen. (LR.
Webster et al., Sleep-Disordered Breathing and Chronic Opioid Therapy
Pain Medicine (OnlineEarly Articles).
doi:10.1111/j.1526-4637.2007.00343.x )
-
Opioide gehören zu den am häufigsten missbrauchten Medikamenten, in manchen
Bundesstaaten der USA ist Fentanyl die am häufigsten für Drogentote
verantwortliche Substanz und hat hier das Heroin abgelöst. Auch in
Deutschland hat es schon Fentanlytodesfälle in der Drogenszene gegeben. In
manchen Ländern hat Buprenorphin das Heroin abgelöst. Das Geschäft mit
Oxycodon, Hydrocodon, Tilidin, Buprenorphin (SOBUTEX) und Fentanyl blüht
weltweit zunehmend auf. 1 Gramm reines Fentanyl lässt sich in etwa auf 7,000
Dosen für den Straßenverkauf strecken. Es gibt genügend Internetanweisungen
wie die Substanz (vergleichsweise einfach und billig) hergestellt werden
kann. Häufig wird vergessen, dass auch Heroin ursprünglich von einer
Pharmafirma entwickelt wurde um die Morphinabhängigkeit zu behandeln und
damals als harmlos und mit geringem Suchtrisiko angesehen wurde. (MMWR.
2008;57:793-796). Im Jahr 2003 verstarben in Frankfurt deutlich mehr
Personen an Methadon als an Heroin
(Hessisches Ärzteblatt 6/2007) Süchtige wissen zahlreiche Wege wie sie
die Fentanylpflaster beispielsweise dazu bringen ihre Wirksubstanz schnell
abzugeben (Ausdrücken und Erhitzen zur intravenösen Injektion, Inhalation
nach Verdampfen/Rauchen, Anwendung mehrerer gebrauchter Pflaster (die immer
noch Wirkstoff enthalten); Erhitzten der Pflaster) Abhängige gewinnen aus
einem Pflaster 10 Portionen, die erreichten Blutspiegel liegen deutlich über
dem therapeutischen Bereich und schnell im lebensgefährlichen Bereich. Tips
verraten den Süchtigen einschlägige Foren. Gerade bei Verordnung an "junge
Schmerzpatienten" sollte an die Möglichkeit eines gefährlichen Missbrauchs-
Risiko zu Sterben eingeschlossen- gedacht werden.
-
Dringend
überdacht
werden
sollte
die
Verschreibung
von
Opiaten
bei
Patienten:
-
denen
sich
herausstellt,
dass die
Opiate
von
verschiedenen
Ärzten
verschrieben
werden,
die eine
rasche
Dosissteigerung
benötigen,
dies
gilt
ganz
besonders
für
Patienten,
deren
Schmerzen
nicht
auf eine
schwere
Krebserkrankung
zurückgehen
-
Opioide gelten bei Patienten mit primären
Kopfschmerzen als nicht wirksam,
bzw. mit
einem sehr
hohen
Nebenwirkungsrisiko
belastet . (Migräne, Clusterkopfschmerz,
Spannungskopfschmerz). Bei ausschließlich attackenförmig auftretenden
Schmerzen (z.B. Trigeminusneuralgie) ist eine Dauertherapie mit Opioiden
ebenfalls nicht sinnvoll.
Gerade bei
den
primären
Kopfschmerzsyndromen
verusachen
Opioide
besonders
häufig
einen
schmerzmittelausgelösten
Kopfschmerz.
Sie
verschlimmern
also
langfristig
das
Kopfschmerzleiden.
Der Entzug
ist
wesentlich
schwieriger
als der
Entzug bei
Missbrauch
von
Triptanen
oder
einfachen
Schmerzmitteln,
die
Rückfallhäufigkeit
wesentlich
höher.
Bei
schweren
sekundären
Kopfschmerzen,
wie bei SAB
können
Opioide
kurzfristig
indiziert
sein.
-
Bei Patienten mit funktionellen Störungen und
somatoformen Schmerzstörungen sind Opioide grundsätzlich kontraindiziert. (Med
Klin 2006;101:139-45.)
-
Patienten,
die von
auswärts
kommen,
häufig
Entschuldigungen
vorbringen,
warum
ihnen
die
Medikamente
ausgegangen
sind,
sich
frühzeitig
um
Vorräte
für den
Urlaub
bemühen...
-
häufigen
Telefonanrufen
Arzthelferinnen
aus
anderen
sonst
nicht
bekannten
Praxen,
häufigem
Wechsel
des
verschriebenen
Opioids.
-
Wenn in
der
Apotheke
eigenmächtige
Rezeptänderungen
aufgefallen
sind,
Opiatrezepte
häufig
verlangt
werden,
die
Rezepte
für die
Beimedikation
von
Antidepressiva
oder
Antiepileptika
aber
selten
oder gar
nicht
verlangt
werden.
-
Polypharmazie
mit
vielen
anderen
Suchtmitteln
wie
Benzodiazepinen.
Dosissteigerungen
und
eigenmächtigen
Änderungen
der
Dosierung,
Vorgeschichte
mit
Drogenabhängigkeit,
Betrug,
-
Absetzen bei Fehlen einer ausreichenden
Schmerzreduktion, Dosiseskalationen
-
Wenn psychische Wirkungen (z.B. Sedierung,
Euphorisierung, Anxiolyse) im Vordergrund stehen.
-
Absetzen bei unregelmäßigem Einnahmeverhalten, Einnahme
zusätzlicher, nicht verordneter Medikamente oder regelmäßiger
Alkoholmissbrauch, oder wenn zusätzliche Therapiemaßnahmen nicht durchgeführt
werden (z.B. Krankengymnastik, Psychotherapie)

Nach:
Portenoy RK.. Opioid therapy for chronic nonmalignant pain: A review of
the critical issues. J Pain Symptom Manage 1996;11:203-217.
Schofferman J. Long-term use of opioid analgesics for the treatment of
chronic pain of nonmalignant origin.J Pain Symptom Manage. 1993 Jul;8(5):279-88.
Review,
Vainio A, Ollila J, Matikainen E, Rosenberg P, Kalso E.
Driving ability in cancer patients receiving long-term morphine analgesia.
Lancet. 1995 Sep 9;346(8976):667-70.
Sabatowski R, Schwalen S, Rettig K, Herberg KW, Kasper SM, Radbruch L.
Driving ability under long-term treatment with transdermal fentanyl.J Pain
Symptom Manage. 2003 Jan;25(1):38-47.
Galski T, Williams JB, Ehle HT Effects of opioids on driving ability. J Pain
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PN, Crome P, Kalra L.Indomethacin and cognitive function in healthy
elderly volunteers.Br J Clin Pharmacol. 1994 Jul;38(1):45-51.
