Astrozytom

Astrozytome sind Tumore, die von den Astrozyten (Teil des stützenden Gehirngewebes) aus entstehen. Die Astrozyten haben ihren Namen von ihrer sternförmigen Gestalt. Es existieren unterschiedliche Klassifikationssysteme zur Einstufung von Astrozytomen. Eines der Systeme stuft diese Tumore in Einteilungen von I bis IV ein. In diesem System tendieren Tumore der Stufe I zur Gutartigkeit (benigne) und Tumore der Stufe IV zu höchster Bösartigkeit (maligne, Glioblastoma multiforme). Andere Systeme, wie das der WHO (World Health Organization), unterteilen die Astrozytome in verschiedene Typen, die eher das Ergebnis widerspiegeln. Wichtige Arten von Astrozytomen, in aufsteigender Reihenfolge ihrer Bösartigkeit, sind: das juvenile pilozystische Astrozytom (siehe Bilder), Astrozytom, anaplastische Astrozytom und Glioblastoma multiforme. Zusätzlich können diese Tumore nach dem Ort innerhalb des Nervensystems, an dem sie auftreten, eingeteilt werden, so Gliom des optischen Nervs oder Astrozytom des Hirnstamms (bzw. Gliom). Astrozytome können mit Charakteristiken von Oligodendrogliomen und/oder Ependymomen verbunden sein. Solche Tumore nennt man dann vermischte Gliome. Da die Einstufungssysteme voneinander abweichen, haben wir die Astrozytome in drei Gruppen eingeteilt: Astrozytome niedrigen Grades, Astrozytome mittleren Grades und Astrozytome hohen Grades. Zu unterscheiden von den Astrozytomen sind die Oligodendrogliome und Oligoastrozytome, sie treten mit einer Inzidenz von 5-10% aller Gliome auf, mit einem Inzidenzmaximum in der fünften und sechsten Dekade. Sie haben einen oligodendroglialen Ursprung, und histologisch das Honigwabenmuster. Beim Oligoastrozytom besteht ein Nebeneinander einer astroglialen und oligodendroglialen Komponenten gekennzeichnet. Der astrogliale Anteil an neoplastischen Zellen sollte zwischen 25 und 50% betragen. Bei den bösartigsten Tumoren ist die Überlebensrate weiter schlecht, neuere Behandlungsregime verlängern aber die Überlebenszeit signifikant. Am häufigsten werden Hirntumore allgemein und die gutartigen im Besonderen durch erstmals auftretende epileptische Anfälle entdeckt. An weiteren Symptomen folgen Lähmungen, Sprachstörungen und Sehstörungen. Erst große Tumore verursachen als Symptom des erhöhten Hirndrucks Übelkeit, Erbrechen und Kopfschmerzen, dann ist meist am Augenhintergrund auch eine Stauungspapille erkennbar. Kopfschmerz ist also in der Regel kein Frühsymptom eines Hirntumors.

 

Quellen / Literatur:

Michael Payer Spinale Tumoren Teil 1: Intramedulläre Tumoren Schweiz Med Forum 2008;8(38):705–709

Dr. Johannes Werle

Dr. med Johannes Werle

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