- Müssen Sie sich ständig waschen, oder müssen Sie ständig
saubermachen
- Müssen Sie alles kontrollieren
- Quälen Sie Gedanken, die Sie als unsinnig empfinden, die Sie
loswerden wollen, aber die nicht verschwinden wollen.
- Brauchen Sie für ihre Alltagsaktivitäten viel länger als andere
- Kommen Sie ständig zu spät
- Machen Sie sich ständig Gedanken ob alles ordentlich und
symmetrisch ist
Dann sind Sie möglicherweise auf dieser Seite richtig
Die Zwangskrankheit betrifft mehr als eine Million Menschen in
Deutschland. Nur 10–15% werden irgendwann ganz symptomfrei, 50 % der
Patienten leiden lebenslang unter den Symptomen. Da die Symptome den
Betroffenen peinlich sind, versuchen sie lange diese zu verheimlichen,
es dauert deshalb meist lange bis eine Behandlung eingeleitet wird. Die
meisten Patienten finden nicht den Weg zu einer effektiven,
störungsspezifischen Erfolg versprechenden Behandlung. Nicht selten wird
auch immer noch unzureichend behandelt. Je früher behandelt wird, um so
eher kann die Behandlung auch helfen. Dass
jemand auf der Treppe noch einmal umkehrt um zu sehen, ob er seine Tür
wirklich abgeschlossen hat, dass jemand alles etwas genauer nimmt als
andere, mehr grübelt, zweifelt, mal über seine Gedanken erschrickt, oder
abergläubisch ist, gehört noch zu den häufigen kleinen Unterschieden
zwischen gesunden Menschen. Erst wenn dies alles exzessiv wird und auch
bei bestem Willen gar keinen Sinn mehr macht, Alltagstätigkeiten und die
Funktionsfähigkeit beeinträchtigt sind, spricht man von einer
Zwangsstörung. Da werden dann nicht vor dem Essen oder nach dem Besuch
der Toilette besonders intensiv die Hände gewaschen um die Bakterien
oder den Schmutz loszuwerden, viele Betroffene verbringen Stunden damit,
sich immer wieder die Hände zu waschen, oft bis die Haut an den Händen
völlig ruiniert ist. Sie verbringen Stunden damit die Konservendosen in
der Speiskammer genau an den richtigen Platz zu stellen um ihre Ängste
einzudämmen. Sie fahren abends noch 4x die Runde um den Block um zu
sehen, dass sie wirklich keinen Unfall verursacht haben, und dennoch
kann sie der Zweifel aus dem Haus treiben lieber nochmals 4 Runden zu
drehen, um nur sicher sein zu können. Sie geraten in Panik, wenn sie
ihre Rituale nicht genauestens einhalten können, befürchten ständig,
dass sie die Kontrolle über sich verlieren könnten. Manche müssen
ständig beten, um "verbotene" Gedanken ungeschehen zu machen, andere
befürchten ständig, dass sie anderen Menschen etwas schlimmes antun
könnten. Man sieht z.B. einen roten Fleck und hat die Vorstellung,
es könnte Blut sein. Man fasst eine Türklinke an, oder gibt jemandem die
Hand und befürchtet, sie sei mit Bakterien verseucht. Man meint sich unbedingt waschen zu müssen. Es entstehen innere
Unruhe, und Angst. Die Hände müssen gewaschen werden, um die
Unruhe zu verringern. Manchmal kann die Unruhe und Anspannung
scheinbar nur durch gedankliche Rituale, wie z.B. Zählen, oder
gedankliches Widerholen von Wörtern vermindert werden. Werden solche
Rituale nun häufiger ausgeführt, kommt es zwar kurzfristig zur
Beruhigung, aber leider auch zur Verfestigung und Chronifizierung der
ursprünglichen Befürchtung: ,,Wenn ich die Hände nicht gewaschen hätte,
hätte ich mich mit Aids infiziert", oder: ,,Nur wenn ich bis 13 zähle,
kann ich mich beruhigen". Auf diese Weise verschlimmert sich die
Situation von Mal zu Mal, der Zwang nimmt zu und ein Teufelskreis von
zwanghaften Ritualen beginnt. Oft werden diese dann schon "vorbeugend"
eingesetzt. Viele Menschen mit einer Zwangsstörung sind extrem in
ihrer Lebensgestaltung eingeschränkt. Menschen mit einer schweren
Zwangsstörung sind meist nicht arbeitsfähig und auch nicht in der Lage
Partnerschaften aufrecht zu erhalten. Oft ist der ganze Tagesablauf von
den Zwängen bestimmt. Kontrollzwänge, Waschzwänge, Rituale
verschiedenster Art und Ängste sowie sekundäre Depressionen bestimmen
nicht selten den ganzen Tagesablauf und manchmal noch die Nacht. Die
Patienten sind oft Gefangene ihrer Ängste und Rituale, zu kaum etwas
anderem mehr fähig. Bei Panikkrankheit und Zwangskrankheit entwickelt
sich gehäuft eine komorbide Depression (Punktprävalenz ca.30% bzw.40%,
Lebenszeitprävalenz 50 –60% bzw.ca.70%). Es besteht eine 50%ige
Komorbidität von Persönlichkeitsstörung und Zwangsstörung dabei handelt
es sich nicht nur um zwanghafte Persönlichkeiten, sondern auch
vermeidende, abhängige und passiv-aggressive, sehr selten
histrionische und Borderline-Persönlichkeiten. Cluster C Störungen
überwiegen also. Diese Störungen zeigen vor allem die Eigenschaften
ängstlich und furchtsam. Bei einem Mangel an Selbstvertrauen
besteht ein ausgeprägtes Bedürfnis nach sozialer Anerkennung und
Akzeptanz, und aufgrund der Angst vor Alleinsein und Verlassenwerden
werden eigene Bedürfnisse denen des sozialen anderen untergeordnet.
Es gibt Ähnlichkeiten zwischen Zwängen und Abhängigkeiten bei beidem
besteht ein starker Drang zur Wiederholung immer des gleichen Vorgangs,
obwohl bewusst ist, dass er zu einer Schädigung der eigenen Person
führt. Bei beidem besteht Krankheitseinsicht mit einem Wissen um
Schadhaftigkeit. Im Unterschied wird Sucht wird stärker als zur eigenen
Person gehörig empfunden (Ich-synton) Zwang wird häufiger als sinnlos
wahrgenommen. Zwangsrituale können viele Stunden des Tages in Anspruch
nehmen, oft bleibt dann wenig Zeit und Energie für die Verrichtungen des
täglichen Lebens und den Broterwerb. Unsicherheit und
Entscheidungsschwierigkeiten behindern im Kontakt, in Schule und
Ausbildung wie im Berufsleben.
Bei fast der Hälfte
der Kranken beginnt die Störung in der Kindheit. Im Durchschnitt
wird die Diagnose erst nach 9 Jahren gestellt, erst nach 17 Jahren wird
nach Studien, wenn überhaupt, eine Behandlung aufgenommen. Eine
möglichst frühzeitige Behandlung mit bestimmten Antidepressiva in
Kombination mit einer Verhaltentherapie kann oft, aber leider nicht
immer, helfen. In der Psychotherapie können die Patienten lernen, dass
sie ihre Ängste aushalten können ohne die Rituale auszuüben. Die
Medikamente normalisieren bei Wirksamkeit den Hirnstoffwechsel. Leider
begeben sich viele Patienten aus Scham nicht in Behandlung, oft wird
immer noch falsch oder zuwenig intensiv behandelt.
Meist beginnt die Störung harmlos. Leichte Symptome ohne dass
die Diagnose gestellt werden muss sind sehr häufig, auch bei Gesunden.
Zwangkranke <-> zwanghaften
Persönlichkeit
Bei einer zwanghaften Persönlichkeit werden die
Kontrollhandlungen als zur Person und zum Charakter zugehörig
(ichsynton) erlebt, d.h. die Betroffenen sind stolz auf ihr Verhalten
und können oftmals nicht verstehen, warum andere Menschen die
betreffenden Dinge anders handhaben. Die zwanghafte
Persönlichkeitsstörungen sind bei Patienten mit Zwangsstörung eher
selten. Es handelt sich um unterschiedliche Störungen. Zwangkranke
dagegen leiden unter ihren Gedanken und Handlungen. Bei einer
zwanghaften Persönlichkeit handelt es sich um eine
Persönlichkeitsstörung, die durch Gefühle von Zweifel, Perfektionismus,
übertriebener Gewissenhaftigkeit, ständigen Kontrollen, Halsstarrigkeit,
Vorsicht und Starrheit gekennzeichnet ist. Es können beharrliche und
unerwünschte Gedanken oder Impulse auftreten, die nicht die Schwere
einer Zwangsstörung erreichen. Meist leidet bei einer zwanghaften
Persönlichkeit (im Gegensatz zur Zwangsstörung) eher die Umgebung als
der Betroffene.
Hier soll es um Zwangskranke gehen
Die häufigsten Inhalte von Zwängen und Beispiele
zugehöriger Zwangsgedanken und -handlungen
Verunreinigung bzw. Kontamination (Vorstellung,
durch den Kontakt mit als gefährlich betrachteten Substanzen wie
z.B. Schmutz, Keime, Urin, Kot, Blut, Strahlung, Gifte Schaden zu
erleiden) - dazugehöriger Zwangsgedanke z.B.: Der Kamm des Frisörs
war mit dem AIDS-Virus infiziert- dazugehörige Zwangshandlungen
z.B.: Arzt aufsuchen; den Körper nach AIDS-Symptomen absuchen;
Hände und Haare waschen; alles sterilisieren, was andere Personen
berühren könnten. Diese Ängste verschieben sich nicht selten auch,
so berichtet ein Patient früher sei es die Angst vor Bakterien
gewesen, inzwischen sei es die Angst vor Nanoteilchen. Er wisse
dass das unsinnig sei, wisse auch, dass im Prinzip im Wasser
genauso viele Nanoteilchen seien, wie sonst, wenn er etwas
anfasse, dass es gar kein ganz sauberes Wasser ohne Teilchen im
Nanobereich gebe. Dennoch müsse er das Hände waschen durchführen,
um sich zu beruhigen.
