Proteinkinasen

gehören zu den wichtigsten Eiweißen im Körper der Säugetiere und Menschen. Man nimmt an, dass es etwa 1000 verschieden Arten von Proteinkinasen beim Menschen gibt. Sie phosphorylieren andere Eiweiße an den Aminosäuren Serin, Threonin, und/oder Tyrosin und verändern dadurch deren Funktion. Je nach dem wo sie phosphorylieren können, werden sie in Gruppen eingeteilt. Proteinphosphatasen können diesen Prozess umkehren. Sie regulieren wichtige Vorgänge an den Zellen wie deren Wachstum und Differenzierung (was auch bei der Krebsentstehung wichtig ist), die Antwort der Zellen auf Hormone aber auch Medikamente, sie haben enzymatische Funktionen. Neuerdings wird auch deren Bedeutung in der Neurologie und Psychiatrie besonders erforscht. Wissenschaftler haben herausgefunden, dass eine hohe Aktivität des Enzyms Proteinkinase C (PKC) im Präfrontalen Cortex, die häufig bei Stress auftritt, die biochemischen und elektrophysiologischen Abläufe bei der Gedächtnisbildung stören. Die Forscher fanden bei Ratten und Affen, die einem milden Stress ausgesetzt waren eine Störung der präfrontalen Funktion der Hirnrinde, die kognitiven Fähigkeiten verbesserten sich nach Gabe von PKC- Hemmern. Die PKC könnte auch bei Menschen im Stress für vermehrte Ablenkbarkeit, mangelndes Konzentrationsvermögen und Fehlentscheidungen verantwortlich sein. Stress kann ein Auslöser für die Symptome bei Patienten mit bipolaren Störungen oder Schizophrenie, sein. Möglicherweise spielen auch dort hohe PKC Spiegel eine Rolle für die Symptombildung.

 

Quellen / Literatur:

Tracy Hampton, Stress and Memory Loss Link, JAMA. 2004;292:2963. EXTRACT | FULL TEXT | PDF

Dr. Johannes Werle

Dr. med Johannes Werle

Redakteur