Konzentrationsstörungen

unter Konzentration versteht man die selektive Aufmerksamkeit , die mit der fokussierten Aufmerksamkeit zusammenwirkt. Der Aufmerksamkeitsfokus muss dabei auf einen Punkt gerichtet werden und Störeinflüsse müssen von der zu beachtenden Reizkonfiguration abgeschirmt werden. Eine Konzentrationsstörung ist damit die Unfähigkeit zur Ausrichtung, Sammlung und Hinordnung auf einen Gegenstand oder die verminderte Fähigkeit, die Aufmerksamkeit ausdauernd einer Tätigkeit oder einem Thema zuzuwenden. Störung der Fähigkeit, ,,bei der Sache“ zu bleiben, seine Aufmerksamkeit ausdauernd einer bestimmten Tätigkeit oder einem bestimmten Gegenstand zu widmen. Bei vielen Kranken ist die Konzentration schlechter als im gesunden Zustand. Das kann z.B. heißen, dass es ihnen schwer fällt, ein Buch zu lesen, obwohl sie das früher gerne und ohne große Anstrengung gemacht haben. Manchmal können sie sich auch nicht mehr richtig konzentrieren, wenn sie vor dem Fernseher sitzen oder Freunden zuzuhören. Hierbei spielt oft auch eine vermehrte Ablenkbarkeit eine Rolle. Manchmal kommt es vor, dass die Betroffenen bei einer Tätigkeit durch einen neuen Sinnesreiz (z. B. ein Geräusch wie Krach vor der Wohnung) stark gestört werden. Statt, wie sie das im gesunden Zustand problemlos gekonnt hätten, ihre Tätigkeit fortzuführen und z. B. das störende Geräusch gewissermaßen „auszublenden“, werden sie abgelenkt und widmen nun ihre ganze Aufmerksamkeit diesem Geräusch. Vielen Kranken fällt es auch schwer, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren, wenn mehrere Dinge gleichzeitig passieren. Konzentrationsstörungen können situationsabhängig sein und unterschiedlich schwer sein. Konzentrationsstörungen müssen von Auffassungsstörungen , Gedächtnisstörungen , oder Merkfähigkeitsstörungen abgegrenzt werden. Konzentrationsstörungen kommen im als „Normalphänomen“ bei Müdigkeit, Überforderung und Stress oder bei Ängsten und Depressionen, Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätssyndroms (AD/HS).. vor, aber auch bei einer Vielzahl neurologischer Krankheiten (Delir, Demenz Schlaganfall,…..) und anderer psychischen Störungen vor. Eine diagnostische Zuordnung zu einer Krankheit oder psychischen Störung ist entsprechend alleine auf Grundlage einer unterschiedlich ausgeprägten Konzentrationsstörungen nicht möglich.

 

Dr. Johannes Werle

Dr. med Johannes Werle

Redakteur