MAO

meint in der Medizin nicht einen ehemaligen chinesischen Parteivorsitzenden, Despoten und Massenmörder, sondern das Enzym Monoaminooxidase (MAO). Die Gene, die die MAO kodieren, spielen in der Forschung nach den Ursachen psychischer Störungen eine Rolle. MAO-A Gene sind auf dem X Chromosom lokalisiert, sie helfen Amine wie das Serotonin im Darm abzubauen und spielen eine Rolle bei der Verstoffwechselung von biogenen Aminen wie Dopamin, Noradrenalin, und Serotonin. Eine verkürzte Version des Gens soll die eine niedrige MAO- Aktivität produziert soll beispielsweise bei der Entstehung der antisozialen Persönlichkeit oder kriminellem Verhalten spielen. In der Depressionsbehandlung werden MAO-A Hemmer wie der selektive reversible MAO-A Hemmer ( RIMA) Moclobemid) und der nichtselektive MAO Hemmer Tranylcypromin eingesetzt, sie blockieren den Abbau von Noradrenalin, und Serotonin und erhöhen damit beispielsweise die Serotoninkonzentration in der Synapse. In der Parkinsonbehandlung finden MAO-B-Hemmer wie Selegelin oder Rasagilin Anwendung, sie blockieren den Dopaminabbau und erhöhen damit die Dopaminkonzentration in der Synapse. Die MAO- Hemmer sind nur teilselektiv, sie dürfen mit bestimmten anderen Medikamenten nicht kombiniert werden. Bei manchen MAO- Hemmern muss bei der Nahrungsaufnahme auf den verminderten Konsum biogener Amine geachtet werden um schwere Nebenwirkungen zu verhindern. Fragen Sie Ihren Arzt.

 

Dr. Johannes Werle

Dr. med Johannes Werle

Redakteur