Interkostalneuralgie

(inter= zwischen, Costa Rippe)ist ein der Ursache nach unbestimmter Sammelbegriff für Schmerzzustände verschiedener Art und Ursache. Manchmal geht eine I. eindeutig auf eine Thorakale Wurzelläsion durch einen Bandscheibenvorfall, einen Herpes zoster, oder eine Radikulitis nach Zeckenbiß zurück. Thorakale Bandscheibenvorfälle sind aber selten. Ebenso selten sind direkte traumatische Schädigungen der Intercostalnerven. Druckschädigungen der Rumpfnerven können durch überschießende Kallusbildung nach Rippenbrüchen, durch Tumore, entzündliche Veränderungen, Narben und Abszesse z.B. bei Lungenentzündungen, und Gefäßerweiterungen entstehen. Besonders im Lendenwirbelbereich können Fettgewebshernien an den Faszien durch die Nerven durchtreten zu lokalen lumbalen Schmerzen führen, die nach Injektion eines Lokalanästhetikums aufhören. Manchmal reicht dies auch als Behandlung aus, manchmal ist auch eine operative Neurolyse erforderlich. Bei der Notalgia parästhetica werden die Rr dorsales der thorakalen Wurzeln bei ihrem Durchtritt durch den M. multifidus spinae komprimiert, dadurch können brennende Schmerzen am Rücken meist im Bereich des Schulterblattes entstehen- begleitet von einer Sensiblitätsstörung nahe der Wirbelsäule. Andere Ursachen können das Mondor Syndrom sein, es handelt sich dabei um eine Entzündung der oberflächlichen Thorakalvenen, diese sollen meist tastbar sein, spontane Rückbildung. Tietze- Syndrom: Schmerzhafte Schwellung der Rippenknorpel (manchmal tastbar) neben dem Brustbein besonders der 1. Und 2. Rippe. Manchmal tastbar, im Röntgenbild nicht zu sehen. Bildet sich meist von alleine zurück, Lokalanästhetika und Cortisoninjektionen können dies beschleunigen. Sonderform: Abnorm bewegliche 9. oder 10. Rippe: Anfallsweise auftretende äußerst intensive Schmerzen im Bereich des Rippenbogens. Oft als Folge eines direkten Traumas oder wiederholter Zerrungen. Die Schmerzen werden beim Bücken, heben von Lasten ausgelöst, selten dumpfer oder brennender Dauerschmerz bis in den Rücken. Neurologisch meist mit Dysästhesie oder Hyperästhesie im 9. Thorakalsegment. Man tastet am Rippenbogen das Ende des 10 Rippenknorpels, das nicht am Rippenbogen fixiert ist. Die Verschiebung dieses Rippenknorpels löst den akuten Schmerzanfall auch bei der Untersuchung aus. Behandlung Versuch mit Lokalanästhesie, manchmal chirurgische Entfernung des knorpeligen Endes der 10 Rippe.

 

Dr. Johannes Werle

Dr. med Johannes Werle

Redakteur