Gestalttherapie

Die Gestalttherapie geht von der Gegenwartszentriertheit psychischer Phänomene aus. Der Mensch wird im Hier und Jetzt gesehen, als ein Handelnder, der für sein Verhalten verantwortlich ist und selbst entscheidet. Die Neurose wird in dieser Therapieform als „unerledigte Situation“ gekennzeichnet. Die Therapie soll eine Integration dieser unerledigten Situation und der mit ihr einhergehenden abgespaltenen Gefühle, Phantasien und Verhaltensweisen ermöglichen. Blockierungen werden oft in einer Art Explosion gelöst. „Perls will den einzelnen Menschen zu einer Ganzheit machen, in dem er ihm zum Bewusstsein seiner uneingestandenen Gefühle verhilft und dazu, auch diejenigen Teile seiner Persönlichkeit anzuerkennen, die er bisher verleugnet oder abgelehnt hat.“ Die Wirksamkeitsnachweise für die Gestalttherapie sind eher gering, lassen es aber als möglich erscheinen, dass sich dieses Verfahren aufgrund weiterer Untersuchungen als wirksam erweisen könnte.

 

Dr. Johannes Werle

Dr. med Johannes Werle

Redakteur