Habituation

Anpassung von Aufmerksamkeitsleistungen im Sinne einer Reaktionsabschwächung auf wiederholt dargebotene Reizsituationen. Ein bestimmtes Verhalten wird somit zur Gewohnheit (Habitualisierung des Verhaltens). Die Habituation (das Abgewöhnen,/ das Gewöhnen) meint die Häufung /Reduzierung einer Verhaltenshäufigkeit gegenüber einem bestimmten Reiz, der wiederholt in ein und derselben Umwelt erscheint. Habituation muss nicht unbedingt erlernt werden; sie ist ein grundlegendes biologisches Phänomen. Habituation lässt sich schon bei neugeborenen Säuglingen beobachten. Eine bedingte Aversion kann abgebaut werden, wenn auf den bedingten Reiz wiederholt keine unangenehme Erfahrung folgt. Der Begriff spielt in der Behandlung von Angststörungen eine große Rolle, Patienten werden langsam an das angstauslösende Reizmuster herangeführt (erst ähnliche Situationen, später die konkrete angstmachende Situation), die erwartete unangenehme Erfahrung bleibt aus. Der Patient lernt so, dass seine Ängste unbegründet sind.

 

Dr. Johannes Werle

Dr. med Johannes Werle

Redakteur