Physische Gewalt (gegen einen selbst oder gegen
andere, verursacht durch einen selbst oder durch
andere)-dazugehöriger Zwangsgedanke z.B.: Ich werde meinem Baby
etwas antun-dazugehörige Zwangshandlungen z.B.: Nicht mehr mit dem
Kind allein sein;- Rückversicherung suchen; Messer oder
Plastiktüten verstecken
Tod dazugehöriger Zwangsgedanke z.B.: Mein
Partner könnte tot sein-dazugehörige Zwangshandlungen z.B.:
Vorstellung dieser Personen als lebendig-
Zufälliges Unglück z.B. Unfall,
Krankheit- dazugehöriger Zwangsgedanke z.B.: Ich könnte jemand mit
dem Auto angefahren haben- dazugehörige Zwangshandlungen z.B.:
Krankenhäuser oder Polizei anrufen; Strecke nochmals abfahren; das
Auto auf Spuren eines Unfalls absuchen
Symmetrie/Präzision Alles muss exakt sein, Patienten
verbringen oft Stunden damit ihren Schreibtisch oder
Schlafzimmerschrank zu ordnen, genau richtig auf Pflastersteinen
zu gehen,
Sozial unangepasstes Verhalten (z.B. Ausrufen
peinlicher Sachen, Verlust der Kontrolle)- dazugehöriger
Zwangsgedanke z.B.: Ich werde gleich etwas Obszönes rufen-
dazugehörige Zwangshandlungen z.B.: Versuche, »die Kontrolle zu
behalten«; Vermeidung sozialer Situationen; dauerndes Fragen
anderer, ob das Verhalten in bestimmten Situationen akzeptabel war
Sex (übermäßige Beschäftigung mit Sexualorganen
unakzeptables sexuelles Verhalten)- dazugehöriger Zwangsgedanke
z.B.: Ich werde jemanden vergewaltigen- dazugehörige
Zwangshandlungen z.B.: Versuch, nicht mit potentiellen Opfern
allein zu sein; Versuch, derartige Gedanken aus dem Kopf zu
verbannen
Religion (z.B. blasphemische Gedanken, religiöse
Zweifel)- dazugehöriger Zwangsgedanke z.B.: Ich werde meine
Speisen dem Teufel anbieten- dazugehörige Zwangshandlungen z.B.:
Gebete; Aufsuchen religiöser Hilfe Beichte; Gott als Ausgleich
etwas anderes anbieten
Ordentlichkeit (z.B. Dinge müssen am richtigen
Platz sein, Handlungen auf die richtige Art (nach einem bestimmten
Muster oder mit einer bestimmten Häufigkeit) ausgeführt werden)-
dazugehöriger Zwangsgedanke z.B.: Wenn ich meine Zähne nicht auf
die richtige Art und Weise putze, muss ich noch mal von vorne
anfangen, solange bis ich es richtig mache -dazugehörige
Zwangshandlungen z.B.: Wiederholung einer Handlung mit einer
»guten« Häufigkeit; Wiederholung, bis es sich »richtig anfühlt«.
In diese Kategorie gehören auch Wiederholungen, wenn bei einer
Handlung etwas "Böses oder Schlechtes" gedacht wurde. So berichtet
ein Patient, dass er immer wieder die Treppe rauf und runter gehen
müsse, wenn er etwas böses gedacht habe beim Treppen gehen, so
lange bis er das wieder gut gedacht habe. Bei einem anderen tritt
dies eher beim durch eine Türe in der Wohnung gehen auf, dieser
kann die Zwangshandlung auch an seine Ehefrau delegieren, die dann
nicht selten stundelang durch die Tür geht. Die Kontrolle von
Gegenständen kann sich auf alles mögliche beziehend wie
Wasserhähne, Türen, Küchengeräte, Bilder, Schreibutensilien
Konservendosen, ...die alle kontrolliert werden müssen, bevor
alltägliche Aktivitäten in Angriff genommen werden können.
Etwas verlieren schon für Gesunde ist die Angst etwas
wichtiges zu verlieren oder die Kontrolle ob der Geldbeutel
wirklich noch in der Handtasche oder Hosentasche ist, nichts
außergewöhnliches. Manche Zwangskranke können solche Gedanken und
die daraus folgenden Kontrollen bis zu Stunden bei Kleinigkeiten
beschäftigen. So berichtet ein Patient, dass er große
Schwierigkeiten habe seine Kleidung in die Waschküche zu bringen,
da er diese bis zu 30x ausschütteln müsse um sicher zu sein, dass
er nichts wichtiges darin vergessen habe. Ein anderer kann
Geldscheine nur dann abgeben, wenn er diese mehrfach geschüttelt
hat um sicher zu sein, dass kein anderer Schein daran klebt,
einkaufen sei ihm damit fast unmöglich und wenn überhaupt nur mit
großen Vorbereitungen möglich.
Unsinn (z.B. bedeutungslose Phrasen, Bilder,
Melodien, Wörter, Ziffern)- dazugehöriger Zwangsgedanke z.B.:
Hören der Titelmelodie einer Fernsehserie »im Kopf« während einer
anderen Tätigkeit (z.B. beim Lesen)- dazugehörige Zwangshandlungen
z.B.: Wiederholtes Durchlesen der Passage, solange bis die Melodie
nicht mehr auftaucht.
Datenschutz: wie andere öffentlich diskutierte Ängste wird
auch die Angst vor Missbrauch mit den persönlichen Daten nicht
selten zu einem Thema der Zwangsgedanken mit entsprechenden darauf
folgenden Zwangshandlungen. So berichtet ein Patient, er müsse
einen großen Aufwand betreiben, damit sein privater Briefwechsel
nicht in fremde Hände gelange, man könne nie wissen, ob es nicht
Menschen geben könnte, die irgendein Wissen über ihn ausnützen
würden. So brauche er beispielsweise viel Zeit um seine private
Post so zu vernichten, dass nichts darauf mehr lesbar sei und es
auch nicht mehr zusammensetzbar sei. Er wisse zwar dass die
unsinnig sei, dass er gar nicht so wichtig sei, dass sich jemand
so für ihn interessieren würde, dass dieser den Aufwand betreiben
würde zerrissene Papierstücke aus seiner Mülltonne wieder zusammen
zu setzen, dennoch werde er die Beunruhigung nicht los, wenn er
nicht stundenlang damit beschäftigt sei, alles so klein gerissen
zu haben, dass nicht mehr als ein Buchstabe auf einem
Papierfetzen sei, den er wegwerfe. Alleine die Beseitigung der
Werbung koste Stunden.
Aufbewahren und Sparen die Angst etwas wichtiges zu
verlieren, kann dazu führen dass Abfälle, alte Zeitungsartikel,
defekte Elektrogeräte..... gesammelt werden, was bis zum Messie-
Syndrom gehen kann.
Verwandte und dem Zwangsspektrum zugehörige Störungen:
Ticstörung ,
Tourette-Syndrom,
selbst
zugefügte
Kratzwunden, Trichotillomanie,
Messie- Syndrom,
Dysmorphophobie,
Hypochondrie, Nägelkauen. Organische Schädigungen die
Zwangssymptome auslösen können: jede Schädigung der
Basalganglien,
Enzephalitis, Manganintoxikation, Schädelhirntraumen,
Neuroakanthozytose,
Chorea CO- Vergiftung, frühkindliche Hirnschädigung, |
Einige Patienten haben zwanghafte Befürchtungen, dass das Sprechen
über den Zwang ihn noch schlimmer oder noch realer macht oder sogar dazu
führen kann, dass sie ihre Gedanken ausführen. Hier ist es wichtig,
zwischen Denken und Handeln zu unterscheiden. Wir können unsere
spontanen Gedanken nur sehr begrenzt steuern. Wenn wir versuchen, einen
Gedanken zu unterdrücken, bekommen wir ihn nicht mehr aus dem Kopf. Wir
können aber lernen, mit unseren Gedanken umzugehen. Dies geht umso
einfacher je mehr wir alle unsere spontanen Gedanken akzeptieren lernen.
Sie geben oft nur mehr oder weniger bildhafte Auskunft über unsere
Gefühle. Die Gedanken können als sehr peinlich empfunden werden, z. B.
wenn sie die Verunreinigung durch Kot oder Sperma betreffen. Patienten
mit sehr schweren Problemen, insbesondere wenn umfangreiche
Zwangshandlungen eine Rolle spielen, können wegen dem Ausmaß beschämt
sein, in dem ihre Zwangsgedanken außer Kontrolle geraten sind, v. a. da
viele Patienten ihre eigenen zwanghaften Gedanken als an sich völlig
sinnlos betrachten
Patienten haben oft die Befürchtung, dass die Zwangsgedanken ein
Zeichen von Schizophrenie darstellen
(was vielleicht zur Folge hat, dass sie jederzeit in die Psychiatrie
zwangseingewiesen werden könnten). Wenn die Gedanken oder Impulse Gewalt
oder andere illegale oder moralisch verwerfliche Dinge betreffen,
fürchten Patienten häufig, dass die Therapeuten veranlassen könnten,
dass
sie eingesperrt werden. Bei Geisteskrankheiten wie bei der Schizophrenie
können die Patienten, im Gegensatz zu Zwangsgedanken, nicht mehr
zwischen ihren Gedanken und der Realität unterscheiden. Jemand mit einer
unbehandelten, akuten Schizophrenie kann es z.B. für ganz real halten,
dass er vom Nachbarn durch die Steckdose bestrahlt wird, oder andere
seine Gedanken lesen können und auch direkt beeinflussen können. Bei
Zwangsgedanken wissen Sie zumindest überwiegend, dass es sich um
übertriebene Befürchtungen handelt.
Die Inhalte von Zwangsgedanken und Zwangshandlungen sind
offensichtlich nicht kulturspezifisch. Jedenfalls findet eine Studie bei
japanischen Betroffenen die selben Symptomcluster, die man zuvor in
westlichen Gesellschaften gefunden hat. Das Ergebnis dieser Studie an
asiatischen Betroffenen weist auf eine psychobiologische Erklärung der
Symptome hin. (Am J Psychiatry 2008 165: 251-253
[Abstract] )
Charakteristische Merkmale von Zwangserkrankungen: nach Dr. Nicolas Hoffmann (Berlin) durchgeführten verhaltenstherapeutischen
Fortbildung bei der Gesellschaft für Angewandte Psychotherapie und
Verhaltensmedizin (APV) in Münster, 22.3.96 Thema: Therapie von
Zwangsstörungen
1) Häufig wird der Zwang nicht von einem Gefühl der Angst begleitet,
sondern der Betroffene berichtet ein Gefühl von Ekel. Oftmals herrscht
bei den Erkrankten eine Stimmung der Gereiztheit oder eine leichte
Katastrophenstimmung vor. Auf die Frage, was könnte passieren, wenn sie
das Zwangsritual nicht ausführen würden, können die Patienten in der
Regel keine konkreten Angaben machen. Wenn sie solche Vorstellungen
haben, wie z.B. die Angst, sich mit einer Krankheit zu infizieren, dann
sind es eher Rationalisierungen ihres Handelns (=sekundäre
Rationalisierung), d.h. der Versuch, sich selbst gegenüber für das
gezeigte ungewöhnliche Verhalten einen plausiblen Grund zu geben.
2) Das Problem verschwindet, wenn jemand dabei ist, dem man die
Verantwortung zuschieben kann.
3) Die Patienten berichten häufig, in der betreffenden Situation ein
Unvollständigkeitsgefühl zu empfinden oder auch eine Art Trance, die
alles vor den Augen verschwimmen lässt, z.B. würde die Hand sich wie
automatisch bewegen.
4) Patienten geben das Gefühl an, dass alle Kriterien, die sie
anwenden könnten, um z.B. eine Handlung als abgeschlossen zu bewerten,
ihnen zu schwammig vorkommen.
