Absentismus

Der Begriff des Absentismus wird meist bei Schulverweigerern oder Schulphobikern oder für Fehlzeiten am Arbeitsplatz verwendet. Gemeint ist in der Regel ein häufiges Fehlen, das nicht auf eine Krankheit, sondern auf private Gründe (auch mit Krankmeldung oder Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung) zurückgeht.

Gemeint sind also motivationsbedingte Fehlzeiten in einem Betrieb, die keine medizinische oder vertragliche Ursache (Urlaub, Freistellung) haben. Es geht hier also um einen durch die Person entscheidbaren Entschluss zur Abwesenheit.

Ob eine Person zum Absentismus neigt bzw. diesen praktiziert, ist unter anderem von allgemeinen Wertvorstellungen, dem Ausmaß möglicher Konsequenzen (Kontrollmaßnahmen, Intensität der Überprüfung), privaten Problemen, Sucht, Arbeitsplatzzufriedenheit und Betriebsklima abhängig.

Absentismus verschlechtert von sich aus das kollegiale Klima und führt für Kollegen zu Mehrarbeit und zusätzlichen Belastungen und kann dann ansteckend sein.

Manchmal wird Absentismus aber auch analog zur Arbeitsunfähigkeit definiert als vorübergehende, verlängerte oder ständige Arbeitsunfähigkeit infolge einer Krankheit oder einer Behinderung.

Präsentismus – das Gegenteil des Absentismus

Das Gegenteil des Absentismus ist der Präsentismus. Dieser Begriff bezeichnet die Verhaltensweise, trotz einer eigentlich durch eine akute Erkrankung verursachte Arbeitsunfähigkeit zur Arbeit oder in der Schule zu erscheinen.

Gründe können in der intrinsischen Motivation des Mitarbeiters oder Schülers, aber auch in der Angst vor negativen Konsequenzen eines Fehlens liegen. Tatsächlich kann Präsentismus große Schäden sowohl für das Unternehmen als auch für Kollegen bzw. Mitschüler verursachen, wenn der eigentlich arbeitsunfähige Mitarbeiter beispielsweise unkonzentriert arbeitet und Fehler macht oder andere Mitarbeiter ansteckt.

Dr. Johannes Werle

Dr. med Johannes Werle

Redakteur