Nicolau-Syndrom

Erstbeschreibung war 1920 als Nebenwirkung der Injektion von Bismutsalzen in der Syphilisbehandlung. Beschrieben sind eine Vielzahl verschiedener Medikamente als Auslöser- Diclophenac, Kortisonpräparate, Penicilline, Lokalanästhetika, …Nebenwirkung bei i.v.oder i.m –Injektionen. Meisten nach intraglutäalen Injektionen (in den Po), aber auch in anderen Injektionsarealen, so gibt es auch einen Bericht über ein Nicolau Syndrom nach intraartikulärer Injektion am Kniegelenk. .: Meist sofortiger heftiger Schmerz direkt nach der Injektion, Abblassen der Extremität distal der Injektionsstelle, mit nachfolgender livider Verfärbung, Demarkierung und Mumifizierung bzw. oft großflächige Nekrose des Strombahngebietes, Ursache: Versehentliche intraarterielle Einpressung von AM-Kristallen mit nachfolgenden massiven Durchblutungsstörungen durch Thromboseneigung. Begünstigt durch zu kurze Nadeln, fehlende Aspiration vor gespritzt wird, oder sonstige fehlerhafte Injektionstechnik, wie subcutane Injektion an Stelle einer intramuskulären Injektion. Therapie: Sofortige Heparinisierung, ggf. Thrombolyse, stationäre Überwachung. Keine akute Kühlung, die verschlechtert die Durchblutung zusätzlich.

 

Quellen / Literatur:

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  7. Cherasse A, Kahn MF, Mistrih R et al. Nicolau’s syndrome after local glucocorticoid injection. Joint Bone Spine 2003; 70: 390–392.

Dr. Johannes Werle

Dr. med Johannes Werle

Redakteur