Vorstellungskraft

entspricht aus der Sicht eines Neurologen am ehesten der sensorischen Antizipation. Ein mentales Bild entsteht dabei in Vorbereitung auf was wir sehen, fühlen, riechen, schmecken oder hören, solange das wirkliche Wahrnehmungsobjekt noch nicht oder nicht präsent ist. Gedächtnisinhalte werden benutzt um den Wahrnehmungsapparat des Gehirn in einen Zustand einer hohen Erwartung zu versetzen. Eine Erwartung die so lebendig ist, dass man sie als eine Surrogaterfahrung bezeichnen könnte. Der Cortex besitzt eine hierarchische Organisation Rückprojektionen ( heavy back-projections) zwischen jedem Verarbeitungsschritt können in beide Richtungen geschehen. Die selben neuronalen Schaltkreise können für bottom-up durch die Wahrnehmung oder für top-down durch Vorstellungen benutzt werden. Es gibt große Unterschiede in der individuellen Lebendigkeit und Stabilität von Vorstellungskraft, bzw. sensorischer Antizipation.

 

Dr. Johannes Werle

Dr. med Johannes Werle

Redakteur