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ADRAC. Tramadol - four years' experience.
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Tramadol and serotonin syndrome.
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Lori
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U.S.
Pharmacist,
Issues In
Chronic
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Clinical &
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Management
Considerations
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Empfehlungen zur Opioidtherapie chronischer Schmerzen. Aeschlimann A, et al.,
Empfehlungen zur Opioidtherapie chronischer Schmerzen. Teil 2Schweiz Med Forum
2005;5:1076-1082 unter
http://www.medicalforum.ch/pdf/pdf_d/2005/2005-43/2005-43-269.PDF
http://www.medicalforum.ch/pdf/pdf_d/2005/2005-44/2005-44-270.PDF
Ergänzung
unter
http://www.medicalforum.ch/pdf/pdfhist_d/2005/2005-43/2005-43-269a.pdf
Empfehlungen zur Opioidtherapie chronischer Schmerzen. Teil 1
http://www.medicalforum.ch/pdf/pdf_d/2005/2005-48/2005-48-271.PDF
Lesenswert. Michael Strumpf et al., Opioide - moderne Konzepte der
Schmerztherapie Med Klin
2006;101:139-45. DOI 10.1007/s00063-006-1019-7
Leitlinien der Dt. Ges. f. Suchtforschung und Suchttherapie (DG-Sucht) und der
Dt. Ges. f. Psychiatrie, Psychotherapie und Nervenheilkunde (DGPPNAkutbehandlung
opioidbezogener Störungen)
Brennende Dauerschmerzen
sprechen oft besser als auf Schmerzmittel auf trizyclische
Antidepressiva an: Amitriptylin (Saroten®), Clomipramin (Anafranil®) od. Doxepin
(Aponal®); neuralgiform (kurze Sekunden maximal Minuten dauernde Attacken)
einschießende Schmerzen auf Antikonvulsiva: Carbamazepin (Tegretal®) od.
Phenytoin (Zentropil®). siehe dazu auch im Kapitel
Polyneuropathien oder für die
Trigeminusneuralgie unter Kopfschmerzen
Substanz und
Dosierung in mg/ |
Dosierungsintervalle |
wichtigste
Nebenwirkung |
wichtigste
Gegenanzeige |
peripher
wirksame Analgetika |
|
|
|
Paracetamol
500-1000 Maximaldosierungen (hier 3g) unbedingt beachten !!! |
oft von Vorteil: Bessere
Resorption bei rektaler Gabe;
|
Leberschäden |
Leberschäden,
Niereninsuffizienz |
Azetylsalicylsäure
500-1000 |
|
Magenschmerzen,
Tinnitus |
Magen- und
Duodenalulzera, Asthma bronchiale, Schwerhörigkeit, Blutbildstörungen,
Gravidität |
Metamizol 500 |
|
Agranulozytose
bei
mindestens
1 :
1.500
in
der
Kurzzeittherapie
von
Schmerzen.19
Die
Sterblichkeit
der
medikamentenbedingten
Agranulozytosen
wird
heutzutage
mit,
die
Sterblichkeit
der
medikamentenbedingten
Agranulozytosen
arznei
-
telegramm
2005;
Jg.
36,
Nr.
2
heutzutage
bei
5%-10% Hautausschlag,
Schock (bei i. v. Gabe) |
Wird
in
wenn
man
das
hohe
Risiko
für
Agranulozytosen
bedenkt
erstaunlich
oft
auch
bei
leichten
Schmerzen
verordnet,
Blutbildkontrollen
finden
dabei
meist
nicht
statt.
Nierenschäden |
Indometacin 25-50 |
|
Magenschmerzen,
Tinnitus |
Magen- und
Duodenalulzera, Asthma bronchiale, Schwerhörigkeit |
Ibuprofen 400 |
|
Kopfschmerzen |
Magen- und
Duodenalulzera, Asthma bronchiale, Schwerhörigkeit |
Diclofenac 50-100 |
|
Magenschmerzen,
Tinnitus, |
Magen- und
Duodenalulzera, Asthma bronchiale, Schwerhörigkeit |
Die
bei peripher
wirksamen Analgetika auftretenden Magenbeschwerden sollten nur bei
kritischer Indikationsstellung mit Protonenpumpenhemmern oder
H2-Antagonisten behandelt werden. Diese erhöhen möglicherweise das
Risiko von Lungenentzündungen und vor allem auch von
Clostridieninfektionen mit teilweise schwer behandelbarem Durchfall bis
hin zu zunehmend häufiger lebensbedrohlichen Zuständen und Todesfällen.
Besonders alte Patienten die zusätzlich eine Antibiotikatherapie erhalten
und hospitalisiert werden sind gefährdet. Antibiotikaeinnahme, Alter,
schwere Grunderkrankungen und Hospitalisierung sind aber weiter das
Hauptrisiko für diese schweren Darminfekte, die sich möglicherweise
bevorzugt durch inkontinente Krankenhausinsassen verbreiten. Obwohl bisher
im Schwerpunkt ein Problem der Krankenhäuser, so zeigen Studien, dass die
resistenten Krankenhauskeime sich zunehmend auch in der
Allgemeinbevölkerung verbreiten. Dial S, Alrasadi K,
Manoukian C, Huang A, Menzies D. Risk of Clostridium difficile diarrhea
among hospital inpatients prescribed proton pump inhibitors: cohort and
case-control studies. CMAJ 2004;171(1):33-8
[Abstract]
[Full Text]
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S. Dial, J. A. C. Delaney,
A. N. Barkun, and S. Suissa Use of
Gastric Acid-Suppressive Agents and the Risk of Community-Acquired
Clostridium difficile-Associated Disease JAMA, December 21, 2005;
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Loo VG, Poirier L, Miller MA, et al. A predominantly clonal
multi-institutional outbreak of Clostridium difficile-associated diarrhea
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Warny M, Pepin J, Fang A, et al. Toxin production by an emerging strain of
Clostridium difficile associated with outbreaks of severe disease in North
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Low, Jacques Pépin, and Allison McGeer Clostridium difficile infection in
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. Pepin, L. Valiquette,
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nosocomial Clostridium difficile-associated disease during an epidemic
caused by a hypervirulent strain in Quebec Can. Med. Assoc. J.,
October 25, 2005; 173(9): 1037 - 1042.
[Abstract]
[Full Text]
[PDF]
|
Opioide |
|
|
|
Morphin
retard10-60
Pentazocin 180
Buprenorphin 0,8
Tramadol 100
Tilidin + Naloxon 100 |
Tramadol, 4 Std.,
retard 8-12 Std
Tilidin + Naloxon, 2-4 Std., retard 12 Std
Dihydrocodein retard, 8-12 Std.
