Karotidynie

Die Arteria Karotis (auch Carotis geschrieben= Halsschlagader) bezeichnet ein meist einseitiges Schmerzsyndrom in der vorderen Halsregion mit Druckempfindlichkeit der Karotisbifurkation (Teilungsstelle zwischen dem Anteil der das Gesicht und die Kaumuskulatur versorgt (A. carotis externa) und dem Teil der Halsschlagader, der zum Gehirn geht (Arteria carotis interna). Die internationale Klassifikation von Kopfschmerzerkrankungen der International Headache Society (IHS) hat das Syndrom aus der Klassifikation gestrichen, nachdem der Begriff zunehmend ausgeweitet worden war und für verschiedenste Arten von Kopfschmerzen verwendet worden war. Nach der früheren Klassifikation der IHS war gefordert: Wenigstens ein Symptom an der A. carotis: a) Druckempfindlichkeit, b) Schwellung, c) verstärkte Pulsationen. Weitere Kriterien waren: Beim Einsatz geeigneter Untersuchungen kein Nachweis struktureller Veränderungen, Schmerz an der betroffenen Halsseite; mögliche Ausstrahlung zum Kopf ipsilateral, außerdem Selbstlimitierendes Syndrom von weniger als 2 Wochen Dauer. Die Karotidynie wird möglicherweise durch eine unspezifische Entzündung verursacht, im Ultraschall, sowie im Kernspin haben manche Autoren neuerdings doch Hinweise auf solche Entzündungen gefunden. Das Syndrom heilt innerhalb weniger Tage bis Wochen von selbst aus. Entzündungshemmer sowie Kortikosteroide sind in der Behandlung der Karotidynie wirksam.

 

Quellen / Literatur:

Ch. Arning, Die Karotidynie im Ultraschallbild: Mythos, Syndrom oder Krankheitsbild? Der Nervenarzt , Online publiziert: 18. August 2004

Dr. Johannes Werle

Dr. med Johannes Werle

Redakteur