Drei-Welten-Modell (Eccles und Popper)

Das Modell versucht philosophische und neurophysiologische Modelle des Geistes zu vereinen. Zu den zwei „klassischen“ Ebenen: Körper und Geist kommt die dritte Ebene der Information. Die Ebenen werden Welten genannt und interagieren ständig miteinander. Popper und Eccles gehen dabei davon aus, dass die geistige Ebene zeitlos, also unsterblich ist und sich in der Struktur des Gehirns materialisiert. Das Gehirn stellt sich in dieser Betrachtungsweise daher als Kommunikationsorgan einer geistigen Ebene in einer materiellen Welt dar. Welt 3 stellt dabei die kollektiven Kenntnisse der gesamten menschlichen Kultur dar. Die das Modell postulierenden drei Welten haben dabei die folgenden Strukturen: Welt 1: physische Gegenstände und Zustände, anorganisch (Materie und Energie), biologisch (Struktur und Aktionen aller lebenden Wesen; Gehirne), Artefakte (materielle Substrate menschlicher Kreativität), Welt 2: Bewußtseinszustände, subjektives Wissen, Erfahrung von Wahrnehmung, Denken, Gefühlen, Absichten, Erinnerungen, Träumen, kreativer Imagination, Welt 3: objektive“ Kenntnisse,· kulturelles Erbe kodiert in materiellen Substraten (philosophisch, theologisch, naturwissenschaftlich, historisch, künstlerisch, technologisch), theoretische Systeme (wissenschaftliche Probleme, kritische Argumente)

 

Dr. Johannes Werle

Dr. med Johannes Werle

Redakteur