Inkohärenz

Sprechen oder Denken, das für andere grundsätzlich unverständlich ist, weil Wörter oder Satzteile ohne logischen oder sinnvollen Zusammenhang verbunden werden. Formale Denkstörung mit nicht nachvollziehbaren Sprüngen im Ablauf des Denkens. Die Störung tritt innerhalb von Sätzen auf, im Gegensatz zur Entgleisung, bei der die Störung zwischen Sätzen auftritt. Dies wird manchmal als ,,Wortsalat“ bezeichnet, um das Ausmaß der linguistischen Desorganisation aufzuzeigen. Leichte ungrammatikalische Konstruktionen oder idiomatische Formen, die für eine bestimmtes regionales oder kulturelles Umfeld, Mangel an Bildung oder niedrige Intelligenz charakteristisch sind, sollten nicht als Inkohärenz bezeichnet werden. Der Begriff wird im allgemeinen nicht verwandt, wenn die Sprachstörung offenbar auf eine Aphasie zurückgeführt werden kann.. Gemeint ist ein Nebeneinander beziehungsloser Denkinhalte, die nicht logisch ausgeformt sind im Sinne eines festgehaltenen und logisch bearbeiteten Themas. Ein übergeordneter „roter Faden“ ist nicht erkennbar. Es finden sich keine regelrechten assoziativen Brücken, zwischen den Einzelbegriffen und Gedanken ( Assoziative Lockerung z.B. bei Manikern). Von einer Inkohärenz der Themenwahl spricht man bei einer Aneinanderreihung von thematisch nicht in den Gesprächs- & Situationskontext passenden Inhalten, die in sich zwar logisch korrekt aufgebaut sind, dabei aber ohne inneren Bezug zueinander sind (Unterschied zu Manikern mit der typischen assoziativen Lockerung) und ohne Ablenkung durch äußere Vorgänge entstehen. Bei leichterer Ausprägung kann man auch von einer „abschweifenden Themenwahl“, sprechen, wobei Teilbegriffe eines Inhalts das nächste Thema bestimmen, das aber im Gegensatz zur Ideenflucht erst einmal festgehalten und weitergeführt wird.

 

Dr. Johannes Werle

Dr. med Johannes Werle

Redakteur