Morphin oral, rektal. i.V., S.C. je nach Galenik/Darreichung 4-24 Std
Oxycodon retardiert, 12 Std
Hydromorphon retardiert, 12 Std.
Buprenorphin sublingual, 6-8 Std. (Ceiling-Effekt! bei 1,0)
Fentanyl transdermal, Durogesic®)72 Std. |
Übelkeit,
Erbrechen, Obstipation, Atemdepression, Miosis, Harnverhaltung,
Verwirrtheitszustände
bei Tilidin + Naloxon Entzugserscheinungen
bei Opiatabhängigkeit |
Hirndruck,
Schwangerschaft |
Trizyclische Antidepressiva
Amitriptylin 50-100 Clomipramin 50-100
Doxepin 50-150
Imipramin 50-100 |
|
Müdigkeit,
Mundtrockenheit, Obstipation, Tremor, Schwindel, Akkommodations- und
Potenzstörungen |
benigne
Prostatahyperplasie, Glaukom |
Risiko von Blutungen im oberen Gastrointestinaltrakt durch Einnahme von Nicht steroidalen Antirheumatika
=peripher wirksame Analgetika |
Faktor um den das Risiko erhöht ist |
früheres Magengeschwür |
|
bisher keine Magenbeschwerden |
Vergleichswert |
ohne Magengeschwür |
5,9 |
mit Magengeschwür und Blutung |
15,4 |
Alter in Jahren (Zunahme mit dem Alter) |
|
25-49 |
Vergleichswert |
50-59 |
1,8 |
60-69 |
2,4 |
70-80 |
4,5 |
>80 |
9,2 |
Geschlecht |
|
Frauen |
Vergleichswert |
Männer |
2,1 |
|
- für Menschen 16-44 Jahre alt:
- 5 von 10 000 haben eine
ernsthafte Magendarmblutung
- 1 von 10 000 werden an einer
Magendarmblutung sterben.
- für Menschen 45-64 Jahre alt:
- 15 von 10 000 haben eine
ernsthafte Magendarmblutung
- 2 von 10 000 werden an einer
Magendarmblutung sterben.
- für Menschen 65-74 Jahre alt:
- 17 von 10 000 haben eine
ernsthafte Magendarmblutung
- 3 von 10 000 werden an einer
Magendarmblutung sterben.
- für Menschen 75 Jahre alt oder
älter:
- 91 von 10 000 haben eine
ernsthafte Magendarmblutung
- 15 von 10 000 werden an einer
Magendarmblutung sterben.
|
2007 Oxford
league Tabelle der Schmerzstillenden Wirksamkeit
(mindestens 3 Studien oder 200 Patienten) |
NNT =Numbers needed to treat wird
berechnet auf Grundlage des Anteils der Patienten die einen
mindestens 50% ige Schmerzminderung über 4-6 Stunden im Vergleich
mit Plazebo in randomisierten doppelblinden Studien mit Einzeldosen
bei Patienten mit mäßigen bis schweren Schmerzen angeben. Die
Medikamente wurden in der Regel oral verabreicht, wenn dies nicht
anders angegeben wird, die Dosen sind in Milligram.
|
Schmerzmittel und
Dosierung
(mg) |
Anzahl der Patienten im
Vergleich |
Prozent mit mindestens
50% Schmerz linderung |
NNT (number needed to treat)
|
Niedriges
Konfidenz-intervall |
Hohes
Konfidenz-
intervall
|
Etoricoxib 180/240 |
248 |
77 |
1.5 |
1.3 |
1.7 |
Etoricoxib 120 |
500 |
70 |
1.6 |
1.5 |
1.8 |
Diclofenac 100 |
545 |
69 |
1.8 |
1.6 |
2.1 |
Celecoxib 400 |
298 |
52 |
2.1 |
1.8 |
2.5 |
Paracetamol 1000 + Codein 60 |
197 |
57 |
2.2 |
1.7 |
2.9 |
Rofecoxib 50 |
675 |
54 |
2.3 |
2.0 |
2.6 |
Aspirin 1200 |
279 |
61 |
2.4 |
1.9 |
3.2 |
Ibuprofen 400 |
5456 |
55 |
2.5 |
2.4 |
2.7 |
Oxycodon IR 10 + Paracetamol 650 |
315 |
66 |
2.6 |
2.0 |
3.5 |
Diclofenac 25 |
502 |
53 |
2.6 |
2.2 |
3.3 |
Ketorolac 10 |
790 |
50 |
2.6 |
2.3 |
3.1 |
Naproxen 400/440 |
197 |
51 |
2.7 |
2.1 |
4.0 |
Piroxicam 20 |
280 |
63 |
2.7 |
2.1 |
3.8 |
Lumiracoxib 400 |
370 |
48 |
2.7 |
2.2 |
3.5 |
Naproxen 500/550 |
784 |
52 |
2.7 |
2.3 |
3.3 |
Diclofenac 50 |
1296 |
57 |
2.7 |
2.4 |
3.1 |
Ibuprofen 200 |
3248 |
48 |
2.7 |
2.5 |
2.9 |
Pethidin 100 (intramuskulär) |
364 |
54 |
2.9 |
2.3 |
3.9 |
Tramadol 150 |
561 |
48 |
2.9 |
2.4 |
3.6 |
Morphin 10 (intramuskulär) |
946 |
50 |
2.9 |
2.6 |
3.6 |
Naproxen 200/220 |
202 |
45 |
3.4 |
2.4 |
5.8 |
Ketorolac 30 (intramuscular) |
359 |
53 |
3.4 |
2.5 |
4.9 |
Paracetamol 500 |
561 |
61 |
3.5 |
2.2 |
13.3 |
Celecoxib 200 |
805 |
40 |
3.5 |
2.9 |
4.4 |
Ibuprofen 100 |
495 |
36 |
3.7 |
2.9 |
4.9 |
Paracetamol 1000 |
2759 |
46 |
3.8 |
3.4 |
4.4 |
Paracetamol 600/650 + Codein 60 |
1123 |
42 |
4.2 |
3.4 |
5.3 |
Paracetamol 650 + Dextropropoxyphen (65
mg hydrochlorid or 100 mg napsylat) |
963 |
38 |
4.4 |
3.5 |
5.6 |
Aspirin 600/650 |
5061 |
38 |
4.4 |
4.0 |
4.9 |
Paracetamol 600/650 |
1886 |
38 |
4.6 |
3.9 |
5.5 |
Ibuprofen 50 |
316 |
32 |
4.7 |
3.3 |
8.0 |
Tramadol 100 |
882 |
30 |
4.8 |
3.8 |
6.1 |
Tramadol 75 |
563 |
32 |
5.3 |
3.9 |
8.2 |
Aspirin 650 + Codein 60 |
598 |
25 |
5.3 |
4.1 |
7.4 |
Paracetamol 300 + Codein 30 |
379 |
26 |
5.7 |
4.0 |
9.8 |
Tramadol 50 |
770 |
19 |
8.3 |
6.0 |
13.0 |
Codein 60 |
1305 |
15 |
16.7 |
11.0 |
48.0 |
Plazebo |
>10,000
|
18 |
|
|
|
Oxford League Table of Analgesic
Efficacy auf der Seite von Bandolier, Oxford Pain Group internet
site (www.jr2.ox.ac.uk/bandolier/booth/painpag/index2.html) |
COX- Hemmer - Abwarten bis man genaueres weiß.