5) Gestörtes Handlungsgedächtnis. Die Patienten können schlecht
zwischen durchgeführten und vorgestellten Handlungen unterscheiden, was
ein Hinweis auf das Vorliegen einer tief greifenden kognitiven Störung
sein dürfte. Das sich von der Situation lösen können bzw. aus dieser
heraus zu gehen, fällt dem Zwangspatienten sehr schwer und dauert unter
Umständen so lange wie die Handlung selbst.
6) Die Patienten entwickeln Hilfestellungen, wie z.B. Sprache,
Rhythmen oder auch Pfeile an der Wand, um mit ihrem Zwang
zurechtzukommen, d.h. das Zwangsritual so perfekt und vollständig wie
möglich ausführen zu können.
7) Nach Ausführen der kritischen Handlung bleibt noch eine
beträchtliche Restspannung bestehen: "Vielleicht ist es doch nicht
richtig abgelaufen". Zur innerlichen Klärung auf Korrektheit einer
Handlung wiederholt der Zwangspatient oftmals noch einmal die
Körperposition, in der er die Handlung ausgeführt hat oder er nimmt eine
mentale Rekonstruktion der ausgeführten Handlung vor. Er befindet sich
dabei auf der Jagd nach dem Gefühl der Sicherheit, dass er die Handlung
wirklich und auch richtig ausgeführt hat, was sich jedoch nicht so recht
einstellen will.
Häufig muss jemand aus der Umgebung helfen, dieses Gefühl von
Sicherheit herzustellen, indem er die Fragen des Zwangspatienten auf
stereotype Weise beantwortet. Unter Umständen wählt der Patient auch das
Mittel einer leichten Selbstverletzung, um sich einen Stimulus zu geben,
der ihn empfindungsmäßig und auch gedanklich aus der den Zwang
hervorrufenden Reizkonstellation herausführt.
8) Das Kontrollverhalten des Zwangspatienten ist nicht quantitativ,
sondern qualitativ anders. Ein Zwangserkrankter, der seine Umgebung
kontrolliert, tut dies nicht, um konkrete Gefahren von sich und anderen
abzuwehren, sondern um ein diffuses Gefühl der Gefahr zu überwinden.
9) Zwangspatienten drehen die Beweispflicht um, d.h. wir müssen ihnen
unsere Sichtweise beweisen, d.h. z.B. begründen, warum es nicht nötig
ist, sich über hundertmal am Tag die Hände zu waschen.
10) Kontrollzwänge weisen in der Regel einen schleichenden Beginn
auf, Kontaminationsängste mit den dazugehörenden Reinigungsritualen
haben einen schlagartigen, genau benennbaren Beginn, der von den
Betroffenen häufig als ein brutaler Ausbruch der Erkrankung erlebt
wurde.
Zwangserkrankung sind leider keine seltenen Störungen,
immerhin sind etwa 1 bis 2% der Bevölkerung davon betroffen.
Bedauerlicherweise sind die meisten nicht oder nicht in einer
adäquaten Behandlung. Epidemiologische Studien schätzten,
dass die Lebenszeitprävalenz bei 2,5% der Allgemeinbevölkerung liegt, die
1-Jahresprävalenz bei 1,5-2,1%. Der Beginn liegt bei Männern meist im
6.-15. Lebensjahr, bei Frauen meist zwischen 20 und 29 Jahren.
Unbehandelt haben die meisten einen chronisch schwankenden Verlauf mit
Symptomverschlechterung. Es gibt Hinweise auf eine erbliche Komponente.
Manchmal treten gleichzeitig andere psychische Störungen wie
Angsterkrankungen Tics oder Depressionen auf. |
3 Fragen die Helfen die Diagnose zu stellen:
- Haben Sie immer wieder Gedanken, die Ihnen Angst machen und die
Sie nicht los werden, obwohl Sie es versuchen?
- Waschen Sie sehr häufig Ihre Hände, sind sie bei Ihren
persönlichen Dingen auf extreme Sauberkeit bedacht?
- Müssen Sie Dinge in übertriebenem Maße überprüfen?
Wenn ein aufdringlicher Gedanke eine negativ bewertete Bedeutung
erhält, wird er so zum zwanghaft sich aufdrängenden Gedanken,
Zwangsgedanken (Definition siehe unten).
(Gedanken kann man nur sehr bedingt kontrollieren, man kann nicht etwas
nicht denken. Unser Gehirn ist kein Computer, wir können nichts von der
Festplatte löschen. Wenn wir angestrengt versuchen einen Gedanken zu
vermeiden, kommt er gerade deshalb). Sie sind fast immer quälend, der
Patient versucht häufig erfolglos, Widerstand zu leisten. Die Gedanken
werden als zur eigenen Person gehörig erlebt, selbst wenn sie als
unwillkürlich und häufig abstoßend empfunden werden. Dies versetzt den
Betroffenen in Unruhe und Erregung und erzeugt Handlungsbedarf, der aber
nur kurzfristig durch ein Handlungsritual zu neutralisieren ist.
Zwangshandlungen beenden also die Exposition gegenüber
Zwangsgedanken, führen aber nur zu einer kurzfristigen Erleichterung im
Sinne einer Befindlichkeitsverbesserung. Sie treten um so eher auf, wenn
sie zu einer Verbesserung der Befindlichkeit führen (Reinforcement).
Ferner lernt der Patient im Verlauf der Störungsentwicklung, Situationen
zu vermeiden, die Zwangsgedanken oder Zwangshandlungen auslösen
(Vermeidungsverhalten). Zwangshandlungen oder -rituale sind Stereotypien,
die ständig wiederholt werden. Sie werden weder als angenehm empfunden,
noch dienen sie dazu, an sich nützliche Aufgaben zu erfüllen. Der
Patient erlebt sie oft als Vorbeugung gegen ein objektiv
unwahrscheinliches Ereignis, das ihr Schaden bringen oder bei dem sie
selbst Unheil anrichten könnte. Im allgemeinen wird dieses Verhalten als
sinnlos und ineffektiv erlebt, es wird immer wieder versucht, dagegen
anzugehen. Angst ist meist ständig vorhanden. Werden Zwangshandlungen
unterdrückt, verstärkt sich die Angst deutlich.
Seit den 60er Jahren ist eine erfolgreiche Behandlung mit
Verhaltenstherapie möglich Marks I.M. (1975) Behavioral
treatments of phobic and obsessive-compulsive disorders: a critical
apprasial. In: Hersen J. et al. (eds.) Progress in Behaviour
Modification. New York: Academic Press 1975. Marks I.M. (1978) Exposure
treatments: conceptual issues. In: Agras W.S. (eds.) Behaviour
Modification: Principles and Applications. Boston: Little, Brown & Co
1978. In etwa zeitlich parallel zur Entwicklung der
Verhaltenstherapie der Zwangstörung wurde die Wirksamkeit des
Antidepressivums Clomipramin bei Zwangskranken nachgewiesen.Lopez-Ibor
J.J.Jr., Fernandes-Cordoba E. (1967) La monoclorimipramina en enfermos
resistentes a otros tratamientos. Actas Uso Ep Neurol Psiquiatr 1967;
16: 119-147. Die Wirksamkeit dieser Substanz war dabei
unabhängig von der antidepressiven Wirkung, aber zeitlich verzögert im
Vergleich zur depressionslösenden Wirkung. Häufig stellt sich eine
weitere Verbesserung noch viele Wochen nach dem ursprünglichen
Wirkungseintritt ein (z.B. nach 16-20 Wochen)
Wichtig zu wissen für jede Behandlung ist: Gedanken und Tatsachen
müssen unterscheiden werden. Das Unterlassen der Rituale führt nicht
dazu, dass die Zwangsbefürchtungen wahr werden, die Unruhe nimmt nur
kurzfristig zu, schon bald wird sie weniger. Die Verhaltenstherapeuten
nennen diesen Effekt ,,Habituation" oder zu deutsch Gewöhnung.
Hierdurch verlieren die beunruhigenden Situationen allmählich Ihre
Bedrohlichkeit zwanghafte Gedanken und Rituale müssen nicht mehr
eingesetzt werden. Von großer Bedeutung für die Generalisierung des
therapeutischen Effektes ist, dass die Konfrontation mit nachfolgender
Reizverhinderung so bald als möglich in das Verhaltensrepertoire des
Patienten selbst übernommen wird, so dass der Patient zwischen den
therapeutischen Sitzungen zu Hause vorher vereinbarte Situationen üben
kann (Ziel des Selbstmanagement). Notwendige Ergänzungen der Behandlung
bestehen im begleitenden Ausbau vorher vernachlässigter
Alltagsaktivitäten und der Normalisierung sozialer Beziehungen. Die
Therapieziele des Patienten werden sowohl symptombezogen als auch
bezüglich der Veränderungen in anderen Problembereichen erfasst. Die
Ziele sollen möglichst konkret und nachprüfbar formuliert werden. Es
genügt also nicht, als Therapieziel "Ich will meine Zwänge loswerden"
zu definieren. Globale Therapieziele müssen in kleine, überschaubare
Therapieziele unterteilt werden. Um die Therapiemotivation zu fördern,
ist eine Unterteilung in kurz- und langfristige Ziele hilfreich, bei der
symptombezogenen Zielanalyse auch die Festlegung von Wochenzielen.
Hierbei sind direkte Zeitangaben (z.B. Duschzeiten) oder Angaben von
Häufigkeiten (z.B. des Herd-Kontrollierens) sinnvoll. Im Grunde geht es
bei dieser Zielfestlegung um eine Unterstützung in der Normklärung des
Patienten. Patienten, die beispielsweise mehrere Jahre lang an einem
Waschzwang litten, berichten über eine ausgeprägte Normunsicherheit
("Wo beginnt zwanghaftes Händewaschen? Wie häufig seift man
normalerweise dabei die Hände ein?"). Bei der Zielanalyse ist von
großer Bedeutung, dass die Ziele des Patienten, und nicht die
Vorstellungen des Therapeuten maßgeblich sind. Der Therapeut muss
eventuell bei einem Waschzwang Hygienestandards akzeptieren, die nicht
die seinen sind. Im Einzelfall muss mit dem Patienten diskutiert werden,
ob das von ihm angegebene Ziel therapeutisch vertretbar ist oder ob es
noch im Bereich des Zwangsverhaltens liegt. Dr. Nicolas Hoffmann
(Berlin) durchgeführten verhaltenstherapeutischen Fortbildung bei der
Gesellschaft für Angewandte Psychotherapie und Verhaltensmedizin (APV)
in Münster, 22.3.96 Thema: Therapie von Zwangsstörungen
- Zwangsstörungen begleiten die Patienten in der Regel den
größten Teil ihres Lebens
- Verhaltenstherapie und bestimmte Antidepressiva sind die
Mittel der Wahl in der Behandlung
- Bei Kindern sollte die Verhaltenstherapie vor den
Antidepressiva versucht werden.
- Bei Erwachsenen ist meist schon zu Beginn, bei schweren
Fällen immer, eine Kombinationsbehandlung sinnvoll
- Im Rahmen der Verhaltenstherapie sollte definitiv ein
Konfrontationstraining stattfinden.
