Neurodegeneration mit Pantothenatkinase Syndrom

auch Neurodegeneration mit Beginn im Erwachsenenalter mit Eisenakkumulation im Gehirn und kortikaler Alpha-Synuklein und Tau Pathologie, Es handelt sich um eine seltene neurologische Erkrankung (Erstbeschreiung 1922)mit familiärer Häufung (autosomal rezessiv) oder sporadischem Auftreten oft in jungen Jahren bei spätem Beginn fällt zunächst manchmal ein familiäres Parkinsonsyndrom auf. Früher Hallervorden-Spatz-Erkrankung (HSD). Der Pathologe Hallervorden soll einer der wesentlichen Profiteure der Aktion T-4 (Euthanasieprogramm im 3.Reich) gewesen sein, weshalb es bereits seit längerem Vorschläge gibt, die Erkrankung anders zu benennen.

Die Diagnose wird nach klinischen Kriterien eingeteilt: Beginn vor dem Alter von 10 Jahren, sowohl beim langsam als auch beim schnell progredienten Typus, einem spät zwischen dem 10.-18. Lebensjahr beginnenden langsam progredienten Typus, einem Erwachsenentypus der ebenfalls langsam progredient ist.

Genetische Studien haben Mutationen der Pantothenatkinase 2 (PANK2) Gene bei familiären Fällen festgestellt. Es kommt bei dieser Erkrankung zu einer Eisenablagerung im Gehirn. (Andere Erkrankungen mit vermehrter Eisenablagerung im Gehirn und Beginn im Erwachsenenalter sind die Neuroferritinopathie, bei der eine Mutation im Ferritin- light-chain Gene vorliegt und die Aceruloplasminämie, bei der eine Mutation im Gen das Ceruloplasmin codiert vorliegt.

Viele Patienten mit der Erkrankung haben eine Mutation an dem Gen das die Pantothenatkinase 2 (PANK2) kodiert. Es kommt zu einem Dopaminmangel in der Substantia Nigra und ihren nigrostriatalen Projektionen. Sie ist klinisch gekennzeichnet durch extrapyramidale Symptome Dystonie mit oromandibulärer Beteiligung, Choreoathetose, Tremor, Dysarthrie, einem akinetisch-rigiden Parkinson-Syndrom, Pyramidenbahnzeichen, Depression, dementieller Entwicklung und fakultativer Retinadegeneration sowie Opticusatrophie. Symptome die einem malignen neuroleptischen Syndrom (ohne Einnahme von Neuroleptika) entsprechen sind beschrieben worden. I

m MRT pathognomonische „Tigeraugezeichen“. 123 J-b-CIT- und 123 J-IBZM-SPECT- Untersuchungen zeigen Normalbefunde im Striatum. Dies unterscheidet sich von anderen Erkrankungen mit einem Parkinson-Syndrom. Ein Einzelfall eins Erfolges einer stereotaktischen Pallidotomie wurde beschrieben.

 

Quellen / Literatur:

Morphy MA, Feldman JA, Kilburn G. Hallervorden-Spatz disease in a psychiatric setting.J Clin Psychiatry. 1989 Feb;50(2):66-8. Hallervorden J. Über eine familiäre Erkrankung im extrapyramidalen System. Dtsch Z Nervenheilkd 1924;81:204-210 Shah J, Patkar D, Patankar T, Krishnan A, Prasad S, Limdi J, Hallervorden Spatz Disease: MR Imaging 1999 Journal of Postgrad. Med.Dooling EC, Schoene WC, Richardson EP Jr. Hallervorden-Spatz syndrome. Arch Neurol 1974;30:70-83, Swaiman KF. Hallervorden-Spatz syndrome and brain iron metabolism. Arch Neurol 1991;48:1285-1293, Ching KHL, Westaway SK, Levinson B, et al. HARP syndrome is allelic with pantothenate kinase-associated neurodegeneration. Neurology 2002;58:1673-1674. Hayashi K, Chihara E, Sawa T, Tanaka Y. Justesen CR, Penn RD, Kroin JS, Egel RT, Michael Shevell, M.D.C.M. Hallervorden and History, NJM 348:3-4 January 2, 2003, 1 siehe auch unter Neuroferritinopathie und Aceruloplasminämie

Dr. Johannes Werle

Dr. med Johannes Werle

Redakteur