Kaum hat die Öffentlichkeit den Arzneiskandal um Lipobay verkraftet, droht
ein neuer mit möglicherweise deutlich mehr Todesfällen. Wieder handelt es sich
um Medikamente die für den Masseneinsatz gedacht sind. Eine neuere
Studie mit sehr großer Patientenzahl geht von einem dosisabhängig auf das 1,7
bis 1,9 fache erhöhten Risiko für Herzinfarkte ab über 25mg Rofecoxib aus.
Unterhalb dieser Dosierung sah man keine solche Nebenwirkungen. Wayne A Ray,
C Michael Stein, James R Daugherty, Kathi Hall, Patrick G Arbogast, Marie R
Griffin COX-2 selective non-steroidal anti-inflammatory drugs and risk of
serious coronary heart disease, The Lancet, 360, [Summary] [Full
Text] [PDF]
5.10.2002.
Allerdings
haben auch die
alten
Entzündungs-
und
Schmerzhemmer
ein nicht
unerhebliches
Risiko
für
Herzkreislauftodesfälle.
Dies gilt
besonders für
Diclophenac.
Die alten
Medikamente
sind schlechter
untersucht,
ihre Risiken
sind daher auch
weniger
bekannt. Bei
allen Vorwürfen
an die
Industrie ist
zu bedenken,
dass ohne die
Diskussion um
Vioxx die
Risiken von
beispielsweise
Diclophenac
vermutlich noch
lange nicht
untersucht und
bekannt
geworden wären.
Die Risiken
dieser
Entzündungshemmer
treten bereits
früh in der
Behandlung zu
tage.
Vioxx -
Vertrieb
wird
eingestellt.
Nachlese
Vor 4
Jahren
wurde hier
bereits
berichtet,
dass es in
Studien
deutliche
Hinweise
auf ein
erhöhtes
Herzinfarktrisiko
unter der
Einnahme
des COX- 2 Hemmers
Vioxx
gibt.
Für die
Substanzklasse
wurde
bereits
damals ein
deutlich
erhöhtes
Risiko für
Herzinfarkte,
Angina
pectoris,
Schlaganfälle
und
plötzliche,
unerklärliche
Todesfälle
vermutet.
Die
Firma
Merck & Co
und MSD
Sharp &
Dohme
haben am
30.9.04
angekündigt
die
Medikamente
Vioxx®,
Vioxx
Dolor® und
Ceoxx®
weltweit
freiwillig
vom Markt
zu nehmen.
Grund sind
die Daten
einer von
der Firma
Merk
finanzierten
Studie mit
2600
Patienten,
bei der
untersucht
werden
sollte, ob
die
Langzeiteinnahme
dem
Darmkrebs
vorbeugen
kann. Von
den
Patienten,
die
Placebo
erhielten,
erlitten
25 einen
Herzinfarkt
in der
Medikamentengruppe
waren es
45. Das
Risiko
stieg in
dieser
3-jährigen
Studie
erst nach
18 Monaten
an. Auch
wenn dies
zutrifft,
so sind
hier
dennoch
viele
Patienten
betroffen,
da gerade
die
chronischen
Schmerzpatienten
häufig mit
diesem
Präparat
behandelt
werden.
Das Risiko
war damit
1,8-fach
erhöht. Es
handelt
sich damit
um eine
Risikoerhöhung,
die
vergleichbar
anderen
Risikofaktoren
wie hoher
Blutdruck,
Diabetes
oder
Rauchen
ist.
Innerhalb
von 3
Jahren
erreichte
das Risiko
für die
Studienpatienten
damit
1,5%.
Vioxx wie
die
anderen
COX-2
Hemmer
zählen zu
den
allgemein
am meisten
verordneten
Medikamenten.
Der
Arzneiverordnungsreport
2003 gibt
für das
Jahr 2002
in
Deutschland
einen
Verkauf
von 125
000 000
Tagesdosen
mit
kräftiger
Steigerungsrate
an. Grund
für den
weltweit
enormen
Erfolg der
COX-2
Hemmer war
deren
bessere
Magenverträglichkeit
im
Vergleich
zu anderen
auch
entzündungshemmenden
Schmerzmitteln.
Nach
internen
Daten der
FDA hat
Rofecoxib
(Vioxx) in
hoher
Dosis ein
3,7-fach
und in
Standarddosis
ein
1,5-fach
erhöhtes
Risiko für
Herzinfarkte
und
plötzliche
Herztode
im
Vergleich
zu
Celecoxib
(Celebrex).
Dies
bedeutet,
dass einer
von 75 pro
Jahr bei
der hohen
Dosis und
397
pro Jahr
bei der
Standarddosis
einen
Herzinfarkt
oder
plötzlichen
Herztod
erlitt.
Zwischen
1999 und
2003, gab
es in den
USA
92,791,000
Rezepte
für Vioxx,
17.6% in
Hochdosis.
.Es wird
geschätzt,
dass
dadurch
etwa 27785
zusätzliche
Herzinfarkte
und
plötzliche
Herztode
in den USA
auftraten.
53.4%
davon
verursacht
durch die
Standarddosierung.
Diese
Herzinfarkte
und
plötzliche
Herztode
wären
nicht
aufgetreten,
wenn Vioxx
nicht
verordnet
worden
wäre.
http://www.fda.gov/cder/drug/infopage/vioxx/vioxxgraham.pdf
In
wie weit
das
erhöhte
Herzinfarkt
und
Schlaganfallrisiko
auch für
die
anderen
auf dem
Markt
befindlichen
COX-2
Hemmer
gilt ist
noch
unklar,
viele
Experten
fordern
entsprechende
Langzeitstudien
für alle
COX- 2
Hemmer.
