Kolloidzysten des 3. Ventrikels

Kolloidzysten sind gutartige Tumoren, die mit einer jährlichen Inzidenz von 3,2 pro 1 Million Einwohner auftreten. In klinischen Studien machen sie zwischen 0,2 und 2% aller Hirntumoren aus. Diagnose bei Verdacht mittels CCT und MRT Es werden 3 klinische Syndrom unterschieden: 1.Papillenödem und Fehlen neurologischer Defizite, 2. fluktuierende oder progressive Demenz, 3. klassisches Auftreten von Zeichen der Liquorzirkulationsstörung wie Kopfschmerz oder Hinstürzen. Die klassischen Symptome des erhöhten Hirndrucks und des Hydrozephalus werden durch die Verlegung der Foramina Monroi durch die Zyste verursacht. Am häufigste Symptome sind Kopfschmerz, Übelkeit, Schwindel, Erbrechen, Sehstörungen, emotionale Labilität und Verlust des Kurzzeitgedächtnisses Die häufigsten Beschwerden bestehen in intermittierenden Kopfschmerzen. Daneben gehören Übelkeit, Erbrechen, intermittierender Schwindel, Verschwommensehen, Ataxie, Somnolenz, Angst und Nervosität, Gedächtnisdefizite und epileptische Anfälle zu den häufigsten Symptomen. Plötzliche Todesfälle durch intermittierender Liquorflussblockaden kommen vor. Hirndrucksymptome mit Bradykardie, Hypertension und Abnahme der Atemfrequenz können auftreten und auch wenn sie intermittierend sind hinweisend sein. Da es sich um gutartige Tumore handelt besteht bei operativer Behandlung eine sehr gute Prognose.

 

Quellen / Literatur:

H. Schmidt, I. Mothersill, H. Juch, G. Krämer, Chronisch intermittierende Kopfschmerzen und rezidivierende Stürze: Symptome einer Kolloidzyste des 3. Ventrikels, Akt Neurol 2005; 32: 541-543, Bettina Täschner; Epitheliale Zysten des 3. Hirnventrikels, Dissertation Marburg 2003

Dr. Johannes Werle

Dr. med Johannes Werle

Redakteur