Querschnittlähmung Klassifikation nach Lähmungsausmaß

Differenzialdiagnose akuter und subakuter nichttraumatischer Querschnittssyndrome
Gefäßerkrankungen mit Rückenmarksschädigung: Mangelnde Durchblutung des Rückenmarks: Primäre Durchblutungsstörungen : Arteriosklerose, Gefäßentzündung (Vaskulitis), Sekundäre Durchblutungsstörungen: Gefäßkompression durch Raumforderung,Erkrankungen der Aorta, Dekompressionskrankheit bei Tauchern
Blutungen im Wirbelkanal: epidurales Hämatom, subdurales Hämatom, Subarachnoidalblutung, intraparenchymale Blutung (Hämatomyelie) GefäßmIssbildungen im Rückenmark oder Wirbelkanal: arteriovenöse Durafistel, perimedulläre Fisteln, intramedulläre arteriovenöse Angiome, Kavernome
Entzündliche Rückenmarkserkrankungen: Ohne Rückenmarkskompression: Akute Myelitis: transversa: viral, bakteriell, mykotisch, para-/postinfektiös oder postvakzinal. Myelitis bei chronisch entzündlicher ZNS-Erkrankung: (z.B. multiple Sklerose, Neuroborreliose), Myelitis bei Systemerkrankung: (zum Beispiel M. Behçet). Mit Rückenmarkskompression: Epiduraler Abszess, Subduraler Abszess, Spondylodiszitis
Toxisch-allergische Rückenmarkserkrankungen: Subakute Myelo-Optiko-Neuropathie (SMON) durch Clioquinol, Spätmyelopathie nach Chemonukleolyse
Nichtentzündliche spinale Raumforderungen: Bandscheibenmassenprolaps, Krebserkrankungen oder Metastasen
Nichtspinale Erkrankungen: Akute Polyradikulitis Guillain Barré, Hyper- oder hypokaliämische Lähmungen, Mantelkantensyndrom (zum Beispiel bilateraler Infarkt im Versorgungsgebiet der Aa. cerebri anteriores), Psychogene Querschittssymptomatik
Modifiziert nach Schwenkreis, Peter; Pennekamp, Werner; Tegenthoff, Martin Differenzialdiagnose der akuten und subakuten nichttraumatischen Querschnittslähmungen Deutsches Ärzteblatt 103, Ausgabe 44 vom 03.11.2006, Seite A-2948 HTML | PDF | Literatur

Querschnittlähmung Klassifikation nach Lähmungsausmaß

A – komplett Keine sensible oder motorische Funktion ist in den sakralen Segmenten
S4 bis S5 erhalten.
B – inkomplett Sensible, aber keine motorische Funktion ist unterhalb des neurologischen
Niveaus erhalten und dehnt sich bis in die sakralen Segmente
S4/S5 aus.
C – inkomplett Motorische Funktion ist unterhalb des neurologischen Niveaus erhalten,
und die Mehrzahl der Kennmuskeln unterhalb des neurologischen
Niveaus haben einen Muskelkraftgrad von weniger als 3
D – inkomplett Motorische Funktion ist unterhalb des Schädigungsniveaus erhalten,
und die Mehrheit der Kennmuskeln unterhalb des neurologischen
Niveaus haben einen Muskelkraftgrad größer oder entsprechend 3
E – normal Sensible und motorische Funktionen sind normal.
American Spinal Injury Assosciation. International Standards for Neurological Classification of Spinal Cord Injury, revised 2002. Chicago: American Spinal Injury Association; 2002.

 

Dr. Johannes Werle

Dr. med Johannes Werle

Redakteur