Zur Verhaltenstherapie
Die in vivo-Exposition gilt als therapeutische Intervention der Wahl
bei Zwangshandlungen (50-80% Erfolg bei Wasch- oder Kontrollzwängen,(
Klepsch, R., Wlazlo, Z. & Hand, I. (1991) Zwänge. In: R. Meermann
& W. Vandereycken: Verhaltenstherapeutische Psychosomatik in Klinik und
Praxis. Stuttgart: Schattauer.). Zunächst werden die Situationen
therapeutenbegleitet aufgesucht. Kommt es bei einem Patienten mit
Waschzwang beim Berühren einer Türklinke zur Angst, sich zu
kontaminieren und damit zum Drang, sich in ritualisierter Form die Hände
zu waschen, so übt dieser Patient im Expositionstraining, Türklinken zu
berühren. Er wird dabei einen Spannungsanstieg verspüren, aber
gleichzeitig die Erfahrung machen, dass die Anspannung auch ohne Ausübung
des Waschrituals von selbst wieder abfällt. Er wird also am eigenen
Erleben lernen, dass es sich bei dem Spannungsanstieg um eine
erschöpfliche physiologische Reaktion handelt, die im Verlaufe der
Expositionsübung immer schwächer auftritt, bis es bei Berührung der
Türklinke kaum noch zu Angst kommt (Habituation). Hat er diese Situation
erfolgreich gemeistert, wird er die nächstschwierigere Situation in
Angriff nehmen (graduierte Exposition). "Im Gegensatz zur kognitiven
Verhaltenstherapie mit Reizkonfrontation ist die Wirksamkeit
psychoanalytischer Therapieverfahren sowie von Gesprächstherapie bei
primären Zwangsstörungen nicht belegt. Die klinische Erfahrung zeigt,
dass Psychoanalyse und andere Therapieformen bei Zwangsstörungen kaum
wirksam sind, insbesondere bezüglich einer Verminderung der
Zwangssymptomatik. Bei gleichzeitig vorhandener Psychose oder
schwerer Depression sollte der medikamentösen Behandlung der Vorzug
gegeben werden, hier ist oft keine Belastbarkeit für eine Exposition
vorhanden." U. Voderholzer, Zwangsstörungen; Fortschr Neurol Psychiatr
2005; 73: 526-547
Scheint der Betroffene das Therapierational verinnerlicht zu haben,
soll möglichst bald ins Selbstmanagement übergegangen werden, d.h. der
Patient übt die zwangsauslösende Situation allein und bespricht Erfolge
und Probleme mit dem Therapeuten in der nächsten Sitzung. Ebenso ist es
bei einer stationären Therapie wichtig, frühzeitig Auslösesituationen in
dem natürlichen Umfeld des Patienten aufzusuchen (Expositionstraining
Zuhause, am Arbeitsplatz).
Die wichtigsten Komponenten des Expositionstrainings sind:
1) die Erfahrung, auch ohne Zwangsritual eine Spannungsreduktion als
natürliche physiologische Reaktion zu erreichen;
2) eine realistische Wahrnehmung der ausgelösten (meist negativen)
Gefühle und Kognitionen; die Korrektur verzerrter Kognitionen und
Selbstbilder (z.B.: "es gibt keine hundertprozentige Sicherheit",
"auch ich kann und darf Wut verspüren"); ;
3) eine Intensivierung der therapeutischen Beziehung durch die
emotionsreiche Zusammenarbeit an realen Problemfeldern der Patienten
(bei Übungen in privater Umgebung sollte allerdings stets auf
Anwesenheit einer dritten Person geachtet werden);
4) die direkte Symptomreduktion, wobei zur Stabilisierung der
Fortschritte häufige Wiederholungen notwendig sind.
Um einen guten Übungseffekt zu erreichen und die kognitive Meidung
durch Abgeben der Verantwortung an den Therapeuten zu verhindern, wird
vor jeder Übung die Entscheidung der Patienten erneut eingeholt. Zudem
versucht der Therapeut durch Ansprechen des gedanklichen und emotionalen
Zustandes eine vollständige Beteiligung der Patienten zu gewährleisten
und eine kognitive Meidung (wie z.B. an etwas anderes denken, in
gedanklichen Ritualen "alles wiedergutmachen" etc.) zu umgehen.
Etwa 50 bis 70% der Zwangskranken Patienten, die zu einer
Verhaltenstherapeutischen Behandlung motiviert werden können, erreichen
dadurch eine ganz wesentliche Verbesserung ihrer Symptome (Hand
I. (1995) Ambulante Verhaltenstherapie bei Zwangsstörungen. Fortschr
Neurol Psychiat 1995; 63 (Sonderheft 1): 12-19. ).
Häufig anzutreffende Problembereiche bei
zwangserkrankten Patienten |
hohe Verletzbarkeit und Kommunikationsstörungen
in engen Zweierbeziehungen |
hohe Norm- und soziale Unsicherheit |
soziale Überanpassung |
Risikoangst (mit gleichzeitigem Streben nach
Hundertprozentigkeit der Vorhersagbarkeit von Ereignissen) und
Entscheidungsschwäche |
Existentielle Angst |
Angst vor sozialen Lebensanforderungen und
Selbstverantwortung |
sexuelle Störungen, oft mit Angst vor der
vermeintlichen eigenen Triebhaftigkeit |
ausgeprägte Hyperflexion der eigenen Person und
Krankheitssymptomatik |
(Hand, I. (1992) Verhaltenstherapie der
Zwangsstörungen. In: I. Hand, W.K. Goodman & U. Evers (Hrsg.)
Zwangsstörungen: Neue Forschungsergebnisse. duphar med
communication, Band 5. Berlin, Heidelberg etc.: Springer Verlag) |
Nicht zu unterschätzen ist die interaktionelle Funktionalität
der Zwänge, zumal die direkten Angehörigen häufig als Handlanger der
Zwänge fungieren, indem sie z. B. Kontrollen für den Erkrankten
übernehmen müssen. Dieser kann durch die Unterwerfung aller unter den
"Zwang der Zwänge" (Hand, I. (1992) Verhaltenstherapie der
Zwangsstörungen. In: I. Hand, W.K. Goodman & U. Evers (Hrsg.)
Zwangsstörungen: Neue Forschungsergebnisse. duphar med communication,
Band 5. Berlin, Heidelberg etc.: Springer Verlag) latent
aggressiv Kontrolle über sein soziales Umfeld ausüben. Der Zwang kann im
partnerschaftlichen oder familiären Machtkampf zur Waffe werden. Häufig
dient er als Schutzwall zur Distanzierung vor übergriffigen
Bezugspersonen, wenn im Familiensystem keine anderen Modi der Abgrenzung
gelernt oder toleriert wurden. Menschen, die unter Zwangsstörungen
leiden sind häufig selbstunsicher und von ihren Bezugspersonen abhängig.
Depression treten im Verlauf häufig als Komplikation auf. Benzodiazepin-
und Alkoholabhängigkeit treten gehäuft auf und erschweren die
Behandlung. In der krankheitsbedingten sozialen Isolation gewinnen
Angehörige deshalb eine große Bedeutung. Ein wichtiger Bestandteil
symptombezogener Interventionen sind deshalb Angehörigengespräche über
die Zwangserkrankung. Nach einer Krankheitsaufklärung geht es gerade bei
Zwangshandlungen häufig darum, die Angehörigen zu motivieren, sich nicht
mehr in die Ausübung der Zwänge einbinden zu lassen (z.B. Kontrollen zu
übernehmen, Rückversicherungen zu geben, oder selbst den auferlegten
Hygienestandards des Zwangssystems zu entsprechen). Eine klare
Distanzierung von den Zwangsverhaltensweisen ist die beste Unterstützung
des Betroffenen für die weitere Zukunft. Strategien zur Unterstützung im
Expositionstraining zu Hause werden besprochen, wenn im individuellen
Fall der Angehörige vom Betroffenen als Kotherapeut ausgewählt wurde.
Die Einbeziehung von Angehörigen als Kotherapeuten beim
Expositionstraining muss jedoch im Einzelfall unter Berücksichtigung
interaktioneller Probleme sehr sorgfältig überlegt werden, da eventuell
die Krankenrolle des Patienten festgeschrieben wird oder die
"Machtverhältnisse" in der Familie zuungunsten des Patienten
beeinflusst
werden.
Die Behandlung hat viele Ähnlichkeiten zur Behandlung von
Angststörungen dies gilt auch für die
oft zur Psychotherapie zusätzlich nötige
pharmakologische Behandlung
Dass Expositionsverfahren in der Therapie von Zwangsstörungen
das Mittel der Wahl sind, ist unbestritten. Das sehen alle Leitlinien
so. Nach einer aktuellen Studie geben etwa 91% der Verhaltenstherapeuten
in ihren Kassenanträgen an, Konfrontationsverfahren zu planen. In der
Studie werden nun Patienten zur Realität der Behandlung befragt. Das
Ergebnis ist erschreckend. Von bisher 24 in der Studie befragten
Patienten in verhaltenstherapeutischer Behandlung berichteten 87%, dass
keine Expositionsübungen stattgefunden habe. Auch bei den Vorbereitungen
einer Konfrontationsbehandlung gaben die befragten Patienten überwiegend
an, diese nicht gemacht zu haben. So geben 83% an, keine
Selbstbeobachtungsprotokolle erstellt zu haben und 87% berichteten,
keine Zwangshierarchie erstellt zu haben. Das Wissen um die wirksame
Behandlung wird daher meist nicht umgesetzt, weniger strukturiertes
Vorgehen scheint bequemer- zum Leidwesen der Patienten. Man darf
auf die endgültige Veröffentlichung der Studie gespannt sein. Drum prüfe
wer sich an den Therapeuten bindet. Nicht zuletzt wegen der schlechten
Versorgungsrealität in der Psychotherapie sind Medikamente in der
Behandlung der Zwangsstörung oft unverzichtbar. Böhm, Karsten,
Versorgungsrealität der Zwangsstörungen: Werden Expositionsverfahren
eingesetzt? PS-030-0315 DGPPN 2005.
Die Veränderungen des Hirnstoffwechsels bei
Verabreichung von Antidepressiva scheint spezifisch für die Erkrankung
zu sein und hängt auch vom Erfolg der Behandlung ab.
Während Sigmund Freud noch davon ausging, dass eine
übertriebene Sauberkeitserziehung die Ursache der Zwangstörung sei, wird
heute überwiegend von einer Stoffwechselstörung im Gehirn als Ursache
ausgegangen. Zwangssymptome nach Schädel-Hirn-Traumata und bei Epilepsie
gaben erste Hinweise für eine Schädigung im Gehirn als Ursache. Die
Vorgeschichte von Zwangspatienten zeigen häufiger als bei Gesunden
Schwierigkeiten bei der Geburt. Pathophysiologische Modelle gehen davon
aus, dass Zwangsstörungen mit einer Störung von Regelkreisen, die für
die Informationsverarbeitung wichtig sind, im Gehirn zusammenhängen.
