Medizinstudentitis

Engl.:medicalstudentitis oder medical school syndrome.

Die Neigung von Medizinstudenten bei sich selbst eine Krankheit zu diagnostizieren, deren Symptome sie gerade in ihrem Studium gelernt haben. Großzügige Zahlen aus den 1960ern gingen davon aus, dass dieses Syndrom bei 3/4 aller Medizinstudenten auftrete. Neuere Untersuchung fanden aber keine Unterschiede in der Häufigkeit von hypochondrischen Reaktionen zwischen Medizinstudenten und Jurastudenten. Auch wenn es das Syndrom zweifellos bei Medizinstudenten, wie angehenden Krankenpflegern etc. gibt, sind nach Studien Medizinstudenten im Durchschnitt eher weniger ängstlich im Bezug auf Krankheiten, als ihre Kommilitonen in anderen Fachbereichen. Insgesamt damit also kein Grund die Medizinstudentitis als eigenen Krankheit anzusehen. Hypochondrie gibt es in jeder Profession, und damit auch bei Ärzten wie Medizinstudenten. Ärzte neigen eher dazu zu spät einen Kollegen zu konsultieren, wenn sie krank sind.

 

Quellen / Literatur:

Arch Gen Psychiatry 1986;43[5]:487-89). J Med Educ 2001;35[8]:724–8), Lancet. 1998 May 2;351(9112):1332., Medical education ISSN 0308-0110 2004, vol. 38, no5, pp. 479-481. Tidsskr Nor Laegeforen. 2002 Mar 20;122(8):785-7. CMAJ. 2008 Mar 25;178(7):820.

Dr. Johannes Werle

Dr. med Johannes Werle

Redakteur