Tarlov Zysten

sind Zysten, die sich meist am Kreuzbein finden. Sie sind den meningealen Divertikeln und Meningozelen ähnlich. Meist machen sie keine Symptome. Es sind allerdings erhebliche neurologische Ausfallserscheinungen möglich. In einer Kernspinstudie mit 500 Patienten mit Rückenschmerzen fand sich bei 4,6% der Patienten eine Tarlov Zyst, 21% von diesen machten Symptome. Diese entstehen durch Druck auf die Nervenwurzeln. Typische Symptome sind Rückenschmerzen, Hüftschmerzen, Ischialgieforme Beschwerden, Taubheitsgefühle und andere Sensibilitätsstörungen im Bereich der betroffenen Nervenwurzeln. Manchmal eine Claudicatio intermittens der Cauda equina. Neben dem Kernspinbefund ist vor allem der klinisch neurologische Befund und eventuell ein EMG sowie ein Tibialis-SSEP für die Diagnose entscheidend. Operiert wird nach der Methode von Mummaneni et al, dabei wird Fett an die Stelle gelegt an der die Zyste entfernt wurde um zu vermeiden, dass sich diese wieder füllt. Rezidive kommen dennoch vor. Vor einer Entscheidung über eine Op sollte ein Neurologe oder Neurochirurg entscheiden ob die Zyste tatsächlich verantwortlich für die Symptome ist. Dieser weiß in der Regel auch am besten wo in der Nähe Erfahrung mit der operativen Behandlung besteht.

 

Quellen / Literatur:

Dr. Johannes Werle

Dr. med Johannes Werle

Redakteur