Dopplersonographie

Ultraschalldiagnostik. Das Verfahren ist einfach: Man hat einen Ultraschallsender, der an eine Arterie gehalten wird und einen Empfänger in diesem Sendekopf, der die Frequenzdifferenz des reflektierten und durch das strömende Blut veränderten Ausgangssignals misst. So kann die Fliessgeschwindigkeit des Blutes bestimmt (siehe Skizze).

Typische Einsatzgebiete der Dopplersonographie ist die Beurteilung der zum Hirn führenden Arterien am Hals und die Beurteilung von Arterien an den Beinen und Füßen.

DopplersonographieDopplersonographie Halsgefäße

Die Dopplersonographie tut nicht weh, hat keine Nebenwirkungen und ist relativ zuverlässig im Erkennen höhergradiger, für die Durchblutung des Gehirns bedeutsamer Einengungen der Gefäße.

Benannt ist die Untersuchung nach Christian Johann Doppler (1803-1853), österreichischer Physiker und Mathematiker. Doppler beschrieb in seinem Buch Über das farbige Licht der Doppelsterne (1842) ein physikalisches Phänomen, das heute Doppler-Effekt genannt wird: Die Schallfrequenz ändert sich mit der relativen Geschwindigkeit von Beobachter und Schallquelle (in der Alltagserfahrung z.B. bei vorbeifahrenden Zügen zu hören). Doppler übertrug diese Gesetzmäßigkeit auf die Optik und konnte damit erstmals die Entfernung von Sternen bestimmen. Das physikalische Gesetz gilt für alle Arten von Wellen. Infolgedessen unterscheidet man zwei Formen des Doppler-Effekts. Es gibt den akustischen Doppler-Effekt und den optischen Doppler-Effekt. Sie unterscheiden sich durch die jeweilige Ausbreitungsgeschwindigkeit – Schallgeschwindigkeit bzw. Lichtgeschwindigkeit.

Einengungen oder Verschlüsse der Arterien, die das Gehirn mit Blut versorgen, sind ein wichtiger Risikofaktor für das Erleiden eines Schlaganfalles. Mit der Dopplersonographie können diese bereits in relativ frühen Stadien erkannt werden. So können dann die angemessen Therapiemaßnahmen eingeleitet werden. Arterien sind die Gefäße, die das Blut vom Herz weg zu den Organen (hier dem Gehirn transportieren), im Gegensatz dazu bringen die Venen das Blut aus den Organen zurück zum Herz. Weil in den Arterien der Druck größer ist, verkalken diese wesentlich häufiger als Venen.

Dr. Johannes Werle

Dr. med Johannes Werle

Redakteur