Phantosmie

Geruchshalluzination oder Riechhalluzination. Die Betroffenen riechen einen angenehmen oder unangenehmen Geruch obwohl kein Geruchsstoff vorhanden ist. Dies steht im Gegensatz zur Parosmie, bei der ein Geruchsreiz vorhanden ist aber verändert wahrgenommen wird. Kommt bei verschiedenen Schädigungen des peripheren und zentralen Olfactorischen Systems vor. Es kann gleichzeitig eine Hyposmie, also ein vermindertert Geruchssinn, vorliegen, es gibt aber auch Menschen mit einem normal ausgebildeten und funktionierendem Riechsystem, die dennoch unter Riechhalluzinationen leiden. Auslösend ist vermutlich eine Übererregbarkeit geschädigter Neurone im Bulbus olfaktorius oder im zentralen Riechsystem. Beispiele sind virale oder allergische Rhinosinusitis (Schnupfen, Nebenhöhlenentzündung), nach Schädeltraumen, bei Hirntumoren, Schläfenlappenepilepsie als epileptische Aura, nach Schlaganfällen, bei M. Parkinson oder bei psychischen Störungen. Phantosmien können bei der Parkinsonkrankheit der Entwicklung motorischer Symptome um Jahre vorausgehen. Phantosmien sind in den meisten Fällen unangenehm- es wird ein unangenehmer Geruch wahrgenommen. Es gibt aber auch angenehme Geruchshalluzinationen. Manchmal sind diese Geruchshalluzinationen verbunden mit angenehmen Erinnerungen bzw. sie provozieren angenehme oder unangenehme Erinnerungen.

 

Dr. Johannes Werle

Dr. med Johannes Werle

Redakteur