Fehler der Filterfunktion des Thalamus im Gehirn verhindern das
Aussortieren sich aufdrängender unsinniger Gedanken und Impulse.
Untersuchungen mit modernen radiologischen Verfahren haben Veränderungen
des Hirnstoffwechsels für den Neurotransmitter Serotonin in bestimmten
Hirngebieten nachgewiesen. Patienten, die an Zwangsstörungen leiden,
zeigen nach solchen Untersuchungen eine Verminderung des
Hirnstoffwechsels im rechten Nukleus caudatus, in der rechten
ventrolateralen präfrontalen Hirnrinde und in der beidseitigen
orbitofrontalen Hirnrinde und im Thalamus. Zwangsstörungen sind
zumindest teilweise erblich, dabei haben dann Eltern und Kinder aber oft
unterschiedliche Symptome, beispielsweise kann die Mutter an einem
Waschzwang leiden, während beim Sohn ein Kontrollzwang im Vordergrund
steht.
Serotonin Reuptake Hemmer sind ein Gruppe von
Antidepressiva die für Depressionen, Angststörungen und Zwangsstörungen
sowie für einige andere psychische Störungen therapeutisch eingesetzt
werden. Eine Gruppe amerikanischer Forscher untersuchte nun genauer was
im Gehirn von Patienten mit Depressionen und Zwangsstörungen im Gehirn
unter der Behandlung mit einer dieser Substanzen passiert. Obwohl beide
Gruppen von Patienten die selbe Dosis des selben Medikamentes über den
identischen Zeitraum erhielt, zeigte sich im Hirnstoffwechsel an
ganz unterschiedlichen Stellen eine Reaktion. Bereits vor Verabreichung
zeigte der Hirnstoffwechsel wie zu erwarten in den Patientengruppen
unterschiedliche Auffälligkeiten. Patienten die an reinen
Zwangsstörungen litten zeigten eine Verminderung des Hirnstoffwechsels
im rechten Nukleus caudatus, in der rechten ventrolateralen präfrontalen
Hirnrinde und in der beidseitigen orbitofrontalen Hirnrinde und im
Thalamus. Ein Anschlagen der Behandlung führte bei den Patienten mit
Zwangsstörungen zu einer Verminderung des striatalen Hirnstoffwechsels.
Patienten mit einer Depression und Patienten die sowohl an einer
Zwangsstörung als auch eine Depression litten zeigten eine Verminderung
des Hirnstoffwechsels in der linken ventrolateralen präfrontalen
Hirnrinde und eine Steigerung des Hirnstoffwechsels im rechten Striatum.
. Patienten mit einer Depression und Patienten die sowohl an einer
Zwangsstörung als auch eine Depression litten zeigten bei Ansprechen auf
die Behandlung eine Zunahme des striatalen Hirnsstoffwechsels. In beiden
Gruppen war nur dann eine Veränderung des Hirnstoffwechsels nachweisbar,
wenn auch ein Ansprechen der Symptome auf die Behandlung zu verzeichnen
war. Sanjaya Saxena, MD; Arthur L. Brody, MD; Matthew L. Ho, BS;
Shervin Alborzian, BS; Karron M. Maidment, RN; Narineh Zohrabi, BS; Mai
K. Ho, BS; Sung-Cheng Huang, PhD; Hsiao-Ming Wu, PhD; Lewis R. Baxter,
Jr, MD Differential Cerebral Metabolic Changes With Paroxetine Treatment
of Obsessive-Compulsive Disorder vs Major Depression http://archpsyc.ama-assn.org/issues/v59n3/abs/yoa20376.html
Neben Störungen im Serotoninstoffwechsel spielt möglicherweise auch
ein Ungleichgewicht im Dopaminstoffwechsel der Basalganglien ein Rolle.
Serotoninreuptakehemmer wirken vermutlich durch die Down-Regulation
präsynaptischer 5-HT1D-Autorezeptoren im orbitofrontalen Kortex. Diese
Autorezeptoren finden sich auch noch in der Substantia nigra und im
Striatum. Tic assoziierte Zwangsstörungen scheinen besser auf eine
Kombination mit einem Neuroleptikum anzusprechen . Ein Erklärungsversuch
dafür könnte sein, dass an der Pathophysiologie der reinen Zwangsstörung
und der Körperdysmorphophobie primär die Achse zwischen orbitofrontalem
Kortex und der Amygdala beteiligt ist, die einer serotonergen Modulation
unterliegt, während die Zwangsstörung mit komorbiden Tics und das
Tourette-Syndrom auf eine primär striatale Dysfunktion zurückzuführen
sind und über das Striatum stärker dopaminerg beeinflussbar ist.
Andreas
Kordon, Fritz Hohagen Neurobiologische Aspekte zur Ätiologie und
Pathophysiologie der Zwangsstörung PPmP Psychother Psychosom med Psychol
2000; 50: 428±434. Im Unterschied zur
Behandlung depressiver Störungen müssen die Antidepressiva bei der
Zwangsstörung doppelt bis dreifach so hoch dosiert werden, bis die
Wirkung eintritt dauert es deutlich länger, oft muss mit 8 bis 12 Wochen
gerechnet werden. Eine Kombination von Verhaltenstherapie und
Antidepressiva ist der Behandlung mit einer Behandlungsmethode alleine
in ihrer Wirksamkeit und der Dauer der Wirkung überlegen. 50 bis
70% der Zwangskranken werden unter Behandlung langfristig deutlich
gebessert. Drei Meta-Analysen ergaben, dass Clomipramin etwas stärker
wirksam ist als die SSRIs, allerdings bleibt unklar, ob dies auch dann
zutrifft, wenn SSRIs in hohen Dosierungen verabreicht werden. Die
Wirksamkeit der Pharmakotherapie allein ist jedoch begrenzt, die
Reduktion der Symptome, gemessen mit der Yale-Brown Obsessive compulsive
scale beträgt nach meist 2-3 monatiger Therapie nur etwa 20 – 40 % im
Mittel. Das Ausmaß der Symptomreduktion ist damit geringer als bei einer
Verhaltenstherapie mit Reizkonfrontation. Dennoch kann auch eine
Symptombesserung dieser Größenordnung einen erheblichen Zuwachs an
Lebensqualität bedeuten. |
Die Wahl der Behandlung |
unter Berücksichtigung der
relativen Effektivität, Anhalten der Wirkung, Schnelligkeit
des Wirkungseintritts, Erträglichkeit der Nebenwirkungen und üblicherweise
positive Erwartungen an die Behandlung von PTH (Psychotherapie die in
diesem Fall immer eine intensive Aufklärung und eine Anleitung zur
Konfrontation beinhaltet. Ziel immer, dass der Patient
Fertigkeiten entwickelt die es ihm ermöglichen alleine mit seinen
Symptomen fertig zu werden. Kontraindiziert immer, dass der Therapeut eine
langfristig beruhigende Position einnimmt. Der Patient soll lernen, sich
selbst wieder zu beruhigen, selbst und alleine mit der Angst umzugehen).
, Medikamente alleine, und kombiniert (PTH + AD). |
|
Effektivität |
Schnelligkeit des Wirkungseintritts |
Anhalten der Wirkung |
Erträglichkeit der Nebenwirkungen |
Positive Erwartungen an die Behandlung |
|
leichte Symptome |
schwere Symptome
|
leichte Symptome |
schwere Symptome |
leichte Symptome |
schwere Symptome |
leichte Symptome |
schwere Symptome |
leichte Symptome |
schwere Symptome |
PTH + AD |
erste Wahl |
erste Wahl |
erste Wahl |
erste Wahl |
erste Wahl |
zweite Wahl |
erste Wahl |
erste Wahl |
erste Wahl |
erste Wahl |
PTH |
erste Wahl |
zweite Wahl |
erste Wahl |
zweite Wahl |
erste Wahl |
zweite Wahl |
erste Wahl |
zweite Wahl |
erste Wahl |
zweite Wahl |
Medikamente |
zweite Wahl |
zweite Wahl |
zweite Wahl |
zweite Wahl |
zweite Wahl |
dritte Wahl |
zweite Wahl |
erste Wahl |
zweite Wahl |
erste Wahl |
Effektivität
entspricht der Wahrscheinlichkeit einer deutlichen Symptombesserung
Schnelligkeit des Wirkungseintritts
Anhalten der Wirkung gemeint nach Beendigung der
Behandlung.
Erträglichkeit der Nebenwirkungen
Positive Erwartungen an die Behandlung gemeint
von Seiten des Patienten
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Nebenwirkung |
weniger
wahrscheinlich unter |
wahrscheinlicher
unter |
Kardiovaskulär
|
SSRIs
|
Clomipramin
|
Sedierung
|
SSRIs
|
Clomipramin
|
Schlaflosigkeit
|
Clomipramin
|
SSRIs
|
Anticholinergisch wie Mundtrockenheit, Verstopfung
|
SSRIs
|
Clomipramin
|
Gewichtszunahme
|
SSRIs
|
Clomipramin
|
Sexuelle
|
bestimmte SSRIs
|
Clomipramin, bestimmte SSRIs
|
Bewegungsunruhe
|
Clomipramin
|
SSRIs
|
Übelkeit/Durchfall
|
Clomipramin
|
SSRIs
|
Medikamente gegen Zwänge zusammengefasst:
- SSRI sind die Mittel der Wahl,- ansonsten ist Clomipramin
wirksam. Trizyklika sind ansonsten unwirksam, ebenso unwirksam
sind MAO- Hemmer, Lithium, Benzodiazepine (mögliche Ausnahme
Clonazepam) als Dauerbehandlung, Buspiron oder
Elektrokrampf Therapie. In der Kombinationsbehandlung
kann es bei einzelnen Patienten sinnvoll sein zusätzlich
atypische oder typische Antipsychotika
zu
verordnen.
- Clomipramin ist Mittel der Wahl für Patienten, die SSRI
nicht vertragen.
- Eine Langzeitbehandlung mit wirksamen Antidepressiva
verhindert Rückfälle
- Bei Wirkungslosigkeit sollten die Medikamente ausgeschlichen
und nicht abrupt abgesetzt werden
- Komorbidität und Ängste der Patienten vor Nebenwirkungen
entscheiden über die Anfangsdosis
- Mögliche Suizidalität muss vor Beginn der medikamentösen
Behandlung besprochen werden.
