Katatone Schizophrenie

(Siehe auch hier!)
Die katatone Schizophrenie ist gekennzeichnet von den im Vordergrund stehenden psychomotorischen Störungen, die zwischen Extremen wie Erregung und Stupor sowie Befehlsautomatismus und Negativismus alternieren können. Zwangshaltungen und -stellungen können lange Zeit beibehalten werden. Episodenhafte schwere Erregungszustände können ein Charakteristikum dieses Krankheitsbildes sein. Die katatonen Phänomene können mit einem traumähnlichen (oneiroiden) Zustand mit lebhaften szenischen Halluzinationen verbunden sein. Katatones Verhalten :Ausgeprägte motorische Anomalien. Dazu gehören: Motorische Unbeweglichkeit (d.h. Katalepsie oder Stupor), verschiedene Formen von exzessiver motorischer Aktivität (offensichtlich ziellose Agitiertheit, die nicht von äußeren Reizen beeinflusst wird), extremer Negativismus (offensichtlich grundloser Widerstand gegen Aufforderungen, sich zu bewegen oder Versuche, bewegt zu werden) und Mutismus, Posieren oder stereotype Bewegungen sowie Echolalie und Echopraxie. Äußerlich erscheinen katatone Patienten als unbeweglich, leblos, vergleichbar einem Elfenbeinturm, während ihr Inneres einem emotionalen Vulkan keineswegs versteinerter Gefühle vergleichbar ist. Katatone Patienten werden von intensiven Ängsten überwältigt, die sie nicht kontrollieren können, und reagieren auf das innere Chaos mit äußerer Bewegungslosigkeit. Diese Erkenntnis hat natürlich erhebliche therapeutische Relevanz. Katatone Patienten müssen aktiv unterstützt werden. Die kontinuierliche Begleitung durch konstante Bezugspersonen ist eine wesentliche Voraussetzung für den Genesungsprozess. Katatone Patienten empfinden von sich selbst, dass sie weniger soziale Kontakte als die ebenfalls untersuchten körperlich Kranken und häufiger eine hohe Empfindlichkeit aufweisen, während sie gerne ein hohes Selbstwertgefühl hätten (Idealselbst).

 

Dr. Johannes Werle

Dr. med Johannes Werle

Redakteur