Credomanie

„Glaubsüchtigkeit“ ist zumindest zum Teil in ihrem Ausmaß „angeboren“. Sie ist Grundlage vieler hartnäckiger menschlicher Fehlvorstellungen. Einmal gewonnene Überzeugung sind oft bei Menschen sehr festgefahren, wir neigen dazu, selbst an fiktiven Zusammenhängen unbeirrbar festzuhalten. Oft ändert sich daran auch nichts, wenn diese Zusammenhänge in wissenschaftlichen Experimenten widerlegt worden sind. Unser Gehirn ist so konstruiert, dass wir ständig neu lernen. Dabei werden ständig neue Verknüpfungen zwischen Nervenzellen verschiedener hergestellt um bei Wiederholung der Wahrnehmung vorbereitet zu sein, schneller zu erkennen und schneller handeln zu können.. Wir suchen automatisch hinter jedem Ereignis eine Ursache, in Zufallsereignisse interpretieren wir Gesetzmäßigkeiten hinein. Diese Gesetzmäßigkeiten versuchen wir bei weiteren Wahrnehmungen wieder zu bestätigen.

 

Dr. Johannes Werle

Dr. med Johannes Werle

Redakteur