- Die Dosis wird im Behandlungsverlauf langsam gesteigert, bei
Zwangsstörungen sind oft hohe Dosen erforderlich
- Vor über die Wirksamkeit geurteilt wird sollte bei
Zwangsstörungen mindestens 12 Wochen bei hoher Dosis abgewartet
werden. Auch im weiteren Verlauf nimmt die Wirkung im ersten
Jahr zu
- Bei Kindern und Jugendlichen wird mit einer niedrigeren
Dosis angefangen
- Patienten müssen wissen, dass die Medikamentenwirkung bei
Zwangsstörungen deutlich langsamer kommt als bei Depressionen,
und dass die Nebenwirkungen im Laufe der Behandlung nachlassen
- Eine Remission oder deutliche Besserung wird bei vielen
betroffenen Menschen durch eine medikamentöse Behandlung
erreicht
|
Multicenter Double-blind
Comparison of Sertraline and Desipramine for Concurrent
Obsessive-Compulsive and Major Depressive DisordersRudolf
Hoehn-Saric, MD; Philip Ninan, MD; Donald W. Black, MD; Stephen Stahl, MD;
John H. Greist, MD; Bruce Lydiard, MD; Susan McElroy, MD; John Zajecka,
MD; Douglass Chapman, MS; Cathryn Clary, MD; Wilma Harrison, MD Arch Gen Psychiatry. Januar 2000;57
FULL
TEXT |
Nebenwirkungen die bei mehr als
10% der Patienten auftraten im Vergleich Fluvoxamin
versus Clomipramin Fluvoxamine
Versus Clomipramin in the Treatment of Obsessive Compulsive
Disorder: A Multicenter, Randomized, Double-Blind, Parallel Group
Comparison Christopher P.L. Freeman, M.B., Ch. B.,
F.R.C. Psych., M.Phil., Michael R. Trimble, F.R.C.P., F.R.C. Psych.,
J. F. William Deakin, Ph.D., F.R.C. Psych., Tracy M. Stokes, Dip.
Clin. Sci., and Jeff J. Ashford, C. Biol., M.I. Biol. (J Clin
Psychiatry 1994; 55: 301 - 305)
|
Nebenwirkung |
Fluvoxamin (N=34) |
Clomipramin (N=30) |
N |
% |
N |
% |
am ganzen Körper |
Asthenie |
4 |
12% |
5 |
17% |
Kälteschauer |
4 |
12% |
0 |
0% |
Kopfschmerz |
8 |
24% |
2 |
7% |
Verdauungssystem |
Appetittlosigkeit |
3 |
9% |
4 |
13% |
Verstopfung |
2 |
6% |
6 |
20% |
Dyspepsie |
3 |
9% |
4 |
13% |
Übelkeit |
13 |
38% |
10 |
33% |
Nervensystem |
Schwindel |
3 |
9% |
8 |
27% |
trockener Mund |
4 |
12% |
7 |
23% |
Schlafstörung |
7 |
21% |
3 |
10% |
Müdigkeit/Schläfrigkeit |
8 |
24% |
7 |
23% |
Tremor |
3 |
9% |
6 |
20% |
Zuckungen |
0 |
0% |
3 |
10% |
Haut |
Schwitzen |
2 |
6% |
6 |
20% |
|
Dosierung von Antidepressiva bei Zwangsstörungen (Bitte
bedenken Sie immer, die Auswahl eines Medikamentes muss auf den
individuellen Patienten abgestimmt werden. Eine Behandlung mit einem
Antidepressivum ohne ausführliche individuelle Beratung und
individuelle Auswahl des Medikamentes hat wesentlich schlechtere
Erfolgsaussichten, und oft unnötig viele Nebenwirkungen. Die
Erfolgsaussichten werden dann etwa so, wie wenn Sie als Laie sich eine
Buch aus der Elektrikerausbildung kaufen und mit dieser Anleitung Ihr Haus
verkabeln wollen. Die Gefahren würden immer wesentlich schwerer wiegen als
die Chance Geld zu sparen.)
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Antidepressivum |
Dosierung (mg) |
mittlere tägliche Dosis (mg)
|
Kein Ansprechen auf die übliche
Dosierung |
Mäßiges Ansprechen auf die
übliche Dosis |
Fluvoxamin
Fluoxetin
Clomipramin
Sertralin
Paroxetin Escitalopram |
100–300
20–80
100–300
75–225
20–60 20 |
200
50
200
150
50 20 |
Erhöhung innerhalb von 8 Wochen auf die
Maximaldosierung |
Erhöhung innerhalb von 8 Wochen auf die
Maximaldosierung |

Doppelblind gegen Placebo durchgeführten Studien zur
Wirksamkeit der verschiedenen Wiederaufnahmehemmer bei Zwangsstörungen
|
Autoren |
Substanz |
Design und Dosis |
Patienten (N) |
Behandlungsdauer |
Abbruch wg. NW |
Outcome |
Clomipramin Collaborative Study Group. Clomipramin in
the treatment of patients with obsessive-compulsive disorder. Arch Gen
Psychiatry 1991; 48: 730-738. |
Clomipramin |
320 mg/die |
520 |
10 Wochen |
10% |
> Placebo |
Tollefson G.D., Rampey A.H., Potvin J.H. et al. (1994) A
multicenter investigation of fixed-dose fluoxetine in the treatment of
obsessive-compulsive disorder. Arch Gen Psychiatry 1994; 51: 559-567.
|
Fluoxetin |
20/40/60 mg/die |
355 |
13 Wochen |
6% |
alle Dosierungen > Placebo |
Greist J.H. (1991) Fluvoxamine treatment of
obsessive-compulsive disorder. 5th World Congress Biological Psychiatry
Florence 1991. |
Fluvoxamin |
300 mg/die |
320 |
10 Wochen |
11% |
> Placebo |
Greist J.H., Jefferson J.W., Kobak K.A. et al. (1995a)
Efficacy and tolerability of serotonin transport inhibitors in
obsessive-compulsive disorder. Arch Gen Psychiatry 1995; 52: 52-60.
|
Sertralin |
50/100/200 mg/die |
325 |
12 Wochen |
10% |
alle Dosierungen > Placebo |
Tabelle aus: Stephan A. Volk,Aktuelle
Aspekte der Behandlung von Zwangsstörungen Nervenheilkunde. 5/1996, Jg.
15, S. 308-314 |
Bei unzureichender Wirksamkeit von Antidepressiva werden
zur Wirkverstärkung (Augmentation) bei atypische Neuroleptika hinzu
gegeben, in Studien zeigten Risperidon, Olanzapin und Quetiapin gute
Ergebnisse. Bei Psychosen mit Zwangssymptomen wird zunächst mit einem Antispsychotikum/Neuroleptikum
behandelt, erst wenn diese Behandlung nicht ausreichend ist, werden
zusätzlich SSRI dazugegeben. Auch bei Tic-Erkrankungen ist die
Kombinationstherapie mit Neuroleptika und Serotoninwiederaufnahme-Hemmern
meist sinnvoll. Bei begleitend vorhandenen Psychosen, schwereren
Depressionen, und Tic-Erkrankungen hat die medikamentöse Behandlung den
Vorrang vor der Psychotherapie der Zwänge. Atypischer Neuroleptika in
niedriger Dosierung können auch bei Menschen, die nur unter Zwängen leiden
als zusätzliches Medikament, das Ansprechen auf Antidepressiva
wahrscheinlicher machen. U. Voderholzer, Zwangsstörungen;
Fortschr Neurol Psychiatr 2005; 73: 526-547 |
Ein Behandlungsansatz könnte sich jetzt aus einer nicht
ganz unerwarteten zufälligen Beobachtung an Patienten ergeben, die
zugleich an einer schweren Zwangsstörung und einer Parkinsonerkrankung
erkrankt waren. Für die Encephalitis lethargica, eine Infektionskrankheit,
war bereits in den 30er Jahren die gemeinsame Verursachung des M.
Parkinson und von Zwangstörungen beschrieben worden. Die
Tiefenhirnsstimulation ist eine inzwischen gut erprobte und
erfolgreiche Methode in der Behandlung schwer an M. Parkinson erkrankter
Patienten. Dabei wird bei einer stereotaktischen Operation ein
Orientierungssystem mit Schrauben am Kopf befestigt, unter Röntgenbild-
und CT- Kontrolle wird dann beim wachen Patienten eine
Stimulationselektrode an bestimmte Stellen des Gehirns eingeführt und
später in Narkose vollends fixiert. Über einen dünnen Draht verbunden
werden dann von einem Impulsgenerator (eine Art Schrittmacher wie
beim Herzen), der in einer Brusttasche unter dem Schlüsselbein oder
in den Unterbauch liegt Stromimpulse in ein bestimmtes Hirngebiet
abgegeben. Hierdurch lassen sich viele Symptome der Parkinsonkrankheit
unterdrücken. Letzteres ist vom Patienten auch steuerbar. Vereinfacht
gesagt kann der Patient dann anschließend mit Hilfe eines Magneten oder
eines kleinen Handprogrammiergeräts selbst seine Symptomatik ausschalten.
In Ausgabe der Zeitschrift The Lancet vom 26.2.2002 werden von Forschern
aus Paris 2 Fälle von Patienten berichtet, die wegen ihrer
Parkinsonkrankheit eine Elektrode zur Tiefenhirnsstimulation
implantiert bekommen haben und bei denen sich als quasi Zufallsbefund
durch eine solche Tiefenhirnsstimulationen eine schwere seit Jahrzehnten
bestehende Zwangssymptomatik akut ganz wesentlich besserte. Da seit
Jahrzehnten bestehende Zwangssymptome selten akut besser werden ist es
wahrscheinlich, dass es sich um einen Effekt dieser Tiefenstimulation
handelte. Ob dieser Effekt durch die Stimulierung von Serotonin
transportierenden Nervenzellen, die durch die Region des hier elektrisch
gereizten N. subthalamicus zur orbitofrontalen und präfrontalen Rinde
ziehen, zustande kam oder durch andere Mechanismen, kann noch nicht
beurteilt werden. Von den Autoren des zitierten Artikels wird eher eine
Hemmung von limbisch-
striataler-pallidaler-subthalamischer-pallidothalamischer-cortikaler
Regelkreise ausgegangen. Bevor diese Behandlungsmethode Zwangspatienten,
die nicht auf die üblichen Behandlungsmethoden ansprechen, empfohlen
werden kann, sind aber weitere Untersuchungen erforderlich. Es muss sich
erst zeigen, dass und in welchen Prozentsatz das Verfahren auch bei
Patienten mit reinen Zwangsstörungen wirksam ist. Falls dies zutrifft,
bleibt noch herauszufinden, welche Lage der Stimulationselektrode bei
diesen Patienten ideal ist. Das Nebenwirkungsrisiko liegt bei
Parkinsonpatienten bei ca. 1,5 bis 3% für die unbeabsichtigte Schädigung
anderer Hirnstrukturen. Angesichts der Schwere der Erkrankungen macht der
jetzt veröffentlichte Bericht Hoffnung auf neue Impulse in der Behandlung
von Zwangsstörungen. Aktuell bleibt aber das größte Problem noch, dass die
Diagnose meist erst viel zu spät gestellt wird und viel zu spät mit einer
Behandlung begonnen wird. Nicht selten werden auch unwirksame
Behandlungsverfahren gewählt.
Compulsions, Parkinson’s disease, and stimulation Luc Mallet et al.
