Angst vor Ohnmacht

Häufige Befürchtung von Patienten mit Panikanfallen. Hier muss zunächst durch detaillierte Exploration geklärt werden, ob die Patienten überhaupt schon einmal ohnmächtig geworden sind (wesentlich ist die somatische Differentialdiagnose). Falls ja (nur bei einer Minderheit der Patienten), müssen die Umstände der Ohnmacht besprochen werden. Wichtig ist dabei, dai3 die Ohnmacht entweder ganz ohne Angst erfolgte oder die Angst erst im Anschluss an die Ohnmacht auftrat. Daran anschließend werden die Patienten darüber informiert, dass für eine Ohnmacht ein Abfall des Blutdrucks und der Herzfrequenz notwendig ist, dass diese Parameter aber während ihrer Ängste ansteigen, wodurch eine Ohnmacht nicht mehr, sondern weniger wahrscheinlich wird. Waren zuvor nicht mögliche frühere Ohnmachten besprochen worden, so bestünde die Gefahr, dass der Patient die Informationen des Therapeuten über die Ohnmacht anzweifelt und implizit davon ausgeht, er sei durch starke Angst ohnmächtig geworden.

 

Quellen / Literatur:

(Nach Margraf Lehrbuch der Verhaltenstherapie, Springerverlag 1996)

Dr. Johannes Werle

Dr. med Johannes Werle

Redakteur