Epiduralanästhesie

auch Periduralanästhesie genannte Leitungsanästhesie bei der der Plexus lumbalis und Plexus sacralis betäubt wird. Die Nadel wird wie bei der Lumbalpunktion geführt. Das äußere Blatt der Dura wird durchdrungen, das innere Blatt darf nicht durchdrungen werden, so dringt das Lokalanästhetikum nicht in den Wirbelkanal ein. Vorteil ist, dass bei Eingriffen in der unteren Körperhälfte (vor allem Becken- und Genitalbereich, Beine) der Patient bei der Operation bei Bewusstsein bleiben kann, daher auch geringeres Risiko als bei der Vollnarkose. Prinzipiell sind auch thorakale Epiduralanästhesien möglich, das Risiko ist aber oberhalb des Lumbalen Spinalkanals größer. Die lumbale Epiduralanästhesie ist technisch einfach durchführbar, das Rückenmark kann dabei nicht verletzt werden. Bei der thorakalen Epiduralanästhesie sind theoretisch Rückenmarksverletzungen möglich, es werden wesentlich größere Mengen an Anästhetika benötigt als lumbal. Dadurch sind die Lähmungen in den Beinen auch länger anhaltend und für manche Patienten ängstigend. Beide Verfahren eignen sich nur für Ops, die üblicherweise weniger als 3 Stunden dauern. Blutdruckabfall, Peridurale Blutergüsse, versehentliche Spinalanästhesien, selten eine Meningitis, und Unverträglichkeiten des Lokalanästhetikums sind die möglichen Nebenwirkugnen der Epiduralanästhesie. Liquorunterdruck-Syndrome sind auch nach Epiduralanästhesien möglich, wenn der Spinalkanal durch die Nadel angestochen wurde. Bei der Spinalanästhesie wird das Lokalanästhetikum in den Liquor cerebrospinalis gespritzt, die Risiken sind größer, die Wirkung tritt schneller ein.

 

Dr. Johannes Werle

Dr. med Johannes Werle

Redakteur