THE LANCET , 360,
1302-04. October 26, 2002 |
Definition nach dem ICD 10 Kapitel V
ICD-10 Homepage
Zwangsstörung
|
|
|
Wesentliche Kennzeichen sind
wiederkehrende Zwangsgedanken und Zwangshandlungen. Zwangsgedanken sind
Ideen, Vorstellungen oder Impulse, die den Patienten immer wieder
stereotyp beschäftigen. Sie sind fast immer quälend, der Patient versucht
häufig erfolglos, Widerstand zu leisten. Die Gedanken werden als zur
eigenen Person gehörig erlebt, selbst wenn sie als unwillkürlich und
häufig abstoßend empfunden werden. Zwangshandlungen oder -rituale sind
Stereotypien, die ständig wiederholt werden. Sie werden weder als angenehm
empfunden, noch dienen sie dazu, an sich nützliche Aufgaben zu erfüllen.
Der Patient erlebt sie oft als Vorbeugung gegen ein objektiv
unwahrscheinliches Ereignis, das ihr Schaden bringen oder bei dem sie
selbst Unheil anrichten könnte. Im allgemeinen wird dieses Verhalten als
sinnlos und ineffektiv erlebt, es wird immer wieder versucht, dagegen
anzugehen. Angst ist meist ständig vorhanden. Werden Zwangshandlungen
unterdrückt, verstärkt sich die Angst deutlich. |
|
|
Inkl.: |
Anankastische Neurose
Zwangsneurose
|
|
|
Exkl.: |
Zwangspersönlichkeit(sstörung) |
F42.0
|
|
Vorwiegend
Zwangsgedanken oder Grübelzwang |
|
|
Diese können die Form von
zwanghaften Ideen, bildhaften Vorstellungen oder Zwangsimpulsen annehmen,
die fast immer für die betreffende Person quälend sind. Manchmal sind
diese Ideen eine endlose Überlegung unwägbarer Alternativen, häufig
verbunden mit der Unfähigkeit, einfache, aber notwendige Entscheidungen
des täglichen Lebens zu treffen. Die Beziehung zwischen Grübelzwängen und
Depression ist besonders eng. Eine Zwangsstörung ist nur dann zu
diagnostizieren, wenn der Grübelzwang nicht während einer depressiven
Episode auftritt und anhält. |
F42.1
|
|
Vorwiegend
Zwangshandlungen [Zwangsrituale] |
|
|
Die meisten Zwangshandlungen
beziehen sich auf Reinlichkeit (besonders Händewaschen), wiederholte
Kontrollen, die garantieren, dass sich eine möglicherweise gefährliche
Situation nicht entwickeln kann oder übertriebene Ordnung und Sauberkeit.
Diesem Verhalten liegt die Furcht vor einer Gefahr zugrunde, die den
Patienten bedroht oder von ihm ausgeht; das Ritual ist ein wirkungsloser
oder symbolischer Versuch, diese Gefahr abzuwenden. |
F42.2
|
|
Zwangsgedanken und -handlungen,
gemischt |
F42.8
|
|
Sonstige Zwangsstörungen |
F42.9
|
|
Zwangsstörung, nicht näher
bezeichnet |
F60.5
|
|
Anankastische
[zwanghafte] Persönlichkeitsstörung |
|
|
Eine Persönlichkeitsstörung, die
durch Gefühle von Zweifel, Perfektionismus, übertriebener
Gewissenhaftigkeit, ständigen Kontrollen, Halsstarrigkeit, Vorsicht und
Starrheit gekennzeichnet ist. Es können beharrliche und unerwünschte
Gedanken oder Impulse auftreten, die nicht die Schwere einer Zwangsstörung
erreichen. |
|
|
Zwanghafte
Persönlichkeit(sstörung)
Zwangspersönlichkeit(sstörung) |
|
|
Exkl.:
|
Zwangsstörung |
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Definition der Zwangsstörung im Diagnostischen Manual der
Amerikanischen Psychiatriegesellschaft (DSM IV) A.
Entweder Zwangsgedanken oder Zwangshandlungen
Zwangsgedanken wie unter 1,2,3oder 4 definiert
(1) wiederkehrende und anhaltende Gedanken
,Impulse oder Vorstellungen die zeitweise während der Störung als
unangemessen empfunden werden und die ausgeprägte Angst oder großes
Unbehagen hervorrufen
(2) die Gedanken, Impulse oder Vorstellungen sind
nicht nur übertriebene Sorgen über reale Lebensprobleme,
(3) die Person versucht, diese Gedanken, Impulse oder Vorstellungen zu
ignorieren oder zu unterdrücken oder sie mit Hilfe anderer Gedanken oder
Tätigkeit zu neutralisieren,
(4) die Person erkennt, dass die Zwangsgedanken, -impulse oder
-vorstellungen ein Produkt des eigenen Geistes sind (nicht von außen
auferlegt wie bei Gedankeneingebung)
Zwangshand1ungen, wie durch (1) und (2)definiert:
(1) wiederholte Verhaltensweisen (z.B. Händewaschen, Ordnen,
Kontrollieren) oder gedankliche Handlungen (z.B. Beten, Zählen, Wörter
leise Wiederholen), zu denen sich die Person als Reaktion auf einen
Zwangsgedanken oder aufgrund von streng zu befolgenden Regeln gezwungen
fühlt,
(2) die Verhaltensweisen oder die gedanklichen Handlungen dienen dazu,
Unwohlsein zu verhindern oder zu reduzieren oder gefürchteten Ereignissen
oder Situationen vorzubeugen; diese Verhaltensweisen oder gedanklichen
Handlungen stehen jedoch in keinem realistischen Bezug zu dem, was sie zu
neutralisieren oder zu verhindern versuchen, oder sie sind deutlich
übertrieben.
B. Zu irgendeinem Zeitpunkt im Verlauf der Störung hat die Person
erkannt, dass die Zwangsgedanken oder Zwangshandlungen übertrieben oder
unbegründet sind.
Beachte: Dies muss bei Kindern nicht der Fall
sein.
C. Die Zwangsgedanken oder Zwangshandlungen verursachen erhebliche
Belastung, sind zeitaufwendig (benötigen mehr als 1 Stunde pro Tag) oder
beeinträchtigen deutlich die normale Tagesroutine der Person, ihre
beruflichen oder schulischen Funktionen oder die üblichen Aktivitäten und
Beziehungen.
D. Falls eine andere Störung vorliegt, so ist der Inhalt der
Zwangsgedanken oder Zwangshandlungen nicht auf diese beschränkt (z. B.
starkes Beschäftigtsein mit Essen bei Vorliegen einer Eßstörung,
Haareausziehen bei Vorliegen einer Trichotillomanie, Sorgen über das
Erscheinungsbild bei Vorliegen einer körperdysmorphen Störung, starkes
Beschäftigtsein mit Drogen bei Vorliegen einer Störung im Zusammenhang mit
psychotropen Substanzen, starkes Beschäftigtsein mit einer schweren
Krankheit bei Vorliegen einer Hypochondrie, starkes Beschäftigtsein mit
sexuellen Bedürfnissen oder Phantasien bei Vorliegen einer Paraphilie,
Grübeln über Schuld bei Vorliegen einer Major Depression.
E. Das Störungsbild geht nicht auf die direkte körperliche
Wirkung einer Substanz (z. B. Droge, Medikament) oder eines medizinischen
Krankheitsfaktors zurück. |
Tiermodell:
Die neurobiologische Basis von Zwangsstörungen ist weiter unklar. Nach
funktionellen Kernspintomographien muss man davon ausgehen, dass
kortiko-striato-thalamo-kortikale Regelkreise eine Rolle in der Pathogenese
spielen. Eine Erblichkeit ist gesichert, ein genauer Genort ist aber nicht
bekannt, vermutlich sind mehrere unterschiedliche Gene involviert. Verwandte
ersten Grades haben ein 3–12- fach erhöhtes Risiko ebenfalls an einer
Zwangsstörung zu erkranken. Bei monozygoten Zwillingen beträgt die
Konkordanz 80–87%. bei dizygoten Zwillingen 47–50%. Sicher zu sein scheint,
dass Störungen in der Serotonin- Neurotransmission eine Rolle spielen aber
dopaminerge und glutamaterge Neurotransmittersysteme scheinen involviert zu
sein. Im Tierversuch lässt sich bei Mäusen mit gezielter Zerstörung des
Sapap3 Gens ein Verhalten erzeugen, das einer Zwangsstörung sehr ähnlich
ist. Hierdurch entstehen Störungen im der erregenden Übertragung in
kortiko-striatalen Regelkreisen an den Synapsen der der Mäuse im Gehirn. Die
Mäuse zeigen dann ein zwanghaftes Putzen, das zu Hautläsionen führt, ähnlich
wie bei Waschzwängen bei Menschen beobachtet, auch bei den Mäusen bessert
sich der Putzzwang durch Serotoninwiederaufnahmehemmer.
Ergebnisse zur Prognose der
Zwangskrankheit ohne Behandlung
A 40-Year Follow-up of Patients With Obsessive-compulsive
Disorder
Gunnar Skoog, MD, PhD; Ingmar Skoog, MD, PhD ,Arch Gen
Psychiatry. 1999;56:121-127
ABSTRACT |
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Background The long-term course of obsessive-compulsive disorder is
insufficiently known. We studied the course of this disorder in patients who
were followed up for 40 years.Methods Patients admitted with a
diagnosis of obsessive-compulsive disorder to the Department of Psychiatry,
Sahlgrenska University Hospital, Göteborg, Sweden, between 1947 and 1953
were examined by an experienced psychiatrist using a semistructured
interview between 1954 and 1956 (n=251). The diagnosis was made according to
the criteria of Schneider. A reexamination was performed by the same
psychiatrist between 1989 and 1993 (n=122). In another 22 patients, the
necessary information was obtained from close informants and medical
records. The response rate in surviving patients was 82%. The mean length of
follow-up from onset was 47 years.Results Improvement was observed
in 83%, including recovery in 48% (complete recovery, 20%; recovery with
subclinical symptoms, 28%). Among those who recovered, 38% had done so
already in the 1950s. Forty-eight percent had obsessive-compulsive disorder
for more than 30 years. Early age of onset, having both obsessive and
compulsive symptoms, low social functioning at baseline, and a chronic
course at the examination between 1954 and 1956 were correlated with a worse
outcome. Magical obsessions and compulsive rituals were correlated with a
worse course. Qualitative symptom changes within the obsessive-compulsive
disorder occurred in 58% of the patients.Conclusion After several
decades, most individuals with obsessive-compulsive disorder improve,
although most patients continue to have clinical or subclinical symptoms.
|
Bereits vor vielen Jahren wurde ein Zusammenhang
zwischen neurologischen Erkrankungen und der Zwangsstörung beschrieben.
