Exposition

(engl. exposure, exposed) bezeichnet einen speziellen i. a. äußeren Einfluss, dem die „Exponierten“ unterliegen/ausgesetzt sind, und von dem eine Wirkung auf bzw. ein Zusammenhang zu einem untersuchten/betrachteten Gesundheitsproblem angenommen wird. Zur Bewertung eines ->Riskofaktors werden die Exponierten (die, bei denen dieser Risikofaktor vorliegt) mit den Nichtexponierten bezüglich des Eintretens der untersuchten Erkrankung/Betroffenheit verglichen. In der Verhaltenstherapie wird unter Exposition eine Konfrontation mit dem bisher krankhaft vermiedenen Reiz verstanden. Bei einer Exposition mit Reaktionsmanagement wird der Patient zunächst dazu angehalten, sich freiwillig in Situationen zu begeben, in denen mit großer Wahrscheinlichkeit Symptome auftreten, die bei ihm große Angst und Unbehagen auslösen (In-vivo-Exposition). Gleichzeitig wird er — gemäß einer Absprache mit dem Therapeuten — daran gehindert vorzeitig der Situation wieder zu entfliehen oder im Falle von Zwangsstörugnen seine Rituale auszuführen, mit denen er sich bisher nach solchen Situationen wieder (erfolgreich) beruhigen konnte (Reaktionsmanagement). Somit kann der Patient die Erfahrung machen, dass er sich auch ohne Vermeidung, Flucht oder die Ausübung der Zwangsrituale emotional beruhigen wird (Annahme der physiologischen Angstreaktionen) und kann sich allmählich an die Angst verursachenden Situationen gewöhnen lernen (Habituation). Dieser Prozess ermöglicht dem Patienten auch, seine Reaktionen (körperliche Empfindungen, Gefühle, Kognitionen und Handlungsimpulse) besser kennenzulernen.

 

Quellen / Literatur:

Reizkonfrontationstherapie ausführlicher dargestellt

Dr. Johannes Werle

Dr. med Johannes Werle

Redakteur