Auch die
FDA geht
inzwischen
davon aus,
dass es
sich um
einen
Klasseneffekt
handelt,
und damit
alle COX-
2 Hemmer
ein
erhöhtes
Herzinfarkt
und
Schlaganfallrisiko
haben, das
auf dem
Beipackzettel
vermerkt
werden
muss. Die
Entscheidung
der FDA
die
Medikamente
nicht vom
Markt zu
nehmen,
wird von
Kritikern
auch
dadurch
bedingt
angesehen,
dass ein
großer
Teil der
Experten
die
entschieden
haben an
von den
Herstellern
finanzierten
Studien
teilgenommen
haben. In
Deutschland
zugelassen
sind als
weitere
COX- 2 Hemmer:
Zulassungsdatum
in
Klammern
Celecoxib
(Celebrex®,
Celebra®,
Onsenal®
2000),
Parecoxib
(Dynastat®,
Rayzon®
2002),
Valdecoxib
(Bextra®,
Valdyn®
2003) und
Etoricoxib
(Arcoxia®2004).
Die
Entwicklung
zeigt noch
einmal,
dass
erst
langfristig
in den
Jahren
nach der
Zulassung
die
wirkliche
Nutzen-Risikoabwägung
eines
Medikamentes
möglich
ist. Neue
Medikamente
sind auch
dann, wenn
sie
eindeutige
Vorteile
gegenüber
ihren
Vorgängern
haben,
zunächst
für die
Patienten
sinnvoll,
bei denen
die
älteren
Medikamente
zu
erheblichen
Unverträglichkeiten
führen.
COX ist die Abkürzung für das Enzym Cyclooxygenase das im Entzündugsprozess
eine große Rolle spielt. In ihrer aktuellen Ausgabe veröffentlicht die
Zeitschrift JAMA deren Artikel auch wesentlich mit zur Aufklärung der Lipobay-
Nebenwirkungen beigetragen hatte eine Warnung für COX-2 Hemmer. Die Autoren
führten eine Übersicht über die Literatur von 1998 bis Februar 2001 durch und
gingen den Meldungen an die US Food und Drug Administration durch Pharmafirmen
durch. Die Untersuchung (Metaanlyse) der Daten von über 20 000 Patienten ergab
eine deutlich erhöhtes Risiko für Herzinfarkte, Angina pectoris, Schlaganfälle,
plötzliche unerklärliche Todesfälle usw. für diese Substanzklasse. Allein in den
USA haben 2 der Präparate die 1999 dort eingeführt wurden bis Oktober 2000 einen
Umsatz von 3 Milliarden Dollar erreicht. Dabei wird von mehr als einer
Verdoppelung des Risikos im Vergleich zu anderen Entzündungshemmern (in der
Regel COX-1 Hemmer) wie Naproxen ausgegangen. Nimmt man die Gruppe von
Patienten, die weil sie zuvor bereits Ereignisse wie Herzinfarkte oder Vorstufen
von Schlaganfällen hatten, und statt Aspirin oder Naproxen einen der neuen COX-
2- Hemmer nehmen, ist das Risiko sogar 4,8 fach erhöht. Zusammen wurden in den
USA für beide Medikamente je 99 bzw. 102 Todesfälle an Herzinfarkten,
Schlaganfällen oder Lungenembolien berichtet. Gedacht waren die COX-2
Hemmer als sicherere Alternative zu den die Magenschleimhaut schädigenden
Entzündungshemmern wie Aspirin. Parallel mit dem Fehlen dieser Nebenwirkung
fehlt den neuen COX-2- Hemmern die Blutverdünnende Wirkung die Aspirin durch
seine Hemmung des Zusammenklumpens von Blutplättchen hat. Von der Theorie her
war sogar für möglich gehalten worden, dass diese Medikamente durch ihre
entzündungshemmende Wirkung auch die Arteriosklerose günstig beeinflussen.
Bedauerlicherweise scheint ein Effekt der Thrombosen in den Arterien begünstigt
zu dominieren. Dies eben mit der Folge vermehrter Herzinfarkte. Hinzukommt, dass
diese Medikamente möglicherweise den Blutdruck erhöhen. Ob sich möglicherweise
diese gefährliche Nebenwirkung durch Hinzugabe von Aspirin abmildern oder sogar
verhindern lässt ist noch unklar. Die Autoren der Untersuchung empfehlen
jedenfalls zumindest bei Patienten mit hohen Risikofaktoren für Herzinfarkte und
Schlaganfälle diese Medikamente nicht mehr zu verordnen. Von den besprochenen
Medikamenten ist bei uns Vioxx im Handel. Auch Nierenschäden durch COX 2 Hemmer
bereits nach 2-wöchiger Einnahme werden berichtet. Neuerdings wurden auch akuten
allergische Vaskulititden mit Multiorganversagen und Tod berichtet.
Die Vorteile der COX2 Hemmer bezüglich gastrointestinaler Nebenwirkungen
werden in mehreren aktuellen Studien bestritten: Bewertung der
Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft: Angesichts
der geschilderten Daten, insbesondere der Todesfälle, ist das Sicherheitsprofil
der COX-2-Inhibitoren bezüglich gastrointestinaler Nebenwirkungen gerade bei
Risikopatienten erheblich geringer als angenommen. Bei Patienten mit einer
Indikation zur ASS-Langzeitgabe ist ein Vorteil der Behandlung mit
COX-2-Inhibitoren gegenüber nichtselektiven NSAR nicht zu erkennen.
Are selective COX 2 inhibitors superior to
traditional non steroidal anti-inflammatory drugs? Peter Jüni, Anne WS
Rutjes, and Paul A Dieppe BMJ 2002; 324: 1287-1288.
[Full text]
[PDF] Arzneimittelkommission
der deutschen Ärzteschaft: Zur Sicherheit von COX-2-Inhibitoren, siehe auch
http://bmj.com/cgi/content/full/324/7349/1287 ,
Eine kanadische
Studie belegt,
dass dort wo
Cox2 Hemmer auf
Kosten der
Krankenkasse
großzügig
verordnet
werden, die
Anzahl
gastrointestinaler
Blutungen
steigt. CMAJ
2006 175:
1535-1538.
