Amaurose

Amaurose oder Amaurosis ist der medizinische Fachbegriff für Blindheit (auf einem oder auf beiden Augen).

Die Ursachen sind vielfältig, zu den häufigsten Ursachen gehören:

  • Als vermeidbare Amblyopie in Folge eines Schielens.
  • Amaurosis fugax: kurzzeitiger Sehverlust auf einem Auge als TIA bei Durchblutungstörung des Auges als Vorbote eines Schlaganfalls.
  • Vermeidbar bei Glaukom mit Anstieg des Drucks im Auge.
  • Jede Schädigung des Auges oder der Sehrinde im Gehirn kann zur Erblindung führen.
  • Bei grauem Star (Katarakt): Durch Trübung der Augenlinse.
  • In Folge einer diabetischen Retinopathie (Diabetes-bedingte Schädigung der Netzhaut).
  • Sehr selten sind Erbkrankheiten Ursache einer Erblindung. Beispiele sind die Retinitis pigmentosa, Leber`sche hereditäre Optikus-Neuropathie, u.a.

Gut behandelbar und weltweit die häufigste Ursache der Erblindung ist der Grauer Star durch eine Trübung der Augenlinse. Häufigste Ursache in den entwickelten Ländern ist die atrophische (oder trockene 85%), und die exudative (oder nasse) Makuladegeneration, gemeint ist eine Degeneration der zentralen Netzhaut des Auges (0,7-1.4% der Menschen zwischen 65-75 Jahren, 11,0-18,5% der Menschen über 85 Jahre).

Blindheit durch Makuladegeneration

Am Anfang sieht der Augenarzt so genannte Drusen und Pigmentveränderungen am Augenhintergrund. Drusen entsprechen Ansammlungen von nicht abtransportierten Abfallprodukten der Sinneszellen. Diese Ansammlungen führen im weiteren Verlauf zu einem Absterben der Sehzellen. Sodass später das zentrale Sehen beeinträchtig ist, Lesen und Autofahren, später auch Gesichtserkennung wird zunehmend schwierig. Die Erkrankung ist langsam fortschreitend. Veranlagung, Bluthochdruck und Rauchen sind die wichtigsten Risikofaktoren.

Die Makuladegeneration ist mit verschiedenen Ansätzen behandelbar, etwa mit Laserphotokoagulation oder photodynamischer Behandlung.

Blindheit durch Diabetische Retinopathie

Diabetische Retinopathien stellen ebenfalls einen wichtigen Grund der Erblindung in Industrieländern dar. Das Risiko steigt, je schlechter der Diabetes eingestellt ist. Auch hier spielt aber zusätzlich eine Veranlagung eine Rolle. Auch hier kann der Augenarzt zeitig Vorstufen erkennen. Ebensolches gilt für die Netzhautveränderungen bei Bluthochdruck.

Dr. Johannes Werle

Dr. med Johannes Werle

Redakteur