So wurden Zwangssymptome nach Schädel-Hirn-Traumata und bei Epilepsie
dokumentiert und man fand vermehrt Geburtstraumata in der Vorgeschichte von
Zwangspatienten. Außerdem zeigten sich bei Zwangspatienten unspezifische
neurologische Störungen - so genannte „neurological soft signs” - mit
überdurchschnittlicher Häufigkeit. Neben diesen unspezifischen Assoziationen
gibt es eine Reihe neurologischer Erkrankungen, welche eine Schädigung der
Basalganglien zeigen und relativ häufig mit einer Zwangssymptomatik
einhergehen. Das Gilles-de-la-Tourette-Syndrom, das durch motorische und
vokale Tics charakterisiert ist, liegt in einer Häufigkeit von 55 - 74 %
gemeinsam mit Zwangssymptomen vor. Genetische Studien haben eine Beziehung
zwischen dem Gilles-de-la-Tourette-Syndrom und der Zwangserkrankung
festgestellt. Von Economo beschrieb in den 30er Jahren das gemeinsame
Auftreten von extrapyramidalmotorischen Bewegungsstörungen
(Parkinson-Syndrom) und Zwangssymptomatik in der Folge der Encephalitis
lethargica.
Genetische Ursachen sind sehr wahrscheinlich. Ein Gene
auf dem Chromosome 9 verursacht Zwangsstörungen oder zur Entstehung von
Zwangstörungen bei. Das Gen kodiert die Bildung eines Glutamattransporters,
abnormale Glutamataktivität wurde mehrfach als Ursache von Zwangsstörungen
postuliert. Diane E. Dickel, et al; Association Testing of the Positional
and Functional Candidate Gene SLC1A1/EAAC1 in Early-Onset
Obsessive-compulsive Disorder Arch Gen Psychiatry. 2006;63:778-785.
ABSTRACT
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Eine andere interessante Variante bezüglich der Entstehung und
Behandlung der Zwangskrankheit und von verwandten Krankheitsbildern ist in:
Therapeutic plasma exchange and intravenous immunoglobulin for
obsessive-compulsive disorder and tic disorders in childhood,Susan J
Perlmutter, Susan F Leitman, Marjorie A Garvey, Susan Hamburger, Elad
Feldman, Henrietta L Leonard, Susan E Swedo,The Lancet, 354:9185:1153-1158,
veröffentlicht worden.
Plasmapherese zeigte sich dabei bei Kindern in der Behandlung anhaltend
sehr erfolgreich. Hypothese dahinter ist die Entstehung als Autoimmunprozess
im Basalganglienbereich des Gehirns nach Infektionskrankheiten in besondere
A beta-haemolysierende Streptokokken. Inwieweit dies nur für die Untergruppe
PANDAS (paediatric autoimmune neuropsychiatric disorders associated with
streptococcal infections, Swedo S.E., Leonard H.L. and Mittleman B.B. et al.
Pediatric autoimmune neuropsychiatric disorders associated with
streptococcal infections (PANDAS): a clinical description of the first fifty
cases. Am J Psychiatry 1997, 155:264-271.[Medline])
oder generell zutrifft, ist noch unklar und wird weiter untersucht. Unten
Schaubild der Studienergebnisse diese interessanten Studie.
.
30 children entered the study and 29 completed the trial. Ten received
plasma exchange, nine IVIG, and ten placebo. At 1 month, the IVIG and
plasma-exchange groups showed striking improvements in obsessive-compulsive
symptoms (mean improvement on children's Yale-Brown obsessive compulsive
scale score of 12 [45%] and 13 [58%], respectively), anxiety (2-1 [31%] and
3-0 [47%] improvement on National Institute of Mental Health anxiety scale),
and overall functioning (2-9 [33%] and 2-8 [35%] improvement on National
Institute of Mental Health global scale). Tic symptoms were also
significantly improved by plasma exchange (mean change on Tourette syndrome
unified rating scale of 49%). Treatment gains were maintained at 1 year,
with 14 (82%) of 17 children ''much'' or ''very much'' improved over
baseline (seven of eight for plasma exchange, seven of nine for IVIG).
Dies ändert natürlich vorläufig nichts daran, dass Vt und Antidepressiva
die Standardtherapie bleiben.
In Frage gestellt werden diese Ergebnisse allerdings in einem Artikel in
Archies of General Psychiatry / volume:57 (page: 364)Preliminary Findings
of Antistreptococcal Antibody Titers and Basal Ganglia Volumes in Tic,
Obsessive-compulsive, and Attention-Deficit/Hyperactivity Disorders Bradley
S. Peterson, MD; James F. Leckman, MD; Daniel Tucker, MD; Lawrence Scahill,
MSN, PhD; Lawrence Staib, PhD; Heping Zhang, PhD; Robert King, MD; Donald J.
Cohen, MD; John C. Gore, PhD; Paul Lombroso, MD April 2000
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(213K) hier wird davon ausgegangen, dass möglicherweise die
Strptokokkenantikörper eher für das ADHD (link auf
den Artikel der Homepage) verantwortlich sind. Dabei sollen die
Ergebnisse bei Zwangskranken dadurch zustande gekommen sein dass viele von
diesen gleichzeitig auch ADHD hatten, wärend die Gruppe mit reinen
Zwangkrankheiten keine erhöhten Antistreptokokken- Titer aufwiesen.

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Aktuelles ARCHIVES OF GENERAL PSYCHIATRY- May 2000 Vol 57,
No 5, pp 413-520Decrease in Thalamic Volumes of Pediatric Patients With
Obsessive-compulsiveDisorder Who Are Taking Paroxetine
Andrew R. Gilbert, MD; Gregory J. Moore, PhD;
Matcheri S. Keshavan, MD; Lori Anne D. Paulson;
Vikram Narula; Frank P. Mac Master; Carol M.
Stewart, RNC; David R. Rosenberg, MDhttp://archpsyc.ama-assn.org/issues/v57n5/full/yoa9259.html
Aktuelle Übersicht über die neuropschiatrischen Befunde und Daten bei
Zwangsstörungen
Dan J Stein, Obsessive-compulsive disorder [Summary] [Full
Text] [PDF]
The Lancet Volume 360, Number 9330
03 August 2002
|
www.zwaenge.de
Deutsche Gesellschaft Zwangserkrankungen. Informationen für Betroffene und
Experten.
www.zwangserkrankungen.de Homepage von Betroffenen (Forum, Chat,
Adressen von Therapeuten und Kliniken in Deutschland).
www.medicine-worldwide.de
Zwangsstörungen
www.trichotillomanie.purespace.de
www.haeverlag.de/z-aktuell -
www.nakos.de
http://www.zwangserkrankungen.de
Deutsches
Medizin-Forum
Medicine Online.
Internet-Informationsquellen Gesundheitswissenschaften, zusammengestellt
von der UB Bielefeld. Dr.
Hartmann Online. Auf dieser Homepage finden Sie unter anderem auch einen
Zwangs-Fragebogen, mit Hilfe dessen Sie feststellen können, ob Sie
möglicherweise an einer Zwangserkrankung leiden.
|
Die
Begutachtungsleitlinien "Anhaltspunkte für
die ärztliche Gutachtertätigkeit" lassen
sich derzeit beim Bundesgesundheitsminister kostenlos
downloaden ( 1.4 MB).
Grad der Behinderung im
Schwerbehindertenrecht aus den
"Anhaltspunkten für die ärztliche Gutachtertätigkeit im sozialen
Entschädigungsrecht und nach dem Schwerbehindertengesetz" (1996) |
|
Neurosen, Persönlichkeitsstörungen,
Folgen psychischer Traumen |
GdB |
Leichtere psychovegetative oder psychische
Störungen |
0-20 |
Stärker behindernde Störungen
|
|
mit wesentlicher Einschränkung
der Erlebnis- und Gestaltungsfähigkeit (z. B. ausgeprägtere depressive,
hypochondrische, asthenische oder phobische Störungen, Entwicklungen mit
Krankheitswert, somatoforme Störungen)
|
30- 40 |
Schwere Störungen (z. B. schwere
Zwangskrankheit) |
|
mit mittelgradigen sozialen
Anpassungsschwierigkeiten
|
50-70 |
mit schweren sozialen Anpassungsschwierigkeiten
|
80-100 |
|
|
Sozialmedizinische Beurteilung Empfehlung der DRV Oktober
2001
Zwangsstörungen sind in ihren abortiven Formen weit
verbreitet. Sie beeinflussen dann die Leistungsfähigkeit der Betroffenen
nicht oder nur in geringem Umfang; unter Umständen können sie zu
qualitativen Leistungseinschränkungen führen. Eine Zwangsstörung führt
üblicherweise nicht zu einer zeitlichen Leistungsminderung. Wenn die
Symptome allerdings so ausgeprägt sind, dass Zwangsrituale (z. B.
Handwasch-Rituale) stundenlang ausgeführt werden müssen, ist die
Leistungsfähigkeit erheblich beeinträchtigt. Bei ausgeprägten
Zwangsgedanken kann eine qualitative Leistungseinschränkung bestehen,
insbesondere wenn Konzentrationsfähigkeit und andere kognitive Leistungen
beeinträchtigt sind. |
|
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über den derzeitigen Stand der medizinischen Forschung auch für
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Es ist auch nicht möglich, dass ein Arzt immer auf dem aktuellsten Stand
der medizinischen Forschung in allen Bereichen seines Faches ist. Es
ist immer möglich, dass die medizinische Forschung hier noch als wirksam
und ungefährlich dargestellte Behandlungsmaßnahmen inzwischen als
gefährlich oder unwirksam erwiesen hat. Lesen Sie bei Medikamenten immer
den Beipackzettel und fragen Sie bei Unklarheiten Ihren behandelnden Arzt.
Medikamentöse Behandlungen auch mit freiverkäuflichen Medikamenten
bedürfen ärztlicher Aufsicht und Anleitung. Dies gilt auch für alle
anderen Behandlungsverfahren. Die hier angebotenen Informationen können
nicht immer für jeden verständlich sein. Um Mitteilung wo dies nicht der
Fall ist bin ich dankbar. Fragen Sie hierzu immer Ihren behandelnden Arzt.
Dieser weiß in der Regel über die hier dargestellten Sachverhalte gut
Bescheid und kann Ihren individuellen Fall und Ihre Beschwerden besser
einordnen- was für einen bestimmten Patienten nützlich ist, kann einem
anderen schaden. Selbstverständlich gibt es zu den meisten Themen
unterschiedliche Auffassungen. Soweit möglich wird hier dargestellt woher
die Informationen stammen. In den meisten Fällen mit einem entsprechenden
Link (da diese oft ohne Ankündigung geändert werden, sind diese leider
nicht immer aktuell zu halten).. Leider ist die zitierte Literatur nicht
immer kostenfrei zugänglich. Die Beschränkung auf kostenfrei zugängliche
Literatur würde manches sehr oberflächlich lassen. In der Regel versuche
ich mich in der Darstellung an deutschen oder internationalen Leitlinien
der Fachgesellschaften und Metaanalysen der Literatur zu orientieren. Auch
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Leitlinien, zum anderen werden diese mir nicht immer sofort bekannt.
Manche Leitlinien sind lange nicht aktualisiert worden und von neuerer
Literatur überholt, bzw, ergänzungsbedürftig. Wenn möglich sind im
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Neurologie, Psychotherapeutische Medizin und Psychiatrie ihre Patienten
sorgfältig und genau so gut wie ich behandeln. Sollten Sie über eine
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