[Abstract]
[Full Text]
[PDF Die östereichische
Pharmainformation Jahrgang 16/ Nr. 4 Innsbruck Dezember 2001: Aus
Sicherheitsgründen sollten die Coxibe zum gegenwärtigen Zeitpunkt
Patienten/innen über 65 Jahren (Risikogruppe für gastrointestinale
Nebenwirkungen) und Patienten/innen mit Ulcus in der Anamnese vorbehalten
bleiben. Das Vorliegen kardiovaskulärer Erkrankungen spricht derzeit gegen eine
Verwendung der Coxibe. Weiters stellen ein bestehendes Ulcus, da durch die
COX-2-Hemmung dessen Abheilung verzögert wird (s.o.), sowie die gleichzeitige
Gabe von ASS als Antithrombotikum Kontraindikationen dar. Coxibe sind dabei nur
auf jene Indikationen zu beschränken, wo sie tatsächlich geprüft wurden, nämlich
Osteoarthrose, bei Celecoxib auch rheumatoide Arthritis. Eine Gabe
beispielsweise bei verletzungsbedingten und postoperativen Schmerzen oder
fieberhaften Erkältungen ist strikt abzulehnen. Zusätzliche Studien sind primär
zur Abschätzung eines möglichen kardiovaskulären Risikos und damit zur Frage,
wie die gleichzeitige Gabe von niedrig dosierten ASS zu beurteilen ist und eines renalen Risikos erforderlich. Aufgrund dieser noch bestehenden Unsicherheiten
ist zu betonen, dass die gemeinsame Gabe eines bewährten NSAID und eines
Magenschutzpräparates bei Risikopatienten/innen weiterhin eine sichere und
sinnvolle Therapie darstellt. Das Risiko allergischer Reaktionen scheint geringer
als bei manchen NSAR, allerdings sind auch für COX2 schwere allergische
Reaktionen berichtet: Im deutschen Spontanerfassungssystem (gemeinsame Datenbank
des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte und der AkdÄ, Stand: 6.
9. 2002) wurde nach Celecoxib in 41 Verdachtsfällen für Rofecoxib in 51
Verdachtsfälle. über Urticaria, Angioödem beziehungsweise Bronchospasmus,
Asthma oder allergische Reaktion bis hin zum anaphylaktischen Schock berichtet.
Im Zusammenhang mit der Gabe von Rofecoxib wurden entsprechende Beobachtungen in
51 Berichten beschrieben. Eine Studie berichtet allerdings über gute
Verträglichkeit bei Patienten mit Allergien auf Aspirin oder andere NSAR,
Are COX-2 Inhibitors Safe
in Aspirin-Sensitive Asthma?
Mitteilungen: Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft "Aus der
UAW-Datenbank" Einzelne Studien weisen darauf hin, dass Nichtsteroidale
Schmerzmittel einschließlich COX1 und
COX2 Hemmer eventuell dem Herpes am Auge vorbeugen
könnten. World
Journal of Urology, April 2001. Die Hoffnung, dass Cox2-Hemmer das
Alzheimerrisiko senken scheint sich nicht zu bewahrheiten. (JAMA 2003; 289:
2819-26ABSTRACT
| FULL TEXT
| PDF),
inzwischen
gibt es
experimentelle
Hinweise,
dass
Cox2-Hemmer
möglicherweise
sogar das
Alzheimerisiko
erhöhen.
(David
Secko, Can
NSAIDs
contribute
to
Alzheimer's
disease?
CMAJ 2005
172: 1677;
doi:10.1503/cmaj.050601
[Full
Text]
[PDF) Die
Bedeutung von vorübergehenden schweren Sehstörungen unter manchen Cox2- Hemmern
ist noch unklar. Allerdings stellt eine neue Metaanalyse im Vergleich
COX2-Hemmer mit "bewährte NSAID" fest, dass auch die NSAID Naproxen, Ibuprofen,
und Diclofenac das kardiovaskuläre Risiko erhöhen.
Auch viele
andere Risiken
der NSAID sind
bisher schlecht
untersucht. Die
oft
routinemäßige
gleichzeitige
Gabe von
Protonenpumpenhemmern
zur
Langzeitanwendung NSAID
birgt
zusätzliche
Probleme.
Protonenpumpenhemmer
werden
beispielsweise
für eine
erhöhte
Anfälligkeit
für
Lungenentzündungen
und ein
erhöhtes Risiko
für
Hüftfrakturen
im Alter
angeschuldigt. Patricia M Kearney
Do selective cyclo-oxygenase-2 inhibitors and traditional non-steroidal
anti-inflammatory drugs increase the risk of atherothrombosis? Meta-analysis of
randomised trials BMJ 2006;332:1302-1308 (3 June), doi:10.1136/bmj.332.7553.1302
Abstract]
[Abridged PDF]
[Full text]
[PDF],
Yu-Xiao Yang et
al., Long-term
Proton Pump
Inhibitor
Therapy and
Risk of Hip
Fracture JAMA.
2006;296:2947-2953
,
Am ehesten sind COX2 Hemmer indiziert bei
Schmerz-Patienten
-
mit einer Vorgeschichte mit Blutungen des oberen
Gastrointestinaltraktes
-
die hohe Dosen systemischer Korticosteroide erhalten
-
eine sonstige Erkrankung mit Blutungen haben
-
Markumar oder andere Antikoagulantien erhalten
-
mit Unverträglichkeiten gegenüber traditionellen nicht
steroidalen Antirheumatika
-
alten Patienten mit multipler Komorbidität
aber
ohne
Hinweise
auf
erhöhte
kardiovaskuläre
Risiken
-
Dicophenac
hat ein
mindestens
ebenso
großes
Risiko für
Herzkreislauftodesfälle
wie
Diclophenac.
Link zu weiteren Originalartikeln zu COX2:
- Debabrata Mukherjee, MD; Steven E. Nissen, MD; Eric J. Topol, MD, Risk of
Cardiovascular Events Associated With Selective COX-2 Inhibitors ; JAMA.;286:954-959
August 22/29, 2001,
http://jama.ama-assn.org/issues/v284n10/rfull/joc01227.html
- David Morris Coulter, David Walter John Clark, and Ruth Lesley Savage,
Lesson of the week: Celecoxib, rofecoxib, and
acute temporary visual impairment BMJ 2003;327:1214-1215,
doi:10.1136/bmj.327.7425.1214
[Full text]
[PDF]
- Linda E. Lévesque, James M. Brophy, and Bin Zhang, Time variations in the
risk of myocardial infarction among elderly users of COX-2 inhibitors, CMAJ 2006
174: 1563-1569.
[Abstract]
[Full Text]
[PDF
- Patricia
McGettigan,
David Henry,
Cardiovascular
Risk and
Inhibition of
Cyclooxygenase
A Systematic
Review of the
Observational
Studies of
Selective and
Nonselective
Inhibitors of
Cyclooxygenase
2, JAMA.
