Meningeosis karzinomatosa

oder Meningeosis carcinomatosa die Besiedlung der Hirnhäute mit metastasierenden Krebszellen durch diffuse Tumorzellaussaat im Liquorraum. Sie wird auch als leptomeningeale Karzinomatose bezeichnet. Die Meningeosis carcinomatosa kommt bei 1-5% aller soliden malignen Tumore vor. 5–15% der Patienten mit einer Leukämie oder einem Lymphom und 1–2% der Patienten mit einem primären Hirntumor verursachen eine Meningeosis carcinomatosa. In Autopsiestudien findet man bei 19% der Patienten mit einer Krebserkrankung und neurologischen Symptomen eine Meningeosis carcinomatosa.

Häufig kommt sie bei Mamma (5% der Erkrankungen mestastasieren) vor. Kleinzellige Bronchialkarzinom und Melanome mestasieren häufig in die Hirnhäute. Bei Bronchialkarzinomen ist sie in 10% die Erstmanifestation. Am häufigsten sind Patienten mit einer disseminierten Metastasierung im Spätstadium ihrer Erkrankung betroffen. In 20% tritt die Meningeosis carcinomatosa nach einer Latenzzeit nach Behandlung der Krebserkrankung auf, in 5–10% der Fälle ist die Meningeosis carcinomatosa das erste Symptom einer Krebserkrankung.

Symptome sind häufig Kopfschmerzen, Schwindel, Übelkeit und Erbrechen, epileptische Anfälle, Gangstörungen, Persönlichkeitsveränderungen, Schluckstörungen, Doppeltsehen und andere Hirnnervensymptome, auch Status epilepticus sind beschrieben, sowie Bewusstseinsstörungen. Bei Verdacht wird eine Lumbalpunktion durchgeführt, diese ist zytologisch nicht immer positiv, durch des Messung des CEA, Alphafetoprotein und Beta-HCG im Liquor kann die Diagnose auch bei negativem zytologischen Befund wahrscheinlich gemacht werden. Nicht selten sind mehrere Lumbalpunktionen erforderlich. Auch das MRT gibt Hinweise und kann die Meningeosis carcinomatosa in etwa 40% der Fälle darstellen, wobei jeweils nach Hinweisen aus den Symptomen mit der Suche begonnen wird, abar meist das gesamte zentrale Nervensystem dargestellt werden muss.

Patienten mit einer Meningeosis carcinomatosa haben meistens eine schlechte Prognose mit einer Lebenserwartung von nur Wochen, die Überlebenszeit mit Behandlung beträgt im Median 2–3 Monate. Dies hängt allerdings vom Primärtumor ab. Oft kann durch die Behandlung zumindest zeitweise die blockierte Liquorzirkulation wieder hergestellt werden. Behandlung durch intrathekale Gabe von Methotrexat manchmal in Kombination mit Dexamethason und Thiotepa sowie Leucoverin gegen die Nebenwirkungen des Methotrexat. Größere Ansammlungen von Krebszellen müssen oft auch mit Strahlentherapie behandelt werden. Oft müssen auch Shunts angelegt werden um einen symptomatischen Hydrozephalus zu behandeln. Ob sich der Patient zu einer Behandlung entscheidet, muss individuell mit dem Patienten entschieden werden.

 

Quellen / Literatur:

Siehe auch unter Metastasen im Gehirn und im Wirbelkanal

Dr. Johannes Werle

Dr. med Johannes Werle

Redakteur