2006;296:1633-1644
-
http://www.medscape.com/reuters/prof/2000/05/05.10/20000510clin003.html
http://www.ajkd.org/cgi/content/abstract/35/5/937
- http://www.infomed.org/pharma-kritik/abo/pk16a-98.html
http://www.infomed.org/pharma-kritik/abo/pk01b-99.html
- F Schneider, F Meziani, C Chartier, M Alt, A Jaeger Fatal
allergic vasculitis associated with celecoxib The Lancet 2002 [Summary] [Full
Text] [PDF]
- Warnungen der kanadischen Gesundheitsbehörden:
What's all the fuss? Safety concerns about COX-2 inhibitors rofecoxib (Vioxx)
and celecoxib (Celebrex). Posted June 25, 2002.
Celebrex (celecoxib) safety (I) May 13, 2002,
Vioxx (rofecoxib) safety (HC) April 19, 2002,
Vioxx (rofecoxib) Safety (I) April 15, 2002
- Nierenschäden durch Cox 2 ??American Journal of Kidney Diseases:
http://www.ajkd.org/cgi/content/abstract/35/5/937
- Jeanne
Lenzer,
FDA
advisers
warn: COX
2
inhibitors
increase
risk of
heart
attack and
stroke,
BMJ
2005;330:440,
doi:10.1136/bmj.330.7489.440
[Extract]
- Literatur: Diener, H. C.; Maier, C. (Hrsg.): Das
Schmerz-Therapie-Buch. München, Wien, Baltimore: Urban & Schwarzenberg, 1997;
- Rebecca S. Finley, Pharm.D., M.S., FASH, Treating Chronic Nonmalignant Pain:
Issues and Misconceptions
September 2002 U.S. Pharmacist
- American Pain
Society Guideline for the Management of Pain in Osteoarthritis,
Rheumatoid Arthritis and Juvenile Chronic Arthritis
- Stephen
E. Kimmel
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Patients
Exposed to
Rofecoxib
and
Celecoxib
Have
Different
Odds of
Nonfatal
Myocardial
Infarction,
Annals of
Internal
Medicine
Article,
Ann Intern
Med.
2005;142:
- Bei Bandolier:
Adverse
effects of NSAIDs
Aspirin,
NSAID, Coxib and PPI
Celecoxib for OA and RA
COXIBs
in the real world
Cox-2 roundup
Coxibs
in arthritis: update July 2002
COXIBs
and GI ulcers: real world risk reduction
COXIB,
NSAID, paracetamol and gastric protection
COXIB
and NSAID risk stratification
Real world use
of COXIBs
Magnete in der Schmerzbehandlung sind
ein häufig angewendetes
Placebo.
In der Summe
der bisher vorhandenen Studien zeigt sich keine über den Plazeboeffekt
hinausgehende Wirkung. Abgesehen von den meist vergleichsweise geringen Kosten
hat dieses Plazebo allerdings auch meist keine Nachteile, so dass man Patienten
nicht unbedingt davon abraten muss, zuraten sollte man allerdings auch nicht.
Wie bei allen Placebobehandlungen besteht in jedem Fall das Risiko, dass
notwendige medizinische Diagnostik unterbleibt und eine behandelbare Krankheit
übersehen wird. Die meisten Studien zu Magnettherapien sind suboptimal angelegt.
Vergleichbare Reproduktionen von Ergebnissen scheitern oft schon daran, dass
nicht einmal die Feldstärken angegeben werden, bzw. jede Studie andere
Feldstärken verwendet.
- Static
magnets for reducing pain: systematic review and meta-analysis of randomized
trials
Pittler et al. CMAJ 2007;177:736-742.ABSTRACT
|
FULL TEXT
- Mark H. Winemiller, Robert G. Billow, Edward
R. Laskowski, and W. Scott Harmsen Effect
of Magnetic vs Sham-Magnetic Insoles on Plantar Heel Pain: A Randomized
Controlled Trial JAMA. 2003;290:1474-1478.
ABSTRACT |
FULL TEXT
- Kuipers, N. T., Sauder, C. L., Ray, C. A.
(2007). Influence of static magnetic fields on pain perception and
sympathetic nerve activity in humans. J. Appl. Physiol. 102:
1410-1415
[Abstract]
[Full text]
- Harlow T, Greaves C, White A, et al.
Magnetic bracelets for relieving pain in lower-limb osteoarthritis: a
randomised controlled trial. BMJ 2004;329:1450-4
ABSTRACT/ FULL TEXT
- Colbert, A. P., Wahbeh, H., Harling, N.,
Connelly, E., Schiffke, H. C., Forsten, C., Gregory, W. L., Markov, M. S.,
Souder, J. J., Elmer, P., King, V. (2007). Static Magnetic Field Therapy: A
Critical Review of Treatment Parameters. Evid Based Complement Alternat
Med 0: nem131v1-nem131[Abstract]
[Full text]
- Hinman
Comparative effect of positive and negative static magnetic fields on heart
rate and blood pressure in healthy adults Clin Rehabil
2002;16:669-674.ABSTRACT
- Edward A. Collacott, John T. Zimmerman,
Donald W. White, Joseph P. Rindone, Bipolar Permanent Magnets
for the Treatment of Chronic Low Back Pain A Pilot Study JAMA.
2000;283:1322-1325.
ABSTRACT
Ein gewisses Herzkreislaufrisiko besteht bei
allen Nicht steroidalen Schmerzmitteln und Entzündungshemmern. Die allgemeine
klinische Bedeutung dieses Risikos für Hochdruck, Herzinfarkte, Schlaganfälle..
ist noch nicht genau absehbar. Die Diskussion geht erst etwas mehr als 5 Jahre.
Für diejenigen, die sich informieren möchten kann die unten folgende
Literaturliste ein Anfang sein.
- Forman et al. Frequency of Analgesic Use and
Risk of Hypertension Among Men Arch Intern Med 2007;167:394-399.
ABSTRACT |
FULL TEXT
- Solomon et al. Cardiovascular Risk of
Celecoxib in 6 Randomized Placebo-Controlled Trials: The Cross Trial Safety
Analysis Circulation 2008;117:2104-2113.
ABSTRACT |
FULL TEXT
- Hennekens and Borzak Cyclooxygenase-2
Inhibitors and Most Traditional Nonsteroidal Anti-inflammatory Drugs Cause
Similar Moderately Increased Risks of Cardiovascular Disease J CARDIOVASC
PHARMACOL THER 2008;13:41-50.
ABSTRACT
- Waksman et al. Nonselective Nonsteroidal
Antiinflammatory Drugs and Cardiovascular Risk: Are They Safe? The Annals of
Pharmacotherapy 2007;41:1163-1173.
ABSTRACT
- Antman et al. Use of Nonsteroidal
Antiinflammatory Drugs: An Update for Clinicians: A Scientific Statement
From the American Heart Association Circulation 2007;115:1634-1642.
FULL TEXT
- White Cardiovascular Effects of the
Cyclooxygenase Inhibitors Hypertension 2007;49:408-418.
FULL TEXT
- Andersohn et al Cyclooxygenase Inhibitors
and Cardiovascular Risk JAMA 2007;297:586-587.FULL
TEXT
- Joshi et al. Cardiovascular Thromboembolic
Adverse Effects Associated with Cyclooxygenase-2 Selective Inhibitors and
Nonselective Antiinflammatory Drugs Anesth. Analg. 2007;105:1793-1804.
ABSTRACT |
FULL TEXT
- Montgomery Does paracetamol cause
hypertension? BMJ 2008;336:1190-1191.
FULL TEXT
- Chan et al.Nonsteroidal Antiinflammatory
Drugs, Acetaminophen, and the Risk of Cardiovascular Events Circulation
2006;113:1578-1587.
ABSTRACT |
FULL TEXT
- Kurth et al. Analgesic Use and Risk of
Subsequent Hypertension in Apparently Healthy Men Arch Intern Med
2005;165:1903-1909.
ABSTRACT |
FULL TEXT
- Chan et al. Long-term Use of Aspirin and
Nonsteroidal Anti-inflammatory Drugs and Risk of Colorectal Cancer JAMA
2005;294:914-923.
ABSTRACT |
FULL TEXT
- Hao and Breyer Hypertension and
Cyclooxygenase-2 Inhibitors: Target: The Renal Medulla Hypertension
2004;44:396-397.
FULL TEXT
- Campbell and Sneed Acute Congestive Heart
Failure Induced by Rofecoxib J Am Board Fam Med 2004;17:131-135.
FULL TEXT
- Aisen et al. NSAIDs and Hypertension Arch
Intern Med 2003;163:1115-1115.
FULL TEXT
- Brotman Acetaminophen and Hypertension: A
Causal Association or Pain Mediated? Arch Intern Med 2003;163:1113-1114.
FULL TEXT
- David J. Graham COX-2 Inhibitors,
Other NSAIDs, and Cardiovascular Risk: The Seduction of Common Sense JAMA.
2006;296(13):1653-1656.
EXTRACT |
FULL TEXT
- Jingjing Zhang, Eric L. Ding, and Yiqing
Song Adverse Effects of Cyclooxygenase 2 Inhibitors on Renal and
Arrhythmia Events: Meta-analysis of Randomized Trials JAMA.
2006;296(13):1619-1632.
ABSTRACT |
FULL TEXT
- Scott et al. Non-steroidal anti-inflammatory
drugs and myocardial infarctions: comparative systematic review of evidence
from observational studies and randomised controlled trials
Ann Rheum Dis 2007;66:1296-1304.
ABSTRACT |
FULL TEXT
- Eldon R Tunks, et al., In Review:
Epidemiologic Perspective on Chronic Pain Treatment
Can J Psychiatry 2008;53(4):235-242
Wichtiger Hinweis:
Medizin und Wissenschaft unterliegen ständigen
Entwicklungen. Der Autor verwendet größtmögliche Sorgfalt, damit
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Diagnose bleiben sie weiterhin nur Hilfsmittel, die ausschließlich in
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werden im ärztlichen Untersuchungsgespräch (Anamnese) gestellt. Auch jede
Behandlung muß auf das Individuum abgestimmt werden. |
Medikamente sollte man in der Regel nicht im
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unzureichender Qualität, fehlt vorallem die Indikationsstellung und die
korrekte Aufklärung, von Haftungsfragen bei gravierenden Nebenwirkungen
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versucht einen Überblick über den derzeitigen Stand der medizinischen
Forschung auch für interessierte Laien zu geben, dies ist nicht
immer aktuell möglich. Es ist auch nicht möglich, dass ein Arzt immer auf
dem aktuellsten Stand der medizinischen Forschung in allen Bereichen
seines Faches ist. Es ist immer möglich, dass die medizinische
Forschung hier noch als wirksam und ungefährlich dargestellte
Behandlungsmaßnahmen inzwischen als gefährlich oder unwirksam erwiesen
hat. Lesen Sie bei Medikamenten immer den Beipackzettel und fragen Sie bei
Unklarheiten Ihren behandelnden Arzt. Medikamentöse Behandlungen auch mit
freiverkäuflichen Medikamenten bedürfen ärztlicher Aufsicht und Anleitung.
Dies gilt auch für alle anderen Behandlungsverfahren. Die hier angebotenen
Informationen können nicht immer für jeden verständlich sein. Um
Mitteilung wo dies nicht der Fall ist bin ich dankbar. Fragen Sie hierzu
immer Ihren behandelnden Arzt. Dieser weiß in der Regel über die hier
dargestellten Sachverhalte gut Bescheid und kann Ihren individuellen Fall
und Ihre Beschwerden besser einordnen- was für einen bestimmten Patienten
nützlich ist, kann einem anderen schaden. Selbstverständlich gibt es
zu den meisten Themen unterschiedliche Auffassungen. Soweit möglich wird
hier dargestellt woher die Informationen stammen. In den meisten Fällen
mit einem entsprechenden Link (da diese oft ohne Ankündigung geändert
werden, sind diese leider nicht immer aktuell zu halten).. Leider ist die
zitierte Literatur nicht immer kostenfrei zugänglich. Die Beschränkung auf
kostenfrei zugängliche Literatur würde manches sehr oberflächlich lassen.
In der Regel versuche ich mich in der Darstellung an deutschen oder
internationalen Leitlinien der Fachgesellschaften und Metaanalysen der
Literatur zu orientieren. Auch dies ist nicht überall möglich. Zum einen
gibt es nicht überall solche Leitlinien, zum anderen werden diese mir
nicht immer sofort bekannt. Manche Leitlinien sind lange nicht
aktualisiert worden und von neuerer Literatur überholt, bzw,
ergänzungsbedürftig. Wenn möglich sind im Text Links zu solchen
Leitlinien eingebaut. Auch Leitlinien sind nur Orientierungen, sie
schließen nicht aus, dass generell oder im Einzelfall Fehler enthalten
sind oder diese im Einzelfall nicht anwendbar sind. Ziel der Darstellung
ist hier definitiv nicht, mich als Experten für irgendeines der in der
Homepage dargestellten Krankheitsbilder auszuweisen. Ich gehe davon aus,
dass alle vergleichbaren Fachärzte für Neurologie, Psychotherapeutische
Medizin und Psychiatrie ihre Patienten sorgfältig und genau so gut wie ich
behandeln. Sollten Sie über eine Suchmaschine direkt auf diese Seite
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